Dieses Android-Flugzeug solltet Ihr definitiv im Auge behalten
Ferngesteuerte Drohnen für jedermann sind alles andere als neu, auch die Steuerung mit Smartphone und Tablet ist mittlerweile ein alter Hut. Aber wie sieht’s eigentlich mit Flugzeugen aus? Hier ist die Auswahl noch übersichtlich, den Markt könnt ein revolutionäres Gerät also gehörig aufmischen. Ich habe mir für Euch einen solchen Kandidaten genauer angeschaut und interessante Hintergrundinfos direkt vom Entwickler eingeholt.
Flieger, grüß mir die Sonne
Ein ferngesteuertes Flugzeug, das sich mit einem Smartphone und Tablet steuern lässt… Klingt interessant, aus den Schuhen hatte mich das Flugzeug tobyrich.vegas von Entwickler TobyRich aber zunächst nicht gehauen. Erst als ich mir die Kickstarter-Kampagne etwas genauer ansah, war mein Interesse doch sehr geweckt. Das hängt zum einen mit meiner Vorliebe für Filme wie Top Gun zusammen, auch habe ich in frühen Jahren gerne an Modellflugzeugen gebastelt und als PC-Gamer war eines meiner Lieblingsspiele Crimson Skies. Das alles verbindet in gewisser Weise das Flugzeug-Projekt tobyrich.vegas.
Da ist zunächst das Flugzeug. Warum eigentlich ein Flugzeug und keine Drohne? Die sind ja zurzeit der letzte Schrei. Das ist richtig, jedoch sind die “spielerischen” Flugmöglichkeiten mit einer Drohne, beziehungsweise einem Quadcopter, eher begrenzt, wie mir CEO und Mitgründer Tobias Dazenko von Entwickler TobyRich im Interview mitteilte. Mit einem Flugzeug ist einfach mehr möglich.
Dass sich die Macher von tobyrich.vegas mit Flugzeugen auskennen, haben sie schon bei früheren Projekten bewiesen, unter anderem beim Flugzeug SmartPlane, das sich wie das neue Projekt ebenfalls mit Smartphone und Tablet steuern lässt. Tobyrich.vegas ist nun sozusagen die direkte Weiterentwicklung, bei der neben dem Spaß am Fliegen auch noch eine gehörige Portion Gaming draufgepackt wurde und diese Rezeptur könnte nicht nur Flugfans sehr gut schmecken.
Mehr als ein Flugzeug
Aber um was geht es eigentlich konkret? Im Grunde handelt es sich bei tobyrich.vegas um eine Art Modellflugzeug, das sich vom Design her nicht von anderen Fluggeräten unterscheidet, die man auch im Spielwarenladen kaufen kann. Was auffällt, ist das leichte Gewicht des Prototypen, das mir Tobias in die Hand gab, sowie der Anschluss an der Unterseite, durch den das Flugzeug aufgeladen wird. Von außen sieht alles recht unspektakulär aus, das Innere, also die Technik, hat es aber in sich.
Per App verbindet sich der Spieler mit dem Flugzeug und kann es mit wenigen Button-Kommandos starten lassen. Es ist möglich, per Drehbewegung die Neigung des Flugzeugs zu bestimmen und ähnlich wie bei einem Helikopter kann es in der Luft stehen. Da sich tobyrich.vegas eher am Massenmarkt orientiert, soll die Handhabe Einsteigern recht leicht fallen, Profis geben die Macher aber genügend Einstellungs-Optionen an die Hand, um spektakuläre und halsbrecherische Flugmanöver auszuführen.
Das eigentliche Design des Flugzeugs ist bereits fertig und daran wird wohl nichts mehr verändert (auch wenn die Umsetzung sicher noch verbessert wird). Zurzeit konzentrieren sich die Macher darauf, die Steuerung zu optimieren, damit bis zum angepeilten Release im kommenden Jahr (voraussichtlich im 1. Quartal 2016) alles problemlos funktioniert.
Bei einer kurzen Präsentation zeigte sich bereits, dass tobyrich.vegas auf einem guten Weg ist - das Ding flieg! Zwar klappten noch nicht alle Manöver, das Potenzial des kleinen, feinen Flugzeugs war aber erkennbar. Aber nur zu fliegen ist heutzutage einfach zu langweilig und deshalb hat man auch an die Gamer gedacht und tobyrich.vegas soll ganz nebenbei auch die E-Sport-Welt erobern.
Ballern und fliegen wie im Videospiel
Mit einem ferngesteuerten Flugzeug seine Runden zu drehen, ist ja schön und gut, heutzutage muss es aber definitiv mehr sein. Ähnlich wie Anki Overdrive (hier geht's zum Preview) bietet auch die App von tobyrich.vegas mehrere Spielmodi an. Da ist zum Beispiel eine Art Stuntmodus, bei dem der Spieler mit seinem Flugzeug bestimmte Kunststücke vorführen muss. Sehr interessant ist auch eine Spielvariante, die mit dem Modell tobyrich.tokyo gespielt werden kann. Dieses Modell verfügt über ein GPS-Modul sowie Kamera, wodurch sich bestimmte Strecken erstellen lassen. Der Hobby-Pilot kann also eine bestimmte Strecke festlegen und einen anderen Spieler herausfordern, diese Strecke in einer bestimmten Zeit zu schaffen. Dogfights, also Luftkämpfe mit mehreren Flugzeugen, soll es ebenfalls geben sowie Wettrennen von einem Punkt zum nächsten.
Wer nicht über ein eigenes Flugzeug verfügt, kann ebenfalls mitspielen. Der Mann oder die Frau ohne Flugzeug lädt sich einfach die passende App herunter und fungiert per Android-Gerät als Schütze auf festem Untergrund. Ausgestattet mit einem Maschinengewehr sowie Flugabwehrraketen nimmt der Bodenschütze dann das Flugzeug unter Beschuss, der Pilot muss im Gegenzug den Attacken ausweichen und bei einem Raketenbeschuss Täuschkörper abwerfen oder bestimmte Kunststücke vollführen. Das klingt nach einer Menge Spaß, wenn das System auch wirklich problemlos funktioniert.
Tobias und seine Mitstreiter denken auch schon einen Schritt weiter. Das Zauberwort heißt hier “Virtual Reality”. Die Idee dahinter ist, dass sowohl Piloten als auch die Angreifer am Boden per VR-Brille zum Beispiel die abgefeuerten, virtuellen Raketen sehen. Das alles steckt noch in den Kinderschuhen und bislang ist es noch sehr schwierig, diese Idee umzusetzen. Aber vielleicht können wir schon in zwei oder drei Jahren in den Genuss eines noch dichteren Flugerlebnisses mit tobyrich.vegas kommen. Bis dahin könnte auch ein anderer Traum von Tobias in Erfüllung gegangen sein, nämlich die Einbindung in den E-Sport-Bereich.
Ob dieses Ziel erreicht wird, hängt von vielen Faktoren ab, die Chancen stehen aufgrund des vielversprechenden Produkts aber nicht schlecht. Dennoch ist es noch ein harter Weg für das Entwicklerteam aus Bremen und auch wenn bislang alles sehr gut gelaufen ist, war und ist die Entwicklung von tobyrich.vegas kein Selbstläufer.
Startup-Lust und Startup-Frust
Es dürfte sich bereits herumgesprochen haben, dass es nicht ausreicht, eine tolle App zu produzieren, und schon kommen Google und massig Investoren um die Ecke, um einen mit Geld zuzuschütten. Dieses Szenario ist bei den Entwicklern von TobyRich zumindest nicht eingetreten und dennoch haben sie es geschafft, sich am Markt zu halten und neue Produkte wie tobyrich.vegas zu entwickeln. Die eigentliche Arbeit, also die Entwicklung des Flugzeugs und das Programmieren der Software, ist dabei nur ein Kraftakt, der laut Tobias Dazenko gestemmt werden muss, die andere Herausforderung ist, passende Händler zu finden, die das Produkt vertreiben.
Das gilt nicht nur für Händler wie Media Markt, Saturn oder Amazon, sondern auch für die eigentlichen Produzenten der Teile, die für das Flugzeug benötigt werden. Zwar versucht TobyRich die Produktion nah bei sich zu haben und zu kontrollieren, gewisse Teile müssen aber erst aus China importiert werden. Das Problem hier: Je größer der Auftrag, desto billiger werden die Teile. Werden nur wenige bestellt, steigt hingegen der Preis. Da die Macher nicht zu Beginn zehntausende Flugzeuge in den Handel bringen können, gilt es abzuwägen, wie groß die Anfangsbestellung ausfallen kann.
Nicht minder problematisch und ein echter Zeitfresser ist die Öffentlichkeitsarbeit. Einfach nur im stillen Kämmerlein an einem genialen Produkt zu arbeiten, ist wenig erfolgsversprechend und deshalb sind TobyRich schon den fast klassischen Weg über Kickstarter gegangen. Das dient einerseits zu Werbezwecken, andererseits können die Bremer das angepeilte Finanzierungsziel von 100.000 Euro auch gut gebrauchen. Falls es nicht klappt, wird tobyrich.vegas aber dennoch gebaut. Es dauert dann einfach etwas länger, bis das Flugzeug abheben kann. Ein Vermögen wird tobyrich.vegas übrigens nicht kosten. So soll tobyrich.vegas 179 Euro kosten und im ersten Quartal 2016 erscheinen, für das mit GPS ausgestattete Flugzeug tobyrich.tokyo ist als Preis 249 Euro angepeilt. Diese Variante soll im 2. Quartal 2016 erscheinen.
Zum Abschluss wollte ich von Tobias noch wissen, wie schwierig es eigentlich ist, die App für Android anzupassen. Die kurze Antwort: “Es ist eine Katastrophe!” Die Arbeit mit iOS sei einfach viel einfacher, da es mit dem iPhone und iPad nur zwei Geräte und eine Betriebsystem-Struktur gibt, auf die man die App ausrichten muss. Bei Android ist das alles eine Spur komplizierter, da es regelmäßig neue Updates und Veränderungen gibt. Das betrifft laut Tobias nicht nur Android an sich, sondern Hersteller wie Samsung verändern ebenfalls noch etwas am System. Darauf müssen sich dann die Entwickler von TobyRich wieder einstellen. Das alles ist kein unlösbares Problem, es ist jedoch zeitintensiv und mitunter auch frustrierend. Aber dieser Aufwand lohnt sich laut Tobias Dazenko auch, immerhin erreicht man mit der Android-Version deutlich mehr potenzielle Käufer.
Zusammenfassung
Auf meinem Wunschzettel “Coole Gadgets mit Smartphone-Anbindung” steht neben Anki Overdrive jetzt auch tobyrich.vegas. Das Flugzeug an sich und die vielen Einstellungsmöglichkeiten sprechen schon für sich und werden sowohl Hobby-Piloten als auch auch Flug-Freaks begeistern, mir persönlich haben die vielen spielerischen Möglichkeiten am besten gefallen. Eine Strecke festzulegen, Dogfights mit anderen Piloten auszufechten und den Raketen der Boden-Schützen auszuweichen, regt doch sehr die Fantasie an. Ich sehe mich schon im Park stehen, auf den Ohren den Top-Gun-Hit “Danger Zone” von Kenny Loggins, in der Hand mein Smartphone und in der Luft meine geflügelter Donnerfalke - so der Name meines Flugzeugs!
Wer die Entwickler bei Ihrem Projekt unterstützen will, findet hier die aktuelle Kickstarter-Kampagne. Erscheinen soll tobyrich.vegas voraussichtlich im Frühjahr 2016, tobyrich.tokyo dann im zweiten Quartal 2016.
Ich glaub ihr habt den Punkt beim Preis vergessen, es soll doch 17.90 Euro und 24.90 Euro sein, oder? In Asien bekommt man solch ein Fluggerät für unter 10 Euro. Deshalb frage ich. Wenn ihr den Punkt nicht vergessen habt, ist es eine Frechheit solch einen hohen Preis zuverlangen.
Selten so gelacht, 179 Euro? Aber es stehen ja immer wieder Dumme auf die für so einen Mist 179 Euro locker machen, der kleinste Windhauch reicht und das Teil wird im wahrsten Sinne des Wortes weggeblasen.
Hey komm', es wäre doch verdammt langweilig, wenn es nicht immer wieder jemand versuchen würde, aus Scheiße (auch Schaumstoff, Plastik, Pappe etc.) Gold zu machen ;-)
womöglich noch über Bluetooth gesteuert Reichweite 10 Meter nachher fliegt es unkontrolliert davon
"CEO". Zu geil :D
nicht mehr so richtig neu, wurde vot 2-3 Wochen schon im Spiegel drüber berichtet:
www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/tobyrich-vegas-crowdfunding-fuer-gaming-drohne-a-1044576.html
Leider hat der Artikel ein paar wichtige Fragen offen gelassen. Da wären z.B.:
Wie lange können die Flugzeuge in der Luft bleiben, und wie lange dauert das "Auftanken" (ich nehme an mit elektrischer Energie) danach, bis zum nächsten Flug?
Welche Start- und Landebahn brauchen die Flugzeuge (Länge, Belag) oder lassen sie sich einfach mit der Hand abwerfen, und auf jeder Grasfläche "bruchlanden"?
Welche Reichweite hat die Smartphone-Fernbedienung?
Was machen Flieger, die außerhalb der Funkreichweite geraten? Kreisen? Was machen Flieger, die "abgeschossen" werden? Erhält der Pilot einfach einen Hinweis, dass er abgeschossen wurde, und er seine Maschine landen soll?
Warum bindet man Drohnen (Quadcopter) nicht gleich in das Konzept mit ein, quasi als Kampfhubschrauber (oder beginnt erstmal damit, dann könnten sich die Anfangsarbeiten auf die Software konzentrieren und das Projektrisiko verringern, natürlich haben die erstmal andere aerodynamische Eigenschaften als Flugzeuge)?
Das Konzept erscheint interessant und fragwürdig zugleich. Ist ein Smartphone-Bildschirm, im grellen Aussenlicht oft ohnehin kaum ablesbar, wirklich geeignet, um den für Luftkämpfe nötigen 3D-Überblick zu verschaffen?
Steigt man auf VR um, von mir aus mit den Smartphone-Pappbrillen, hat man diese Probleme nicht mehr, aber wäre dann nicht gleich eine Luftkampfsimulation, ohne Haftungsrisiken, bei jedem Wetter zuhause durchführbar, natürlich ohne die physischen Flieger, die elegantere Lösung?
Und gilt der Blick auf die Telefone im Pappkasten noch als der rechtlich vorgeschriebene Sichtflug?
Im Prinzip könnte man die ganzen genannten Spielkonzepte auch mit den schon vorhandenen Drohnen realisieren, freilich nicht so rasant, was aber nicht unbedingt ein Nachteil sein müsste. Für die reine Luftbeobachtung, um z.B. sein Dach zu untersuchen, oder das Turmfalkennest auf dem Kirchturm, sind die langsam fliegenden Drohnen ohnehin besser geeignet.
Trotzdem eine interessante Idee. Viel Glück für das Startup!
Zum Thema landen: Da das Flugzeug über kein Fahrwerk verfügt: Einfach locker aus der Hand starten und in der Wiese aufsetzen.
Zum Thema VR: Nein, kein Sichtflug mehr! Ein Zweiter (der so genannte "Spotter" ist daher Pflicht!)
Stimmt, was anderes wäre wohl auch gar nicht praktikabel. Dürfte halt ganz schön aufs Material gehen, außer der Propeller stellt sich beim Landen automatisch waagerecht. Das kleinere Modell soll laut dem Spiegelbericht gar keine Kamera bekommen. Stelle ich mir schwierig vor, dann einen Luftkampf damit zu führen.
Eine Flugzeugform hat eine ganz andere Ausstrahlung als viele Drohnenformen. Wenn das Flugzeug noch einen schönen Anstrich bekommt, wird es ein echter Hingucker 🙋
Vor Allem hat natürlich so ein Flächenmodell eine ganz andere Flugcharakteristik und strahlt ganz andere Faszination aus.
Eeeendlich einmal wieder ein abwechslungsreicher und spannender Artikel! Wahrer Balsam für die mittlerweile von Samsung-Meldungen zugemüllte Android-Seele!
Warum so eine Überschrift (Android Flugzeug) Das Ding wird von einem Iphone gesteuert.😒
Schau mal weiter unten in den Kommentaren. Stefan hat hierzu schon etwas gesagt und auch der Entwickler hat sich zu Wort gemeldet. :)
Mit quadcoptern kann man also keine Loopings fliegen? Korrekt... Dann habe ich ja letztens auf dem Feld das Unmögliche geschafft....
Und rennen fliegen ohne fpv Brille und den ganzen Sachen halte ich auch eher für schlecht....
Allgemein auch per Smartphone ein Modell Steuern... Eher mies... Also extrem ungenau
Wer benutzt so einen Schwachsinn?
Messala, die Frage ist ganz einfach zu beantworten: der normale Mann.
Ein Mann, der nicht spielt, ist im weitesten Sinne des Wortes krank!
Edit:
Ich befürchte aber, dass das Flugzeug ein Flop wird, weil es VIEL zu teuer ist.
Für das gleiche Geld gibt es schon ganze Flugzeugsets, die per 2.4 GHz Fernsteuerung im Freien bewegt werden...
Der aller aller aller größte quatsch, das ich gesehen habe. Zumal auch RC Modelle mit einem Handy zu steuern der größte Sch..... ist.
Kurz gesagt könnte es für Windows da besser wohl aussehen, wenn dieses Portierungsprogramm existiert. Und bei Windows macht auch nur MS updates und nicht jeder Hersteller sein eigenen Brei
Kann das Flugzeug eigentlich das in HD oder 4k eigentlich aufnehmen und wie viele Minuten kann das Ding fliegen?
Als ich die Überschrift las, habe ich gedacht auf dem Flugzeug liefe Android OS.
Ansonsten gut. :D