Nothing Phone (2) im Test: Never Change a Running System
Ich habe das Nothing Phone (2) für nextpit getestet. Das neue Smartphone der Hype-Marke von Carl Pei soll viel hochwertiger sein als das Nothing Phone (1) aus dem letzten Jahr. Aber rechtfertigen der neue Snapdragon 8+ Gen 1 SoC, die überarbeitete Glyph-Oberfläche und Nothing OS 2.0 die Preiserhöhung beim Nothing Phone (2)? In diesem Test gebe ich Euch meine Antworten auf diese Fragen.
Pro
- Schönes LTPO OLED-120-Hz-Display
- Fast unverändertes, aber immer noch sehr cooles Design
- Etwas weniger Spielereien am Glyph-Interface
- Drei Android-Updates + vier Jahre Sicherheits-Updates
- Sehr gute Akkulaufzeit
- Kabelloses Aufladen und Reverse Wireless Charging
Contra
- Durchschnittliche Fotoqualität
- Nur IP54-zertifiziert
- Aggressive thermische Drosselung
- Kein Ladegerät enthalten
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Nothing Phone (2): Kurzfazit und Kaufen
Am 11. Juli 2023 hat Carl Pei das Nothing Phone (2) offiziell vorgestellt, seit dem 17. Juli ist das Smartphone offiziell in zwei Farben erhältlich: Schwarz und Weiß. Es wird in drei Konfigurationen mit 8/128 GB, 12/256 GB und 12/512 GB angeboten und kostet 649, 699 bzw. 799 Euro.
Das Nothing Phone (2) soll ein anspruchsvolleres Modell als sein Vorgänger werden, das Nothing Phone (1) (Test). Der Hersteller hat mit dem etwas betagten Snapdragon 8+ Gen 1 ein stärkeres SoC eingebaut. Ansonsten hat sich zumindest auf dem Papier aber nur wenig verändert.
Ist das Nothing Phone (2) jetzt ein echtes Android-Flaggschiff? Und wie gut ist das Smartphone im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Samsung Galaxy S23, dem Google Pixel 7 oder dem iPhone 14? Im Test des Nothing Phone (2) findet Ihr Antworten.
Design
Das Design des Nothing Phone (2) hat sich im Vergleich zum Nothing Phone (1) nicht wesentlich verändert. Die Rückseite ist allerdings etwas runder geworden.
Vorteile des Nothing Phone (2):
- Corning Gorilla Glass 5 auf Vorder- und Rückseite + Aluminiumrahmen.
- Flacher Bildschirm
- 2 Stereo-Lautsprecher
Nachteile des Nothing Phone (2):
- Nur IP54-zertifiziert
- Keine Innovationen in Bezug auf das Design
Das Nothing Phone (2) hat im Wesentlichen das gleiche Design wie das Nothing Phone (1). Auf der einen Seite kann man sagen, dass Nothing sich nicht viel Mühe gegeben hat. Aber auf der anderen Seite kann ich mir aber auch nicht vorstellen, was der Hersteller hätte besser machen können.
Ich mag diesen transparenten Look immer noch sehr. Das Smartphone wird sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite durch Gorilla Glass 5 von Corning geschützt. Der Rahmen des Nothing Phone (2) besteht aus recyceltem Aluminium.
Das Smartphone ist etwas dünner als sein Vorgänger. Und die Rückseite ist etwas stärker gewölbt, mit leicht gebogenen Kanten. Ich finde, dass es dadurch aussieht, als hätte man eine durchsichtige Hülle. Mir gefiel die flache Seite des Nothing Phone (1) besser, weil es sich wirklich so anfühlte, als hätte man hinten eine Art Schaufenster, durch das man die Komponenten im Inneren sehen konnte.
Aber diese etwas gewölbte Rückseite hat auch etwas Premiumhaftes, Reiferes an sich. Nothing behauptet, die Detailauflösung jeder sichtbaren Komponente erhöht und gleichzeitig die "leeren" Räume zwischen den einzelnen Komponenten verringert zu haben. Ehrlich gesagt ist das alles nur Geschwätz, und vermutlich wird niemand wird diese Details bemerken.
Schade finde ich allerdings, dass das Smartphone nur nach IP54 für Wasser- und Staubbeständigkeit zertifiziert ist. Ein echtes Flaggschiff sollte zumindest nach IP67 oder sogar IP68 zertifiziert sein.
Display
Der Bildschirm des Nothing Phone (2) setzt auf ein 6,7 Zoll großes OLED-Panel mit einer Auflösung von 2.412 x 1.080 Pixeln. Es ist mit LTPO-Technologie ausgestattet und kann die Bildwiederholrate je nach Szenario zwischen 1 und 120 Hz variieren.
Stärken des Nothing Phone (2):
- 120 Hz LTPO-Bildwiederholrate.
- Keine gebogenen Kanten
- Überarbeiteter Sperr- und AOD-Bildschirm
- Gute Helligkeit
Schwächen des Nothing Phone (2):
- Die Farbgebung ist im Standardmodus etwas schwach
Die maximale Helligkeit beträgt laut Hersteller 1600 Nits. Im tatsächlichen Gebrauch liegt sie sicher darunter, bisher fehlen mir allerdings die Werkzeuge, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Insgesamt hatte ich keine Probleme mit der Sichtbarkeit bei hellem Sonnenlicht, auch nicht mit dem Nothing-Theme von Nothing OS 2.0, das bei aktiviertem Darkmode wirklich sehr dunkel ist.
Der Bildschirm des Nothing Phone (2) ist mit einer Touch-Sampling-Rate von 240 Hz ziemlich reaktionsschnell. Die Farbmetrik ist mit dem Aktiv-Modus ziemlich genau. Und viele von Euch dürften es ebenfalls zu schätzen wissen, dass der Bildschirm flach ist und keine gebogenen Kanten hat. Nothing hat auch die Anpassung des Bildschirmschoners und des Always-on-Displays verbessert.
Das Nothing Phone (2) kann nun Widgets und Shortcuts auf dem Sperrbildschirm anzeigen. Das ist durchaus praktisch und ermöglicht es, den Bildschirm besser zu nutzen.
Nothing Phone (2): Besonderheiten
Das Nothing Phone (2) bietet immer noch die berühmte Glyph-Oberfläche mit LEDs auf der Rückseite, die visuelle Benachrichtigungen ermöglichen. Der Hersteller hat die Anzahl der Komponenten für dieses System reduziert, während er gleichzeitig mehr Kombinationen von Sounds und Animationen anbietet.
Die wichtigste Neuerung ist jedoch die Möglichkeit, eigene Glyphs zu erstellen. Dabei fragt man sich doch, warum Nothing dies nicht von Anfang an auf dem Nothing Phone (1) angeboten hat. Mit der Funktion Glyph Composer könnt Ihr Eure eigenen Melodien erstellen. Ihr habt die Wahl zwischen fünf Klängen, die jeweils fünf verschiedene Variationen von Rhythmus und Tonart bieten.
Ihr habt dann zehn Sekunden Zeit, um Eure Komposition live aufzunehmen. Diese Komposition könnt Ihr mit Lichtanimationen kombinieren, um Euren Glyph mit einem Kontakt oder einer Anwendung zu verknüpfen.
Es wirkt eher wie eine simple Spielerei, ist aber gleichzeitig genial. Ich habe während meines Tests eine knappe Stunde damit versucht, die ersten Noten der Mario-Titelmelodie zu reproduzieren. Wollt Ihr ein Meisterwerk komponieren, müsst Ihr jedoch die verschiedenen Tonarten verstehen oder ein absolutes Gehör besitzen.
Ich persönlich liebe das Konzept, eine einfache Einstellung in den Optionen zu einem kleinen Spiel zu machen. Es ist einfach nur simpel, aber das verleiht der Benutzererfahrung eine enorme Tiefe – und es macht einfach Spaß. Ich bedauere nur, dass es derzeit nicht möglich ist, verschiedene Arten von Sounds miteinander zu kombinieren.
Eine weitere interessante Neuigkeit ist, dass Nothing jedes Quartal ein neues Paket mit Klingeltönen und Animationen in Zusammenarbeit mit Künstlern anbieten möchte. Das erste Paket wurde mit der Swedish House Mafia bereitgestellt. Und alle drei Monate soll ein neues Paket auf den Markt kommen. Ich finde, dass das auf dem Papier eine tolle Idee ist. Vor allem, weil diese Pakete zusätzlich zum Glyphen-Komponisten kommen, wodurch Ihr mehr Variationen in Eure Kreationen einfließen lassen könnt.
Zusätzlich bietet Nothing eine Funktion namens Glyph Timer. Dabei handelt es sich um einen einfachen Timer, der jedoch den Countdown über eine LED auf der Rückseite des Smartphones visuell anzeigt. Wenn Ihr den Timer eingestellt habt, könnt Ihr das Nothing Phone (2) mit dem Display nach unten flach auf den Boden legen und seht, wie sich eine Lichtleiste leert, sobald die Zeit des Timers abläuft.
Das ist vor allem dann praktisch, wenn Ihr beispielsweise Eure Nudeln oder Eier kocht. Ich persönlich denke, dass es auch für die Produktivität durchaus nützlich sein kann – also als Pomodoro-Timer.
Android / Software
Das Nothing Phone (2) läuft mit Nothing OS 2.0, einem Overlay, das auf Android 13 basiert. Nothing verspricht drei große Android-Updates und vier Jahre lang Sicherheitsupdates.
Die Highlights des Nothing Phone (2):
- Drei Android-Updates + vier Jahre Sicherheits-Updates
- Neue und umfangreichere Widgets
- Nothing-Theme ist weiter entwickelt als in der Vergangenheit
- Keine Bloatware
Schwächen des Nothing Phone (2):
- -
Nothing hat sich dieses Jahr etwas mehr Mühe gegeben, um eine Oberfläche zu schaffen, die stärker auf die visuellen Codes der Marke ausgerichtet ist. Wir haben also ein echtes Nothing-Theme, das sich über die gesamte Oberfläche und die Anwendungssymbole erstreckt (mit Ausnahme einiger Anwendungen von Drittanbietern).
Nothing übernimmt auch das gesamte Spektrum der Personalisierungsmöglichkeiten von Android 13 mit den dynamischen Designs, die die vorherrschende Hintergrundfarbe auf das gesamte Betriebssystem anwenden.
Es gibt aber auch zusätzliche Widgets, die man ebenfalls zum Sperrbildschirm hinzufügen kann. So können zum einen Wetter- und andere Widgets platziert werden, aber es ist vor allem die Möglichkeit, Systemkürzel hinzuzufügen, die ich besonders interessant finde. Ihr müsst nicht nach unten scrollen, um das Schnellzugriffsmenü anzuzeigen, sondern könnt einfach auf den Bildschirm tippen, um ihn aufzuwecken, und alle Eure Lieblingskurzbefehle sind nur einen Fingertipp entfernt.
Optisch sieht das meiner Meinung nach sehr gut aus. Einige Widgets bieten übrigens neue Animationen, um mehr Informationen anzuzeigen.
Bei der Wetter-App könnt Ihr auf das Widget swipen, um z. B. die aktuelle Temperatur und dann die Max/Min-Vorhersage für den Tag anzuzeigen. Ihr könnt natürlich die Größe der Widgets anpassen – die riesige App-Option ist immer mit dabei.
Ich hatte während meines Tests keine Probleme mit der Stabilität. Mein Testgerät hat den Sicherheitspatch vom Juni, während ich diese Zeilen schreibe. Einen detaillierteren Artikel über Nothing OS 2.0 findet Ihr in Kürze auf nextpit.
Leistung
Das Nothing Phone (2) ist mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 von Qualcomm ausgestattet. Dieser Chip ist wesentlich leistungsstärker als der Snapdragon 778G+ im Nothing Phone (1).
Stärken des Nothing Phone (2):
- Stabile Leistung für dieses SoC
- Deutlich mehr Power als das Nothing Phone (1)
Schwächen des Nothing Phone (2):
- Aggressive thermische Drosselung in Benchmarks
Das Nothing Phone (2) erreicht in unseren Benchmarks im Vergleich zu anderen Smartphones mit Snapdragon 8+ Gen 1 ziemlich konsistente Werte in Bezug auf die Rohleistung. Am bemerkenswertesten ist, dass der Unterschied zwischen dem besten und dem schlechtesten Loop im 3DMark Wild Life Stress Test Benchmark bei Nothing deutlich größer ist als beim OnePlus 10T. Das bedeutet, dass das Thermal Bridging beim Nothing Phone (2) viel aggressiver sein muss.
Nothing Phone (2) Snapdragon 8+ Gen 1 |
Poco F5 Pro Snapdragon 8+ Gen 1 |
OnePlus 10T Snapdragon 8+ Gen 1 |
Samsung Galaxy Z Flip 4 Snapdragon 8+ Gen 1 |
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3DMark Wild Life | Zu leistungsstark | Geblockt | Zu leistungsstark | Zu leistungsstark |
3DMark Wild Life Extreme | 2789 | Nicht getestet | Nicht getestet | Nicht getestet |
3DMark Wild Life Stress Test |
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3DMark Wild Life Stress Test Extreme |
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Nicht getestet | Nicht getestet | Nicht getestet |
Geekbench 5/6 |
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Sehen wir uns die Ergebnisse des 3DMark Wild Life Stress Test Benchmarks an, der eine 20-minütige intensive Nutzung simuliert. Ihr könnt erkennen, dass die Framerate nach 400 Sekunden (6,67 Minuten) stark abfällt, mit großen Einbrüchen bei 600 und 1000 Sekunden.
Das liegt an der thermischen Drosselung, die ihrer Arbeit nachgeht, um das Smartphone vor Überhitzung zu schützen. Während des Tests wurde das Nothing Phone (2) nicht wärmer als 40°C. Ich habe keine Überhitzung an meinen Händen gespürt.
Und in der Praxis hatte ich bei den meisten meiner Handyspiele keine Probleme, mit 60 FPS zu spielen. Ich habe auch keine großen Einbrüche bei den FPS in meinen Spielsitzungen bemerkt.
Bildqualität
Das Nothing Phone (2) hat weiterhin eine Dual-Kamera, jedoch ohne Teleobjektiv. Die Hauptkamera bietet 50 MP, im Ultraweitwinkel fotografiert Ihr ebenfalls mit 50 MP. Die Selfie-Kamera hat eine Auflösung von 32 MP.
Stärken des Nothing Phone (2):
- Gute Detailwiedergabe
- Sehr schöne Selfie-Fotos
- Sauberes Freistellen im Portraitmodus
- 4K-Video mit 60 FPS
Schwächen des Nothing Phone (2):
- Unausgewogener Dynamikbereich
- Begrenzter digitaler Zoom
- Selfie-Video nur in 1080p
Ich denke, Nothing hätte ein dediziertes Teleobjektiv in sein Kamera-System integrieren sollen. Das Nothing Phone (2) soll ein Flaggschiff sein. Es ist teurer als sein Vorgänger. Und genau das sollte diese Kamera auch mittragen.
Die Hauptkamera mit 50 MP basiert auf einem Sony-IMX890-Sensor mit optischer Bildstabilisierung (OIS) und bietet eine Blende von f/1,88. Das Ultraweitwinkelobjektiv ist mit einem Samsung JN1-Sensor ausgestattet und bietet eine Blende von 1:2,2 sowie ein Sichtfeld von 114°.
Tagsüber sind die Weitwinkel- und Ultraweitwinkelfotos für diese Preisklasse eher durchschnittlich. Die Detailgenauigkeit ist in Ordnung, aber das Smartphone hat Schwierigkeiten, den Dynamikbereich gut zu verwalten. Bei Fotos bei hohem Kontrast hat man entweder ein überbelichtetes Bild oder ein Bild, das in den Schatten absäuft. Seltsamerweise fand ich die Belichtung bei Fotos mit zweifachem Zoom der Hauptkamera oft besser. Ich habe auch Probleme mit der Farbkonsistenz zwischen Weitwinkel- und Ultraweitwinkelfotos festgestellt.
Der rein digitale Zoom des Nothing Phone (2) ist eher wenig beeindruckend. Es ist wirklich schade, dass ein 700-Euro-Smartphone kein dediziertes Teleobjektiv hat. Jenseits der zweifachen Vergrößerung ist der Verlust an Details spürbar. Und zum Glück ist der maximale Zoom auf 10x begrenzt.
Hinter der 32-MP-Selfie-Linse befindet sich ein Sony IMX615-Sensor mit einer Blende von f/2,45. Ich fand die Qualität der Selfies ziemlich gut. Man kann Selfies im Ultraweitwinkel aufnehmen, und auch der Portraitmodus ist wirklich gelungen. Die Portraitfotos bieten übrigens eine saubere Freistellung, aber es gibt die gleichen Belichtungsprobleme wie im normalen Modus.
Ein Wort zum Makromodus des Ultraweitwinkelobjektivs: Ich war überrascht von der Qualität und dem Detailgrad meiner Fotos. Das ist ziemlich cool, wenn man bedenkt, dass es sich um einen einfachen Modus handelt und der Hersteller dazu nicht noch einen speziellen Makrosensor verbaut.
Was die Nachtaufnahmen betrifft, so konnte ich für diesen Test nicht rechtzeitig Bilder produzieren. Ich werde die Fotogalerie am Wochenende mit Nachtaufnahmen aktualisieren. Um es nicht zu vergessen: Das Nothing Phone (2) kann mit den beiden Objektiven auf der Rückseite in 4K bei 60 fps filmen. Die Selfie-Kamera ist auf 1080p bei 60 fps beschränkt.
Testvideo mit der Hauptkamera in 4K bei 60 FPS:
Testvideo mit der Selfie-Kamera in 1080p bei 60 FPS
Akkulaufzeit & Aufladen
Das Nothing Phone (2) hat einen 4700-mAh-Akku, 200 mAh mehr als der des Nothing Phone (1). Es kann weiterhin per Kabel mit 45 W und drahtlos mit 15 W aufgeladen werden. Per Reverse Wireless Charging sind 5 W drin.
Stärken des Nothing Phone (2):
- Sehr lange Akkulaufzeit
- Kabelloses Aufladen und Reverse Wireless Charging
Schwächen des Nothing Phone (2):
- Ladegerät nicht im Lieferumfang enthalten
- Die 45-W-Ladung könnte schneller sein
Ich begrüße die Tatsache, dass Nothing die Ladekapazität seines Akkus im Vergleich zum Vorgängermodell erhöht hat. Ich habe das Nothing Phone (1) fast ein Jahr lang als Daily Driver benutzt. Und ich habe die Akkulaufzeit immer als sehr solide empfunden.
Und auch beim Nothing Phone (2) habe ich diesen positiven Eindruck beibehalten. Ich habe das Smartphone dem Akkulaufzeit-Benchmark von PC Mark unterzogen und es hielt 16 Stunden und 35 Minuten durch, bevor die verbleibende Akkuleistung unter 20 % fiel. Das ist ein sehr gutes Ergebnis und gehört in dieser Preisklasse zu den Spitzenreitern. In der Praxis kann man mit einer einzigen Ladung bei herkömmlicher Nutzung problemlos mehr als einen Tag durchhalten.
Etwas enttäuscht bin ich nur, dass Nothing kein schnelleres Aufladen bietet. Aber ich bin froh, dass es wieder Reverse Wireless Charging gibt, um meine Nothing Ear (2) (Test) auf der Rückseite des Smartphones aufzuladen. Für einen kompletten Ladevorgang benötigt Ihr übrigens etwas weniger als eine Stunde.
Datenblatt
Nothing Phone (2) - Technische Daten | |
---|---|
Bild | |
Display | Oled 6,7 " | LTPO | 2.412 x 1.080 p | 120 Hz | 1.600 Nits |
Maße & Gewicht | 162,1 × 76,4 × 8,6 mm | 201,2 g |
Farben | Weiß, Schwarz |
SoC | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 |
Speicher | 12 GB RAM 128/256 GB Speicherplatz |
OS | Nothing OS 2.0 / Android 13 |
microSD | ❌ |
Dual SIM | ✔️ |
eSIM | ✔️ |
Dual-Kamera | Hauptkamera: 50 MP | f/1.88 | OIS Ultraweitwinkel: 50 MP | f/2.2 | FOV 114°. |
Selfie-Kamera | 32 MP | f/2.45 |
Audio | Stereo-Lautsprecher Kein 3,5-mm-Klinkenanschluss |
Akku | 4.700 mAh |
Aufladen | Kabel: 45 W | Drahtlos: 15 W | Reverse Wireless: 5 W |
IP-Zertifizierung | IP54 |
Konnektivität | Wifi 6 | Wi-Fi Direct | Bluetooth 5.3 | NFC |
Fazit
Ist das Nothing Phone (2) ein echtes Android-Flaggschiff? Fast – aber meiner Meinung nach noch nicht ganz. Ich denke, dass es immer noch einen Schritt hinter einem Samsung Galaxy S23, einem iPhone 14 oder einem Xiaomi 13 zurückbleibt. Zugegeben, diese Modelle waren bei ihrer Einführung teurer als das Nothing Phone (2), sind aber seitdem im Preis gesunken und tatsächlich die direkten Konkurrenten des Fast-Flaggschiffs Nothing.
Dennoch kann man nicht leugnen, dass es im Vergleich zum Nothing Phone (1) vom letzten Jahr eine deutliche Aufwertung gegeben hat. Nothing gibt es erst seit drei Jahren, das sollte man auch nicht vergessen.
Das Design ist ausgereifter, der Bildschirm sehr gelungen, die Glyph-Oberfläche etwas weniger spielerisch, die Leistung absolut stimmig – und Nothing OS 2.0 auf dem besten Weg, mein liebstes Android-Overlay zu werden.
Nothing muss allerdings noch an der Kamera arbeiten. Bei einem High-End-Smartphone im Jahr 2023 braucht man ein Teleobjektiv. Und wie mir ein Leser unter meinem Hands-on mit dem Smartphone vorgeschlagen hat, gibt es sehr ähnliche und günstigere Konkurrenten wie das Poco F5 Pro, das Ihr für weniger als 600 Euro bekommt.
Aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel. Auf jeden Fall kann ich Euch das Nothing Phone (2) absolut empfehlen. Und ich habe vor, es noch lange als Daily Driver zu nutzen, wie schon das Nothing Phone (1) vor ihm. Ja, ich bin ein Fanboy, aber was soll's? Hat Euer Smartphone auch so coole LEDs? Ich denke nicht.
Wieso packen sie in das Telefon nicht den SoC Snapdragon 7+ Gen 2?!
Der hat kein "thermal throttling" (Überhitzungsproblem) wie der verbaute SoC ist effizienter und auch günstiger dazu im Antutu so brachial, dass er selbst den 8+ Gen 1 richtig "ins Schwitzen" bringt. Naja egal
Ich würde mir auch kein Nothing Handy kaufen wegen der (für den Preis) nur mittelmäßigen Kamera und, vor allem, der Größe des Geräts. ich muss aber Stefan Recht geben, dass sie frischen Wind in die Android-Welt bringen.
Sie bieten ein Handy mit wirklich guten SoC an, das kein "Kinn" hat, wie die meisten anderen Handy der Preisklasse, und ein Fokus auf eine gute Software ohne Bloatware. Da fällt mir sonst nur Motorola als wirkliche Alternative ein.
-Edit: Ups, das sollte eine Antwort an Hubelix Kommentar sein.
Ok, vielleicht definieren wir auch die Redewendung "frischer Wind" etwas anders.
Nothing ist zwar ein "neuer" Hersteller auf dem Markt (ich glaube ja immer noch das die am Ende doch wieder von BBK abhängen, wie zuvor schon One+) aber für mich ist das irgendwie ein Barren-Smartphone wie alle anderen auch, mit anders designter Rückseite. Was macht Nothing wirklich anders? Was ist am Nothing Phone wirklich "neu"? Frei von Bloatware gibts in der Preisklasse bei den Google Pixel auch.
Frischer Wind hieße für mich das Nothing etwas "neues" macht. Es muss ja nicht gleich ein Foldable sein. Es könnte ja beispielsweise ein neuer Formfaktor sein wie es Blackberry damals beim Passport versucht hatte. Oder vielleicht ein paar besondere Kamerafunktionen, mit einem anderen Setup an Linsen. Irgendwas, was die Nutzung der Smartphones in eine andere Richtung lenkt. Aber solche Funktionen sehe ich bei Nothing nicht. Es ist einfach ein typische "Barren-Handy" mit blinkender Rückseite.
Du hast Recht, dass es nichts weltbewegendes ist. Und ob sie von einem "Großen" abhängen kann schon sein, ist aber zu diesem Zeitpunkt nur Spekulation.
Und was wirklich neues machen sie nicht, das stimmt auch. Was ich jedoch hervorgehoben habe, sind Kleinigkeiten, die ich dennoch sehr gerne sehe (symmetrische Ränder, auch an der Unterseite, keine Bloatware und einen fähigen SOC). Das Pixel hat das meiste davon auch und noch weitere Vorteile wie die Kamera, stimmt schon (weswegen ich auch ein Pixel mein Eigen nenne). Nichtsdestotrotz finde ich es eine willkommene Neuerung, ein günstiges Smartphone mit einem 8er Snapdragen zu sehen mit Softwarefokus und einer UVE von 649 Euro, da es das nicht so häufig gibt.
Ob man das jetzt "frischen Wund" nennt liegt in der Tat im Auge des Betrachters ;)
Nanu? Noch kein Kommentar, nach bald 24 Stunden? Da scheint der Hype um Nothing wohl tatsächlich vorbei zu sein. Oder auch: Viel Lärm um nichts. 😁
Wundert mich tatsächlich auch etwas – dabei bringen die Nothing Phones echt mal erfrischend frischen Wind ins Android-Business...
Ernst gemeinte Frage: wo soll denn der "frische Wind" bei Nothing sein, die blinkende Rückseite?
Ich finde Carl Pei und Nothing eher ziemlich fragwürdig. Bei One+ wurde damals auch schon so ein künstlicher Trara um ein angeblich cooles Startup aufgezogen. Aber letztendlich war One+ von Beginn an nichts anderes als eine professionell und mit viel Geld aufgezogene Marketinglüge, eine von vielen Marken des BBK Konzerns.
Warum sollte das diesmal anders sein? Wer finanziert den Laden bei Nothing eigentlich wirklich? Wer lizensiert Nothing seine Patente zur Nutzung?