Auch Xiaomi kann es nicht: Humanoide Roboter bleiben technischer Witz
Humanoide Roboter: Viele versuchen sich an der Idee der menschenähnlichen Maschine. Die Ergebnisse, die dabei erzielt werden, sind aber immer noch weit weg von den Fähigkeiten der Erbauer. Das zeigt Xiaomis Cyberone-Projekt sehr deutlich.
Ein Roboter, fast nicht zu unterscheiden vom Menschen und in Bezug auf Wahrnehmung, Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit mindestens ebenbürtig: Bis dieser Science-Fiction-Traum wahr wird, müssen noch in sehr vielen Bereichen große Fortschritte erzielt werden. Xiaomi wollte sich bei seiner Vorstellung des Projekts Cyberone mit dem futuristischen Charme dieser Idee schmücken. Das, was es da auf der Bühne zu sehen gab, zeigt aber einmal mehr sehr deutlich, wie weit echte Roboter, wie wir sie aus Scifi-Streifen kennen, noch entfernt sind.
I was both nervous and thrilled to interact with him on stage. What did you think of his performance tonight? #CyberOne pic.twitter.com/Je1eXDYEGR
— leijun (@leijun) August 11, 2022
Das Unternehmen hatte nach der Vorstellung des neuen Faltsmartphones Mix Fold 2 ein Treffen von Firmenchef Lei Jun und Cyberone als krönenden Abschluss der Präsentation geplant. Und so stakste am Ende der Show ein 1,77 Meter großer und 52 Kilogramm schwerer weißer Roboter wackelig und ungelenk auf Lei zu, um ihm unbeholfen eine Blume zu überreichen. Daraufhin zeigt Cyberone noch seine "Kung-Fu Moves", ging in die Knie und hob die Arme, das war es auch schon.
Die Entwickler erläutern, dass unter anderem 13 Gelenke, die jeweils in nur 0,5 Millisekunden reagieren können, es ermöglichen, "menschliche Bewegungen vollständig zu simulieren". Das ist auf jeden Fall eine sehr wohlwollende Interpretation der Fähigkeiten. Die Hände können jeweils "bis zu 1,5 Kilogramm" tragen. Im Kontakt mit Menschen soll der Cyberone-Roboter "85 Arten von Umweltgeräuschen" erkennen und "45 Klassifizierungen menschlicher Emotionen" vornehmen können und über ein Gesicht in Form eines gebogenen OLED-Screens reagieren. Alles Technik auf hohem Niveau, bleibt nur die Frage, ob sie in dieser Zusammenstellung aktuell Sinn ergibt.
Prestige-Projekt
Klar, Xiaomi will mit solchen Aktionen betonen, was für ein innovatives Unternehmen man doch ist. Das Projekt kann aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Roboter wie Cyberone aktuell noch deutlich weniger leisten, als das auf der Bühne in einem sehr abgesteckten Rahmen den Anschein macht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Xiaomi die Kosten für den Roboter mit rund 100.000 US-Dollar angibt.
Aktuell ist es wohl immer noch Boston Dynamics, die in Bezug auf die Annäherung an die menschliche Beweglichkeit mit Projekten wie Atlas an der Spitze des aktuell möglichen stehen. Auch Elon Musk und Tesla haben einen humanoiden Roboter angekündigt, Präsentationen wie die von Xiaomi zeigen aber, dass baldiger Fortschritt hier eine echte Überraschung wäre.
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