Epic Games plant Spiele-Shop (nicht nur) für Android
Die Macher der Unreal-Engine wollen sich an einem Konkurrenten zu Steam und Play Store wagen. Epic Games will im Jahr 2019 mit einem eigenen App-Shop aufwarten. Der Clou: Spiele-Entwickler dürfen dort 88 Prozent des Kaufpreises selbst behalten. Epic unterbietet damit die Content-Plattformen der Konkurrenz.
Ist das das Ende schlechter Spiele für Android? Haben Gaming Fans bald eine Zuflucht aus dem Fake-unterwanderten Sumpf, der der Play Store geworden ist? Diese Hoffnung weckt nun Epic. Die Macher der Unreal Engine planen für das Jahr 2019 eine eigene Content-Plattform für Spiele. Der Clou: Epic behält nur 12 Prozent des Kaufpreises und gibt den Entwicklern den Rest; einen so großen Anteil bekommen diese nur beim Direktverkauf. Der ist aber mangels der Marketing-Unterstützung weniger lukrativ. Der Clou: Den Entwicklern steht es frei, ob sie den Epic-Kopierschutz nutzen, oder ihre Downloads DRM-frei anbieten wollen.
Im eigenen Blog lässt Epic vermelden, dass der Shop zunächst für Mac und Windows, später aber auch für Android und andere Plattformen ausgerollt werde. Ähnlich wie Amazon App Store oder die Humble Bundle App wird dieser voraussichtlich nicht im Play Store, sondern nur bei Epic zu finden sein. Da Epics Beitrag zu Fortnite in der Ankündigung mehrfach betont wird, ist abzusehen, dass das populäre Spiel dem Epic Store als Marketing-Zugpferd dienen wird. Epic werde aber auch Spiele im Store zulassen, die nicht mit der Unreal-Engine entwickelt wurden.
Spieler-Entwickler-Kommunikation im Fokus
Nach dem Kauf könnt Ihr den Newsfeed zu dem jeweiligen Titel abonnieren. Über diesen erhaltet Ihr Update-Changelogs und einen Ausblick auf kommende Versionen. Wenn Ihr es zulasst, können Euch die Spiele-Entwickler auch via E-Mail erreichen.
YouTuber und Twitch-Streamer sowie Spiele-Blogger und andere Influencer können als Teil des Support-A-Creator-Programms Spiele anpreisen. Kaufen andere Spieler dann einen Titel über deren Affiliate-Link, werden jene von den Entwicklern am Umsatz beteiligt. Epic verspricht dazu für die ersten 24 Monate eine fünfprozentige Subvention.
Die Hoffnung liegt auf den Kuratoren
Epic kann im Jahr 2019 also beweisen, dass es auch Content-Plattformen beherrscht. Der Play Store gibt viele Beispiele, wie es nicht geht und gibt Ideen zur Verbesserung. Und diese setzen schon an, bevor die Spiele dort zum Download bereitstehen. Wegen der Masse der hundertfach kopierten Clickbait-Titel, Lootbox-Fallen und mit Werbung zugepflasterten Solitaire-Klonen verkommt die Recherche nach guten Spielen im Play Store zur Nadel im Heuhaufen.
Falls Epic also trotz seines gefährlich niedrig angesetzten Umsatz-Anteils auf Klasse statt Masse setzen sollte, könnte sich der Epic Store schnell als Geheimtipp unter Android-Gamern entwickeln.
Quelle: Epic
Was wir brauchen sind mehr und vor allem bessere Spiele und nicht einen neuen Shop.
Der Store wird aber die Grundbasis für qualitativ bessere Spiele. Die Regeln im Epic Store werden im Gegensatz zum Play Store ein höheres Qualitätsgebot voraussetzen.
Jetzt könnte man wieder eine Grundsatz Diskussion führen, ob prüfen und selektieren zur Freigabe eingereichte Anwendungen besser sind, als offenes für jeden zugängliches...
Prinzipiell finde ich es gut das hier was passiert... Schade ist nur das dieser Vorstoß nicht von Google selbst kommt.
Sollte das wirklich passieren dann sehe ich den App Store markt zusammen brechen bei apple, google und microsoft und alle anderen!
Wohl kaum. Ein Store, der nur ein paar Spiele anbieten wird, wird wohl eher weniger eine Konkurrenz für die Stores von Google und Apple mit mehreren Millionen Apps, die sich vor allem auch über alle Kategorien erstrecken und nicht nur Gaming.