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Insta360 Air im Test: 360-Grad-Videos zum Schnäppchen-Preis

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© nextpit by Irina Efremova

Insta360 wurde im Jahre 2014 in Shenzhen, China geboren, um die 360-Grad-Kamera-Szene aufzumischen. 2016 startete das Unternehmen eine Kampagne auf Indiegogo, um die neuen 360-Grad-Kameras zu finanzieren. Die Insta360 Air ist eine neuartige Kamera, die wir so bisher noch nicht gesehen haben. Wir haben sie getestet.

Preis und Verfügbarkeit

Seit Anfang 2017 hat Insta360 einen beachtlichen Katalog an 360-Grad-Kameras. Die Insta360 Air ist mit Android kompatibel und ist mit USB-Typ-C- oder MicroUSB-Anschluss für 145 Euro erhältlich. Der Hersteller bietet auch die sogenannte Insta360 Nano an, die ausschließlich mit iOS-Geräten kompatibel ist.

Design und Verarbeitung

Die Insta360 hat einen Durchmesser von knapp 4 cm und kommt in einem Case aus Kunststoff daher. Letzteres schützt die Linsen der Kamera und den USB-Anschluss während des Transports. Das Gewicht beträgt gerade einmal 26,5 Gramm, da die Kamera ohne Akku auskommt. So besteht sie nur aus den Linsen, Sensoren und eben dem Anschluss, um sie mit dem Smartphone zu verbinden.

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Insta360 Air im Kunststoff-Case. / © NextPit

Die Kamera kann mit zwei Finger sehr leicht vom Case getrennt werden. Zum Verbinden muss dann nur noch der Konnektor in den USB-Anschluss des Smartphones gesteckt werden. Der Konnektor kann leider nicht getauscht werden. Daher muss schon beim Kauf darauf geachtet werden, mit welchem Smartphone die Kamera genutzt werden soll.

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Insta360 Air verbunden mit einem LG G6. / © NextPit

Am Ende steht eine etwas eigenartige Konstruktion. Unser Smartphone hat nun einen kleinen Ball mit zwei Augen. Die Kamera ist im Endeffekt einfach zu bedienen, der Komfort ist aber stark vom Smartphone abhängig. Große Smartphones mit 5,5 Zoll oder größeren Displays sind in dieser Konfiguration natürlich noch schwieriger zu bedienen, als zum Beispiel ein LG G6 mit seiner kompakten Form. Video- oder Fotoaufnahmen gelingen mit einer Hand besser als mit zwei, da so nicht so viele Bereiche der Aufnahme abgedeckt werden. Bei der Bedienung mit zwei Händen besteht auch immer die Gefahr, eine der Linsen mit der Hand komplett abzudecken. Dies ist aber grundsätzlich eher abhängig vom Smartphone, als von der Kamera. Ich wollte es aber nicht unerwähnt lassen.

Die Insta360 Air kann nicht mit einem Tripod genutzt werden. Wenn wir sie fix aufstellen möchten, müssen wir einen Adapter nutzen, um sie aufrecht aufzustellen. Diese Lösung ist allerdings nicht so stabil wie ein traditioneller Tripod.

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Die Insta360 Air ist deutlich kleiner als die Gear 360, kann aber nicht eigenständig bedient werden. / © NextPit

Im Vergleich zu anderen 360-Grad-Kameras ist die Insta360 Air besonders kompakt. Ihr müsst allerdings bedenken, dass diese Kamera nicht eigenständig funktioniert, sondern immer mit einem Smartphone verbunden werden muss. Auf der anderen Seite ist sie durch die kompakte Form sehr einfach zu transportieren. Sie kann praktisch überall mit genommen werden.

Software

Um die Insta360 Air nutzen zu können, muss zunächst die entsprechende App installiert werden. Die App kommt auf ganze 60 MByte Größe und ist nur in Englisch oder Chinesisch verfügbar. Die Bedienung ist aber sehr einfach. Öffnet die App nach der Installation und gewährt die erfragten Rechte. Wundert Euch nicht, wenn alles auf dem Kopf steht, das ist normal. Die Kamera wird am unteren Rand des Smartphones angeschlossen, daher müsst Ihr zunächst Euer Smartphone drehen. Die App ist natürlich entsprechend angepasst und dreht sich mit. Beim ersten Starten der App werdet Ihr auch gefragt, ob Ihr sie automatisch starten möchtet, sobald Ihr die Kamera mit dem Smartphone verbindet.

Die Insta360 App beinhaltet auch ein soziales Netzwerk in dem alle Anwender ihre 360-Grad-Videos und -Fotos hochladen können. Diesen Bereich findet Ihr unter “Home” und eignet sich hervorragend zur Inspiration und um zu sehen, was alles mit einer solchen Kamera gemacht werden kann.

Um ein Video oder ein Foto aufzunehmen, muss nur die gelbe Schaltfläche in der Mitte der Kamera-Software betätigt werden. Die Software bietet drei Modi: Foto, Video oder Live-Übertragung (für Facebook, YouTube oder über einen eigenen Server). Im Foto- und Videomodus gibt es sogar Farbfilter, einen Beauty-Modus mit 5 Stufen und auch die Belichtung kann verändert werden. Für Fotos gibt es einen Timer und bei Videoaufnahmen kann zwischen 1080p und 960p gewählt werden.

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Soziales Netzwerk, die Kamera-Software und die Export-Funktion, alles in einer App. / © NextPit

Sobald Ihr ein Video oder Foto aufgenommen habt, erscheint diese im “Album”. Von hier aus können Inhalte auch in der virtuellen Realität wiedergegeben werden und Ihr könnt sie auch bearbeiten, die Horizont-Linie nachträglich verändern, sie direkt bei YouTube hochladen, sie im Insta360 Netzwerk teilen oder sie im internen Speicher Eures Smartphones ablegen (hierzu stehen 2 Formate zur Verfügung).

Am unteren Rand der sphärischen Bilder kann ein Wasserzeichen eingesetzt werden, damit der tote Winkel der beiden Kameras nicht so sehr auffällt. In der App stehen hierfür 3 verschiedene Wasserzeichen zur Verfügung, man kann aber auch sein eigenes nutzen.

Die exportierten Videos werden im DCIM-Ordner des internen Speichers abgelegt, neben den restlichen eigenen Fotos und Videos. Die originalen Dateien mit den sphärischen Bildern werden im internen Speicher unter Insta360Air/galleryOriginal gespeichert. Videos haben die Endung .insv und Fotos .insp.

Um die Videos am PC bearbeiten zu können, benötigt Ihr das Programm Insta360 STUDIO für Windows oder Mac OS oder das Plugin für Adobe Premiere.

Audio

Die Insta360 Air hat kein eigenes Mikrofon. Der Ton wird daher über die Mikrofone des Smartphones aufgenommen. Beim Aufnehmen von Videos müsst Ihr daher darauf achten, die Mikrofone nicht abzudecken, damit der Ton entsprechend auch gut ist.

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Die Insta360 Air nutzt die Mikrofone des Smartphones. / © NextPit

Kamera

Sphärische Fotos mit der Insta360 Air

Die Kameras der Insta360 Air haben 210-Grad-Fischaugenlinsen. Die Bilder der beiden Kameras werden miteinander verbunden (genannt Stitching) und erreichen so eine Auflösung von 3008 x 1504 Pixel, also eine 3K-Auflösung. Diese Auflösung entspricht auch der anderer 360-Grad-Kameras, die Samsung Gear 360 erzielt allerdings noch höhere Werte.

Die aufgenommenen Bilder können mit einer entsprechenden App und einer VR-Brille angesehen werden oder man betrachtet sie im sphärischen Format auf dem Smartphone. Mithilfe von Wischbewegungen kann man sich dann im Bild bewegen. Ihr könnt die Bilder auch im quadratischen und dem sogenannten Tiny-Planet-Format exportieren. Die Bilder zeigen oftmals einen leichten Lilastich an den Rändern, was durch das quadratische Format meist noch verstärkt wird.

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Tiny-Planet-Format. / © NextPit
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Sphärisches Quadrat. / © NextPit

Wie im unteren Bild gut zu erkennen ist, werden die Bilder nicht immer perfekt zusammengesetzt (siehe die Details des Zugs auf der linken Seite).

Das Level der Details ist nicht besonders hoch, aber das Gefühl der Immersion ist sehr gut, vor allem in der virtuellen Realität machen die Bilder Spaß. Die Blende hat eine Öffnung von f/2.4, es bedarf also genügend Licht, um wirklich gute Bilder machen zu können.

Sphärische Videos mit der Insta360 Air

Videos werden in einer Auflösung von 2.560 x 1.280 Pixeln und mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Die Bildwiederholungsrate ist gut, die Auflösung lässt allerdings etwas zu Wünschen übrig. Die 2.560 Pixel in der Breite bieten nicht gerade viele Details in der Mitte des Bildes. Bei Videos tauchen auch immer wieder Verkrümmungen der Linse auf und die Zusammensetzung der beiden Bilder ist nicht immer perfekt. Der Weißabgleich ist durchaus gut, vor allem bei direktem künstlichen Licht in Innenräumen. Die Farben wirken natürlich, und auch der Lilastich, der bei Fotos auftaucht, ist hier nicht zu bemängeln.

Das aufgenommene Video kann auch in einem sphärischen, flachen Format exportiert werden, das dann bei YouTube 360 oder im Tiny-Plant-Format hochgeladen werden kann.

Akku

Um die Insta360 Air zu betreiben, benötigt Ihr die Akku-Power Eures Smartphones. Der Bildschirm Eures Smartphones bleibt dauerhaft aktiviert, während Ihr die Kamera nutzt und Ihr müsst bedenken, dass der Prozessor permanent unter hoher Last steht. All diese Faktoren sorgen dafür, dass die Nutzung der Insta360 Air stark an der Akkulaufzeit Eures Smartphones nagt.

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Die Insta360 Air verbraucht sehr viel Akku. / © NextPit

Technische Daten

Insta360 Air

Auflösung (Foto) 3008 x 1504 (3K)
Auflösung (Video) 2560 x 1280
Bildwiederholungsrate 30 fps
Abmessungen 38 x 38 x 39,5 mm
Gewicht 26,5 g
Anschlüsse USB-Typ-C / Micro-USB
Kamera Dual 210 Grad Fischauge
Blende f/2,4
Kompabilität Android

Abschließendes Urteil

Wir wir in unserem Test gesehen haben, ist die Bildqualität bei Foto-Aufnahmen durchaus gut, bei Videos sieht das wieder etwas anders aus. Die Videoqualität ist nach dem Hochladen des Videos bei Plattformen wie YouTube leider alles andere als optimal. Der 360-Grad-Eindruck fehlt nicht, aber eine etwas höhere Auflösung hätte hier schon viel bewirken können.

Bedenkt allerdings, dass es sich hierbei um eine der günstigsten 360-Grad-Kameras handelt, die es aktuell zu kaufen gibt. Ihre Vielseitigkeit ist eine der Stärken der kleinen Kamera. Sie ist einfach zu transportieren, Ihr müsst nichts vorbereiten und sie nicht einmal aufladen. Einfach einstecken und schon kann es losgehen.

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Luis Ortega

Luis Ortega
Editor

Luis ist ein Redakteur und Forenmoderator. Geboren und aufgewachsen in Granada, wo er Geologie und Erziehungswissenschaft studierte. Nach zahlreichen beruflichen Erfahrungen landete er 2015 bei AndroidPIT. Ein bekennender Geek. Er mag Open-Source-Software und natürlich Android. Er liebt Apps, die dem schlechten Gedächtnis auf die Sprünge helfen und das Leben einfacher machen. Er liebt das Meer und seine Freizeit auf irgendeiner Art Brett.

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