Oppo F11 Pro im Test: Ein echtes Fotowunder?
Mit einer Hauptkamera mit 48 Megapixel und der Pop-Up-Kamera für die Vorderseite hat das Mittelklasse-Smartphone Oppo F11 Pro einige Features, die eigentlich für High-End-Geräte reserviert sind. Ein eigentlich ausgezeichnetes Smartphone mit vielen Funktionen und einem guten Preis - doch perfekt ist es nicht.
Pro
- Randloser Bildschirm
- Design
- Pop-up-Kamera
- Display/Sound
- Schnellladung
- Gute Akkulaufzeit
Contra
- Keine USB Typ C
- Kameraqualität
- Rutschige Oberfläche
- Keine IP-Zertifizierung
Ein konkurrenzfähiger Preis
Das im März vorgestellte Oppo F11 Pro ist der würdige Nachfolger des F9 Pro. Mit einem Preis etwas über 300 Euro bewegt es sich in derselben Preisklasse. Leider ist es in Europa momentan nicht offiziell erhältlich - eine Veröffentlichung hier ist auch nicht geplant. Momentan bleibt nur die Option, es selbst zu importieren.
Eine schöne Entwicklung
Was das Design betrifft, so hat es seit dem Oppo F9 Pro viele Veränderungen gegeben. Da die Notch weg gefallen ist, ist der Bildschirm nun nahezu randlos. Stattdessen gibt es eine Pop-Up-Kamera. E in weiterer Blickfang sind die Farben des Smartphones. Derzeit ist es in Thunder Black, mit schwarzen und violetten Reflexionen, sowie Aurora Green, mit blauen und grünen Reflexionen erhältlich.
Auch die Position der Kamera auf der Rückseite hat sich geändert. Saß sie vorher noch oben links, ist sie nun mittig verbaut. Auch der Blitz ist hier zu finden. Unter der Kamera sitzt der Fingerabdrucksensor. Weiter unten ist dann das Oppo-Logo zu sehen.
Das Oppo F11 Pro ist gut verarbeitet. Nicht so schön ist allerdings, dass das Smartphone sehr rutschig ist. Ohne Schutzhülle ist es mir regelmäßig aus den Händen gefallen. Auch der sich vom Rahmen etwas abhebende Bildschirm bereitet mir Sorge, was die Haltbarkeit des Gerätes angeht.
Nahezu randlos
Der randlose Bildschirm ist eine der Stärken dieses Smartphones. Ohne Notch erreicht Oppo hier eine Screen-to-Body-Ratio von 90,9 Prozent. Für ein Mittelklasse-Smartphone ist das ziemlich gut. Zumal das IPS-Display mit 6,5 Zoll sehr groß ist. Damit ist es der ideale Begleiter, um eine Serie auf Netflix zu schauen oder in den Gaming-Modus zu wechseln.
Mit einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixel bei 397 ppi kann der Bildschirm ebenfalls überzeugen. Die Farben sind ziemlich atemberaubend, intensives Schwarz, stechendes Rot und tiefes Blau. Es macht Spaß, sich Videos anzuschauen und die Software reguliert die Helligkeit recht zuverlässig. Manchmal dauert das nur etwas lange, was gerade im Sommer draußen bedauernswert ist.
Das Glas allerdings zieht Schmutz an und ist schnell mit Fingerabdrücken überseht. Das wiederum sieht dann natürlich nicht so gut aus.
Natürlich mit ColorOS
Auf dem Oppo F11 Pro läuft natürlich der Android-Aufsatz ColorOS 6. Die Version wurde speziell an Smartphones mit randlosem Display optimiert. ColorOS 6 setzt auf Android 9 Pie und bietet eine Gestennavigation , die sich in den Einstellungen anpassen lässt. So lässt sich etwa ein Screenshot aufnehmen, indem Ihr mit drei Fingern auf dem Bildschirm nach unten zieht. Ein auf das Display gezeichnetes O öffnet die Kamera. Wie der Name schon sagt, ist Oppos Oberfläche recht farbenfroh.
Wir haben mehr erwartet
Wenn es ein schönes Design, einen großen Akku und moderne Kamera-Ausstattung gibt, dann muss es einen Haken geben. Dabei geht es natürlich um die Leistung. Die ist keinesfalls katastrophal, sondern für ein Mittelklasse-Smartphone okay. Aber eben auch nicht mehr. Unter der Haube befindet sich der Mediatek Helios P70. Das ist bei weitem nicht der leistungsstärkste Prozessor auf dem Markt, aber für den typischen Nutzer, der sich nicht allzu sehr um Leistung kümmert, reicht er aus. Mit 128 GByte gibt es zudem eine Menge Speicher, der sich auch erweitern lässt.
Es gibt einen Gaming-Mode, den ich allerdings nicht viel benutzt habe. Der Gaming-Mode bewahrt Euch vor Störungen, während Ihr spielt. Allerdings wird die Leistung bei anspruchsvollen Spielen schnell zum Problem.
Das Oppo F11 Pro im Benchmark
Oppo F11 Pro | Galaxie A50 | Xiaomi Redmi Note7 | |
---|---|---|---|
3DMark Sling Shot Extreme ES 3.1 | 1.283 |
1.288 | 1.358 |
3D Mark Sling Shot Vulkan | 1.263 | 1.394 | 1.303 |
3D Mark Sling Shot ES 3.0 | 1.721 | 1.235 | 2.063 |
3D Mark Ice Storm Unlimited ES 2.0 | 22.188 | 15.487 | 26.386 |
Geekbench 4 - Single | 1.564 | 1.718 | 1.634 |
Geekbench 4 - Multi | 5.853 | 5.642 | 5.904 |
PassMark Memory | 11.531 | 14.035 | 12.833 |
PassMark Disk | 47.678 | 59.202 | 51.462 |
Oppo F11 Pro: Kamera
Mit der Kamera spielt Oppo seinen größten Vorteil aus und sollte mit diesem Modell auch Foto-Fans ansprechen. Für ein 300-Euro-Smartphone hat Oppo auch einiges zu bieten. Die Dual-Kamera setzt sich aus einem Sensor mit 48 Megapixel und einem 5-Megapixel-Sensor zusammen. Unterstützt wird die Kamera von Künstlicher Intelligenz, die diverse Szenen erkennen kann.
In der Praxis hilft das ungemein. Zu den 23 Szenen gehören etwa Makro, Blauer Himmel, Pflanzen Landschaft, Gegenlicht und Portrait. Die Szenenerkennung hat in unserem Test sehr gut funktioniert und die richtigen Motive erkannt.
Auch der Ultra-Night-Modus ist richtig gut. Zudem gibt es einen Modus, der die Farben in Bildern verbessert.
Während Oppo auf die Qualität der 48-Megapixel-Kamera und auf die KI setzt, macht es den Eindruck, als habe Oppo sich nicht allzu viel um die Software gekümmert. Denn die Bilder weisen teilweise einen deutlichen Schleier auf.
Die Kamera an sich leistet gute Arbeit, die Software folgt dem jedoch nicht. Zudem dauert es manchmal lange, etwa wenn komplexere Modi wie Super Vivid eingestellt sind. Auch entspricht das Ergebnis dann nicht immer meinen Erwartungen. Andererseits ist angesichts des Preises nicht viel mehr zu erwarten.
Die technischen Daten der Kamera beeindrucken natürlich und wecken Erwartungen. Die kann das Oppo-Smartphone aber nicht ganz erfüllen. Dennoch ist die Fotoqualität für ein Mittelklasse-Smartphone durchaus in Ordnung.
Oppo F11 Pro: Akku
Die Akkulaufzeit hat mich bei diesem Smartphone mit am meisten erstaunt. Oppo verspricht, dass der 4.000 mAh große Akku 15,5 Stunden hält. Er soll 12 Stunden Videos und 5,5 Stunden Spielzeit durchhalten. Ich kann diese Zahlen bestätigen. Bei moderater Nutzung kommt man locker auf zwei Tage. Normalerweise waren neben Nachrichten auch Musik über einen Bluetooth-Speaker, ein Videoanruf, sowie soziale Netzwerke in meinem Tag. Doch selbst bei intensiver Nutzung mit Videos, mehreren Stunden Videotelefonie und ähnlichem hatte ich am Ende des Tages noch gut 10 Prozent Akkuladung übrig. Ein Ladegerät muss man also nicht mit sich rumtragen. Und auch wenn das Smartphone auf 20 Prozent abfällt, muss man sich noch keine Sorgen machen.
Schön ist auch, dass das Oppo F11 Pro die Schnellladetechnik VOOC 3.0 unterstützt. Damit lässt sich das Smartphone in weniger als einer Stunde komplett aufladen. Nur warum Oppo kein USB-C nutzt, ist unverständlich.
Oppo F11 Pro: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Das Oppo F11 Pro ist der würdige Nachfolger des F9 Pro. Mit dem Design, der 48-Megapixel- und der Pop-Up-Kamera bietet Oppo einiges.
Mit der Leistung des Smartphones können wir jedoch nur zufrieden sein, nicht mehr. Dafür überzeugt die Akkulaufzeit und auch die Schnellladetechnik. Auch die Kamera enttäuscht etwas, wenn man bedenkt, was sich aus ihr technisch eigentlich herausholen lassen müsste. Aber das Preis-Leistungs-Verhältnis bleibt sehr interessant.
Eigentlich ist dies ein sehr guter Vertreter seiner Klasse. Da es allerdings in Europa nicht erhältlich ist, muss man es importieren. Ob es das wert ist, bleibt fraglich.
Gut 300€ für ein Phone mit MediaTek Prozessor, welches man hier nicht kaufen kann...wäre mir zu viel.
Da würde ich mir eher ein Mi 9 holen, in allen Bereichen (außer dem Akku evtl.) besser und nicht wesentlich teurer.
Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass das die gleichen Pros und Cons bei nem Samsung Smartphone hier für vier bis fünf Sterne gereicht hätten?
Kleines Beispiel gefällig:
Rutschige Oberfläche? Sämtliche Glasphones haben doch die Haptik von Seife. Warum werft ihr es diesem Phone dann vor.?
Wird bei den meisten Tests nicht mal mehr groß erwähnt, weil man eh davon ausgeht.
Irgendwie ist das Alles nicht sonderlich objektiv. Ist aber nur son Gefühl meinerseits.
Wieso ist Kamera immer noch dass wichtigste? Dass geht überall so, dass nervt langsam dass man sich über Telefone anderweitig informieren muss, weil fast überall nur noch die Kamera im Mittelpunkt ist. Und zum USB Typ C Kontra, ist nicht für jedermann ein Minus, ich z.B. habe bis heute kein USB Typ C Gerät jemals besessen, weshalb dass für mich auch kein Minuspunkt ist, da ich auch nicht ein typ c kabel Zuhause habe. 😅
Geht mir ähnlich. Mein Smartie hat auch kein Typ C Anschluß.
"Die Kamera beim Oppo F11 Pro ist mittag positioniert."
Abend positioniert hätte auch blöd ausgesehen.
Aber die Aussage stimmt sogar versehentlich, die Kamera befindet sich auf 12 Uhr🔝😊😊
Über Amazon bestellbar. Die Marke interessiert mich immer mehr 👍