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Smartphone-Akkus: Auf der Suche nach dem Lithium-Nachfolger

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© nextpit

Smartphones und andere technische Geräten haben sich in den vergangenen Jahren enorm weiter entwickelt, und das gilt auch für die Akkus. Batterien auf Lithium-Basis dominieren dabei und kommen mit Abstand am häufigsten zum Einsatz. Doch längst arbeiten Forscher intensiv an Alternativen zu Lithium und das aus gutem Grund.

Alles wird drahtlos, vernetzt, mobil, portabel - und braucht trotzdem Strom. Den liefern bei den meisten Geräten Akkus auf Basis von Lithium. Meist sind es Lithium-Ionen-Akkus, die Smartphones, Tablets, Kopfhörer, Uhren und viele andere Dinge antreiben. Doch die Befürchtungen wachsen, das mit dem immer größeren Bedarf an Akkus irgendwann wichtige Rohstoffe wie Kobalt oder eben Lithium knapp werden können. Also wird verstärkt nach Alternativen geforscht, um die drohende Lithium-Lücke füllen zu können.

Natrium-Akkus müssen heiß sein

Die Forscher gehen bei der Suche nach dem neuen Akku-Rohstoff systematisch vor und checken vor allem die Elemente aus der ersten Gruppe des Periodensystems, denn diese können Elektronen abgeben - das Grundprinzip aktueller Akkus. Zudem sollten die Atome möglichst leicht sein, um mehr Energie im Vergleich zur Masse speichern zu können. Als hoffnungsvoller Kandidat gilt dabei Natrium. Der Stoff hat ähnliche Eigenschaften wie Lithium, was schon vor rund 50 Jahren zu ersten Natrium-Schwefel-Batterien führte. Das Problem im Alltag: Für eine gute Performance müsste so ein Natrium-Akku bei Temperaturen von 300 Grad betrieben werden, um Verästelungen an den Anoden zu vermeiden (die kompletten Hintergründe könnt Ihr bei Golem nachlesen). Auch ist flüssiges Natrium sehr feueranfällig und kaum zu löschen.

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Akkus können auch gefährlich werden / © NextPit

Die Entwicklung von Natrium-Akkus, die ungefährlich und bei Zimmertemperatur zu betreiben sind, hat allerdings ebenfalls längst begonnen. Mit dem gleichen Aufbau wie bei Lithium-Ionen-Akkus führt das aber bisher nicht zum Ziel, für die größeren Ionen ist eine passende und entsprechend performante Kathode noch nicht gefunden. Phosphor gilt für diesen Teil des Akkus als potenziell gut geeignet. Entsprechende Prototypen müssen aber sehr langsam - sieben Stunden und mehr für einen Akku in Smartphone-Größe - geladen werden, sonst erreichen sie nur noch den Bruchteil der Kapazität. Das klingt noch nicht nach baldiger Marktreife.

Statt Natrium setzen einige Forscher mittlerweile auf Magnesium als Grundstoff für die kommenden Super-Akkus. Magnesium kann zwei Elektronen auf einmal abgeben und in Reinform als Anode verwendet werden. Allerdings muss der Aufbau solcher Akkus chemisch komplett neu entwickelt werden, die Unterschiede zu Lithium-Batterien sind zu groß. Das Potenzial ist jedoch gewaltig, ein Magnesium-Schwefel-Akku hätte theoretisch die vierfache Energiedichte heutiger Lithium-Ionen-Zellen - aber nur für wenige Ladezyklen, noch ist das System zu fragil. Ein Durchbruch scheint hier zwar möglich, aber nicht unbedingt in nächster Zeit.

Andere Probleme machen Aluminium-Ionen-Akkus. Deren Energiedichte von 40 Wattstunden pro Kilogramm ist vergleichbar mit alten Blei-Akkus und für moderne Smartphones, Tablets und andere Geräte zu gering. Forscher bleiben hier trotzdem am Ball, denn Aluminium-Ionen-Akkus verkraften sehr hohe Ladeströme und extrem viele Ladezyklen - eine komplette Aufladung in einer Minute ist dabei für ein Smartphone denkbar. Aluminium ist zudem günstig, eine mögliche Graphit-Kathode ebenfalls. Bis zur industriellen Fertigung wird hier aber noch viel Zeit vergehen.

Lithium wird noch lange bleiben

Unter dem Strich wird es noch eine ganze Weile dauern, bis Lithium-Ionen-Akkus eine ernsthafte Konkurrenz bekommen, denn alle derzeit im Fokus stehenden Technologien brauchen noch eine Menge Entwicklungszeit. Das kostet auch eine Menge Geld, und Lithium ist schlicht und ergreifend ziemlich günstig. Zudem geht es ja nicht per se darum, Lithium-Ionen vom Markt zu drängen, sondern eine bessere oder günstigere Option zu finden, die noch dazu mindestens so flexibel und sicher ist wie die Lithium-Technologie. Wie die aussehen wird, bleibt also eine spannende Frage.

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Zu den Kommentaren (26)
Steffen Herget

Steffen Herget
Senior Editor

Steffen ist seit 2009 in der bunten Welt des Technik-Journalismus aktiv und seit März 2017 bei Android PIT. Android hat eine Weile gebraucht, um sich gegen iOS und vor allem Windows Phone durchzusetzen, gegen die Flexibilität und Vielseitigkeit des Google-Systems ist am Ende aber kein Kraut gewachsen. Gute Displays und Kameras und ordentliche Akkus sind für ihn wichtiger als das letzte Bisschen mehr Taktfrequenz.

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26 Kommentare
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  • Ping King 28
    Ping King 26.04.2017 Link zum Kommentar

    Hat jemand den Bericht gelesen von den "Solid-State-Akkus"?
    Hier nochmal der Titel: "94-jähriger Akku-Erfinder präsentiert neue Schnelllade-Technologie "

    http://www.sueddeutsche.de/digital/smartphones-jaehriger-akku-erfinder-praesentiert-neue-schnellade-technologie-1.3406864

    Da geht es auch um Neue Materialien. Ein Guter Ansatz denk ich mal.


  • Takeda 53
    Takeda 26.04.2017 Link zum Kommentar

    Wie lange soll es noch dauern, die jetzige Akku Technik ist an ihre Grenzen gekommen. Wenn ich sehe meine DOT Zeiten beim note 4 und dem S8, da hat sich nichts geändert, mein Note 4 kommt ab und zu auf 6 Stunden DOT was das S8 erst mal schaffen muss.


  • 6
    St. B. 25.04.2017 Link zum Kommentar

    Die Möglichkeiten der Batterietechnik sind riesig. Es wird auf ganz vielen Ebenen und mit viel mehr Materialien geforscht als hier angedeutet. Eine gute Möglichkeit deutet sich hier an: Seite von scinexx Batterien aus Altglas. (Einen Link darf ich hier nicht posten, deshalb habe ich ein Suchmuster angegeben)
    Mit zu nanopulver zermahlenes Altglas wird eine Knopfzelle konstruiert, die fast 4mal leistungsfähiger, zu geringeren Kosten hergestellt und in fast allen Belangen besser sind als herkömmliche. Damit ware es auch ein möglicher Ersatz für Lithium-Ionen-Akkus.


  • 25
    Gelöschter Account 25.04.2017 Link zum Kommentar

    War nicht vor einer woche genau so ein Artikel auf Golem nur in 100x ausführlicher ?


  • MajorTom 58
    MajorTom 25.04.2017 Link zum Kommentar

    Man liest ja immer wieder was zu neuen Akkus. Aber sehen tut man nie was davon.
    Angeblich hat Deutschland ja auch was auf der Pfanne.
    Bin gespannt wie und ob der Einstieg von VW die Geschichte hier beeinflussen wird.
    Aber ich glaube da tut sich was die nächsten zwei Jahre. Es gibt weltweit gute Ansätze. Bin gespannt wer dann als erster was neues bringt.

    Btw- es gibt einen neuen Sony Konion 18650 mit 3120mah bei 30A Last. Ist aber teuer. 10 bis zwölf Euro pro Stück.

    Gelöschter Account


  • 11
    Mathias D. 25.04.2017 Link zum Kommentar


  • Olaf Gutrun 57
    Olaf Gutrun 24.04.2017 Link zum Kommentar

    Die Entwicklung ist mit Suoerkondensataoren weiter gekommen. Laden in 5 Sekunden mit 30.000 zyklen ohne verschleiss.

    Einzigstes Problem das ganze ist bis hetzt bei nur 1,5Volt aber es geht vorwärtz.


    • 26
      Andi R. 24.04.2017 Link zum Kommentar

      Superkondensatoren wären schon cool weil die Aufladezweit ganz andere Dimensionn erreicht. Aber die Energiedichte ist doch noch weit vom Ziel entfernt. ..


    • 70
      Michael K. 24.04.2017 Link zum Kommentar

      Diese Angaben beziehen sich vermutlich auf diesen Artikel:

      http://www.ingenieur.de/Themen/Energiespeicher/Smartphones-Superkondensatoren-in-Sekunden-aufgeladen

      Das ist vielversprechend aber noch Zukunftsmusik. Heute gängige Superkondensatoren haben maximal etwa 1000 F Kapazität bei max. 2,3 Volt Betriebsspannung. Die kleine Spannung ist dabei nicht das Hauptproblem. Da die Spannung bei einem Kondensator linear mit der abnehmenden Ladung sinkt (U=Q/C), braucht man ohnehin einen Boost-Spannungsregler, der noch bei sehr kleinen Eingangsspannungen arbeitet. Auch wenn ein Akku über weite Bereiche seiner Entladekurve eine stabile Spannung von 3,6 V liefert, haben auch aktuelle Smartphones ähnliche Spannungsregler.
      Geht man davon aus, dass man im Labor schon auf Kapazitäten von 10000 F kommt, die man bei 2 Volt betreiben kann, so käme man auf einen Energiegehalt (E=0,5*C*U^2) von 0,5*10000*4= 20000 VAs = 5,5 Wh.
      Das ist etwa die Hälfte heutiger 3000 mAh Akkus (3,6 V* 3 Ah = 10,8 Wh)
      Um auf eine Woche Betriebszeit zu kommen, müsste ein normaler Akku
      etwa 7 mal mehr Kapazität haben, entsprechend der Superkondensator auf 14 * 10000 F, also 140000 F kommen.
      Das alles sagt noch nichts über das Volumen der Kondensatoren aus, die Energiedichte heutiger Superkondensatoren beträgt nur etwa 1/10 der von Lithium-Akkus. Trotzdem ist das eine vielversprechende Entwicklung.

      Quelle: www.ingenieur.de


  • NoName 45
    NoName 24.04.2017 Link zum Kommentar

    Guter Artikel. Und selbst wenn er nur gekürzt und mehr oder weniger von Golem übernommen ist so ist das wichtigste verständlich zusammengefasst.

    trixiFritz F.


  • 21
    Frank Borgert 24.04.2017 Link zum Kommentar

    Fusions-Akku ware super! Wenn nach Jahren leer paar neue Stäbe rein- läuft! Und garantiert "strahlende" Displays!!🤔😊


  • Jan Beckmann 18
    Jan Beckmann 24.04.2017 Link zum Kommentar

    Also ich finde Supercaps (Kondensatoren) interessanter.
    www.areamobile.de/news/41429-superkondensator-statt-akku-laden-in-sekunden-energie-fuer-tage

    severinOlaf Gutrun


  • Thorsten 37
    Thorsten 24.04.2017 Link zum Kommentar


  • 90
    Gelöschter Account 24.04.2017 Link zum Kommentar

    Abgeschrieben und gekürzt von hier: https://www.golem.de/news/akkutechnik-was-wenn-nicht-lithium-1704-127236.html

    Einige Sätze sind nicht einmal verändert.

    TentenBlubb432


    • Marcel. 22
      Marcel. 24.04.2017 Link zum Kommentar

      der Bericht wurde nicht abgeschrieben sondern verbessert und auf den Punkt gebracht. 🤣


      • 90
        Gelöschter Account 24.04.2017 Link zum Kommentar

        Achso...
        Sorry!


  • Moritz Deussl 37
    Moritz Deussl 24.04.2017 Link zum Kommentar

    Schöner Bericht! :)

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