Nach Facebook-Kauf: Oculus-Gründer erhält Morddrohungen
Oculus ist die große Hoffnung hinter Virtual-Reality-Brillen. Künftig wird das Projekt Oculus Rift unter dem Dach von Facebook fortbestehen, was, wie einst der Kauf von WhatsApp, große Wellen der Entrüstung geschlagen hat. Und wieder tun sich die tiefsten menschlichen Abgründe auf.
Es ist einfach nur beschämend, wie die Netzgemeinde sich mitunter geriert, wenn ihr etwas gegen den Strich geht. Das zeigte sich zuletzt nach dem Kauf von WhatsApp (zur Meldung) und zuvor nach der Ankündigung Dong Nguyens, Flappy Bird zurückziehen zu wollen (zur Meldung). Diese Entscheidungen müssen nicht jedem gefallen, aber mit Morddrohungen - egal wie unernst sie gemeint sein mögen - wird auf inakzeptable Weise eine Grenze überschritten.
Das ist ein äußerst unschönes Erlebnis, wie ich aus mehrfacher persönlicher Erfahrung sagen kann, vor allem, wenn man nicht nur selber betroffen ist, sondern auch noch die eigene Familie. So ergeht es derzeit Oculus-Gründer Palmer Luckey. In einem Reddit-Post schreibt er:
Wir haben kurzfristig negative Reaktionen von den Leuten [auf den Verkauf an Facebook] erwartet. Wir haben jedoch nicht mit so vielen Todesdrohungen und belästigenden Anrufen gerechnet, die sich sogar auf unsere Familien erstreckten. Wir wissen, dass wir uns durch Taten beweisen werden, nicht durch Worte. Aber dieser Mist ist ungerechtfertigt, vor allem wenn er Menschen betrifft, die nichts mit Oculus zu tun haben.
Der YouTube-Effekt ist immer wieder schockierend. In der Anonymität des Internets verlieren zu viele Nutzer jegliches zwischenmenschliche Gefühl von Anstand und Zivilisiertheit. Das lässt sich überall dort beobachten, wo Menschen online kommentieren, in abgeschwächter Form leider selbst bei AndroidPIT.
Was haltet Ihr von der Oculus-Übernahme im Allgemeinen und den leidenschaftlichen Reaktionen im Speziellen? Werden die Umgangsformen des Offline-Lebens jemals auch das Netz erreichen oder wird hier auf immer und ewig rohe, unhöfliche Anarchie herrschen?
Via: Ars Technica Quelle: reddit
Uns ist aber schon allen irgendwie klar, dass hinter Morddrohungs-Kommentaren eher weniger ernstzunehmende Protagonisten stecken, oder?
Viel Rauch um nichts.
Gab es; wird's immer geben; irrelevant.
Also klar bin ich da ganz bei euch, primitiv ist kein Ausdruck für solch eine Art seinem Unmut Kund zu tun.
Und gleichzeitig bin ich immer wieder erstaunt, dass kein wirklich negatives Wort über solche "Hamsterkäufe" von Facebook, Google und Co eurerseits kommen. Wir haben 2014, es kann nicht angehen, dass 2 Firmen (es sind weitaus mehr, aber Google und Facebook treiben es zur Zeit extrem auf die Spitze) sämtliche FIrmen und Startups aufkaufen um deren Entwicklung zu "fördern" und auf lange Sicht zu übernehmen.
Ich bin kein Wirtschaftsmensch, sondern ein einfacher Nutzer und finde, dass es gehörig stinkt, dass riesige Firmen alles an sich reißen was Geld verspricht. Gerade bei Kickstartern finde ich es ein Unding, da eben Gelder gesammelt werden um Projekte zu fördern...die dann einfach verscherbelt werden?
Daher kann ich den Grund zum Unmut mehr als verstehen, die Art wie er "passiert", geht natürlich gar nicht!
Natürlich überschreiten ernst gemeinte Morddrohungen jegliche Grenze.
Was den Kommentaren hier zu folge aber kaum jemand zu wissen scheint, ist dass Oculus per Crowdfundingplattform Kickstarter über 2,4 Millionen Dollar von privaten Unterstützern erhalten hat.
Und die fühlen sich jetzt nunmal verars...!
Hilflosigkeit, mehr fällt mit dazu leider nicht ein! Schade um den Menschen der dahinter steckt. Gott beschützte den Gründer, die Mitarbeiter und deren Familie.
also ich finde es schon schade das solche Projekte in die Hände von zB Facebook kommt, denn ich hab keinerlei Vertrauen in zB Facebook und damit ist die VR Brille leider für mich gestorben :(
Was die Reaktionen angeht denke ich die Leute die zB Morddrohungen verschicken damit nur den Ausmaß ihrer Wut demonstrieren wollen (das heißt nicht das ich das unterstützte) mir nämlich noch kein Fall bekannt wo tatsächlich jemand verletzt wurde :)
Ist manchmal wie Kino hier, die Kommentare zu lesen
Ganz genau so wie auf Youtube. Nur das es hier schöner verpackt ist.
Es wurde - auch hier - schon viel über die "Onlinenisierung" der Welt philosophiert. Mich erinnern solche Vorfälle wie beschrieben mittlerweile sehr stark an den Film "Surrogates - Mein zweites Ich" mit Bruce Willis. Offenbar vergessen viele Menschen - zum Glück nicht alle - daß man sich auch in der virtuellen Welt an gewisse Umgangsformen und gesellschaftliche Spielregeln halten sollte. Sie nutzen dieses Medium wie einen Avatar, mit dem sie sich dann austoben. Wohin das noch führen wird, mag ich mir gar nicht vorstellen, denn oftmals ist es von einer Fantasie zur Umsetzung in die Realität nur ein kleiner Schritt. Schon jetzt sprechen die "Jungen" (Leute) von heute ja kaum mehr miteinander, es wird ja nur noch "gepostet". Damit mich keiner falsch versteht: technischer Fortschritt ist gut und notwendig und ich bin
k e i n Technikfeind! Aber: Wenn diese Entfremdung zueinander in dem Maße weitergeht, dann gnade uns Gott! Dann werden wir das Smartphone vielleicht noch einmal verfluchen...
Morddrohungen sind zu viel aber der Kauf is blöd.
Was ist Occulus?
Leider lassen viele in der Anonymität des Internets alle Hemmungen fallen. Facebook & Co. verrohen die Menschheit. Beleidigungen sind eine Sache, aber Morddrohungen eine andere. Damit sollte man nicht spaßen!
Ich glaube nicht, dass Facebook & Co Leute oder gar "die Menschheit" verrohen. Vielmehr steckt das Ausfallende, Ungehobelte, oder gar (hier verbal) Gewalttätige in diesen (vielen) Leuten drin, nur wird es im Normalfall von einem Schleier der Zivilisiertheit verdeckt (und das ist gut so!), eben die von Dir genannten Hemmungen, die dann in der Anonymität fallen. Es gibt auch noch andere Szenarien als das Internet, in denen Hemmungen fallen, mit teils auch realer Gewalt gegen das/die Opfer: z.B. die Abgabe von Verantwortlichkeit an eine vermeintliche oder reale Autorität (Stanford-Gefängnis-Experiment, oder aber auch in Diktaturen), oder die Anonymität in der Masse bzw. das Mitlaufen mit anderen (z.B. Lynchmob).
Ach...diese "Morddrohungen" sind doch nicht ernster zu nehmen als die Drohung eines Klassenkameraden die Mutter sexuell befriedigen zu wollen...
@Glenn G.: Wow...
Naja wenn einem das Produkt nicht Gefällt muss er es auch nicht Kaufen... aber Morddrohungen? Das ist echt zu viel für ein Produkt das von Facebook gekauft worden ist....
Leider verlieren auch immer mehr Online-Redakteure das Gefühl für das Zwischenmenschliche und denken sich immer absurdere Überschriften aus.
Aber zum Thema: Wegen so etwas Morddrohungen zu verschicken ist dermaßen primitiv. Man sollte in solchen Fällen einfach auf Produkte oder Dienste verzichten.
Ich stimme dir allerdings zu dass solche Menschen in der "realen Welt" niemals jemandem mit Mord drohen würden.
PS: Wenn du so sagst, dass du persönlich auch solche Erfahrungen gemacht hast, fühle ich mich irgendwie etwas angesprochen. Das liegt vermutlich daran, da ich zu denjenigen gehöre die dich öfters kritisieren. Jedoch bleibt es bei mir bei der Kritik ohne dich jemals persönlich anzugreifen. Falls das so wäre, bitte ich um ein Zitat.
Abgesehen davon, ist Kritik immer eine Hilfe sich zu verbessern und nicht unbedingt etwas Negatives.
@Enton Jackson: Also in diesem Fall hab ich nun ECHT keine Ahnung, was an der Überschrift absurd sein soll. Sie ist völlig faktisch und nüchtern, nichts wird ausgeschmückt, nichts übertrieben. Minimalistischer und New York Times'ischer kann man eine Überschrift ja kaum noch gestalten.
Was das andere angeht, natürlich warst damit nicht du gemeint oder irgendwer sonst hier, das wäre ja lächerlich. Ich spreche von echten Morddrohungen sowohl online (als Nachrichtenredakteur bei der WELT) und offline (von einem echten, psychisch labilen Menschen). Etwas Kritik, egal ob on- oder offline, lockt mich jetzt nicht aus der Reserve, glaub mir ;) Die ist ja auch völlig in Ordnung, so lange der Ton stimmt. Davon abgesehen provoziere ich ja auch ganz bewusst, wie ich schon damals in meinem Inside-AndroidPIT-Interview schrieb. Und wo gehobelt wird, da fallen Späne.
Nein, die heutige Überschrift ist ausnahmsweise mal vorsichtiger gewählt. Ich glaube allerdings nicht, dass die sonst provokanten Überschriften allzu gut für die Besucherzahlen AndroidPIT's sind.
Ich bin "von Anfang an" dabei, auch wenn ich nicht seit Anfang an registriert bin und ich bin in letzter Zeit von den Beiträgen leider stark enttäuscht. Und wenn ich dann hoch scrolle und schaue von wem der "Artikel" ist, steht da sehr häufig dein Name.
Daher fänd ich es wirklich klasse, wenn du schon ein Mensch bist der offen zur Kritik steht, dass sich deine Schreibweise in Zukunft ändert. Oberflächliche Texte mögen kurzfristig Erfolg bringen aber auf lange Sicht gesehen, ist es eher schädlich für Medium wie AndroidPIT.
Occulus sagt mir gar nichts, bis ich den Artikel gelesen hatte.
Das wäre ein übler Aprilscherz!!!
leider ist das kein Aprilscherz....