Neue Play-Store-Richtlinien: Google will neue Android-Features in Apps sehen
Drei Änderungen für App-Entwickler werden Android ab Mitte 2018 nachhaltig prägen. Google will für mehr Performance und mehr Sicherheit sorgen.
Drei Änderungen werden das App-Ökosystem von Android verändern. Allen voran will Google sehen, dass neue Android-Features auch bei den Usern ankommen. Um das zu erreichen, ändert Google zwei Voraussetzungen, die Apps erfüllen müssen, wenn sie für den Play Store eingereicht werden:
Ab August 2018 müssen neue Apps die Features von Android 8.0 Oreo oder neuer ansprechen. Technisch gelingt dies, indem Apps in den Metadaten die Angabe targetSdkVersion auf 26 oder höher setzen. Damit weiß Android, dass die App auf aktuelle Features von Android angepasst wurde. Für App-Updates gilt diese Voraussetzung ab November 2018. In den folgenden Jahren will Google die minimale Ziel-Version für Apps kontinuierlich erhöhen.
Neue Android-Features für App-Entwickler attraktiver machen
Das bringt mehr Sicherheit und eine einheitlichere Benutzerführung: Zum Beispiel führte Android in Version 6.0 das neue Berechtigungssystem ein. Apps fordern seither die nötigen Rechte für Speicher, Kamera oder ähnliches zur Laufzeit an. Früher mussten die Rechte schon bei der Installation vergeben werden und es gab keine Option, die Rechte zu verweigern oder nachträglich wieder zu entziehen. Allerdings gibt es im Play Store noch immer Apps, die dieses System nicht verwenden. Google erläutert, dass die neue Richtlinie für neue Apps und eingereichte Updates gilt. Ist eine App also im Play Store und erhält kein Update, darf sie weiter das überholte Rechtemanagement aus der Android-Steinzeit verwenden.
Apps dürfen aber weiterhin ältere Android-Versionen unterstützen. Denn neben targetSDKVersion gibt es außerdem die Angabe minSdkVersion. Diese gibt die Android-Version an, die mindestens für die App erforderlich ist. Google schreibt, App-Entwickler sollten so viele Android-Versionen wie möglich unterstützen - wenig überraschend, haben doch typischerweise die allerwenigsten Smartphones tatsächlich die neueste Android-Version an Bord. Android Oreo hat derzeit einen höchstens als homöopathisch zu bezeichnenden Marktanteil - 0,5 Prozent.
Konkret heißt die Änderung an den Richtlinien, dass neue Android-Features schneller in das App-Ökosystem gedrängt werden. Das sorgt im Zweifelsfall auch bei Geräten mit älteren Android-Versionen für eine höhere Sicherheit, Stabilität oder Geschwindigkeit. Übermäßig ambitioniert ist der Zeitplan dagegen nicht: Im August 2018 wird Oreo ein Jahr alt sein und Android P steht vor der Tür.
64-Bit-Support ausweiten
Zwei weitere Änderungen haben weniger Auswirkungen: Einerseits erfordert Google ab August 2019, dass Apps mit nativem Code 64-Bit-Versionen der entsprechenden Bibliotheken mitbringen. Damit will Google den Support für Geräte mit 64-Bit-Architektur verbessern. Außerdem stellt man sich damit darauf ein, dass es irgendwann einmal CPUs geben könnte, die keinen 32-Bit-Code mehr ausführen können - ein Szenario, das eher in weite Zukunft weist. Diese Änderung immerhin könnte mitunter zu mehr Performance führen.
Unklarer ist der Zweck einer dritten Neuerung, die Google bereits Anfang 2018 umsetzen will. Neue Metadaten in einer APK sorgen dafür, dass sie Integrität einer APK schneller geprüft werden kann. Entwickler müssen dafür nichts weiter unternehmen. Google spricht nebulös von neuen Verbreitungssystemen, die damit möglich seien. Zumindest auf ersten Blick scheint es sich aber eher um eine Maßnahme zu handeln, die gefälschte oder gefährliche Apps unterbinden soll.
Was haltet Ihr von den Änderungen an Google Play? Adressiert Google mit den Änderungen die richtigen Probleme?
Quelle: Google
> Konkret heißt die Änderung an den Richtlinien, dass neue Android-Features
> schneller in das App-Ökosystem gedrängt werden. Das sorgt im Zweifelsfall
> auch bei Geräten mit älteren Android-Versionen für eine höhere Sicherheit,
> Stabilität oder Geschwindigkeit.
Kannst du das am Beispiel erläutern?
Wenn ich meine App von Anno Klump hernehme und im manifest das target-sdk von zB 23 auf 27 ändere (damit sind die Richtlinien vollständig erfüllt), wo sind dann neue Features ins Ökosystem gedrängt und wo ist die App stabiler/sicherer geworden? Am eigentlichen Code habe ich in diesem Beispiel kein einziges Zeichen geändert und hätte daher immer noch keine Toolbar, kein Hamburger-Menü, kein Material-Design, und die selben Bugs wie vor der Änderung...
Richtig ist stattdessen, das Android mittlerweile vermutlich kilometerlangen Emulations/Kompatibilitätscode beinhaltet, den Google gerne loswerden möchte ;)
Man braucht dann zwingend Android 8 um die App zu installieren.
Quatsch.
Das wäre der Fall, wenn ich min-sdk auf 27 ändere, das target-sdk hat damit nichts zu tun.
Mein nächstes phone wird iPhone.definitiv. das hinauszögern von updates und überhaupt android wird immer schlimmer...
Dann mach.
Gute Entscheidung, finde ich - selbst mit dem SE 2/32 GB für 280,- € ! würdest du die nächsten Jahre sehr viel Freude haben.
Auf jedenfalls.... okay Display 4 Zoll... dann doch lieber 6s
@Karsten falsch gedacht... Mit Google Treble wird die Update Politik besser. Deswegen geht nun Google diese Schritte.
Die sollten lieber mit der Sammlung der Daten und Berechtigungen der jeweiligen App aufräumen.
Gegen Sicherheit zu argumentieren wird schwierig, daher bin ich dafuer :-)
Einzig dass mit den immer neuen Funktionen ... kann man machen, muss man nicht. Mein Phone, Android und die Apps die ich nutze, kønnen schon jetzt viel mehr als ich jemals nutzen kønnte.