Xiaomi Redmi Note 10 im Test: Leider zu durchschnittlich
Während der Produktpräsentation stand das Redmi Note 10 ziemlich im Schatten der Pro-Version. Denn hier hat Xiaomi einige Oberklasse-Features in die Mittelklasse gehievt. Ob sich der Kauf des günstigeren Note-Modells trotzdem lohnt und welche Unterschiede es zum Vorgänger Redmi Note 9 gibt, lest Ihr in unserem Test.
Pro
- Full-HD+ AMOLED-Display
- Akkulaufzeit und Quick-Charging
- Spritzwassergeschützt
- Infrarot-Schnittstelle
Contra
- Kein NFC
- Veralteter Prozessor
- Kamera nicht besonders vielseitig
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Kurzfazit zum Redmi Note 10
Das Redmi Note 10 muss gleich zwei Mammutaufgaben stemmen. Zum einen muss es Xiaomis beliebteste Smartphone-Series aus dem letzten Jahr ablösen und mit den Samsungs neuer Mittelklasse-Riege der Galaxy A-Serie konkurrieren.
Während das Note 10 Pro einen 120-Hz-AMOLED-Bildschirm und eine 108-Megapixel-Kamera als neue Features mitbringt, ist die Hauptneuheit des "normalen" Redmi Note 10 der AMOLED-Bildschirm, hier jedoch mit 60 Hertz. Darüber machte das MediaTek Helio G85-SoC Platz für den Snapdragon 678. Dieser bietet zwar ein wenig mehr Leistung, stellt aber kein signifikantes Upgrade im Bereich der Mittelklasse-SoCs da.
Ein deutlich willkommeneres Upgrade ist das leistungsstärkere Ladegerät, das auch im Lieferumfang zu finden ist. Dieses bietet eine Leistung von 33 W, was für Ladezeiten à la Realme 8 Pro sorgt.
Design: Schlichte Optik mit tollem AMOLED-Screen
Das Redmi Note 10 ist kompakter als das Redmi Note 9 und auch ein wenig kleiner als das Redmi Note 10 Pro. So ist es nicht verwunderlich, dass es einen etwas kleineren Bildschirm von 6,43 Zoll bietet. Im Note 9 gibt's ein Display mit 6,53 Zoll und im Note 10 Pro sogar eins mit 6,67 Zoll.
Hat mir gefallen:
- Schön handlich bei einem geringen Gewicht
- Modernes Design
- Spritzwassergeschützt & IP53 zertifiziert
- Gutes AMOLED-Display
Hat mir nicht gefallen:
- 60 Hz Bildwiederholfrequenz
Xiaomi hat es nicht nur geschafft, die Abmessungen im Vergleich zum Vorgänger zu reduzieren, sondern auch, das Gewicht zu senken. Das Handy ist etwa 10 Prozent leichter als das Note 9 (178,8 Gramm gegenüber 199 Gramm). Auch die Dicke ist etwas geringer, was den täglichen Gebrauch des Telefons erleichtert.
Beim genutzten Display gibt es das wohl deutlichste Upgrade des Smartphones. Und zwar setzt Xiaomi nicht mehr auf ein LC-Display, sondern verbaut nun ein AMOLED-Panel mit Full HD+-Auflösung (1.080 x 2.400 Pixel) und einer Bildwiederholrate von 60 Hz.
In diesem Punkt muss das Redmi Note 10 im Vergleich zu den 120 Hz im Note 10 Pro oder auch im Poco X3 einpacken. Immerhin bietet das Redmi Note 10 aber eine gute Farbdarstellung und ausreichend Helligkeit.
Das 6,43-Zoll-Display zeigt Inhalte sehr gut an und ist kompatibel mit dem HDR-Format für einen höheren Dynamikbereich bei Helligkeit und Farben. Der Medienkonsum wird durch die Stereolautsprecher unterstützt, die jedoch an den Seiten des Geräts angebracht sind (im Hochformat zeigen sie nach oben und unten).
Trotz der guten Verarbeitungsqualität und des AMOLED-Bildschirms bleibt das Redmi Note 10 hinter den direkten Konkurrenten zurück. Denn Xiaomi beugt sich hier nicht dem Trend, hohe Bildwiederholraten von 90 oder 120 Hertz zu integrieren. Wer keinen Wert auf flüssige Animationen auf dem Bildschirm legt, bekommt ein großzügig dimensioniertes, aber dennoch gut zu bedienendes Telefon.
Leistung: Eher unter dem Durchschnitt
Das Redmi Note 10 wird von einem Snapdragon 678-Prozessor angetrieben. Auf dem Papier ist das eine geringfügige Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell. Trotzdem macht Xiaomi keinen Hehl daraus, dass es sich um ein älteres SoC handelt. Im Grunde bekommt Ihr einen leicht übertakteten Snapdragon 675 aus dem Vorjahr.
Hat mir gefallen:
- Upgrade gegenüber dem Note 9
- Keine Probleme mit Überhitzung
Hat mir nicht gefallen:
- Weniger Leistung als viele Konkurrenten
Einige direkte Konkurrenten des Redmi Note 10 verfügen über Prozessoren aus der Snapdragon 700-Serie. Darunter das Poco X3 mit dem Snapdragon 732G oder das Moto G 5G mit dem 750G. Der Vorteil hierbei: Die SoCs sind allesamt im 8-Nanometer-Verfahren gefertigt, während das Redmi Note 10 einen 11-Nanometer-SoC mitbringt. Dieser zeigt bereits erste Alterserscheinungen.
Redmi Note 10: Benchmarks
Benchmarks | Redmi Note 10 (Snap 678) |
Galaxy A52 5G (Snap 750G) |
Motorola G30 (Snap 662) |
Galaxy A72 (Snap 720G) |
---|---|---|---|---|
3D-Markierung Wildlife | 482 | 1.090 | 388 | 1048 |
3D Mark Wild Life Stresstest | 482 ~ 486 | 1.090 ~ 1.093 | 382 ~ 383 | 1044 ~ 1048 |
Geekbench 5 (einzeln / mehrfach) | 526/1.653 | 620/1.740 | 300/1.226 | 548/1.616 |
Bei der Nutzung von Social-Media-Apps, beim Web-Browsing oder auch beim Streaming-Konsum ist die Leistung so ziemlich gleichauf mit den Konkurrenten, was unter anderem an der Verwendung von moderner RAM- und Speicherstandards liegt. Denn das Redmi Note 10 nutzt zumindest LPDDR4x und UFS 2.2.
Wenn es um Spiele geht, zeigt sich jedoch das Erbe des Snapdragon 675 und seiner Adreno 612 GPU. Denn damit seid Ihr nur mit fast der Hälfte der Leistung von Handys gerüstet, die mit Snapdragons 720 und höher ausgestattet sind.
Iin meinem Test liefen auf dem Redmi Note 10 Mobile Games wie Real Racing 3, Free Fire und Call of Duty Mobile aber dennoch zufriedenstellend. Bei dem Ego-Shooter musste ich die Grafikeinstellungen aber bis auf ein Minimum herunterschrauben, um eine stabile Framerate bei 60 FPS zu bekommen.
Die Leistung des Xiaomi Redmi Note 10 bei alltäglichen Aufgaben liegt mit der Konkurrenz ungefähr auf einem Level. Das ist soweit ganz gut, aber das Alter des Grafikprozessors macht sich in Spielen bemerkbar. Moderne SoCs bieten hier deutlich mehr Leistung, zumindest zeigte das Gerät aber keine Stabilitäts- oder Überhitzungsprobleme.
Kamera: Xiaomi verbaut das Nötigste
Das Kamera-Setup des Redmi Note 10 erinnert stark an das Redmi Note 9, das mit vier Kameras inklusive ähnlicher Spezifikationen wie bei der vorherigen Generation ausgestattet ist. Im Redmi Note 10 sieht das wie folgt aus:
- Hauptkamera: 48 MP, f/1.79 Blende, 1/2''-Sensor
- Ultraweitwinkel-Kamera: 8 MP, f/2.2-Blende, 118° Sichtfeld
- Makrokamera: 2 MP, Blende f/2,4
- Tiefensensor: 2 MP, f/2.4-Blende
- Selfies: 13 MP, f/2.45-Blende
Hat mir gefallen:
- Gute Fotos in Situationen bei Tageslicht
- Nur wenig Retusche bei Selfies
Hat mir nicht gefallen:
- Kamera-Setup nicht sehr vielseitig
- Kameraqualität nimmt bei wenig Licht zu stark ab
- Makro- und Tiltshift-Modi nur über die Einstellungen erreichbar
Die Hauptkamera des Redmi Note 10 nutzt standardmäßig Pixel-Binning, um Bilder mit 12 Megapixeln zu erzeugen –vier Pixel werden dabei zu einem Bildpunkt zusammengerechnet. Bei guten Lichtverhältnissen liefert der Sensor hierdurch echt gute Fotos.
Das Ultraweitwinkel-Objektiv bietet dagegen Bilder mit geringer Randverzerrung, aber leichte Anzeichen von chromatischer Aberration. Damit sind Verfärbungen am Rand von Objekten gemeint. Was die Makrokamera betrifft, so scheint die Kamera-App die Option nicht allzu wichtig zu finden packt sie in die Einstellungen. Um das Objektiv oder auch den coolen Tilt-Shift-Modus auszuwählen, müsst Ihr in das Einstellungsmenü der App gehen.
Bei Selfies war das Redmi Note 10 eine angenehme Überraschung: Anders als viele Konkurrenten, die Euer Gesicht zu sehr retuschieren, behält das Note 10 Hautunreinheiten bei und vermied den künstliche Look, den Ihr beispielsweise beim Moto G30 bekommt.
Darüber hinaus gelang es dem Porträtmodus, eine gute Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund zu schaffen. Dadurch konnte ich die Hintergrundunschärfe ziemlich selbstbewusst einsetzen und hochschrauben.
Die Leistung bei Nachtaufnahmen hingegen zeigt Anzeichen einer übermäßigen Bildbearbeitung mit einem künstlichen, weichgezeichneten Look. Die Ergebnisse sehen auf dem Bildschirm des Telefons vielleicht noch ganz gut aus, aber wenn Ihr Bilder auf einem größeren Display betrachtet, könnt Ihr einen deutlichen Verlust an Detailreichtum feststellen.
Nach Casis durchweg positiver Meinung zu den Kameras des Redmi Note 10 Pro habe ich vom Basis-Modell viel erwartet. Aber die Verwendung eines kleineren Hauptsensors und die lahmen Zusatz-Sensoren mit geringen Auflösungen waren schon ein Hinweis darauf, dass die Ergebnisse nicht mit der höherwertigen Version mithalten würden.
Akku und Schnellladen: Hier sahnt das Redmi ab
Einer der großen Pluspunkte beim Redmi Note 10 war die lange Akkulaufzeit. Diese überraschte vor allem, da der Akku dem stromhungrigen 120-Hertz-Panel ganz gut Stand halten konnte. Im Standard-Modell profitiert Ihr von 5.000 Milliamperestunden und von Quick-Charging mit 33 Watt.
Hat mir gefallen:
- Gute Akkulaufzeit
- Schnelles Quick-Charging
Hat mir nicht gefallen:
- Kein Wireless-Charging
Das Redmi Note 10 schaffte es, mit ein paar Restprozenten auf dem Akkustand bis zum Ende des zweiten Tages durchzuhalten. Und das, obwohl ich ihm sogar ein bisschen mehr abverlangte, als meine übliche Nutzung aus Anrufen, sozialen Medien, Streaming und Spielen.
Und das Aufladen mit dem mitgelieferten Adapter und den Kabeln erwies sich als fast so schnell wie beim Realme 8 Pro – das nicht nur über eine 50-W-Ladefunktion verfügt, sondern auch einen kleineren Akku hat.
Das Redmi Note 10 zeigte nach fünf Minuten an der Steckdose einen Akkustand von 12 Prozent. Nach 20 Minuten war die Batterie schon zu 45 Prozent aufgeladen. Eine volle Ladung hingegen dauerte etwa 1h10min.
Die Ladezeiten im Test lagen überraschend nah an den von Xiaomi veröffentlichten Zahlen. Zusätzlich gibt's eine gute Akkulaufzeit, wodurch Ihr meiner Meinung nach eine überdurchschnittliche Unabhängigkeit von der Steckdose bekommt. Dabei müsst Ihr nicht häufig auf den Energiesparmodus zurückgreifen.
Datenblatt und weitere Informationen
Ich werde im Folgenden weitere Punkte aufführen, die Euch interessieren könnten und die sich in wenigen Worten zusammenfassen lassen:
- Das Redmi Note 10 verfügt nicht über NFC und ist somit nicht für das kontaktlose Bezahlen an Kassen geeignet
- Das Telefon verfügt über Infrarot-Schnittstelle und bietet eine App zur Fernbedienung, die mit den getesteten Fernsehern und Soundsystemen funktionierte
- Das getestete Modell erlaubte die Verwendung von zwei SIM-Karten zusammen mit einer microSD-Karte
- Nach dem Zurücksetzen des aktualisierten Handsets zeigte das System 19,2 GB belegten Speicherplatz an
- Die Verpackung des getesteten Smartphones enthielt das 33-W-Ladegerät, ein Ladekabel, ein Werkzeug zum Öffnen der SIM-Schublade und eine transparente Schutzhülle
- Die Softwareversion während des Tests war 12.0.5.0 (RKGMIXM)
Xiaomi Redmi Note 10
Modell | M2101K7AG |
---|---|
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 678, 11 nm, Octa-Core (2x 2,2 Ghz + 6x 1,7 Ghz) GPU Adreno 612 |
Speicher |
|
Erweiterbarer Speicher? | Ja, microSD |
Konnektivität | Bluetooth 5.0, Wi-Fi 5 |
Bildschirm | 6,43-Zoll, AMOLED, FullHD+, 60Hz |
Abmessungen | 74,5 x 160,5 x 8,3 mm |
Gewicht | 178,8 Gramm |
Kamera |
|
Batterie | 5.000 mAh |
Ladetechnologie | 33W (11V, 3A) kabelgebundenes Laden |
Audio | Stereo-Lautsprecher / 3,5-mm-Kopfhörerbuchse |
IP-Zertifizierung | IP 53 |
Betriebssystem | Android 11, mit MIUI 12 |
Farben | Onyxgrau, Kieselweiß, Seegrün |
Preis | 199 Euro |
Fazit: Überzeugt das Redmi Note 10 im Test?
Für sich genommen ist das Xiaomi Redmi Note 10 ein gutes Smatphone! Dabei überzeugten die nüchterne und schicke Optik, das AMOLED-Display mit guter Bildqualität und vor allem die ausgezeichnete Akkulaufzeit samt gutem Quick-Charging.
Als Negativpunkte muss ich allerdings die durchschnittliche Leistung der Kamera anführen, die im Grunde vom Vorgänger Redmi Note 9 übernommen wurde. Dazu gibt's auch einen veralteten Prozessor, der aber durchaus noch für die Aufgaben im Alltag und sogar einige Spiele gewappnet ist.
Wenn man jedoch den Markt analysiert – und sich an die Maxime von Anand Lal Shimpi erinnert: "Es gibt keine schlechten Produkte, nur schlechte Preise" – sehen wir, dass einige Konkurrenten bessere Kamera- und SoC-Spezifikationen in der gleichen Preisklasse haben. Selbst in Xiaomis eigener Produktpalette ist das Poco X3 NFC besser, das in Europa nur 10 Euro mehr kostet.
So ein Preis-Leistungs-Knaller wie das Redmi Note 10 Pro ist das Standard-Modell aber nicht. Fällt der Preis in den nächsten Wochen aber noch ein wenig, ist das Smartphone trotzdem eine gute Wahl für unter 200 Euro. Aber nun zu Euch: Was haltet Ihr vom Redmi Note 10?
Als ich das Redmi Note 10 ausgepackt hatte, schwirrten in meinem Kopf noch Casis Lobpreisungen zum Note 10 Pro im Kopf. Dabei bestätigte sich meine Befürchtung, dass sich Xiaomi ein bisschen zu viele Tricks für die Pro-Version aufgespart hat. Das Note 10 spiegelt somit das wieder, was durch die Differenzierung einer Smartphone-Serie in zu viele Modelle passiert: Während alle Modelle eine Besonderheit haben, ist das Standard-Modell nicht wirklich spannend.
Das fehlende NFC ist ein echtes NoGo. Da sollte man leider die Finger weglassen.
Immer diese Preisdiskussionen. Wie heisst es so schön? "Dann geh doch zu Netto".
Ein Gerät was nicht auffällt, keinen nennenswerten Mehrwert hat, halt nur ein Smartphone unter vielen, nicht mehr nicht weniger. Und bestimmt ausreichend für den Otto Normal Nutzer.
Gerade in der aktuellen Zeit müsste das Ding ohne NFC direkt auf die 1* Bewertung fallen 😅 und wenn nicht dafür, dann spätestens dafür, dass auch dieses Ding bescheuerte Kameras verbaut. Für Makro und "Tiefeninfo" ist Geld da, aber für billigstes NFC nicht.
Was soll man großartig erwarten von einem Smartphone das UVB 199€ kostet? Das die Pro Version deutlich mehr kann ist auch verständlich, weil das "Pro" sollte ja auch seinen Namen gerecht werden.
Gerade bei 199€ erwarte ich persönlich aber ein Gerät, das möglichst effizient mit den Ressourcen umgeht und nicht eine bescheuerte Quad-Kamera ins Gerät schmeißt, auf der anderen Seite aber essentielle Funktionen weglässt.
Die sogenannten " essentiellen Funktionen" wie NFC können für andere aber auch bescheuert und Ressourcenverschwendung sein. Ich habe NFC noch nie genutzt. Aber ja, die schlechten Kameralinsen hätten sie wirklich weglassen können. Das ist leider so ein bescheuerter Trend.
199,- Euro ist nicht viel. Oder willst Du High-End für das Geld? M.E. sollten die Menschen aufhören alles "zum kleinen Preis" haben zu wollen. Lieber mal mehr Geld ausgeben und dafür länger nutzen, auch über den Update-Zeitraum hinaus (Es komme jetzt keiner mit "Dann ist das Gerät nicht mehr sicher". Es geht auch ohne Updates wenn man sich umsichtig verhält).