Rizr statt Razr: Motorola zeigt Smartphone mit rollbarem Display
Lenovo hat auf dem MWC 2023 zwei "Rollables" gezeigt: ein rollbares Motorola-Smartphone und ein rollbares Notebook. NextPit hatte bereits die Gelegenheit, sich die beiden Geräte näher anzusehen. Hier lest Ihr unseren ersten Eindruck – und wie es mit den rollbaren Displays weitergeht.
Nachdem flexible AMOLED-Displays inzwischen mit den faltbaren Smartphones eine komplett neue Produktkategorie hervorgebracht haben, könnten demnächst rollbare Displays für noch mehr Vielfalt sorgen. Der Trick besteht hier jeweils darin, dass der Bildschirm beiseitegeschoben wird – entweder unter die Notebook-Tastatur oder auf die Smartphone-Rückseite. Per Knopfdruck schiebt sich dann das Panel hervor und vergrößert so die Bildschirmfläche.
Rollbares Smartphone von Motorola: Rolr statt Razr?
Bei dem Motorola-Prototyp, den NextPit auf dem MWC ausprobieren durfte, klappt das Ausrollen des Displays relativ langsam. Es dauert drei Sekunden, bis sich der kompakte Smartphone-Prototyp auf seine vollen 6,5 Zoll ausgerollt hat. Und in drei Sekunden schiebt sich das Display auch wieder um das Kinn des Smartphones herum ein Stück weit auf die Geräterückseite.
Im eingefahrenen Zustand ist das Smartphone-Display auch auf der Rückseite zu sehen. Ihr habt dann so auch ein Display zur Verfügung, um mit der Hauptkamera Selfies zu schießen – oder dem Modell vor der Kamera mit Smileys ein Lächeln zu entlocken. Beim Öffnen der Selfiekamera schiebt sich das Display noch ein Stück weiter ums Smartphone herum und bringt eine Selfie-Kamera zum Vorschein.
Das Sample wirkt trotz der aufwändigen Konstruktion aber sowohl im ein- als auch im ausgerollten Zustand einigermaßen solide. Es ist beispielsweise kein Problem, das Smartphone im Querformat zu halten – wenngleich wir das selbst nicht ausprobieren durften.
Motorola hatte auch gleich ein paar Use-Cases im Gepäck, wie sich das Display in den Alltag integrieren lassen könnte. Schaut man etwa ein YouTube-Video im Hochformat und dreht das Smartphone um 90 Grad, so schiebt sich automatisch das Display nach vorn. Auch beim Schreiben von E-Mails in Google Mail schiebt sich automatisch das Display nach oben, um mehr Platz für Text und Tastatur zu haben.
Leider konnten uns die Motorola-Ansprechpartner auf dem MWC keine Timeline nennen, wann wir wirklich ein rollbares Smartphone zu sehen bekommen. Fest steht aber wohl, dass das erste Rollable ein Motorola-Smartphone wird – und kein Lenovo.
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Lenovo-Notebook mit rollbarem Display ausprobiert
Lenovo gehören dafür ganz die Notebooks. Bei dem Rollable-Prototypen, den NextPit ausprobieren konnte, dauerte es 17 Sekunden, bis sich das Display von 12,7 Zoll auf 15,3 Zoll ausgerollt hat. Das Bildseitenverhältnis ändert sich dabei von 4:3 auf 8:9, der Bildschirm verlängert sich also um ein Drittel nach oben. Beim Einrollen schiebt das Notebook schließlich wieder ein Drittel des Displays unter die Tastatur. Im Prototyp steckt übrigens das gleiche Panel wie im Mega-Foldable Lenovo ThinkPad X1 (Hands-on).
Die größte Herausforderung besteht laut Lenovo derzeit noch darin, den Mechanismus stabil und haltbar zu gestalten. Die beiden Schubmechanismen müssen schließlich auch im ausgefahrenen Zustand einen stabilen Bildschirm gewährleisten. Außerdem ist es wichtig, dass das flexible Panel stets eine korrekte Spannung aufweist. Dazu gibt es einen Zugmechanismus unter dem Keyboard, der das Panel stets unter Spannung hält. Der Bildschirm soll ja schließlich keine Falten bekommen.
Ausblick: Wie geht es weiter mit den Rollables?
Weder das Display-rollende Smartphone noch das Notebook mit dem rollbaren Display werden in dieser Form auf den Markt kommen. Bei den Notebooks jedenfalls sieht Lenovo die rollbaren Displays zunächst bei den ultraportablen Geräten – für ein Smartphone konnte uns der Hersteller noch keine Timeline nennen.
Wie findet Ihr die von Lenovo und Motorola gezeigten Konzepte? Könntet Ihr Euch mit einem der beiden Formfaktoren anfreunden? Und wie viel wärt Ihr bereit, dafür zu bezahlen?
Nur 6,5" im ausgefahrenen Zustand? Da fehlen mir noch (mindestens) 0,3".(das Note 10+ hat 6,8").
Auf den ersten Blick sieht das interessant aus. Beim zweiten Blick frage ich mich, ob ich dafür denn mehr Geld ausgeben würde und da lautet die Antwort für mich nein. Auch wenn das oben gezeigte in zwei, drei Generationen perfektioniert wird, würde ich es mir nicht zulegen. Ich arbeite ja wirklich viel an Laptop, Tablet und nicht zuletzt Smartphone, aber ich sehe da für mich keinen Mehrwert. Wie übrigens bei allen Faltgeräten aktuell auch nicht.
naja, dass die das so noch nicht raus bringen, hat ja seinen Grund. Noch zu dick und wahrscheinlich noch zu anfällig. Mal abwarten.
Der Formfaktor gefällt mir beim Handy gar nicht. Bin auch kein Fan vom Flip.