#TBT - 40 Jahre Walkman: Das Gerät, das die Musik für immer verändert hat
Sonys guter, alter Walkman feiert diese Woche seinen 40. Geburtstag. Es gelang ihm, sich so weit durchzusetzen, dass sein Name zum allgemeinen Synonym für quasi alle Musik-Player für unterwegs wurde. Doch zu Beginn waren die Japaner nicht wirklich zuversichtlich.
Der Walkman ist wie Tempo, Tesa und Uhu eines der Produkte, deren Markennamen sich als allgemeine Begriffe etabliert haben. Das am 1. Juli 1979 unter dem Namen TPS-L2 eingeführte Gerät wurde entwickelt, um es Menschen zu ermöglichen, sich beim Hören von Musik von Audiokassetten zu bewegen - eine echte Revolution für die damalige Zeit! Andreas Pavel, der die Idee 1977, zwei Jahre vor der Markteinführung des ersten Walkman, patentierte, war der Vater dieses Gerätes.
Der batteriebetriebene Walkman kann überall hin mitgenommen werden, mit seinen Kopfhörern könnt Ihr Musik hören, während Ihr Sport treibt oder andere Dinge erledigt, für die Ihr Euch bewegen müsst. Verglichen mit dem heutigen Komfort, mit Streaming-Diensten quasi die komplette Musik der ganzen Welt in den Finger zu haben, war eine Kassette natürlich ein Witz: Eine Stunde Musik, verteilt auf zwei Seiten, und um ein Lied zu überspringen, musste man spulen und an der richtigen Stelle wieder Play drücken. Immer wieder verhedderte sich das dünne Magnetband. Was wir früher mit einer Kassette und einem Bleistift machen mussten, werden die jungen Leute von heute gar nicht mehr verstehen.
Trotz Bedenken ein Erfolg bei der Markteinführung
Die Menschen gingen mit Kopfhörern auf die Straße, und der Walkman war auf einmal sogar gefährlich: Ärzte waren besorgt, der Walkman könnte durch die Dauerbeschallung eine Generation von gehörlosen Menschen hervor bringen. Auch wenn Euch das heute zum Lächeln bringt, ist es wahr, dass das Konzept des persönlichen Musik-Players für unterwegs in seinen Anfängen nicht immer sehr gut angenommen wurde.
Die Jugendlichen liebten das Konzept, denn "alles, was neu ist, ist gut" stimmte schon damals, und die Möglichkeit, überall Musik hören zu können, ohne das alle mithören, war bis dahin ein ferner Traum. Eltern und einige Angehörige der Gesundheitsberufe, die über den Wandel und seine möglichen Folgen viel verblüffter waren, fanden es schwieriger, die Situation zu akzeptieren. Es dauerte nicht lange, bis sie überzeugt waren, dass der Walkman gefährlich war.
Das Argument an der Spitze der Debatte: Der Walkman kann taub machen. Unerfahrene Jugendliche sehen die Gefahr nicht, so die Argumentation, doch sie könnten taub werden, wenn die Musik zu laut ist, und Unfälle wegen mangelnder Konzentration riskieren. Diese Themen sind auch heute noch relevant, aber der Unterschied besteht darin, dass es inzwischen erwiesen ist, dass dauerhaft zu lautes Musikhören die Qualität des Gehörs beeinträchtigt und zu Gehörlosigkeit (vorübergehend oder dauerhaft) führen kann. Wenn Euch das Thema interessiert, finden Sie hier weitere Informationen.
Auch die Musiker und vor allem die großen Label hatten allerdings Bedenken, denn mit dem Walkman steigerte sich die Verbreitung von Raubkopien auf Kassetten ins Unermessliche. Unter dem Slogan Home Taping Is Killing Music machte sich Protest breit, der den Siegeszug des Walkman aber nicht aufhalten konnte.
Eine fatale technologische Entwicklung im Walkman
Hätten wir solche Musik-Player wie den Walkman also verbieten sollen? Das wäre ein direkter Gegensatz zu unserer konsumorientierten Welt gewesen, in der es am wichtigsten ist, zu verkaufen. Die Verkäufe des Walkman waren extrem gut und er gab den Konkurrenten Ideen: Der Markt entwickelte sich. Die CD- und MP3-Player landeten und veränderten alles. Apple brachte seinen iPod 2001 auf den Markt, und der war ein noch größerer Schlag gegen die Konkurrenz und auch die Musikindustrie. Heute haben unsere Smartphones alles übernommen, was es vorher gab.
Der Walkman, ein mutiger Pionier, ist allmählich verschwunden (2010 gab Sony bekannt, dass die letzte verbliebene Fabrik zur Herstellung von Magnetbandkassetten geschlossen wurde), aber die Marke wird immer noch für die MP3-Player von Sony verwendet. Nach Angaben von Sony wurden weltweit 220 Millionen Walkmans verkauft.
Parallel zu diesem Verschwinden ist es auch notwendig, die Entwicklung des Musikhörens zu beobachten. Die Walkman-Ära ist vorbei, weil die Ära der Audiodateien auf Geräten vorbei ist. Ja, es gibt immer noch einige Menschen, die lieber Musik herunterladen (normalerweise auf Smartphones), aber meist wird Musik auf Spotify, Deezer, Apple Music oder anderen Plattform gestreamt. Einzelne Lieder herunterladen? Warum?
Der Walkman ist nicht vergessen, im Gegenteil. Er spielt zwar technologisch keine Rolle mehr, aber sein Erbe hält bis heute an. Mit dem Walkman wurde Musik mobil, und das genießen wir noch heute und auch noch lange, lange Zeit. Bis dann, alter Freund.
Habt Ihr noch einen Walkman besessen? Und was hat man mit einem Bleistift und dem Band denn nun angestellt?
Einen Walkman hatte ich auch, ja. Mehre sogar im Laufe der Jahre damals in den 90er Jahren. Ärgerlich war damals als die Batterien leer waren dann leierte die Kassette so vor sich hin. Aber schon damals war ich froh die Batterien/Akku schnell wechseln zu können und weiter meine Kassetten anhören zu können.
Und man konnte sogar wechselbare Akkus einsetzen!
Ha meiner hatte schon auto pervers, sorry reverse 👍👌😂🤣
Mein erster Walkman hatte nur eine Vorspultaste. Wie froh und stolz ich damals war, als ich dann einen bekam mit Vor- und Rückspultaste ;-)
Und immer schön am WE die Radiohits auf Kassette aufgenommen für den Walkman
Oje , ich bin so alt, dass ich quasi einen der ersten mit Aufnahmetaste hatte. Kostete damals um einiges mehr als der normale Player. Aber mit genug Geduld hatte sich Vattern so weit überredet, daß ich den unbedingt brauche. Coole Sache. Diskman hab ich übersprungenumd die CDs mittlweile komplett entsorgt. Vinyl allerdings, lebt! 😁
Das waren einfach geniale und im Falle von Sony und Aiwa auch sehr stylische Geräte. Wenn man so eine Luxus Version hatte, war man stolz wie Bolle und später während meiner Zugfahrten als Azubi hat mich das Gerät täglich begleitet.
Ja es war eine schöne Zeit, aber ich möchte mein Smartphone mit BT Kopfhöhrer nicht mehr dafür hergeben.
Der Umstand das meine Plattensammlung, der "Watchman", der Homecomputer etc. alles in meine Hosentasche passen, ist schon wirklicher Luxus für entertainmentaffine urbane Nomaden.
Den hab ich noch aus den 90er im Karton liegen und funzt noch. Ein Walkman mit Radio. Wurde ich ab und zu in der Schule deswegen gemobbt leicht, weil andere ein Discman haben und ich einen Walkman. War mir aber egal.... Hatte nur Vorteile. Der Walkman hat eine Record-funktion. Hat mir im Radio ein Lied gefallen, Record-Playtaste gedrückt und das Lied war auf Band und ausserdem musste ich nicht haufenweise CDs rum schleppen. Das Radio bietet schon damals genug Sender mit aktuellen Titeln daher war mir ein Discman kein Must-have und brauchte mir nicht immer die aktuellsten Alben kaufen, was auch Geld gespart hatte. Batterien haben auch lange gehalten. War bloß dummes Geschwätz was andere von sich gaben um mich deswegen runter zu machen, was mir aber gleichgültig war. Das Thema Bandsalat fehlt mir irgendwie heute, was früher störte.
Ich hatte auch einen Walkman, aber nicht von Sony. Keine Ahnung mehr welcher Hersteller das war.
Aber den Trick mit Kasette und Bleistift kannte ich auch. 🤓
Wie oft musste man die Kasette zuerst aus dem Fach entnehmen, das dünne Band aus dem Mechanismus vorsichtig befreien (dort wo es sich um die Rollen gewickelt hat) und dann straff in die Kassettte ziehen.
Ich fand auch die Kopfhörer damals gut 👍🏻
Ich weiß es nicht, vielleicht waren meine Ohren auch besser, aber man konnte die Musik sehr gut mit den leichten KH hören, ohne dass einem die Ohren an den Kopf fest “gebügelt“ wurden.
Einen Walkmann habe ich leider nicht mehr, aber noch einen Sony Discmann der sogar mp3 spielen konnte und der läuft auch noch.
Ich habe meinen Sony-Walkman noch irgendwo rumliegen. Nur das externe Batteriefach nicht mehr, und Akkus gibt es sicher auch keine mehr. Das war damals ein hochwertiges Gerät (ca. 500,- DM). Da waren die Tasten hinter einer Schiebeklappe. Da musste man die Kassette auch nicht mehr umdrehen. Die Klappe war verspiegelt. Müsste der WM-EX5 gewesen sein.
Einen Minidisc-Player habe ich auch noch (MZ-707).
Natürlich das Band straff gezogen mit dem Stift wenn es raus getüddelt war - war eine super schöne Zeit und habe auch noch ein paar Walkman - richtig gut fand ich aber die Minidisc - man! Konnte NIX aus der Ruhe bringen und schön kompakt!!
Genau das Modell in rot. 😁
Später dann ein Gerät mit zusätzlichem Radio.
Kassette und Bleistift? Ein verheddertes Band wieder in die Kassette zurück gespult.
Ein gerissenes Band hat man einfach mit Tesafilm geklebt, dann fehlte zwar ein Stückchen Musik, aber der Rest funktionierte wieder. 😉
Kommt es euch auch oft so vor, als würde sich zwar die Technik weiterentwickeln, der Mensch aber mitnichten?
Es werden irgendwie immer noch die selben Säue durchs Dorf getrieben wie eh und je.
Der "Hometaping is killing..." - Spruch erinnert mich an die T-Shirts, die damals im Umlauf waren, mit Sprüchen wie:"Homef**king is killing Prostitution".
Vielleicht hab ich ja sogar noch irgendwo so eins. Nur passen wird es nicht mehr😂🤘🏼