Neue Gesetze könnten innovativere Smartphones & Laptops erzwingen
Samsung, Apple, Xiaomi und Co präsentieren uns in Kürze mal wieder ihre größten und schönsten Neuerungen aus der Welt der Smartphones und anderen Gadgets. Bald könnte die US-Regierung die Hersteller zwingen, das Design ihrer Produkte durch neue Innovationen zu verändern - um sie leichter reparierbar zu machen.
Wie CNN berichtet, schreiten die Bemühungen von Aktivisten wie Louis Rossmann, der mit seiner lauten Forderung nach einer leichteren Reparierbarkeit diverser Elektronikprodukte mittlerweile weit über 1,5 Millionen YouTube-Abonnenten anhäufen konnte, und Firmen wie iFixit, die Reparatur-Werkzeuge und -Anleitungen vertreiben, weiter voran.
Neue Reparatur-Regeln, neues Hardware-Design?
Nachdem die Biden-Regierung in den USA die zuständigen Behörden angewiesen hat, die Voraussetzungen für die Erleichterung von Reparaturen zu schaffen, stehen die massiven Beschränkungsversuche der Gerätehersteller für frei durchgeführte Reparaturen defekter Produkte unter keinem guten Stern. In naher Zukunft könnten sie deshalb gezwungen sein, das Design ihrer Geräte anzupassen.
Ein Analyst der Marktforschungsfirma Gartner erklärte gegenüber CNN, dass die Kunden häufig ähnlich viel für eine Reparatur zahlen müssen, wie sie zuvor beim Neukauf eines Geräts ausgegeben haben. Diese Strategie lasse die Kunden eher neu kaufen, statt zu reparieren. Weil die Behörden dagegen vorgehen, dürften sich die Hersteller nun warm anziehen müssen, heißt es weiter.
Die Anbieter der Geräte müssen künftig ihre Produkte wohl so gestalten, dass die Kosten für die Reparatur niedriger ausfallen, so die Vorhersage der Spezialisten von Gartner. Gleichzeitig könnte dies auch weiter reichende Veränderungen bedeuten - also weniger dünne Smartphones, die durch mehr Löcher oder andere Schrauben weniger widerstandsfähig sind, als die meist mit viel Kleber zusammengehaltenen und dadurch oft wasserdichten aktuellen Geräte.
Unabhängig davon, was für Maßnahmen die US-Regierung durchzusetzen beginnt, wird sich durch die Neuerungen auf gesetzlicher Seite wohl auch die Lebensspanne eines Smartphones oder Laptops verlängern. Für die Hersteller bedeutet dies, dass sie weniger neue Produkte verkaufen können, da sich der "Upgrade-Zyklus" verlängert. Letztlich müssen die Anbieter die Kunden also künftig mit größeren Upgrades oder mehr Innovationen locken und dafür ihre Bemühungen neu ausrichten, so die Gartner-Analysten.
Gusseisernes Chassis mit stabilen Senkkopfschrauben, das unter det Klappe für die Centronics-Leiste auch den Einschub für die standardisierten Akkumodule beherbergt. Da soll mal einer sagen, da kann man nicht selbst mit dem Schraubenzieher herumwerkeln.😜
Solch ein Gesetz kann man zwar begrüßen, jedoch ist es reine Scheinpolitik.
Dann ist das nächste Elektronik-Gadget zwar besser reparierbar. Aber wer schreibt dem Hersteller vor, hochwertige Materialien zu verwenden? Wenn das Gehäuse schneller verkratzt als dass der Akku den Geist aufgibt, dann bringt bessere Reparierbarkeit auch nicht viel.
Und in Zusammenspiel mit Software kann man jedes E-Gadget ganz einfach auf den Elektronikfriedhof verschieben. Dazu gab und gibt es immer wieder passende Beispiele. 64-Bit Unterstützung hier, abgelaufene Server-Zertifikate dort, und woanders nur noch mit Security-Chip. Die Branche hält sich selber sehr gut am Laufen.
Denke mal das dadurch nicht weniger Phones verkauft werden . Gibt soviel die sich jedes Jahr ein neuen Phone kaufen ( gehöre ich auch zu ) wenn das Gesetz kommt geht aus meiner Sicht rein um die Wählergunst und nicht um den Kunden . Kenne auch einige die dieses schon länger aus Umweltgründen fordern und auf Demos gehen gegen die Erderwärmung .Aber wenn es um sie selber geht juckt die das nicht
fliegen 3x im Jahr in den Urlaub fahren Spritfresser . Wenn man die dann drauf anspricht kommt nur : ich alleine mache ja nicht den Unterschied aus . Ist doch so das jeder nur noch an sich selber denkt nach dem Motto Hauptsache ich sitze fett drin und brauche nicht mehr raus .
Einige würden sich vermutlich weiter jedes Jahr ein neues Phone kaufen, so wie Du, und das wäre auch kein Problem, denn die Altgeräte hätten bei besserer Reparierbarkeit einen höheren Wiederverkaufswert, und wären auch dann verkaufbar, wenn sie einen einen Defekt hätten.
Weniger Phones würden vermutlich dennoch verkauft, denn mehr Geräte würden repariert, (das ergibt sich aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen) und für die würde kein Bedarf an Neuanschaffungen bestehen.
Das wäre auch gut so, denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche:
Die derzeitige Dekadenz einer globalen Wegwerfgesellschaft wird nicht mehr lange Bestand haben, geschweige denn, sich auf derzeit noch unterentwickelte Regionen ausweiten lassen. Die Frage ist nicht, ob man zu einem nachhaltigerem Umgang mit natürlichen Ressourcen kommt, sondern wann, und was noch wichtiger ist, ob das noch rechtzeitig der Fall sein wird.
Mal schauen wie es aussieht, wenn endlich der CO2 Verbrauch bei der Herstellung und Transport ordentlich bepreist werden.
Dann gibt sich das mit dem Neukauf sehr schnell.
Sollte dann noch faire Bezahlung und Ressourcenbeschaffung dazu kommen...
Nur Mal so: Mein PC ist jetzt in der Grundkonfiguration 13 Jahre alt.
Es läuft drauf Windows 10, in der neuesten Variante.
Neuer Speicher, BD Brenner (gab es damals noch nicht), SSD, und eine neue Platte, neue Grafikkarte vor einem Jahr - mehr war nicht zu tauschen.
Der schafft immer noch alles, was er schaffen muss. Sogar 4k - dank der Grafikkarte - die die Prozessorgrafik ersetzt hat.
Da sieht selbst Apple alt aus.
Ich hab auch 10 Jahre alte Rechner, die mit der neusten Windows 10 Version ihren Zweck noch vollständig erfüllen.
Durch den modularen Aufbau dieser Geräte kann man fast alles relativ problemlos selber reparieren, und darüber hinaus immer wieder modernisieren, bis hin zum Austausch des Motherboards.
Eine solche regulatorische Vorgabe der US-Regierung wäre als überaus vernünftig zu begrüßen, und vorbildhaft für andere Regionen der Welt. Sie sollte allerdings nicht auf Smartphones und Laptops beschränkt bleiben, sondern alle Verbrauchsgüter umfassen. Ergänzt werden könnte sie durch Preisbeschränkungen bei Ersatzteilen, Freigabe des Wettbewerbs bei Reparaturdienstleistungen und generell längeren gesetzlichen Gewährleistungsfristen mit weniger Schlupflöchern.
Der Umgang der Menschheit mit den natürlichen Ressourcen ist irrsinnig.
Der "Earth Overshoot Day" war dieses Jahr schon am 29. Juli, und er rückt jedes Jahr weiter vor.
Es ist unfassbar, dass im Wesentlichen intakte Geräte wegen kleiner Defekte, die für wenige Euro reparabel wären, zur Entsorgung der Geräte führen, weil die Konstruktion der Geräte die Reparatur unnötig teuer macht, und zudem Ersatzteile haltlos überteuert sind.
Dem Verbraucher ist dabei kein Vorwurf zu machen. Wenn die Reparaturkosten den Restwert eines Gerätes überschreiten, ist dessen Reparatur unsinnig.
Der schwarze Peter liegt bei den Herstellern, die die Reparaturkosten ausufern lassen, und bei den Gesetzgebern, die diesbezüglich zu wenig regulieren. Dass das ja auch anders geht, zeigen die Beschränkungen bei der Verwendung umweltschädlicher Rohstoffe durch die Reach-Verordnung, die z.B. die Verwendung von Schwermetallen wie Blei und Cadmium einschränkt oder ganz verbietet.
Argumente wie fehlende oder schwer realisierbare Wasserdichtigkeit sind unsinnnig, die lässt sich trotzdem erreichen, das haben Geräte gezeigt wie das S5 von Samsung (mit selbst tauschbarem Akku) oder auch aktuelle Armbanduhren, die trotz selbst tauschbarer Batterie wasserdicht sind, und zudem mit kleinen Schrauben zu öffnen sind. Wer nur wenig technischen Sachverstand hat, kann nachweisen, dass man auch leicht reparable und demontierbare (für die spätere Rückgewinnung von Rohstoffen ebenso bedeutsam) Geräte konstruieren kann, die dennoch wasserdicht sind. Selbst wenn das zu geringfügigen Mehrkosten führt, wird dies am Ende billiger, als Geräte beim kleinsten Defekt zu entsorgen.
Das wird so wie beim Akku. Leicht austauschbar/reparierbar ja, aber nur durch den Hersteller. Eine Verordnung die mehr Löcher hat als ein schweizer Käse.
Und hier die Quelle dazu: § 4 Produktkonzeption im Elektro- und Elektronikgerätegesetz
"(1) Hersteller haben ihre Elektro- und Elektronikgeräte möglichst so zu gestalten, dass insbesondere die Wiederverwendung, die Demontage und die Verwertung von Altgeräten, ihren Bauteilen und Werkstoffen berücksichtigt und erleichtert werden. Elektro- und Elektronikgeräte, die vollständig oder teilweise mit Batterien oder Akkumulatoren betrieben werden können, sind möglichst so zu gestalten, dass Altbatterien und Altakkumulatoren durch Endnutzer problemlos entnommen werden können. Sind Altbatterien oder Altakkumulatoren nicht problemlos durch den Endnutzer entnehmbar, sind die Elektro- und Elektronikgeräte so zu gestalten, dass die Altbatterien und Altakkumulatoren problemlos durch vom Hersteller unabhängiges Fachpersonal entnommen werden können.
(2) Die Hersteller sollen die Wiederverwendung nicht durch besondere Konstruktionsmerkmale oder Herstellungsprozesse verhindern, es sei denn, dass die Konstruktionsmerkmale rechtlich vorgeschrieben sind oder die Vorteile dieser besonderen Konstruktionsmerkmale oder Herstellungsprozesse überwiegen, beispielsweise im Hinblick auf den Gesundheitsschutz, den Umweltschutz oder auf Sicherheitsvorschriften.
(3) Absatz 1 Satz 2 und 3 gilt nicht für Elektro- und Elektronikgeräte, in denen aus Gründen der Sicherheit, der Leistung, aus medizinischen Gründen oder aus Gründen der Vollständigkeit von Daten eine ununterbrochene Stromversorgung notwendig und eine ständige Verbindung zwischen dem Gerät und der Batterie oder dem Akkumulator erforderlich sind."
"...möglichst..."
Und am Ende kommen die Hersteller und sagen: "Tja, hätten wir ja gerne. War aber leider nicht möglich".