Fortnite-Klage: Google soll OnePlus und LG unter Druck gesetzt haben
Nachdem sich Epic in den vergangenen Stunden mit Apple und Google wegen der App Stores angelegt hatte, geben die Klagen des Fortnite-Entwicklers nun auch Einblicke hinter die Kulissen. So wirft Epic dem Android-Hersteller vor, in die Geschäfte der beiden Smartphone-Hersteller eingegriffen zu haben.
Wie The Verge berichtet, soll Google OnePlus dazu gebracht haben, ein Abkommen zwischen Epic und dem Smartphone-Hersteller zu verhindern. Bestandteil dieses Deals soll ein Fortnite-Launcher für OnePlus-Smartphones gewesen sein, der auf den Geräten vorinstalliert gewesen wäre.
Google habe gegenüber OnePlus Bedenken geäußert, dass es durch derartig vorinstallierte Software für Epic Games möglich gewesen wäre, den Play Store zu umgehen. Das Ergebnis ist nun, dass der Launcher und die Installation von Epics Titeln ohne den Weg durch den Play Store nur für Nutzer in Indien zur Verfügung steht. Dies sei die einzige Ausnahme, die Google dem Smartphone-Hersteller erlaubt habe.
Fortnite-Klage: LG ebenfalls in Googles Visier
Epics Anwälte schreiben in der Klage weiter, dass auch LG betroffen sei. So soll es einen Vertrag zwischen Google und LG geben, in dem der Smartphone-Hersteller das „Side downloading außerhalb des Play Stores in diesem Jahr blockiert“. „Google hat LG daran gehindert, die Epic-Games-App auf LG-Geräten vorinstallieren zu können“, so die Klageschrift.
Ohne derartige Blockaden durch Google, „könnte und würde Epic Games Abkommen mit den Smartphone-Herstellern abschließen, um Fortnite und andere Spiele den Konsumenten direkt anbieten zu können“. Epic bezeichnet Googles Vorgehen als „wettbewerbswidrige Einschränkungen“.
Apple und Google hatten Epics Fortnite in den vergangenen Stunden aus dem App Store beziehungsweise Play Store verbannt, nachdem der Spiele-Entwickler eine direkte Zahlungsmethode vorgestellt hatte, welche die In-App-Käufe der beiden App-Stores umgeht. Dies wiederum widerspricht den Regeln der App Stores. Das Unternehmen hatte daraufhin gegen Apple und Google Klage eingereicht.
Quelle: The Verge
Witzig ist echt nicht mehr im Playstore.
Samsung Store aufgemacht und als erstes wird einen Fortnite vorgestellt mit 20% Rabatt.
So nach dem Motto ätsch.
Finde 30% auch ziemlich arg heftig, stellt euch mal vor Ebay fordert 30% Anteil...
wie gut das man unter Android nicht von den Stores abhängig ist.
Wie ist das nun wenn man ein Iphone hat als Fortnite Spieler, kann man das noch spielen?
Oder ist alles weg und pech gehabt? Wäre bezüglich In App käufe, ja irgendwo auch krass.
Selbe Frage natürlich auch bei Android, laufen die Spiele weiter, oder ist nach dem Store ausschluss auch Schluss mit den bereits installierten spielen?
Apple und Google sperren Fortnite doch nicht, weil Fortnite die 30 % nicht zahlen will. Apple und Google lassen Side Loading in Apps nicht zu und das hat durchaus seine Berechtigung.
In dem Fall bin ich Mal dankbar das es nicht zu einem vorinstallierten Fortnite Launcher auf meinem 8 Pro gekommen ist. Solchen Mumpitz möchte ich nicht zwangsserviert bekommen.
Kann ich schon verstehen, es geht aber darum, dass Google seine Macht ausnutzt und in den Wettbewerb eingreift. So zumindest die Aussage von Epic, die ich auch nachvollziehen kann.
Mal schauen, wie die Gerichte entscheiden.
Letztendlich lohnen sich die Diskussionen hier nicht. Solange die einen sagen, Apple/Google machen alles richtig da sie eine Art Hausrecht haben, und die anderen sagen, Apple/Google würden ihre Monopole nutzen um anderen überteuerte Gebühren aufzuerlegen, so lange wird man sich nicht einigen können. Warten wir einfach mal ab, wie die Gerichte entscheiden werden. Oder falls die Klagen eingestellt werden, welche Seite die Klage aus welchen Gründen beenden wird.
Bis dahin klinke ich mich erstmal aus der Diskussion aus.
So ist es. Das sind die gleichen Diskussionen wie um eine Mietpreisbremse oder auch das Leistungsschutzrecht. Für beide Seiten gibt es Argumente, aber welche nun gelten werden, muss ein Gericht entscheiden.
Ich bin der Meinung, Diskussionen lohnen immer, solange sie sachlich geführt werden.
Ich finde es zumindest gut, dass nun ein big Player mitmischt und die Machenschaften von Google und Apple zumindest gerichtlich prüfen lässt. Noch ist nicht klar, welche Seite als Gewinner aus der Sache raus geht. Mal schauen, wie die Gerichte entscheiden.
Da können die Kollegen Tim, Tenten und Black Mac aus dem anderen News-Thread schreiben, was sie wollen: Dieses Geschäftsgebaren wäre unlauter. Und das alles ist Grund genug, die Praktiken von Google und Apple, die zusammen nahezu 100% des Marktes beherrschen, gerichtlich prüfen zu lassen.
Sicher, andere Hersteller zu sowas zu drängen / zwingen, wie Google es anscheinend gemacht hat, ist nicht in Ordnung. Apple hat sowas aber schlicht nicht gemacht. Apple hat Regeln für ihren Store, denen Epic Games vor Jahren zugestimmt hat. Jetzt sind sie aber anscheinend zu gierig geworden und spielen den Pseudo-Helden und "wundern" sich, dass ihre App rausgeschmissen wird, nachdem sie sich nicht mehr an die Regeln halten.
Geprüft werden müsste eigentlich nur Epic, da sie einfach die Regeln verletzt haben.
Wobei ich es persönlich gut finden würde, wenn so ein vorinstallierter Werbe-Müll auch bei Android verschwinden würde. Sei es Facebook, Instagram, Candy Crush oder eben irgendein Fortnite-Launcher.
@Tim
Das was du als Gier bezeichnest, würde ich als gewonnene Macht bezeichnen, gegen unfaire Verhältnisse vorzugehen.
Dass ihre App rausgeschmissen wurde, darüber wundert sich Epic Games garantiert nicht. Dafür ist der Ablauf viel zur durchorchestriert. Apple/Google verbannen Fortnite, keine 4 Stunden später wird geklagt mit fertigen, 30 seitigen Anklageschriften.
Das ganze ist eindeutig schon länger geplant und ist gut so. Es ist ja nicht so, dass Epic Games der einzige wäre, der momentan aufbegehrt gegen eine aus deren Sicht Ungerechtigkeit. Es ist nur ein sehr großer Vertreter, und genau das gibt dem ganzen Gewicht.
Und die Gerichtsverfahren werden zeigen wer Recht hat. Der Zeitpunkt der Klage ist klug gewählt. Selbst wenn, wie ich es erwarten würde, Apple und Google bei nahender Niederlage vor Gericht mit den Konditionen entgegen kommen würden, sind nun parallel noch die Untersuchungen von USA und EU unterwegs die ganz genau darauf schauen werden. Und wenn die beiden nachgeben sollten, werden sie in Erklärungsnot kommen warum Epic Games weniger zahlen soll aber Spotify, Netflix und Co nicht.
Das wird alles sehr interessant.
Apple braucht das nicht machen, da dort Sideloading eh unterbunden wird. Und was Epic angeht, kannst du dir sicher sein, dass die sich nicht wundern. Da lag die Klageschrift schon fertig in der Schublade. Bevor man klagen konnte, musste man halt auf eine Reaktion warten. Nun hat man eine konkrete Basis, die man jetzt rechtlich prüfen lassen kann.
Apple zwingt und drängt deiner Meinung nach andere Anbieter nicht? Was ist der App Store denn anderes als Zwang, wenn ich meine App auf das iPhone bekommen möchte? Apple kämpft mit harten Bandagen um noch mehr Geld zu verdienen, was grundsätzlich okay ist. Es gibt aber viele kleine Entwickler, die sich nicht wie Epic wehren können und den Schikanen von Apple ausgeliefert sind.
Grundsätzlich richtig. Hadere aber mit dem "vor Jahren". Gerade im digitalen Bereich sollte nichts ewig in Stein gemeißelt sein.
Von mehr Dynamik würden schlußendlich die Verbraucher also wir profitieren.
Und solange vorinstallierte Software mit 2 Klicks zu entfernen ist, stört die mich selten, habe bei jedem neuen Phone auch gerne mal das ein oder andere Tool oder Game ausprobiert, dass ich sonst nie angerührt hätte.
Nicht jeder ist absoluter Minimalist bei Smartphone OS.
Die aber auch niemand zwingt, ihre Apps in den Store von Apple zu stellen. Das machen alle freiwillig, weil sie sich Profit davon versprechen. Es ist doch ganz simple, wenn ich keinen Bock habe, die Miete zu bezahlen, muss ich ausziehen. Was ist daran so schwer zu verstehen?
@Tenten
Deine Miete ist anteilig zu deinem Gehalt?
Deinen Vermieter gehören alle Mietobjekte in der Stadt?
Da ist ein blöder Vergleich, da es genug Häuser gibt. Bei Phones aber nur zwei große Wohnblöcke für alle Menschen, auf die sich dein Vergleich null anwenden lässt.
@Olele
Welche "Schikanen" denn? Apple hat Regeln für den Store. Punkt. Die kann man akzeptieren oder eben nicht.
Und trotz dieser ach so schlimmen Regeln kommen viele Apps und Spiele für den App Store früher raus und mit mehr Qualität. Woran liegt das wohl? An den Tools, die Apple bereitstellt, um sowas zu bewerkstelligen. Dass Apple dafür dann seinen Anteil will, ist verständlich und das hat all die Jahre auch niemanden gestört. Aber jetzt auf einmal wird so getan, als ob Apple (und Google) 95% des Umsatzes für sich haben wollen und hätten das auf 99% erhöht, ohne dass die Entwickler was hätten tun können. Fakt ist aber, dass diese 30% schon seit Ewigkeiten Bestand haben.
Da kommt jetzt die Marktmacht von Apple ins Spiel. In den USA kannst du im Prinzip keine erfolgreiche, mobile App entwickeln ohne sie in den iOS App Store zu bringen. Es ist nicht so wie beispielsweise beim Mac App Store wo es noch andere Wege gibt. Und es geht auch nicht nur ums Geld. Apple ist als Türsteher eben nicht fair und transparent, sondern trifft manchmal nicht nachvollziehbare Entscheidungen ohne dafür zur Rechenschaft gezogen werden zu können. Da ist was faul.
Das Argument, dass man einfach nicht im iOS App Store sein muss, funktioniert in der Realität nicht.
Was soll das für eine Rolle spielen?
@Tenten und Tim:
Ich empfehle die Folge von Vergecast mit dem CTO von Basecamp. Sehr erhellend...