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Kühnes Projekt: 6-GW-Stromtrasse zwischen Europa und Nordamerika

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© Negro Elkha / Adobe Stock
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Eine Gruppe von Unternehmern plant nach dem Vorbild der Daten­ver­bin­dungen zwischen den Kontinenten nun auch eine Stromtrasse zwi­schen Nordamerika und Europa. Diese soll helfen, die Nachfrage und die Produktion elektrischer Energie besser in Einklang zu bringen.

Bedarf und Produktion in Deckung bringen

Aktuell steigt der Stromverbrauch an der Ostküste der USA morgens stark an - teils noch Stunden, bevor die Sonne auf einer Höhe steht, von der aus sie die Solaranlagen zu ordentlichen Leistungen treibt. Deswegen müssen zu dieser Zeit oft Gaskraftwerke einspringen, um die Produktionslücke zu schließen.

Daher kam die Idee auf, bei der Suche nach Alternativen zum Erdgas mit seinen CO₂-Emissionen noch weiter nach Osten zu schauen, wie aus einem Bericht des US-Senders CNN hervorgeht. Denn wenn beispielsweise in New York viele Menschen gerade aufstehen und ihr Tagwerk beginnen, steht die Sonne im westlichen Europa bereits hoch am Himmel und es kommt immer häufiger zu massiven Stromüberschüssen.

Nun steht die Idee im Raum, quer durch den Atlantik dicke Stromkabel zu verlegen. Großbritannien könnte dann Energie nach Kanada liefern, Frankreich in die Metropolen der USA. Später am Tag, wenn in Europa der Abend beginnt und der Tag in Nordamerika noch in vollen Zügen läuft, könnte die gleiche Verbindung Strom in die andere Richtung schicken.

Technik ist vorhanden

Das Ansinnen, mit dem sich die Unternehmergruppe beschäftigt, klingt erst einmal recht kühn. Allerdings ist es auch nicht utopisch. Die zugrundeliegenden Technologien gibt es im Prinzip bereits: Untersee-Stromtrassen sind über kürzere Distanzen in Europa schon lange vorhanden - sie verbinden beispielsweise Norwegen und Großbritannien quer durch die Nordsee. Und Stromtrassen, die Energie über tausende Kilometer transportieren, gibt es zwischen den Solar- und Windparks in der Gobi-Wüstenregion und den Industriezentren Chinas ebenfalls schon.

Grundsätzlich wären Verbindungen mit Leistungen von bis zu 6 Gigawatt möglich, erklärte Laurent Segalen, Gründer des in London ansässigen Unternehmens Megawatt-X, das zu der Gruppe der drei Unternehmen gehört. Das Trio kann sich in seinen Planungen auch einen geopolitischen Seitenhieb letztlich nicht verkneifen - sie bezeichnen ihr geplantes Vorhaben derzeit als "North Atlantic Transmission One-Link" - oder NATO-L.

Zusammenfassung

  • Unternehmer planen Stromtrasse zwischen Nordamerika und Europa
  • Ziel ist es, Nachfrage und Produktion elektrischer Energie besser abzugleichen
  • Morgens steigt Stromverbrauch an der Ostküste der USA stark an
  • Gaskraftwerke müssen oft einspringen, um Produktionslücke zu schließen
  • Idee: Stromüberschüsse aus Europa nach Nordamerika übertragen
  • Großbritannien könnte Energie nach Kanada liefern, Frankreich in die USA
  • Technologien für Untersee-Stromtrassen existieren bereits
  • Verbindungen mit Leistungen bis zu 6 Gigawatt wären möglich
  • Projekt wird als "North Atlantic Transmission One-Link" (NATO-L) bezeichnet

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Zu den Kommentaren (4)

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4 Kommentare
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  • Takeda 53
    Takeda vor 4 Monaten Link zum Kommentar

    oh man was für angst muss die USA haben, es wäre viel kürzer von Russland aus nach Europa aber das will die USA ja nicht. finde ich totalen Schwachsinn.


    • 39
      dieCrisa vor 4 Monaten Link zum Kommentar

      Hat Dir Dein Antiamerikanismus den Verstand völlig vernebelt?
      Eine Stromleitung von Russland nach Europa bringt den USA wenig bis gar nichts.

      Die USA wollen morgens Strom aus Europa importieren - wenn hier zur Mittagszeit die Sonne scheint und wir viel überschüssigen Strom produzieren - oder auch nicht produzieren, weil die Leitungen überlastet sind, die Erzeuger trotzdem aber eine Entschädigung erhalten. Ist es nicht besser, wenn wir für erzeugten Strom Geld (aus den USA) kassieren, statt für nicht erzeugten Strom zu verpulvern?

      Umgekehrt würde Europa Strom aus erneuerbaren Energien aus den USA erhalten, statt hier Kohle- und Gaskraftwerke anzuwerfen.

      Jeder würde gewinnen - sogar die Umwelt. Was ist dagegen zu sagen?

      Russland erzeugt nur ca. 18% seines Stroms aus erneuerbaren Energien (und ist fast völlig ohne Solarenergie erzeugt) und ist zudem Netto-Importeur. Auch wenn Russland und Europa dies wollten - Russland kann es schlicht nicht.

      Fast ausnahmslos ist Wasserkraft die einzige erneuerbare Energiequelle in Russland. Dummerweise liegen die größten Wasserkraftwerke hauptsächlich in Sibirien und im Fernen Osten des Landes. Bei den Entfernungen ist eine Leitung nach USA nicht viel länger.

      Deine Idee ist vollkommen an der Realität vorbei, finde ich totalen Schwachsinn. Russland, Russland über alles? Über alles - auch die Vernunft?
      Mann, wie verblendet muss man sein....

      Thomas_S


      • Olaf Gutrun 57
        Olaf Gutrun vor 4 Monaten Link zum Kommentar

        Und selbst mit so einer Leitung reicht das noch bei weitem nicht um alle Autos und Häuser sowie industrie Elektrisch zu betreiben. Verkehrt ist die Idee nicht, bin mal gespannt ob dann auch noch andere player kommen, Afrika z.b

        Eine Weltweite Stromvernetzung wäre so an sich ja toll, dadurch ließe sich bestimmt viel einsparen.


      • 39
        dieCrisa vor 4 Monaten Link zum Kommentar

        In 2021 wurden knapp 6 TWh aus erneuerbaren Energien abgeregelt. Ich bin da zu wenig fachlich bewandert, aber ich denke mit einer 6 Gigawatt Leitung könnte man recht viel davon gewinnbringend verkaufen.

        Einer Schätzung zu Folge verbrauchen E-Autos in Deutschland ca. 2,25 TWh pro Jahr. 6 TWh abgeregelter Strom könnte sehr wohl alle E-Autos laden und Einnahmen statt Entschädigungszahlungen generieren.

        Alle Autos elektrisch betreiben ist weit entfernte Zukunftsmusik. Da scheitert es zunächst aber nicht am Strom. Den könnte man im Überfluss zur Verfügung haben; würde aber nichts nützen, wenn die Produktion von E-Autos nicht von heute auf morgen alle Verbrenner ersetzen kann.

        Die Zahl an E-Autos ist nicht in Stein gemeißelt. Der Anteil erneuerbarer Energiequellen auch nicht.

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