Xiaomi Watch 2 Pro im ersten Test: die erste richtige Xiaomi-Smartwatch
Die Xiaomi Watch 2 Pro ist ein Meilenstein für den chinesischen Hersteller – und für Xiaomi-Fans. Denn erstmals kommt in einer Xiaomi-Smartwatch Google Wear OS zum Einsatz und beendet damit eine lange, lange Durststrecke. Auch mit der Hardware setzt Xiaomi die Android-Konkurrenz aus Google und Samsung unter Zugzwang.
Kurzfazit und Kaufen
Die Xiaomi Watch 2 Pro ist mit dem Snapdragon W5 + Gen 1, dem 1,43-Zoll-AMOLED-Panel mitsamt drehbarer Krone, Dual-Band-GPS und natürlich Wear OS eine mächtige Smartwatch. Im direkten Vergleich dazu gehören alle bisherigen Xiaomi-Smartwatches eher in die Kategorie "Fitness-Tracker".
Ganz billig ist das natürlich nicht: Die Xiaomi Watch 2 Pro kostet in der Blueooth-Verion 269,99 Euro. Für die eSIM-Version mit LTE müsst Ihr mindestens 329,99 Euro auf den Tisch legen. Nur zum Vergleich: Die Google Pixel Watch (zum Test) kostet mindestens 379 Euro – und zwar ohne LTE.
Design und Display
Die Xiaomi Watch 2 Pro kommt selbstbewusst daher. Das wahlweise schwarze oder silberne Gehäuse aus Edelstahl wirkt stimmiger als etwa die Watch S1 Pro. Solider ist sie allerdings nicht geworden: Nach wie vor fehlt eine IP-Zertifizierung. Stattdessen belässt es Xiaomi bei der Angabe für die maximale Tauchtiefe mit 5 ATM.
Rechts am Gehäuse gibt's nach wie vor eine dreh- und drückbaren Krone, darüber und darunter verpasst Xiaomi der Watch 2 Pro jeweils einen Button: oben eine Shortcut-Taste mit benutzerdefinierbarer Funktion, unten ein Button für Zurück, und per Betätigung der digitalen Krone holt Ihr den App-Drawer aufs Display – typisch Wear OS eben.
Beim Edelstahl-Gehäuse habt Ihr die Wahl zwischen zwei Farben: Schwarz und Silber. Die schwarze Version liefert Xiaomi mit Fluorkautschuk-Armband aus, die silberne Uhr kommt mit Echtleder-Armband. Hier würde mich mal interessieren, ob Ihr das 2023 noch zeitgemäß findet oder nicht – schreibt's uns in die Kommentare!
Auf der Vorderseite der Xiaomi Watch 2 Pro dominiert das 1,43 Zoll große AMOLED-Display mit einer Auflösung von 466 x 466 Pixeln. Unterschiedliche Größen bietet Xiaomi übrigens nicht an: Die Uhr gibt es lediglich mit 46-mm-Korpus.
Smarte Funktionen
Die Xiaomi Watch 2 Pro ist die smarteste Xiaomi-Uhr aller Zeiten. Das ist allerdings auch keine große Kunst, denn die bisherigen Xiaomi-Watch-Modelle liefen mit MIUI Watch und waren damit ungefähr so smart wie ein gemeiner Fitness-Tracker. Apps? Fehlanzeige! Das ändert sich jetzt mit Wear OS als Betriebssystem.
Richtig: Auf der Watch 2 Pro läuft WearOS in der Version 3.5, jenes Smartwatch-Betriebssystem, dass die Xiaomi-Rivalen Google und Samsung gerade nach vorne gebracht haben.
Das bedeutet: Auf der Xiaomi Watch 2 Pro laufen nicht nur die Google-eigenen Apps wie Google Wallet, Google Maps oder Google Assistant. Ihr habt auch vollen Zugriff auf den Play Store unzähligen Apps von Spotify über WhatsApp bis Peloton. Und ja: Dank NFC und Google-Betriebssystem klappt auch mobiles Bezahlen über das Google Wallet.
Um den Antrieb in der Xiaomi-Smartwatch kümmert sich der neue Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1 – und das spürt man. Alle Inhalte auf der Uhr laufen selbst auf den Vorseriengeräten, die wir ausprobieren konnten, wunderbar flüssig. Die Xiaomi Watch 2 Pro gibt es wie eingangs erwähnt in zwei Versionen: als Bluetooth-Version und als LTE-Version mit eSIM-Support.
Sensoren und Tracking
Die Watch 2 Pro will nicht nur smart, sondern auch sportlich sein. Dazu verpasst Xiaomi der Uhr einen ganzen Schwung an Sensoren, die den Träger und seine Umwelt vermessen. Zumindest auf dem Papier überzeugen die Möglichkeiten.
Den Großteil der Tracking-Aufgaben übernimmt der optische PPG-Sensor auf der Unterseite der Smartwatch. Er misst neben dem Puls auch die Blutsauerstoffsättigung und sogar den Blutdruck. Ob auch die Herzfrequenzvariabilität erfasst wird, konnten wir leider in der kurzen Testzeit nicht in Erfahrung bringen, werden dies aber noch nachholen. Das gleiche gilt natürlich auch für die Sensoren und wie akkurat diese arbeiten: Das ist ein Fall für den ausführlichen Test.
Daneben bietet die Watch 2 Pro auch einen elektrischen Sensor. Über diesen kann die Smartwatch die Zusammensetzung des Körpergewebes im Oberkörper messen und extrapoliert daraus Euren Körperfettanteil. Auch wenn es der Sensor eigentlich ermöglichen würde: Eine EKG-Funktion gibt's leider nicht. Diese ließe sich aber theoretisch per Software-Update nachliefern.
Schließlich bietet die Watch 2 Pro auch noch einen Dual-Band-GNSS-Sensor (L1 und L5), der eine sehr präzise Ortung über GPS & Co. ermöglichen sollte. Auch das werden wir natürlich noch ausführlich für Euch testen. Die Erfahrung zeigt, dass gerade in Gebieten mit schlechter Sicht auf den Himmel – beispielsweise in Städten oder im Wald – die Messung hier deutlich präziser gelingt. Schließlich sind auch noch Sensoren für Kompass und Luftdruck an Bord.
Akkulaufzeit und Laden
Bleibt zum Schluss noch der Elefant im Raum: die Akkulaufzeit der Watch 2 Pro. Xiaomi verspricht, dass die Smartwatch 65 Stunden lang durchhalten kann. Unter welchen Bedingungen, ist allerdings noch ungeklärt. Angesichts von Wear OS als Betriebssystem und dem neuen Qualcomm-SoC rechnen wir mit einer Akkulaufzeit von ein bis zwei Tagen – hoffentlich näher an zwei.
Unklar ist auch noch, wie geladen werden kann – und wie schnell. Per Kabel klappt's auf jeden Fall, allerdings noch mit unbekannter Geschwindigkeit. Außerdem sagte uns ein Produkttrainer auf dem Xiaomi-Event, dass kabelloses Laden nicht möglich sei.
Vorläufiges Urteil
Mit der Watch 2 Pro bringt Xiaomi seine erste echte Smartwatch auf den Markt – und könnte damit bei den zigtausenden Xiaomi-Fans in Deutschland offene Türen einrennen. Die bisherigen Uhren – etwa die Watch S1 Pro – des chinesischen Herstellers waren funktional eher Fitnesstracker als Smartwatches.
Die Pixel Watch (zum Test) ist mit ihrem eigenwilligen Formfaktor zumindest Geschmackssache. Und während die Galaxy-Uhren von Samsung zwar grundsätzlich mit allen Android-Smartphones funktionieren, gibt es doch bei jedem Modell einen ganzen Schwung Samsung-exklusiver Features, so auch bei der jüngst vorgestellten Galaxy Watch 6 (zum Test).
Habe die Uhr jetzt eine Woche und bin eigentlich zufrieden. Ist schon eine erhebliche Verbesserung zu meiner Fossil Garrett hr
Die App Mifit ist soweit in Ordnung, allerdings suche ich immer noch eine Alternative dazu. Das man in der App noch nicht mal die Xiaomi Waage einbinden kann finde ich schrecklich.
Was mich bei der Uhr stört ist die Position des Lautsprechers bzw Mikrofon. An der Unteren Seite plaziert wird beides sehr oft vom Arm zugehalten und man hört nichts.
Besser hätte man es wie bei Fossil zb im Seitengehäuse plaziert.
Habe die Uhr jetzt eine Woche und bin eigentlich zufrieden. Ist schon eine erhebliche Verbesserung zu meiner Fossil Garrett hr
Die App Mifit ist soweit in Ordnung, allerdings suche ich immer noch eine Alternative dazu. Das man in der App noch nicht mal die Xiaomi Waage einbinden kann finde ich schrecklich.
Was mich bei der Uhr stört ist die Position des Lautsprechers bzw Mikrofon. An der Unteren Seite plaziert wird beides sehr oft vom Arm zugehalten und man hört nichts.
Besser hätte man es wie bei Fossil zb im Seitengehäuse plaziert.
Sehr geehrter Herr Möllenhoff, vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Dazu 2 Fragen: a) ist gpx Routing möglich? b) haben Sie die Möglichkeit die Stärke des LTE Empfangs zu messen?
Dahingehend wäre ein Vergleich mehrerer Uhren höchst interessant (Apple, Samsung, Google und jetzt auch Xiaomi). Vielleicht ganz simpel: selber Raum, Uhr 1, 100 MB downloaden @ X Sekunden, Uhr 2 @ Y Sekunden, usw. Das müsste zumindest Rückschlüsse zulassen. Ich würde es ja machen, aber als Privatperson will ich mir nicht jede Uhr kaufen und Ihnen liegen Sie zu Testzwecken vor.
Mit herzlichem Dank und freundlichen Grüßen, Bernhard
Hallo Herr BSOE, anbei meine Antworten zu Ihren Fragen:
a) Eine GPS-Route ist natürlich möglich
b) Ja die Möglichkeit habe ich
Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Mit überragend freundlichen Grüßen, Nicht Herr Möllenhoff
Hallo, vielen Dank für die Antworten. Meine Frage war, ob die Uhr gpx (!) tracks folgen kann? Vielen Dank und Liebe Grüße, Bernhard