Android VR und Google I/O: VR-Standards werden benötigt!
Im Vorfeld der Google I/O 2016 gibt es Gerüchte, Google könne mit Android VR eine eigenständige VR-Brille vorstellen. Die soll besser sein als Samsungs Gear VR und Googles Cardboard um eine Highend-Alternative ergänzen. Schön. Trotzdem wird etwas viel dringender benötigt.
Google Cardboard war Googles erster Versuch, Virtual Reality massentauglich zu machen. Die günstige VR-Brille aus Pappe schien zunächst ein beinahe nicht ernst gemeintes Gadget zu sein, konnte aber im Laufe der Zeit zumindest eine kleine Fangemeinde für sich gewinnen: Vor allem für Marketing-Zwecke war und ist die Brille perfekt geeignet, denn sie ist günstig zu produzieren und mit vielen Smartphones kompatibel. Lange VR-Sessions sind aber eher nicht das Ding von Cardboards, weil die Brillen dafür zu unbequem sind.
Jetzt dürfte es in puncto Virtual Reality zur Google I/O 2016 rund gehen. Denn gerüchteweise plant Google die Vorstellung von Android VR. Peter Rojas, Mitgründer von Gizmodo und Engadget, schrieb über Twitter
Android VR will definitely be announced next week, and from what I’ve heard will be less powerful than the Vive or Rift.
— Peter Rojas (@peterrojas) 11. Mai 2016
und bekräftigte in weiteren Tweets, dass es sich dabei um eine eigenständige VR-Brille handele, die auf mobile Hardware setze. Will heißen: Googles neue VR-Brille wird kein Smartphone oder PC benötigen. Android VR - so offenbar der Name - soll sich zwischen Samsungs Gear VR und der Oculus Rift einordnen.
Als sicher gilt, dass Android N Features rund um VR erhält. AndroidPolice berichtet, dass Google an einer vollständigen Benutzeroberfläche für VR-Brillen arbeite. Ob es einen eigenständigen VR-Launcher gibt oder lediglich ein VR-angepasstes Layout des Homescreens, ist aber noch unklar. Denkbar ist, dass Google Android VR als neue Plattform neben Android TV, Android Auto oder Android Wear etabliert. Von der gleichen Quelle will AndroidPolice auch erfahren haben, dass die VR-Brille einen eigenen Controller erhalten wird.
Android VR bringt virtuelle Welten in Schwung
Googles Vorstoß passt gut in die Zeit: Samsung stellte bei der Vorstellung des Galaxy S7 das Thema VR so weit in den Vordergrund, dass es schon fast so scheint, als sei das S7 nur mit VR im Hinterkopf entstanden. Immerhin verzichtete Samsung auf USB-C, damit die Gear VR kompatibel bleibt. Und obwohl das heiße Thema beim LG G5 sicher die Module waren: Die Cam 360 mit der LG 360 VR sind wohl viel spannendere Anwendungsfelder für G5-Käufer.
Mit dem Cardboard war Google einer der ersten Hersteller, der VR als Riesenthema entdeckt hat. Bislang schien es aber trotzdem recht ruhig geblieben zu sein, denn weder gab es seitens Google eine große Content-Offensive, noch gab es sichtbare Bemühungen, Android im VR-Umfeld zu positionieren.
Android VR ist deswegen ein folgerichtiger Schritt. Die Technik ist inzwischen weit genug (wer erinnert sich noch an die obskuren Cybersex-Versuche der 90er?) und wichtige Player im Markt treiben das Thema voran - insbesondere Facebook. Google wird kaum umhin kommen, dagegen zu halten und seinen Nutzern eigene Angebote zu machen.
Bestimmt wird Google die Frage der Erstellung von VR-Inhalten anschneiden, denn hier ist wohl noch immer die größte Baustelle - nicht nur virtuell gesehen. Ein wenig kurios erscheint da der Auftritt der VR-Abteilung zur letztjährigen I/O: Zeigten die Techniker dort doch eine VR-Kamera, die mehrere Tausend Euro kosten würde. Samsungs Gear 360 hingegen kommt mit zwei Linsen und einem Preis von rund 300 Euro auf den Markt. Und der Preis dürfte für viele Verbraucher noch tragbar sein. Erst die günstigen Preise des VR-Equipments und die Möglichkeit, eigene Inhalte aufzuzeichnen, bringen VR in den Massenmarkt - langwierige Spielesessions bleiben vorerst den teuren Lösungen à la HTC Vive vorbehalten.
Wir brauchen VR-Standards
Was derzeit noch fehlt, sind herstellerübergreifende VR-Standards und -Apps. Denn nur dann bleiben 360-Grad-Urlaubserinnerungen oder -videos dauerhaft erhalten. Ich will meine Inhalte nicht an einen Hersteller ausliefern, sondern mit den Apps meiner Wahl arbeiten. Android VR könnte einen solchen Standardisierungsprozess beschleunigen.
Ich bin fest überzeugt davon, dass VR in den nächsten Jahren für ein breiteres Publikum interessant wird - auch wenn es wahrscheinlich noch eine lange Zeit ein Nischenthema bleiben wird. Habt Ihr eine VR-Brille zu Hause und lechzt nach neuen Inhalten? Oder bleibt Ihr der virtuellen Realität fern? Verratet es uns in den Kommentaren!
Dieser Text ist ein Kommentar, der die Meinung eines Redakteurs wiedergibt und nicht immer die Gedanken der gesamten Redaktion abbildet. Kommentare können kritische, mahnende oder humorvolle Anmerkungen sein.
Quelle: AndroidPolice
Die Standards sind bereits da. Recherchiert mal kurz 5 Minuten: 360°-Bilder werden als equirectangulare oder kubische Projektionen abgebildet. Ersteres ist momentan absolutes Standardformat für alle 360°-Fotoviewer, letzteres ist etwas effizienter bei vielen Bildern, da leichter skalierbar. 3D-Objekte erfolgen in der Regel als .obj und Unity als Entwicklerwerkzeug ist auch so gut wie über alle Plattformen einheitlich verteilt. Natürlich gibt es welche, die Unity nicht mögen und stattdessen andere Tools einsetzen, aber die "Standard"-Entwicklungsumgebung für GearVR, Cardboard und Oculus basiert auf Unity.
Bei der Umsetzung von Gesten oder Bewegungssteuerung im Raum hapert es einfach an einer verlässlichen Technologie, womit sich momentan sehr viele beschäftigen.
Oder welche Standards erwartet ihr?
Nichts desto trotz wird VR Einzug halten, insbesondere in der Industrie, Produktion, Wartung und Versorgung.
Das Thema VR wird die nächsten Jahre noch mal interessant. Aber zur Zeit eigentlich fast nicht mehr als eine nette spielerei.
Ja, ich finde auch, wir brauchen VR Standards. Projekt Ara - gut begonnen und jetzt plätschert es vor sich hin und ich denke nicht, dass wir da je ein Gerät kaufen können werden. Smartwatches - letztes und vorletztes Jahr das große, neue Ding. Der Hype schlechthin. Heute? Ebenfalls nur noch ein langsames Vor sich hin Entwickeln. Android selbst? Ständig irgendwelche neue Features, die keiner wirklich braucht und die am Ende doch nicht richtig funktionieren. Statt endlich mal eine gute Backupfunktion anzubieten, wird an irgendwelchen unnützen Details gefummelt. Google fängt alles an und bringt nichts zu Ende. Das ist wenig professionell, sondern einfach nur nervig für den Kunden. Und jetzt brauchen wir also alle VR. Soso. Fragt sich nur, wofür. Für ein paar kleine Filmchen, die mehr Werbung als Inhalt sind, für ein paar Spielchen, die einen fünf Minuten in den Bann ziehen und danach entweder zu Ende sind oder nur noch langweilig. Es wird kommen wie es fast immer ist. Es wird gehyped wie irre und dann schläft es wieder langsam ein, weil Google ein neues "Spielzeug" für sich entdeckt hat. Man mag von Apple halten was man will, aber die bringen wenigstens auch mal was zu Ende. So, dass es auch funktioniert.
Wo gab es denn um Smartwatches einen Hype? Der kam erst nach den ersten Geräten weil am Anfang nur gezweifelt wurde.
Es gab auch nach den ersten Geräten keinen Hype. Und heute dümpeln die Geräte so nebenbei daher. Da kommt ja auch nix mehr, selbst softwareseitig nicht.
"<blockquote class="twitter-tweet" data-lang="de"><p lang="en" dir="ltr">Android VR will definitely be announced next week, and from what I’ve heard will be less powerful than the Vive or Rift.</p>— Peter Rojas (@peterrojas) <a href="https://twitter.com/peterrojas/status/730411895920988160">11. Mai 2016</a></blockquote>"
Leeeeuuuteee, wirklich! Jetzt fängt der Neue auch schon an zu schludern! ;)
Dafür bekommt er heute kein Mittagessen! Wir haben es natürlich verbessert. :)
Ach, er soll doch bei Kräften bleiben! ;) Guten Hunger!
Ja, ein ärgerlicher Fehler - in der Vorschau sah alles noch gut aus :(
Egal was da dann passiert ist: Wird nicht mehr passieren. :)