Insta360: Endlich beste Sicht auf 360-Grad-Videos
Eine neue 360-Grad-Kamera betritt das Feld und sie zeigt uns, was wir in wenigen Jahren als Standard im Bereich der Fotografie sehen werden - die Insta360 Pro 2. Sechs Linsen, 8K-3D-Video-Aufnahmen und Postproduction-Tricks kosten natürlich. Aber auch für uns User ist die Vorstellung immens wichtig: Im Fahrwasser der Profikamera hat Insta360 die CrystalView-Technologie angekündigt, die 360-Grad-Videos in nie dagewesener Qualität auf unsere VR-Headsets zaubert.
Vergangenes Jahr haben wir die Insta360 Pro gesehen, eine teure Profikamera, die dreidimensionale Panoramafotos und -videos aufnehmen kann. Nun hat Insta360 die Kamera verbessert und den Nachfolger vorgestellt - die Insta360 Pro 2. Und es sind einige neue Features hinzugekommen, die uns einen Vorgeschmack geben auf 360-Grad-Kameras in einigen Jahren, die wir Normalsterblichen uns dann auch leisten können. Preislich ordnet sich die Insta360 Pro bei 5.599,95 Euro ein.
Was macht die Insta360 Pro 2 so besonders?
Insta360 spendiert der Pro 2 sechs Objektive mit einem Blickfeld von 200 Grad (Blendenzahl: f/2.4). Die Kamera setzt aus den sechs Einzelbildern in Echtzeit Fotos mit der Auflösung von 7.680 x 7.680 Pixel zusammen. Heraus kommen dann dreidimensionale Rundum-Panoramen. Fotos können in der Nachbearbeitung sogar in eine Auflösung von 12.000 x 12.000 Pixel gerechnet werden.
Videos schießt die Kamera in einer maximalen Auflösung von 8K - allerdings erfolgt die Ausgabe nicht in Echtzeit, dafür reicht die Rechenleistung nicht. Das macht aber eigentlich auch nichts, denn die Insta360 Pro 2 hat einige Asse im Ärmel, die erst in der Nachbearbeitung der Videos stecken. Sehen wir uns zunächst einmal ein Demo-Video an:
In der Nachbearbeitung erstellt die Software von Insta360 Videos in fünf ziemlich imposanten Auflösungen:
- 7.680 x 3.840 @ 30fps HDR (8K 2D)
- 7.680 x 7.680 @ 30fps (8K 3D)
- 7.680 x 3.840 @ 60fps (8K 2D)
- 6.400 x 6.400 @ 60fps (6K 2D/3D)
- 3.840 x 3.840 @ 120fps (4K 2D/3D Binning)
Insta360 erlaubt jetzt, die Nachbearbeitung an sogenannten Proxy-Videos vorzunehmen. Zum Einsatz kommt Adobe Premiere Pro, das den Videoschnitt an geringer auflösenden Videos vornimmt. Die Software von Insta360 übernimmt dann sämtliche Bearbeitungsschritte und wendet sie auf die Originaldateien an.
Die Technik der Insta360 Pro 2 ist natürlich teuer, richtet sich in erster Linie aber an Profis, die Inhalte für Content-Plattformen wie NextVR, JauntVR oder Magenta VR erstellen. Zweifellos werden viele dieser Entwicklungen aber auch im Consumer-Bereich landen. Dann werden wir ganz neue Möglichkeiten haben, unsere Urlaube und Erlebnisse für die Nachwelt zu speichern.
CrystalView: So müssen Videos aussehen
Wer schon einmal 360-Grad-Videos mit einem VR-Headset betrachtet hat, weiß: Die Qualität ist gut, aber halt auch nicht sehr gut. Das Problem: VR-Headsets können nur 4K-Videos abspielen, eine Auflösung, die für 360-Grad-Inhalte zu niedrig ist.
Insta360 hat sich diesem Problem angenommen und die CrystalView-Technologie entwickelt, die bereits in Wiedergabe-Apps von Insta360 integriert ist. Videos können in ein spezielles Format exportiert werden und aktuelle Headsets können dieses Video mit 8K-Qualität dynamisch anzeigen. Technische Details sind rar, es dürfte aber darauf hinauslaufen, dass Insta360 das 360-Grad-Video in mehrere Segmente unterteilt und diese je nach Blickwinkel in höchster Qualität abspielt. Ein ähnliches Format hatte jüngst John Carmack von Oculus entworfen.
CrystalView sorgt also dafür, dass Headsets wie die Oculus Go 360-Grad-Videos in höchster Qualität wiedergeben können. Aktuell braucht es für CrystalView-Videos eine Insta360-App.
Wir sind schon gespannt, Demo-Material auf der IFA anzusehen. Wie seht Ihr die Zukunft von 360-Grad-Videos?
Endlich?