Samsung 360 Round angefasst: 3D-Kamera für professionellen VR-Content
Was auf der SDC 2014 als Project Beyond erstmals das Licht der Welt gesehen hat, wird nun ein konkretes Produkt namens Samsung 360 Round. Die 360-Grad-Kamera hat insgesamt 17 Bildsensoren, die ein vollständiges 360-Grad-Panorama einfangen. Auch wenn die 360 Round selbst für Endanwender wohl keine große Rolle spielen wird, könnte sie ein großes Problem von Virtual Reality lösen.
Virtual Reality steht vor einem typischen Henne-Ei-Problem: Es werden zu wenige VR-Brillen verkauft, weil (unter anderem) der Content nicht interessant genug ist – und aufgrund der zu kleinen Zielgruppe gibt es zu wenig Content-Schaffende. Nachdem Samsung mit Aktionen wie Gear-VR-Bundles versucht hat, die Hardware-Seite zu pushen, ist jetzt der Content an der Reihe – die Einstiegshürde für professionelle Produktionen soll gedrückt werden.
Mit der 360 Round haben die Koreaner daher nun eine Kamera vorgestellt, die auch für kleinere und mittelgroße Medienunternehmen erschwinglich ist. Für Endverbraucher ist die unverbindliche Preisempfehlung von 10.500 Dollar zwar definitiv abschreckend, dürfte professionelle 360-Grad-Videoproduktionen nun aber in Reichweite vieler Verlage und Agenturen setzen; zumal ein geringerer Anschaffungspreis natürlich auch mit geringeren Leihkosten für zumindest gelegentliche Projekte einhergeht.
Zum Vergleich: Die Nokia Ozo kostete zum Marktstart vor rund zwei Jahren 50.000 Euro. Inzwischen hat Nokia seine 360-Grad-Videosparte eingestampft und verschleudert die restlichen Bestände. Wenn man einen Preis von 23.000 Euro für eine Ozo+ denn als „verschleudern“ bezeichnen möchte.
Vielfältig ist sie auf jeden Fall, die Samsung 360 Round. Aus den insgesamt 17 Full-HD-Modulen bastelt die mitgelieferte Software wahlweise 2D- oder 3D-Videos mit bis zu 4.096 x 2.048 Pixeln Auflösung zusammen. Um Datenverhau muss man sich übrigens keine Sorgen machen – die ganzen Einzelclips landen in einem einzigen Containerfile auf der Speicherkarte oder per USB-C angeschlossenen SSD.
Sehr spannend finde ich auch die Live-Stream-Möglichkeit: Durch den (für professionelles Equipment!) vergleichsweise geringen Preis dürfte die Zahl der verfügbaren Live-Events in den nächsten Monaten und Jahren deutlich zunehmen. Die passende Software legt Samsung der 360 Round ebenfalls gleich bei.
Meinen ersten Eindrücken nach sieht es so aus, als hätte es Samsung geschafft, ein einfach zu bedienendes und gleichzeitig leistungsstarkes Hard- und Software-Paket zu schnüren – mit gleichzeitig einer Bildqualität, die auch auf dem SDC-Showfloor bei etwas durchwachsenen Lichtverhältnissen noch Aufnahmen geliefert hat, die in einer Gear VR ganz vernünftig aussahen.
Was sagt Ihr denn: Hat Virtual Reality aktuell ein Content-Problem? Und was müsste denn vielleicht noch passieren, damit Ihr Euch ein VR-Setup zulegt? Macht in der Umfrage mit oder lasst uns einen Kommentar da!
Für die 360-Grad-Video-Geeks unter Euch haben wir auch noch ein kurzes Hands-on-Video auf der SDC gedreht, das sich mehr auf die technischen Details fokussiert.
Ein teures Spielzeug. Aber der eine oder andere Heimanwander wird es zum protzen kaufen.
Ich glaube, die 360 Round richtet sich eher an kleinere bis mittlere Medienunternehmen, die 360-Grad-Inhalte produzieren wollen, aber entweder den Aufwand oder die Kosten nicht leisten können, wie sie etwa mit den GoPro-Rigs oder Komplettlösungen wie der Jaunt One oder Nokia Ozo (letztere wurde inzwischen eingestellt) einhergehen. Ich glaube, damit ist die Kamera ein spannender Schritt in Richtung mehr Content für VR-Brillen.
Was ist das derzeit größte Problem von Virtual Reality?
Vorläufiges Abstimmungsergebnis:
Content alleine konsumieren ist generell doof: 12%
Die Hardware ist noch viel zu teuer: 58%
Die Darstellungsqualität ist zu schlecht: 42%
Es gibt zu wenig interessanten Content: 54%
Mir wird immer schlecht bei VR: 12%
Anderer Grund, siehe Kommentar: 0%
Macht zusammen: 178%.
Die restlichen 237% unterschlagt ihr einfach so?
Hallo Ahoi,
bei dieser Umfrage ist eine Mehrfachauswahl möglich ;-)
Schöne Grüße,
Stefan
Ah, danke Stefan. Da bin ich reingefallen. Hatte angenommen, der Grundwert sei die Menge der abgegebenen Stimmen. Dann handelt es sich sozusagen um Überhangmandate aus der Zweitstimme ;-)