Wie ich begann, mein Smartphone-Verhalten zu hinterfragen
Es ist zumeist jederzeit bereit gezückt zu werden und auf dem Tisch im Restaurant oder selbst auf der Toilette mit dabei: das Smartphone. In Zukunft wollen Apple und Google das digitale Wohlbefinden verbessern und für einen bewussteren Umgang mit dem Telefon sorgen. Ich zumindest habe Hoffnungen für mein eigenes Wohlbefinden.
Ich mag mein Smartphone. Mit ihm kann ich jederzeit mit Freunden in Kontakt bleiben, die Verspätung der nächsten Bahn prüfen, ein Taxi bestellen, das Wetter der nächsten Tage checken und natürlich Nachrichten aus der ganzen Welt lesen. Doch nicht erst seit Apple und Google Features zum bewussteren Umgang mit dem Telefon präsentiert haben, steht eines fest: Viele Menschen verbringen zu viel Zeit mit ihrem Telefon.
Mit einem Alter von 31 Jahren sollte man natürlich von mir erwarten, dass ich bewusst mit dem Smartphone umgehe und selber Zeit ohne den täglichen Begleiter in meiner Hosentasche verbringe. Das gelingt aber selbst mir nur teilweise. Deutlich schwerer fällt das Menschen, die schon mit jungen Jahren das Telefon mit dauerhafter Internetverbindung gewohnt sind, oder?
Das Experiment
Die "New York Times"-Redakteurin Brian X. Chen wollte genau das überprüfen. Selber kinderlos wollte sie zusammen mit dem Kind eines ihrer Kollegen ein Experiment machen und hat sich gefragt: Wer verbringt mehr Zeit mit dem Smartphone und wie nützlich sind die neuen Funktionen von Screen Time wirklich? Kann das Tool für den bewussteren Umgang mit dem Smartphone wirklich etwas verändern?
Über das Feature, das mit iOS 12 Einzug auf dem iPhone hält, können Nutzer prüfen, wie viel Zeit sie mit verschiedenen Apps und dem Smartphone an sich verbringen. Des Weiteren lassen sich eigene Limits setzen, sodass beispielsweise Apps wie Facebook, WhatsApp oder der Browser pro Tag nur eine bestimmte Zeit lang genutzt werden können. Auch Zeiten, in denen die Funktionen des Geräts eingeschränkt werden, können festgelegt werden.
Das Ergebnis nach drei Wochen: Die 14-jährige Tochter des Kollegen nutzte das Smartphone statt deutlich über sechs nur noch etwas mehr als drei Stunden pro Tag. Außerdem gab sie an, sich besser auf die Hausarbeiten konzentrieren und mit weniger Unterbrechungen schlafen zu können. Zwar störte es sie immer mal wieder, ein Smartphone zu haben, ohne es vollständig nutzen zu können, doch fühlte sich in ihren guten Gewohnheiten bestärkt.
Ein Blick auf das eigene Verhalten
Neben der Erkenntnis, dass die Einschränkungen dem jungen Mädchen weniger ausmachten als zuvor angenommen, half das von Apple implementierte Tool aber auch der Redakteurin ihr eigenes Smartphone-Verhalten zu analysieren und zu hinterfragen.
Erschreckenderweise erkenne ich mich in einigen der Verhaltensweisen beider Protagonisten wieder. Auch ich mache manchmal grundlos das Smartphone-Display an und ja, manchmal scrolle ich auch einfach zwischen den Homescreens hin und her. Und damit bin ich bestimmt nicht alleine. Allein auf dem Weg zur Arbeit hänge ich die meiste Zeit am Handy.
Natürlich ist das Durchscrollen der Twitter-Timeline auch Teil meiner Arbeit. Aber manchmal erwischt man sich dann selber dabei, ziellos durch die Facebook-App zu stöbern oder grundlos eine Webseite zu aktualisieren. Und nicht zuletzt vor dem zu Bett gehen wird auch bei mir noch einmal das Telefon gezückt, um die FOMO (Fear of missing out) zu befriedigen.
Wollen Google und Apple die Welt verändern?
Wollen Google und Apple nun die Welt verändern und sagen der Smartphone-Sucht den Kampf an? Wohl eher weniger. Aber natürlich sind sich beide Unternehmen dessen bewusst, dass gerade die ziellose Nutzung des Geräts keine nützlichen Daten für sie, Werbetreibende und App-Entwickler liefert. Warum also nicht "den Guten" spielen und für einen bewussten Umgang mit dem Smartphone werben?
Ich für meinen Teil bin gespannt auf die neue Funktion und werde zu Beginn sicherlich öfter mal in die Einstellungen gucken, um zu prüfen, was ich den ganzen Tag mit dem Smartphone gemacht habe. Ob ich das auch nach einem Monat noch mache, oder bis dato wieder zur Ablenkung einfach den Homescreen anstarre, bleibt abzuwarten. Ich habe Hoffnung.
Jetzt einmal tief in Euch hinein hören: Wie bewusst teilt Ihr Eure Zeit mit dem Smartphone ein? Braucht Ihr solche Tools oder habt Ihr noch alles im Griff?
Quelle: The New York Times
Gestern bestes Beispiel erlebt...aufs Handy glotzend mit Kopfhörer von der Umwelt abgeschirmt ist bei rot einer über eine Straße gelaufen und vom Auto abgeräumt wurden.🤙😴💥🚗 🤦♂️
Der Typ konnte zwar aufstehen würde aber ins Krankenhaus mitgenommen
Ich habe in kaum einem anderen Thread dümmere Kommentare gelesen....
Wie hier Äpfel mit Birnen verglichen werden (um sich das eigene Suchtverhalten schön zu reden), statistische Parameter ignoriert werden, das Kernproblem verkannt wird und in typischer Manier (passt mir etwas nicht, wird nach Obrigkeit und Regel für alle geschrien und wenn man selbst an etwas festhalten möchte, wird Selbstbestimmung und Individualrecht auf die verlogene Fahne geschrieben) "argumentiert" wird, bestätigt die Empiriker: die neuen Medien machen dumm* (*Faktische Wissen steigt individuell, Verknüpfungen und Abstraktionsfähigkeit sinkt)
Wenn Menschen tatsächlich mehrheitlich die Fähigkeit zur Selbstkontrolle hätten, gäbe es nicht einen einzigen Raucher, keinen einzigen Alkoholiker, keinen einzigen Spielsüchtigen, keinen einzigen Kinderschänder.... und ich müsste nicht jeden Tag die autistischen Zombies, die mich nicht wahrnehmen (weil sich ihr Gesichts- und Gemütsfeld auf das Display beschränkt) nicht mit Körperspannung umrennen, damit der Schreck vorübergehend eine Verhaltensänderung bedingt.... Aber es ist wie der Versuch den Mississippi mit einem Löschblatt trocken legen zu wollen...
Am besten man bleibt Retro und legt sich ne Telefonzelle an oder ein Handy ohne internet
Man benötigt keine App um sein Nutzungsverhalten zu ändern. Man kann das Gerät auch mal abschalten oder zuhause lassen. Weshalb sollte ich in einem Restaurant erreichbar sein? Ich gehe dorthin um etwas zu essen. Am Handy daddeln kann ich auch zuhause.
@Rene
Da bin ich ganz bei dir .
FB, Twitter, Instagram und was es da noch alles geben mag, hab ich nie gehabt. Ich nutze mein Handy zur Recherche, Informationen, Navigation, Termine erstellen. Spiele sind auch nicht drauf. So hält der Akku fast zwei Tage, Grüße..
Wir sammeln immer die Handys, bauen einen Turm und wer zuerst drauf schaut, zahlt die Rechnung. Ich habe nie zahlen müssen, weil ich es immer ausschalte... :D
Eine andere Frage zu dem Thema wäre ab wann kann man ein Smartphone einem Kind erlauben ohne Angst haben zu müssen dass es gleich süchtig wird ?... meiner Meinung nach erst ab 14 Jahren Selbständig. Unter 14 Jahren unter Beisein der Eltern auf einem Tablett PC im Internet für eine halbe Stunde am Anfang .Und wenn dann auch erst ab minimal neun Jahren
Ich habe es bei meinen Kindern gemacht, das sie ab 14 ein Handy bekamen
Finde ich auch ist ein gutes Alter .
Mittlerweile gibt es sogar entzugskurse🤙🤪 für handysüchtige...
Ich nutze so eine App nicht, muss aber sagen das ich sehr viel weniger am Handy hänge als früher. Ich bin aus den ganzen "sozialen" Netzwerken raus und WA ist stillgelegt indem ich alle Benachrichtigungen auf lautlos habe ( habe auch nur wenig Kontakte dort) . Klingelton ist lautlos und wenn ich keine Lust habe antworte ich keine Anrufe. Es lebt sich sehr viel entspannter habe ich festgestellt. Das einzige was ich mache ist mein Forum und auch einige andere Foren. Sonst brauch ich das Handy nur für die Arbeit
Bin auch nicht in sozialen Netzwerken und WhatsApp ist auch nur Vibration
Sein Smartphone-Verhalten zu hinterfragen, ist sicher nicht schlecht. Aber dazu Funktionen derer einzusetzen, die ein kommerzielles Interesse an unserem Verhalten habe, halte ich für eine weniger gute Idee.
Also ich empfinde es als extrem unhöflich im Restaurant wenn man zusammensitzt dauernd das Smartphone in der Hand zu haben. Es liegt trotzdem auf dem Tisch, besonders wenn ich mit Freunden unterwegs bin, da so manchmal der eine oder andere Schnappschuss gelingt über den man sich nach Jahren noch freut. Nichts von dem was ich allerdings unterwegs knipse landet dann bei Facebook, maximal erstelle ich ein Album und teile es mit Freunden oder Familie.
Wenn das Gerät mal Ping macht und man checkt die Nachrichten, finde ich das jetzt nicht so schlimm.
Ich Daddel ganz gerne nochmal Abends 10 bis 15 Minuten im Bett, das versuche ich mir abzugewöhnen, weil ich selbst den Eindruck habe, trotz Nachtmodus und Ton aus, ist es meiner Schlafphase abträglich. Bei mir hilft da allerdings abends ein Besuch im Sportstudio, richtig ausgepowert komme ich gar nicht mehr auf die Idee das Phone nochmal in die Hand zu nehmen.
Apps die mich in meiner Nutzung einschränken halte ich für Quatsch, Kinder und Jugendliche haben den Bogen schnell raus diese zu umgehen, die Mama- oder Papa-Reallife Funktion ist da sicher sinnvoller. Arme Menschen die nur noch für Facebook und Twitter leben, wird man mit solchen Schritten ebenfalls nicht retten können. Mit diesen armen Gesellen habe ich auch nur Mitleid, denn man kann doch mit seinem Leben nicht zufrieden sein, wenn man jeden Schritt dokumentiert und bei der digitalen Umwelt nach Anerkennung in Form von Likes hechelt. In meinen Augen ist das noch schlimmer wie Spielsucht an Smartphone oder Konsole.
Mal davon abgesehen, dass ich auch kein "Dauerfacebookposter" bin, finde ich die Art, wie du die Menschen, die sowas machst, "bemitleidest" einfach albern. Das impliziert, dass deren Lebenswqeg falsch ist und deiner richtig. Aber genau da liegt der Punkt. Dein Weg ist nicht DER Weg und auch nicht der richtige Weg. Es ist nur DEIN richtiger Weg. Wenn Leute 40Stunden am Tag bei Facebook abhängen wollen, weil das deren Lebenszweck ist, dann lass sie doch! Es ist deren Leben. Da gibts kein richtig oder falsch. Was es gibt sind Leute, die anderen Leuten ihren Lebensweg als den Richtigen verkaufen wollen, weil sie der Meinung sind, dass sie alles richtig machen. Aber nur weil Jemand anders lebt, als es die Gesellschaft evtl verlangt, ist das nicht verkehrt. Es ist nur anders. SO sind aber die Menschen... von sich überzeugt, nur was sie tun ist meist der optimale Weg und Leute, die gewisse Dinge anders lösen und leben, machen einfach vieles falsch. Verstehe mal einer die Leute... Du bist so ein Beispiel. Du nennst Leute, die anders leben, die gar einfach nur anders aufwachsen als du, "arme Gesellen" und verteilst "Mitleid". Weiterhin behauptest du, dass die Leute ein unzufriedenes Leben führen. Was geht ab, man? Du kommst aus einer ganz anderen Generation und die Kinder heute wachsen einfach von anfangan mit der Technik auf. Was können die denn dafür? Wenn sie irgendwann alt genug sind, werden die ihr Verhalten schon selbst mal hinterfragen. Aber niemand, wirklich niemand braucht solche Pseudoweltverbesserer und "Perfektionisten" wie du einer sein willst. Lern einfach mal andere Sachen zu akzeptieren und nicht immer gleich schlecht zu reden und hör auf zu versuchen dich abzuheben, denn das klappt nicht. Es zeigt nur, dass du andere Lebenswege einfach nicht tolerieren kannst. Bewusst oder unbewusst, es ist einfach nur Quatsch, was du schreibst.
Hier bewahrheitet sich das Sprichwort "getroffene Hunde bellen!" Und sie tun es wohl laut. 😂
So welche Apps gibt es auch im AppStore welche die Nutzungsdauer zeigen.
Hinterfragt jemand sein Waschmaschinen-Verhalten?
Oder wie lange er das Radio im Auto benutzt?
Seine Elektrogeräte?
Das Smartphone hat unser Leben erobert und verändert, weil es mehrere Geräte in einem vereint.
Für mich ist es eine Informationsquelle (nicht nur Nachrichten, auch andere Infos: Wetter, Kochrezepte, Navigation, Lexikon usw.), Kamera, mp3 Player, Notizbuch und Terminplaner.
Würde man für jede dieser Funktionen einen separaten Gegenstand mit sich tragen, wäre alles gut.
Hat man alles in einem, soll es verwerflich, oder zumindest fragwürdig sein? 🤔
Ich glaube auch nicht, dass Du die klassische Zielgruppe dafür bist. Vielmehr geht es um Menschen, die beispielsweise fernsehen und gleichzeitig per WhatsApp chatten. Oder im Kino sitzen und ständig ihre Mails überprüfen. Oder Leute, die eigentlich mit Freunden im Restaurant sitzen, aber auch noch auf Facebook aktiv sind.
Ich dürfte der Letzte sein, der den Finger an dieser Stelle in die Wunde legt – schließlich bin ich seit Anfang ein ganz großer Smartphone-Fan und könnte mir die Geräte nicht mehr wegdenken. Allerdings muss man konstatieren dürfen, dass die ständige Sucht danach „always on“ zu sein, merkwürdige Auswüchse angenommen hat. Einige Menschen sind eigentlich auch nicht mehr richtig ansprechbar, da permanent der Blick aufs Telefon wandert.
Hier, denke ich, ist es sinnvoll anzusetzen. Keiner hat etwas dagegen, dass ein Gerät viele andere substituiert und man von daher das Smartphone überproportional mehr nutzt als andere Geräte. Aber Dinge ständig parallel zu tun – das ergibt keinen Sinn.
So macht man viele Dinge gleichzeitig maximal nur noch halb.
@ Fabien, ich denke auch dass ich nur marginal zu der angesprochener Usergruppe gehöre.
Allerdings komme ich jeden Tag auf die 4 bis 5 Stunden DoT.
Ich habe auch im Restaurant mein Handy immer auf dem Tisch liegen.
Das hat schon oft hitzige Diskussionen verhindert, wenn man sich über etwas gestritten hat und ein Besuch im Internet DIE entscheidende Info geliefert hat 😉
Allerdings kann ich mit fb, Twitter oder Instagram nichts anfangen.
Dafür halte ich mithilfe der Messenger regen Kontakt zu meinen Bekannten, die alle weiter weg wohnen.