Seat und Skoda verzichten auf günstiges E-Auto
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Stellt Euch vor, Ihr seid total heiß auf den neuen, günstigen VW ID.1, der Euch die E-Mobilität für einen schmalen Taler ermöglicht. Schnäppchenjäger werden an dieser Stelle denken: Den wird es doch bestimmt als noch günstigeres Derivat bei Skoda oder Seat zu kaufen geben!? Tja... wohl nicht! Den ID.1 wird es nämlich offenbar nur als waschechten Volkswagen zu kaufen geben, und nicht bei den anderen Konzernmarken.
Volkswagen baut den ID.1 exklusiv
Das ist eine kleine Überraschung. Denn eigentlich sind wir es ja gewohnt, dass es von den kleinen, preiswerten E-Autos auch Ableger bei Skoda und Seat gibt. Denkt nur an den VW e-up!, der als Citigo e iV bei Skoda und als Mii Electric bei Seat auf den Ausstellungsflächen der Händler zu finden war. Beim ID.1 soll alles aber ein wenig anders laufen.
Dass VW die Strategie so radikal umstellt, hat einen gleichermaßen simplen wie entscheidenden Grund. Der Automobilkonzern hat aus der Vergangenheit gelernt. Der e-up! und seine Klon-Brüder waren für VW nämlich ein riesiges Verlustgeschäft. Mit jedem verkauften Auto haben die Marken fast 10.000 Euro draufgezahlt, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel".
Damit das beim ID.1 nicht wieder passiert, verfolgt Volkswagen bei dem für 2027 angekündigten E-Auto-Kleinwagen einen etwas anderen Ansatz. Man hat sich nämlich einen US-Partner ins Boot geholt, und zwar den E-Auto-Hersteller Rivian. Die Zusammenarbeit soll es ermöglichen, den ID.1 auf eine moderne, aber auch kostengünstige Elektronik-Architektur zu stellen. Weniger Steuergeräte sollen unter anderem dabei helfen, die Kosten für das neue Elektroauto zu drücken.
Skoda und Seat befürchten Verluste
Skoda und Seat wollen (oder sollen) bei der Preistreiberei hingegen nicht mitspielen. Die Schwestermarken haben Bedenken, dass sie mit dem ID.1 nur draufzahlen würden. Skoda hat sich deshalb entschieden, lieber eigene, etwas teurere E-Autos zu entwickeln. Mit dem Skoda Elroq steht ein neuer Kompakt-SUV bereits in den Startlöchern. Und Seat will es erst einmal mit E-Autos für rund 25.000 Euro am Markt versuchen.
Der VW ID.1 wird also wohl eine Art Einzelgänger im großen Volkswagen-Konzern bleiben. Aber vielleicht ist das ja auch ganz gut so. Hauptsache, das erschwingliche E-Auto wird am Ende nicht zum Flop und VW macht wenigstens einen kleinen Gewinn damit. Denn den soll es in jedem Fall geben. Er soll aus heutiger Sicht aber bei nur wenigen Hundert Euro pro verkauftem Fahrzeug liegen. Ein Kassenschlager wird der ID.1 also vermutlich weniger.
Quelle: Spiegel
Wieso holt sich VW als Partner ausgerechnet das US-Unternehmen Rivian mit ins Boot? Vorauseilender Gehorsam zu Donald und seinem wiederholten "America First" - Gestammel? Sollte man unbedingt finanziell unterstützen, keine Frage. Gemäß deren Homepage stellt Rivian SUVs, Monster-PickUps und Vans passend zum amerikanischen Markt her. Also genau das Richtige für einen VW-Elektrokleinwagen. BMW (i3), Mercedes (E-Smart)? Fiat, die Erfahrungen mit ihrem 500e haben? Renault/Dacia? Und ja, chinesische Unternehmen sind mittlerweile federführend bei der E-Mobilität. Aber nein, es muss ein US-Unternehmen sein, wo wir Europäer uns derzeit von den US of A einen Arschtritt nach dem Nächsten abholen. Vielleicht hätte aber auch Crazy Elon noch Kapazitäten bei Tesla frei? Da könnte VW ja auch mal vorsichtig anklopfen.
"...ausgerechnet das US-Unternehmen Rivian..."
Rivian hat eine hochmoderne Elektro-Plattform entwickelt, die von etablierten Autoherstellern (wie VW) als zukunftsweisend anerkannt wird. Das Unternehmen zeichnet sich durch fortschrittliche Software-Lösungen aus, die eine effiziente Steuerung der Fahrzeuge ermöglichen. Die Fahrzeuge sind so konzipiert, dass sie leicht aktualisiert und angepasst werden können. Rivian setzt auf nachhaltige Produktionsmethoden und erneuerbare Energien in seinen Fabriken. Das Unternehmen arbeitet an Konzepten zur Wiederverwendung von Batterien und anderen Komponenten. Rivian ist bekannt für schnelle Produktentwicklungszyklen und flexible Anpassung an Marktbedürfnisse.
Die Zusammenarbeit mit Rivian bietet VW einzigartige Vorteile, die so mit anderen Herstellern schwer zu realisieren wären. Tesla ist bekannt dafür, seine Technologie nicht zu teilen, während Rivian offener für Kooperationen ist. Rivian gilt als besonders innovativ, was es von vielen anderen Herstellern unterscheidet. Die Kooperation zielt darauf ab, gemeinsame Technologielösungen zu entwickeln, die schneller und kostengünstiger in die Fahrzeuge integriert werden können.
- Weniger Steuergeräte (nur 7 statt 70-80) vereinfachen die Fahrzeugelektronik
- Die optimierte Architektur ermöglicht deutliche Kosteneinsparungen bei der Produktion
- Die Technologie kann auf verschiedene Fahrzeugklassen angewendet werden, was Flexibilität bietet
- Zugang zu fortschrittlicher US-Technologie im E-Auto-Bereich beschleunigt die Software-Entwicklung bei VW
- Audi-Modelle sollen bereits ab 2027 mit der Rivian-Technologie ausgestattet werden
- Auch Porsche wird ab 2027 Rivian-Technologie einsetzen
Kein anderes Joint Venture bietet diese Fülle an Vorteilen. Es spricht vieles dafür und recht wenig bis gar nichts dagegen (welche Contra "Argumente" gibt es - außer Trump?). Warum, bitte schön, sollte man sich dies entgehen lassen, nur weil die USA davon berührt ist? Nach solcher Logik müsste man Trump sagen: wir brauchen deine Armee und dein Geld nicht - hau ab.
Aus US-amerikanischer Sicht könnte man auch sagen: ausgerechnet VW? Dieselgate und jetzt schon wieder Deutschland?
"America First" - nee, hier gilt: "VW first".
So etwas würde auf jeden Fall zur Marke passen. Das wir noch immer zu viele Marken haben ist nichts neues, bin mal gespannt wann die ersten Marken so wie Seat verschwinden.
In der zwisschenzeit warte ich weiter auf eine andere Akku Technologie und hoffe das mein 18 Jähriger Volvo noch 10; 20 Jahre läuft 🤣