Experten betonen: Das muss sich bei PV-Anlagen dringend ändern


Wenn es um die Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) geht, haben wir in den letzten Jahren eine regelrechte Goldgräberstimmung erlebt. Doch wie in jeder aufstrebenden Branche gibt es nicht nur die seriösen Anbieter, sondern auch jede Menge schwarze Schafe. Die Probleme der unqualifizierten Installationen sind nicht nur theoretischer Natur – sie können sich tatsächlich auf Eure Investitionen auswirken. Aber wie sieht die Lösung aus? Ein neuer Leitfaden könnte den Weg weisen.
Der Wildwest-Modus für PV-Montagen ist vorbei!
Bis vor Kurzem gab es bei der Montage von PV-Anlagen keine klar definierten Standards. Jeder, der ein paar Werkzeuge und einen Plan hatte, konnte sich als Installateur ausgeben. Diese Wildwest-Regelung hat dazu geführt, dass viele Amateurinstallationen nicht nur zu fehlerhaften Systemen, sondern auch zu echten Sicherheitsrisiken führen konnten – fehlerhafte Verkabelungen oder undichte Dächer sind nur einige der möglichen Konsequenzen. Das Problem? Viele dieser Billiganbieter verschwinden oft, bevor die langfristigen Schäden sichtbar werden. Ihr, als Verbraucher, bleibt dann mit den Problemen und Kosten zurück. Umso wichtiger ist es, dass endlich Bewegung in die Sache kommt und eine Qualitätssicherung stattfindet.
Ein Schritt in die richtige Richtung: der Abgrenzungsleitfaden der DIHK
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der Deutsche Handwerkskammertag (DHTK) haben bereits reagiert. Sie haben einen Abgrenzungsleitfaden für die Installation von PV-Anlagen veröffentlicht. Diese Maßnahme wird allgemein begrüßt, denn sie könnte dazu beitragen, die Qualität in der Branche zu sichern. Doch die Anpassungen haben auch ihre Schattenseiten. Der Leitfaden ordnet die Dachmontage für PV-Anlagen ausschließlich dem Dachdeckerhandwerk zu. Das könnte bedeutende Herausforderungen für spezialisierte Solarhandwerker mit sich bringen und auch zu rechtlichen Unsicherheiten führen – ein potenzielles Bürokratiemonster, das am Ende keinen wirklichen Schutz bietet. Stattdessen muss ein eigenes Berufsbild inklusive Ausbildung für Solarinstallateure geschaffen werden.

Warum eine eigene Ausbildung notwendig ist
Im Moment gibt es keinen offiziellen Ausbildungsweg für Solarinstallateure, was die Qualitätssicherung gefährdet. Der Bundesverband Deutscher Solarhandwerker (BDSH) fordert deshalb ein Umdenken. Anstatt nur die Montage auf dem Dach zu betrachten, müssen auch elektrische Kenntnisse und andere Gewerke in den Ausbildungsprozess integriert werden. Dies würde sicherstellen, dass künftige Installationen von qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden. Dadurch würden sich gleich mehrere Vorteile für die Branche und damit auch die Kunden ergeben:
- Ein Berufsbild spezifisch für Solarinstallateure könnte langfristig die Qualität und Sicherheit erhöhen.
- Eine bessere Ausbildung könnte dazu beitragen, dass weniger unseriöse Anbieter den Markt überfluten.
- Eine Ausbildung mit festgelegten Standards würde langfristig dem Fachkräftemangel entgegenwirken
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die Unsicherheiten über die neuen Regelungen werfen Fragen auf: Was wird mit bestehenden Unternehmen? Gibt es Übergangsfristen? Eine klare Kommunikation zwischen Handwerksbetrieben und den relevanten Kammern könnte hier die Lösung bringen, um diese Unsicherheiten auszuräumen. Insgesamt lässt sich sagen: Die Solarbranche steht an einem Wendepunkt. Die Bemühungen um Qualitätssicherung sind notwendig, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Und letztlich betrifft das nicht nur die Anbieter, sondern auch diejenigen, die in eine nachhaltige Energiezukunft investieren möchten. Die Entwicklung bleibt spannend und könnte nicht nur Euer Vertrauen, sondern auch Eure Geldbörse positiv beeinflussen, indem man fragwürdige Anbieter frühzeitig ausbremst, bevor Schäden bei Kunden überhaupt entstehen können.
Quelle: PV Magazine