Studie: Hier messen Smartwatches und Fitness-Tracker unzuverlässig
Smartwatches und Fitness-Tracker haben einen langen Weg hinter sich und bieten umfassendere Gesundheits- und Fitness-Tracking-Funktionen als je zuvor. Aber wie zuverlässig sind die mit diesen Geräten aufgezeichneten Daten? Eine neue Studie legt nahe, dass Ihr nicht allen Messwerten trauen solltet, die Eure Smartwatch oder Euer Fitness-Tracker aufzeichnet.
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Eine kürzlich in der Zeitschrift Sports Medicine veröffentlichte Studie zeigt, wie es um die Zuverlässigkeit von Smartwatches und Fitness-Trackern bestellt ist und wo ihre Grenzen liegen, wenn es darum geht, lebenswichtige Daten wie Herzfrequenz, SpO2, aerobe Kapazität und Schlaf zu messen.
Die Forschenden führten eine Übersichtsstudie durch, in der mehrere Ergebnisse in einer einzigen Studie mit über 430.465 Teilnehmer:innen zusammengefasst wurden. Die gesammelten Daten erbrachten überraschende Ergebnisse, die zeigen, dass sich einige der wichtigsten Tracking-Funktionen von Wearables im Laufe der Jahre verbessert haben, während einige Tools noch weit davon entfernt sind, wirklich zuverlässig zu sein.
Welche Aspekte der Gesundheitsdaten von Smartwatches sind zuverlässig?
Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass die Herzfrequenzmessung in den heutigen Smartwatches und Fitness-Trackern eine Genauigkeit von +/- 3 Prozent hat, mit der Möglichkeit einer leichten Abweichung. Das bedeutet, dass die Herzfrequenzdaten von diesen Wearables sehr genau sind.
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Das Gleiche gilt für die Erkennung von Herzrhythmusstörungen, einschließlich AFib (Vorhofflimmern), wobei die Sensitivität und Spezifität der Funktion bei 100 Prozent bzw. 95 Prozent liegen soll. Auch die Überwachung der Blutsauerstoffsättigung (SpO2) beweist mit einer mittleren Abweichung von 2 Prozent eine hohe Zuverlässigkeit.
Smartwatches sind möglicherweise nicht zuverlässig genug, um Euren Schlaf und Eure Fitnessaktivitäten zu überwachen
Gerade in den Bereichen Wellness und Fitness scheinen Smartwatches und Fitness-Tracker ein beachtliches Maß an Ungenauigkeit aufzuweisen. Die VO2-Max-Zahl zum Beispiel, die angibt, wie viel Sauerstoff Euer Körper während des Trainings aufnehmen und verbrauchen kann, weist eine Abweichung von etwa +/- 15 Prozent in Ruhephasen und +/- 9 Prozent während des Trainings auf. Auf der anderen Seite wird ein größerer mittlerer Fehler beobachtet, wenn die Intensität der körperlichen Aktivität gemessen wird.
Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die Wearables keine verlässlichen Schrittzahlen liefern, obwohl dies eine der grundlegendsten Funktionen ist. Die durchschnittliche Fehlerquote liegt zwischen -9 und +12 Prozent. Bei der Messung des Kalorienverbrauchs, also der Menge an Kalorien, die während des Trainings verbrannt wurden, ist die Fehlerquote mit -21 Prozent bis +15 Prozent sogar noch schlechter.
Auch beim Schlaf kann man sich auf die Daten von Smartwatches und Fitness-Trackern nicht wirklich verlassen. Die Studie ergab, dass diese Geräte die Schlafdauer um bis zu 10 Prozent überschätzen, wenn man sie mit den Ergebnissen der Polysomnographie vergleicht.
Was lernen wir daraus? Wie nützlich sind Wearables, um wertvolle Erkenntnisse über Gesundheit und Fitness zu gewinnen? Wie wir auch immer wieder in Testberichten erklären, solltet Ihr berücksichtigen, dass die Genauigkeit anderer Messwerte stark variiert. Daher solltet Ihr bei der Interpretation solcher Daten vorsichtig sein. Wie wir auch wieder und wieder in unseren Beiträgen konstatieren: Die Nutzung von Wearables zeigt Euch hier und da eine grobe Richtung, manchmal auch recht zuverlässige Daten – aber ersetzt in keinem Fall den Arztbesuch!
Was ist Eure Meinung zu dieser Studie? Wie verwaltet Ihr Eure Gesundheit mit Eurer Smartwatch oder Eurem Fitness-Tracker? Wir wollen Eure Meinung dazu hören.
Via: Android Authority Quelle: Springer Link
Das was bei meiner Apple Watch Ultra überhaupt nicht passt sind die Daten beim Treppensteigen . Laufe am Tag bestimmt 20 mal Treppe rauf und runter .Angezeigt wird meistens das ich eine Treppe gestiegen bin .
Dass Smartwatches nicht "medizinisch korrekt" messen können ist m.E. ganz normal.
Weiß nicht, das sehe ich etwas anders. Immerhin geben sie ja auch (in einigen Fällen) Warnhinweise ab, wenn es Anomalien gibt. Da würde ich mindestens eine starke Annäherung an medizinisches Gerät erwarten.
Es kommt ja auch darauf an, was ich messen möchte. Ausreißer zum Beispiel können meines Erachtens ganz gut erfasst werden, genaue Daten vielleicht nicht immer. Das ist aber ja auch bei Blutdruckmessgeräten so. Am Arm hast du genauere Werte als am Handgelenk. Trotzdem sind die Geräte fürs Handgelenk für viele schon ausreichend und sinnvoll. Und zumindest als zusätzliche Kontrolle machen die Smartwatches auf jeden Fall Sinn.
Damit ein SW besser messen kann, müsste der Pulssensor im Armband integriert sein, damit er auf dem Puls positioniert werden kann.
Hier passt der Spruch: "Wer dauerhaft richtig falsch misst, misst auch was richtiges"
Ich verlange ja von meiner Garmin gar nicht, dass er alles immer zu 100% aufzeichnet. Ist für mich als Hobbysportler auch gar nicht so wichtig ob meine Vo2Max jetzt bei 40 oder 43 liegt. Was aber wichtig ist, zeigt er mir in ein paar Monaten einen höheren oder niedrigeren Wert an?
Wer viel misst, misst Mist. ;)