Galaxy Note Edge im Test: Samsung gibt sich die Kante
“Curved Screens” sind bei TVs aktuell das Gebot der Stunde. Schon 2011 hatte Samsung auch Smartphones mit seitlich gebogenen Displays in Aussicht gestellt. Das Resultat haben wir nun als Note Edge vor uns. Im Test können wir Euch endlich berichten, ob Samsung die Kurve wirklich gekriegt hat.
Pro
- Brillantes Display
- Innovatives Konzept
- Tolle Performance
Contra
- Astronomischer Preis
- Bisher wenig Software
Samsung Galaxy Note Edge: Preis und Verfügbarkeit
Ein innovatives Smartphone dieser Leistung hat seinen Preis. Bei Notebooks Billiger wird es derzeit für 715 Euro verkauft. Das ist es nur schwerlich wert, seien wir ehrlich. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das hier getestete Note Edge im Vergleich zum Note 4 unserer Ansicht nach das bessere Phablet ist. Wer aber nicht kürzlich im Lotto gewonnen hat, sollte sich genau überlegen, ob diese gelungene Machbarkeitsstudie einem so eine Investition wert ist.
Samsung Galaxy Note Edge: Design und Verarbeitung
Das Note Edge ist ein Galaxy Note 4 mit ab abgerundetem rechten Displayrand, das heißt, wir haben es hier mit einem enorm hochwertigen Telefon zu tun. Der matte Metallrahmen mit glänzender Kante, das große, brillante Display, die verbaute High-End-Technik, der S Pen, der Homebutton mit Fingerabdruck-Scanner - all das sind Charakteristika, die das Edge als Ableger der aktuellen Note-Reihe kennzeichnen.
Der gebogene Rand wirkt futuristisch, ist aber im getesteten Note Edge absolut schlüssig umgesetzt. Hier stört nichts. Und das ist die freudige Erkenntnis: Das geschwungene Display fügt sich buchstäblich fließend in das Gesamtdesign ein. Der Preis, den man für den Bildschirm am rechten Rand zahlt, ist der Powerbutton, der nun an die Oberkante gewandert ist. Das ist unglücklich für ein Gerät dieser Größe, ließ sich aber nicht vermeiden.
Die entfernbare Rückseite des getesteten Note Edge ist aus Kunstleder, eine dieser fragwürdigen Vorlieben, von denen sich Samsung einfach nicht trennen will. Anders als beim Note 4 fügt sich dieses beim Edge jedoch etwas besser ins Gesamtkonzept ein, da die Kante zur Rückseite hier ebenfalls matt gehalten und nicht glänzend ist. So verschmelzen Kunstleder und Geräteseite besser miteinander und kein unschöner Kontrast entsteht, der das Gerät von hinten besonders billig wirken lässt.
Samsung Galaxy Note Edge: Display
Auch hier gibt es keine unschönen Überraschungen. Das 5,6-Zoll-Display des Note Edge hat eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel, wobei der rechte Rand ausgenommen ist. Mit einer Pixeldichte von 524 ppi kann Samsung auch im getesteten Note Edge das beste Display auf dem Markt anbieten, allein das LG G3 kann hier zurzeit mithalten.
Kontrast, Helligkeit, Blickwinkel - der Bildschirm ist herausragend. Auch das Seitendisplay trübt das Gesamtbild nicht.
Samsung Galaxy Note Edge: Besonderheiten
Natürlich ist das gebogene Display das Alleinstellungsmerkmal im Test des Note Edge. Im Bereich System gehen wir gleich genauer darauf ein, denn letztlich muss vor allem die Software ein sinnvolles Feature daraus machen.
Samsung Galaxy Note Edge: Software
Das Galaxy Note Edge präsentiert im Test das gleiche System mit TouchWiz wie das Note 4, jedoch bringt der gebogene Bildschirm ein paar exklusive Software-Features mit sich. Zunächst einmal fungiert er als Dock, auf dem die Standard-Shortcuts wie Telefonie, Kontakte, Nachrichten, Browser und Kamera platziert sind. Was hier abgelegt ist, kann jedoch frei bestimmt werden.
Hinzu kommen Spielereien wie ein Maßband, die sich an dieser Stelle anbieten aber vermutlich eher selten genutzt werden. Auch Uhrzeit, Wetter und Benachrichtigungen können hier angezeigt werden. Tatsächlich lässt sich sogar eine ganze Reihe von Themenpaketen herunterladen, die das Seitendisplay nützlich machen. Samsung steht hier noch am Anfang des Möglichen, doch schon jetzt kann man erkennen, in welche Richtung der Curved Screen des getesteten Note Edge sich entwickeln wird, vor allem, wenn er erst mal auf beiden oder gar allen Seiten Einzug hält.
Wer sein Handy extrem häufig entsperrt, nur um Informationen wie Uhrzeit, Nachrichten oder Aktienkurse abzurufen, kann hier womöglich sogar Akku sparen, denn dies und mehr kann bequem am Rand angezeigt werden, ohne dass das Hauptdisplay aktiv wird.
Apps wie S Note oder die Kamera verwenden den Rand, indem sie hier die verschiedenen Werkzeuge zum Schreiben und weitere Optionen ablegen. Das ist praktisch, da so der Bildschirm freier bleibt. Leider haben Entwickler das Edge bisher noch nicht nennenswert beachtet, sodass man das Potenzial des gebogenen Displays nur erahnen kann. Doch schon jetzt deutet sich ein äußerst nützliches Feature an, das mehr als nur eine Spielerei ist.
Samsung Galaxy Note Edge: Performance
Die Daten des Note Edge sind identisch mit denen des Galaxy Note 4: ein Snapdragon 805 mit einer Adreno-420-GPU und 3 GB RAM - hier bleiben absolut keine Wünsche übrig. Das Edge läuft im Test genauso flüssig wie seine konventionellere Vorlage und sollte Euch mit Leichtigkeit bis 2016 und darüber hinaus begleiten. Muss es auch, damit sich der stolze Preis auch nur ansatzweise gelohnt hat.
Samsung Galaxy Note Edge: Kamera
Die Kamera des Note Edge kann im Test in jeder Hinsicht mit der des Note 4 mithalten. Vor allem die automatische Gesichtserkennung überrascht uns immer wieder positiv. Auch in Umgebungen mit schlechten Lichtbedingungen kann das Note Edge glänzen.
Samsung Galaxy Note Edge: Akku
Das Note Edge hat einen 3.000-mAh-Akku, ihm fehlen im Vergleich zum Note 4 also 220 mAh. Dieser Unterschied war erwartungsgemäß nicht nachzuweisen. In unserem Test verlor es 20 Prozent in sechs Stunden intensiver Nutzung. Wir werden die Batterie weiter testen und genauere Ergebnisse nachreichen, sobald sie uns vorliegen.
Samsung Galaxy Note Edge: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Das getestete Galaxy Note Edge ist womöglich das interessanteste Smartphone des Jahres, und wir begrüßen den Innovationsmut, den Samsung hier bewiesen hat. Das Gerät verbindet die fortschrittliche Technologie des Note 4 mit dem Komfort des S Pen und den weiteren bekannten Features wie Fingerabdruck-Scanner und Pulsmesser, und all das in einem wirklich einzigartigen Format. Wohlhabende Rechtshänder sollten vom Galaxy Note Edge nicht enttäuscht sein. Der Rest muss abwarten, bis diese Technologie den Mainstream erreicht. Wir freuen uns drauf.
20% in sechs Stunden wer glaubt wird selig
Das Note Edge hat mir Vodafone für einen Euro zur Vertragsverlängerung spendiert es ist nach allen Smartphones die hatte mit Abstand das Beste was ich in den Händen hatte unglaublich schnell der Akku hält im Batteriespar Modus locker zwei Tage......,einfach topp !!!
Schade daß ihr bei euren Testberichten nie etwas über den Empfang und die Sprachqualität erwähnt. Was nutzt mir ein tolles Smartphone wenn der Empfang schlecht ist.
gibts eigentlich eine Displayshutzfolie für das Gesamte Display inklusive dem Runden Stück Display? Ist das einzige warum ich es nicht kaufen würde, wenn ichs nicht sicher verpacken kann.
Das Konzept ist eigentlich extrem geil. Hat nur 2 Kleien Nachteile - nichts für Linkshänder, und ist von Samsung
Ja, schöner Testbericht, gut gemacht!
Doch das Display... oh Gott.
fällt bei mir in die Kategorie "Dinge die die Welt nun wirklich nicht braucht"...
Am besten einen 2. Akku einbauen und die Rückseite noch mit einem Display versehen.
Wäre das Edge nicht von Samsung sondern von einem kleineren Startup würde es kein Schwein interessieren.
Sicher? Mich würde es sehr interessieren. Allerdings würde ich mich auch nicht als Schwein bezeichnen.
Also ich finde das Design echt klasse. Wäre ich vom iPhone und iOS nicht total überzeugt würde ich mit das Edge zulegen...das will was heißen als Apple user seit 2007
Naja wenigstens schaust du dir andere Smartphones an, nicht wie die meisten Apple User die ich kenne. Die sagen einfach nur dass Apple super is aber wissen z.B. nicht einmal von wem Android entwickelt wird.
Ist wohl nur was für Rechtshänder. Bin also nicht die Zielgruppe.
Man kann das Gerät auf den Kopf stellen und Software-Buttons unten einblenden lassen. Keine echte Lösung, aber zumindest Samsung scheint es als ernsthafte Lösung zu betrachten.
Danke für den Hinweis. So eine Notlösung würde ich bei einem Gerät unter 200 Euro akzeptieren, aber nicht in der Preisklasse.
frag doch mal bei Samsung ob sie dir ein verschiebbares Display einbauen, das man von rechts nach links schieben kann.
Nebenbei: sicherlich ist nicht nur der Akku, sondern eben auch die Rückseite tauschbar. Wer also unbedingt eine Echtleder, Schlangenhaut, Treibholz oder Kameldungrückseite benötigt, kann sie demnächst als Zubehör kaufen, als Schutzhülle ums Handy schnallen, oder sich einfach individuell anfertigen lassen ;-)
Also ganz bestimmt keine Echt Leder Rückseite. Das Kunstleder passt schon.
Ich bezweifle aber auch sehr, daß es sich um Kunstleder handelt. Plastik mit Ledermasserung ist nicht automatisch Kunstleder.
Wenn es beide Rückseiten geben würde: Kann doch jeder das nehmen, was ihm besser gefällt. Wo ist da das Problem?
Ich bezweifle, dass sie den Unterschied merken würden.
Naja, probieren kann man es ja. Es scheint aber auch hier, als wollte man einfach auf Teufel komm raus innovativ sein. Erst im Nachhinein hat man sich dann krampfhaft überlegt, wofür man denn jetzt die Seitenleiste sinnvoll einsetzen könnte. Genau wie die Curved TV's ist das in erster Linie aber sowieso eine Marketing-Massnahme. Die Leute fahren halt auf solche Spielereien ab, auch wenn in den wenigsten Fällen ein echter Mehrwert festzustellen ist.
Wieso das für AP schon reicht, um es als Innovation des Jahres zu küren, ist mir ein Rätsel. Aber was ist schon nicht rätselhaft bei AP in den letzten Monaten... Das Yota-Phone finde ich persönlich viel innovativer und vor allem ist die Idee mit dem e-Ink-Display auch ein echter Mehrwert im Alltag.