Oppo Find X3 lite im Kamera-Check: So gut wie der große Bruder?
Oppos Find X3 Pro hat mich mit seinen 50-Megapixel-Kameras und der 10-Bit-Unterstützung Anfang des Jahres umgehauen! In diesem Kameratest möchte ich nun herausfinden, ob auch das deutlich günstigere Lite-Modell in puncto Bildquailtät überzeugt. Dafür habe ich es mit auf eine kleine Fototour genommen und zeige Euch nun die Ergebnisse!
Gute Kamerahandys müssen nicht teuer sein, das wissen wir alle. Aber trotzdem hat mich das Oppo Find X3 Pro Anfang des Jahres so sehr beeindruckt, dass ich ihm sogar einen Liebesbrief gewidmet habe. Das lag unter anderem dran, dass Oppo als einer der ersten Hersteller eine qualitativ gleichwertige Ultraweitwinkelkamera auf der Rückseite eingesetzt hat. Dazu kam der Vorteil, dass man vom Foto bis zum Bearbeiten in einer Farbtiefe von 10 Bit arbeiten konnte.
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Oppo hat uns jetzt noch einmal das Find X3 lite zugeschickt, das ich vor einigen Monaten schon einmal in der Hand hatte. Als Teil einer Kooperation bat uns der Hersteller darum, die Kamera einmal einem Test zu unterziehen und da bin ich direkt aufgesprungen. Denn als Point-and-Shoot-Kamera eignet sich das Find X3 lite meiner Meinung nach sehr gut. Aber schauen wir uns das Ganze einmal genauer an!
Hier geht's zum ausführlichen Test zum Find X3 lite auf NextPit
Oppo Find X3 lite: Das kann die Kamera
Bevor wir uns den Bildern zuwenden, schauen wir mal ganz fix auf die Quad-Kamera des Find X3 lite. Diese unterscheidet sich technisch von den Brüdern Neo und Pro:
Kamera im Check
Merkmal | Oppo Find X3 lite |
---|---|
Hauptkamera | 64 Megapixel | f/1.7 | 80 Grad Blickfeld |
Ultraweitwinkel | 8 Megapixel | f/f2.2 |
Makrokamera | 2 Megapixel | f/2.4 |
Monochromkamera | 2 Megapixel | f/2.4 |
Frontkamera | 32 Megapixel | f/2.4 |
Wie die meisten Hersteller legt Oppo den Fokus auf die Haupt- und Ultraweitwinkelkameras. Die Sensoren für Makro- und Monochrom lösen mit lediglich 2 Megapixeln auf und sind dementsprechend eher für Zusatzinformationen bei der Computational Photography zuständig. Die Makrobilder schauen wir uns aber später auch einmal an. Starten wir aber zuallererst mit den Fotos unter optimalen Bedingungen.
Bildqualität bei Tageslicht
Um gute Bilder aufzunehmen, braucht jede Kamera Licht. Um einen ersten Eindruck der Bildqualität einer Kamera zu gewinnen, gehe ich daher am liebsten im Sonnenschein fotografieren. Hier bekommen wir aus dem Find X3 lite schöne Farben und einen hohen Detailgrad heraus. Wie üblich bei Oppo sollte man sich dabei an die Standard-Einstellungen halten.
Oppo verbessert die Bildqualität beim Find X3 lite standardmäßig dadurch, dass die 64 Megapixel des Hauptsensors durch Pixel-Binning reduziert werden. Das könnt Ihr auf Wunsch auch ausschalten und besonders große Bilder aufnehmen. Sinn ergibt das nur dann, wenn Ihr beispielsweise plant, einen besonders großen Abzug eines Fotos auszuplotten.
Das Find X3 lite nutzt die vielen Megapixel intern auch für das digitale Vergrößern von Bildern. Gemeint ist natürlich der Zoom, der beim Find X3 lite ausschließlich digital erfolgt. Auch wenn das in der Regel die schlechtere Alternative ist, überrascht das Smartphone mit einer soliden Zoom-Qualität am Tag. Nachfolgend seht Ihr alle Zoomstufen von Ultraweitwinkel bis 20-fach Digitalzoom!
Was Kamera-Smartphones tagsüber ebenfalls herausfordert: Schwierige Lichtverhältnisse, die durch Gegenlicht entstehen. Hier kenne ich es von Oppo, das gerne einmal der HDR-Regler zu stark eingesetzt wird. Bei der Aufnahme von HDR-Fotos wird versucht, überbelichtete und unterbelichtete Bereiche anzugleichen. Das Ergebnis sind Bilder mit einem hohen Dynamikumfang. Wenn man es dabei aber übertreibt, wirken die Aufnahmen künstlich, fast wie gezeichnet.
Das HDR-Bild des Find X3 lite behält helle und dunkle Bereiche noch ganz gut bei. Gerade im Vergleich zum rechten Bild fällt auf, dass der HDR-Modus nicht sonderlich wirkungsstark ist. Mir persönlich gefällt das ganz gut, allerdings kenne ich auch viele Menschen, die von dieser Eigenschaft des Smartphones enttäuscht werden. Wie ist das bei Euch?
Zeit für ein paar Selfies & Porträtfotos
Auch wenn wir es in unseren Testberichten meist zu wenig beachten: Selfies sind einer der beliebtesten Usecases bei Smartphones für junge Menschen. Irgendwie verständlich: Instagram, TikTok, Facebook und Co. sind schließlich voll von Aufnahmen, die Menschen von sich selbst machen. Oppos Porträtmodus ist mittlerweile einer meiner Favoriten und schlägt teilweise sogar Google, Samsung und Apple.
Hier seht Ihr ein Bild mit aktiviertem Porträtmodus. Natürlich ist die Lampe kein Mensch, allerdings schafft es Oppos Software trotzdem, Hinter- und Vordergrund gut voneinander zu trennen. Der Algorithmus, der bei Oppo die Bilder unscharf zeichnet, macht seine Aufgabe ebenfalls ganz gut. Schauen wir uns das Ganze einmal bei Selfies an!
Lächeln war leider nicht drin, denn das würde unseren geschulten Blick nur trüben! Oben links seht Ihr ein Bild des Porträtmodus der Hauptkamera. Es ist bei genauem Hinsehen am Schärfsten. Die anderen drei Bilder sind mit der Selfie-Kamera entstanden und unten rechts konnte ich es nicht lassen, Euch Oppos "Verschönerungsmodus" zu zeigen. Gruselig, oder?
Zwei Spezial-Modi, die einige von Euch bestimmt noch interessant finden: Oben seht Ihr ein zusammengestitchtes Bild des Panoramamodus. Und unten ein Foto der Makrokamera. Genauer hinzuschauen empfehle ich Euch beim obigen, denn das Makrofoto ist nicht besonders gut. So bestätigt sich mein Verdacht, der sich schon oben beim Mini-Datenblatt der Kamera eingestellt hat. Die Makrokamera hätte Oppo ruhig weglassen können.
Bildqualität bei Nacht
Starten wir mit dem ersten Nachtbild! Dabei habe ich ein Bild des Babylon Berlin auf dem Heimweg mit dem Fahrrad aufgenommen. Oppos Nachtmodus fängt im Nachtmodus einige Sekunden lang Licht ein. Dunkle Bereiche kann das Smartphone so aufhellen, allerdings entstehen Bewegungsunschärfen wie bei der Person im rechten Bild. Die Lichtstimmung rund um das beleuchtete Schild finde ich aber echt gelungen.
Was mich bei den meisten Nachtmodi allerdings stört, ist der stark künstliche Look. Der Schriftzug "Premiere Das Zelig" sieht fast wie am Computer gezeichnet aus und auch die Fahrräder wirken ein wenig unnatürlich.
Einen ähnlichen Eindruck bekommen wir, wenn wir uns das nächste Motiv anschauen. Bei der Aufnahme des Bahneingangs fand ich den Look des Gebäudes im Hintergrund stark. Die Helligkeiten konnte das Find X3 lite sehr gut ausgleichen, allerdings entsteht auch wieder ein übermäßig digitaler Look. Das Licht, das von den gelblichen Lampen ausgeht, hat das Handy aber wiederum gut einfangen können.
Ohne Nachtmodus sieht die Welt deutlich dunkler aus, die Aufnahme wirkt ein wenig natürlicher. Allerdings wird hier ganz gut ersichtlich, warum Ihr den Night-Mode lieber aktiviert lassen solltet. Denn da es abends schon recht kalt ist, habe ich die Aufnahme verwackelt. Hier versucht das Handy einfach eine längere Belichtungszeit zu nutzen und nicht mehrere Bilder zusammenzurechnen. Das Ergebnis würde ich wahrscheinlich lieber löschen, als auf dem Speicher zu behalten.
Noch ein interessanter Vergleich zu den Aufnahmen bei Tag: Der Zoom im Nachtmodus. Während die Aufnahme im Ultraweitwinkel ganz gut aussieht, verliert der Fernsehturm bei größerer digitaler Brennweite stark an Details. Brauchbar finde ich die beiden unteren Aufnahme nicht.
Fazit zur Kamera des Find X3 lite
Das Find X3 lite bekommt Ihr inzwischen für unter 400 Euro bei Amazon*! Und für diese Preisklasse kann sich die Kamera vor allem tagsüber sehen lassen. Dabei punktet das Smartphone in vielen Aspekten, in denen mich auch der große Bruder – das Find X3 Pro – überzeugte. Also in der Lichtstimmung sowie in der Farbgebung, die bei vielen Motiven echt toll aussieht.
Diese Befunde haben tagsüber aber deutlich mehr Gewicht, als bei Nacht. Denn hier wirken die Aufnahmen in meinen Augen zu sehr künstlich und das Handy gleicht dunkel und helle Bereiche zu stark aneinander an. Allerdings weiß ich, dass viele Handyfotograf:innen die effektiven und dadurch eher künstlichen Nachtmodi bevorzugen.
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Was ich trotz des positiven Gesamtfazits nicht ganz verstehe, sind die Zusatzsensoren, die Oppo auf der Rückseite einsetzt. Mit der Makrokamera konnte ich keine wirklich guten Aufnahmen erzielen, spätestens am PC fielen die Fotos immer durch. Für die Zukunft wünsche ich mir hier entweder bessere Sensoren oder eine dedizierte Telekamera. Warten wir also mal auf das Oppo Find X4 lite, das voraussichtlich Anfang nächsten Jahres erscheint!
Dieser Foto-Test ist Teil einer Kooperation mit Oppo. Der Hersteller hatte selbstverständlich keinen Einfluss auf die Ergebnisse in diesem Artikel.
Oppo interessiert mich nicht im geringsten 😂.
Aber WO kriege ich diese coole Mütze von NextPit???🤷🏻💥
"[...] und sind dementsprechend eher für Zusatzinformationen bei der Computational Photography zuständig."
Ziemlich garantiert nicht mal das. Die existieren ausschließlich für den höheren Kamera-Counter.
Aber allein die Kombination ist mal wieder witzlos. 64 + 8 + 2 + 2... Absurde 64MP, aber dann der zweitbeste Sensor hat schon nur noch 8...