OnePlus 11 5G im Test: Einer für Alle!
Das OnePlus 11 5G ist ab sofort auch außerhalb chinesischer Mauern erhältlich, sieht man mal von dem kleinen gerichtlichen Gemetzel zwischen Nokia und Oppo in Deutschland ab. Durch unsere internationale Präsenz ist auch in dem Berliner NextPit-Headquarter ein OnePlus 11 gelandet, welches ich die vergangenen Tage intensiv und auf neuen Wegen für Euch getestet habe. Film ab für den Test des OnePlus 11!
Pro
- Alert-Slider
- Gute Haptik
- Überragendes Display
- Sehr gutes Performance-Setup
- Extrem schnelles Akkuladen
- Ordentliche Kamera-Aufnahmen
- Update-Politik
Contra
- Keine Evolution
- Keine IP-Zertifikation
- Kein kabelloses Laden
- 2x optischer Zoom ist zu wenig
Kaufen und Kurzfazit
Auch OnePlus folgt der Devise "China first", sodass sich der ursprüngliche Release des OnePlus 11 5G vom 4. Januar in China bis zum 7. Februar für den internationalen Markt hingezogen hat. Mit einer kleinen Ausnahme: Dem rebellischen Dorf Deutschland, dem aufgrund einer erfolgreichen Nokia-Patenklage gegen Oppo (OnePlus-Mutterkonzern) ein Verkaufsverbot vorliegt. Ein Umweg über Amazon Frankreich, Italien oder Spanien macht den Sieg vor Gericht für die interessierte Kundschaft in Deutschland nahezu unwirksam. Irgendwelche Nachteile sind durch den EU-Umweg nicht zu erwarten.
Doch eine weitere Ausnahme pflastert den zunehmend steinigen Weg des einstigen Erfinders des Flagship-Killers: Laut Aussagen des OnePlus-CEO Pete Lau wird das OnePlus 11 5G das einzige Flaggschiff dieses Jahr bleiben. Natürlich je nachdem, ob man ein OnePlus 11T auch als Premium-Smartphone bezeichnen würde. Das Thema allein wäre aber schon wieder einen neuen Beitrag wert. Mit anderen Worten kann man also abstrahieren: Es wird kein OnePlus 11 Pro geben – das OnePlus 11 ist das "One and only"-Flaggschiff.
Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet ist das OnePlus 11 5G ein, ja sagen wir mal, "durchschnittliches" Flaggschiff, welches durchaus mit ein paar Begehrlichkeiten wie einem 6,7 Zoll großem 2K-"SuperFluid"-AMOLED-Display, einem Snapdragon 8 Gen 2 sowie einer nahezu perfekten 50-MP-Hauptkamera-Kamera von Hasselblad das Technikherz erfreuen kann. Doch dem gegenüber stehen ein Tele-Zoom-Objektiv, das über eine 2-fach verlustfreie Vergrößerung nicht hinausgeht, die fehlende IP-Zertifizierung und das ausbleibende kabellose Laden des 5.000 mAh starken Akkus.
Am Ende bleibt nach dem "etwas" anderen Test für unser Kurzfazit: Dass auch nach zwei Jahren OnePlus-Evolution für mich eigentlich kein Grund ansteht, von meinem Daily Driver OnePlus 9 Pro zum OnePlus 11 5G zu wechseln.
Wenn dennoch der Kauf eines nahezu perfekten Flaggschiffs zu akzeptablen Preisen ansteht, dann ist das OnePlus 11 5G in der Speicherkonfiguration 8/128 GB ausschließlich in der Farbe Titan Black für einen Preis von 829 Euro (849 Euro Spanien) ab dem 16. Februar zur Auslieferung bereit. Mit 16 GB RAM und 256 GB internem Programmspeicher steht Euch noch die Farbe Eternal Green zur Verfügung. Hier möchte Euch die Oppo-Tochter gern um 899 Euro (919 Euro Spanien) erleichtern (Preise von OnePlus Österreich).
OnePlus 11 Test Pro
Mit dem OnePlus 11 5G habe ich mir, weil es die Gelegenheit hergab, einen ganz besonderen Test erlaubt – praktisch einen Test Pro! Soll bedeuten: Ich habe mein privates OnePlus 9 Pro komplett auf das Testgerät kopiert, eingerichtet und auch im tagtäglichen Einsatz genutzt. Einen realistischeren Eindruck als hier könnt Ihr also gar nicht erhalten.
OnePlus 11: Design und Verarbeitung
Aus eckig wird rund – zumindest, wenn man das Triple-Kamera-Array des OnePlus 11 mit dem "Vorgänger" vergleicht, als welches wir das OnePlus 10 Pro nach Faktenlage wohl ansehen müssen. Sonst setzt OnePlus im Großen und Ganzen nach wie vor auf die identische Formsprache. Auf der rechten Seite ziemlich sind mittig der Power- und Standby-Button und darüber der legendäre Alarm-Slider positioniert, auf der linken Seite ebenfalls deutlich zur Mitte tendierend die Lautstärkewippe. Alles da, wo es hingehört, perfekt.
Gefällt mir:
- Hardware-Alert-Slider
- Gute Haptik
- Tasten sind sehr gut positioniert
Gefällt mir nicht:
- Kein IP-Rating
- Kein 3,5-mm-Klinkenanschluss
- Kein microSD-Steckplatz
Einen Audioklinkenanschluss sucht man auch dieses Jahr genauso vergebens wie eine optionale Speichererweiterung via microSD-Karte. Doch jedes Mal, wenn ich diesen Punkt anspreche, frage ich mich, ob eine derartige Bewertung im Jahr 2023 überhaupt noch zeitgemäß ist. Schreibt Eure Meinung dazu mal gern in die Kommentare.
Auf der Front sitzt ein seitlich abgerundetes Display, was optisch die Ränder noch einmal einen Tick schmaler wirken lässt. Oben links gibt's eine Frontkamera, die wir so als Unterbrechung der Statusleiste auch schon kennen. Das OnePlus 11 ist mit 205 Gramm kein Leichtgewicht, aber auch nicht sonderlich schwer. Durch die rückseitigen Abrundungen liegt es auch sehr gut in der Hand.
Zu uns in die NextPit-Redaktion kam das 163,1 × 74,1 × 8,53 Millimeter große Android-Smartphone in der Farbe Eternal Green und nicht in Titan Black, was mich anfangs sehr freute – aber auch nur so lang, bis ich es einmal in Natura gesehen habe. Zum einen glänzt die Rückseite und man sieht jeden Fingerabdruck. Des Weiteren wirkt das Corning Gorilla Glass 5 (auf der Front Gorilla Victus) wie eine Art darübergestülpte Hülle.
Das runde Kamera-Array, welches die Oppo-Tochter zum Rand hin noch einmal farblich und auch in der Form absetzt, fließt praktisch in den Rahmen ein. Es ist natürlich ein rein subjektiver Eindruck, doch für mich sieht das einfach nur billig aus. Und schon sehne ich mir meine matte, metallartige und dunkelgrüne Rückseite des OnePlus 9 Pro zurück.
Zwar wurde das OnePlus 11 im Vorfeld mit einer IP54-Zertifizierung kolportiert, doch mein vorliegendes Datenblatt aus den USA bestätigt diese nicht. Die deutsche Pressevertretung hüllt sich in der angespannten Situation bei all unseren Anfragen in Schweigen. Somit gehe ich von einer fehlenden IP-Zertifizierung aus.
OnePlus 11: Display
Auch beim 6,7 Zoll großen SuperFluid-AMOLED-Display gibt es wenig Entwicklung, was aber auch gar nicht weiter tragisch ist, da der 2K-Curved-Bildschirm schon immer in der ersten Liga gespielt hat.
Gefällt mir:
- Knackscharfe 2K-Auflösung
- LPTO 3.0 (1-120 Hz)
- Dolby Vision Support
- Helligkeit von 500 (normal), 800 (HBM) und 1.300 Nits (maximal)
Gefällt mir nicht:
- -
So bleibt mir im Grunde auch nichts anderes übrig, als Euch die Daten noch einmal runter zu beten, da ich nicht mal wüsste, wo OnePlus bei dem Panel mit einer Auflösung von 3.216 × 1.440 Pixel etwas besser machen könnte. Verbaut ist eine LPTO-Technologie in der Version 3.0, welche beispielsweise das Always-on-Display mit einem Bild pro Sekunde darstellen kann und auch gern bis zu 120 Hertz hochgepeitscht werden kann, um einen besonders flüssigen Bildlauf zu gewähren. Strom-Sparfüchse können natürlich nicht nur 60 Bilder und eine Auflösung von 2.412 × 1.080 erzwingen, sondern auch dem Autopiloten vertrauen, der immer die optimale Auflösung für Euch wählt.
Die Spitzen-Helligkeit bleibt unter direkter Sonneneinstrahlung bei 1.300 Nits, was auch 2023 vollkommen ausreichend ist. Der Vollständigkeit halber möchte ich darauf hinweisen, dass Ingame die Touch-Sampling-Rate von 360 auf maximale 1.000 Hertz angehoben werden kann. Also auch hier gibt es keinen Grund zur Kritik. Wie gesagt: Das Display ist ohne Fehl und Tadel.
OnePlus 11: Software
Das OnePlus 11 5G kommt mit OxygenOS 13 auf Basis von Android 13 zu Euch. Der Google Sicherheitspatch ist vom 5. Dezember. Okay, da hätte ich mir so kurz vor dem offiziellen globalen Launch noch einmal das Update vom Januar gewünscht (Stand 05.02.2023). Dafür kann OnePlus seit Kurzem mit einer neuen Update-Politik glänzen.
Gefällt mir:
- Gute Update-Politik
- Kaum Bloatware
Gefällt mir nicht:
- Keine echte Innovation
Die neue Update-Politik lautet bei OnePlus und dem Oppo-Mutterkonzern nun: vier große Android-Upgrades und fünf Jahre lang Sicherheitspatches. Das begrüßen wir natürlich prinzipiell. Das dürfte der allgemeinen Sicherheit nur guttun. Apropos Sicherheit: Der Fingerabdrucksensor ist jetzt ein Stückchen höher als bei meinem OnePlus 9 Pro, das war er aber auch schon beim OnePlus 10 Pro. Ich wollte nur einmal anmerken, dass ich das positiv registriert habe. Ansonsten sind beide bekannten Varianten zum Entsperren – Gesichts- und Fingerabdruck-Scan – nach wie vor schnell und zuverlässig.
Keine Frage, Android 13 hat einige Neuigkeiten mit sich gebracht, von denen auch das OnePlus 11 partizipiert. Hauptsächlich handelt es ich dabei um Dinge, die im Verborgenen stattfinden, wie Energie- und Performance-Ökonomie, sicherheitsrelevante Dinge wie die Vergabe und Dauer von Berechtigungen, sowie kleine Nuancen am Design. Beispielsweise große Ordner, neue Verknüpfungen in den Schnelleinstellungen (Quickmenü) und die neuen Farboptionen.
Mein kleiner OnePlus-11-Test (Pro) findet wohl neben dem Akku-Kapitel in diesem Bereich seinen ganz speziellen Unterschied. Denn während wir uns hier über Bloatware weniger Gedanken machen brauchen, welche unabhängig davon eh nur sehr gering vorhanden ist, geht es hier eher um mein reichhaltiges Konvolut, welches ich von meinem Daily-Driver übernommen habe. Stolze 161 Anwendungen zählt das System – und einen aktuellen Speicherverbrauch mit meinen alten Dateien, Dokumenten und Bildern von 60 GB der verfügbaren 256 GB. Google One und seinem Cloudspeicher sei Dank.
OnePlus 11: Performance
Das OnePlus 11 hat, wie die meisten aktuellen Flaggschiffe, den Snapdragon 8 Gen 2 verbaut. Von daher wird er vermutlich auch nicht mehr für große Überraschungen sorgen, es sei denn man heißt Samsung und hat eine modifizierte Variante des Prozessors in seinem Galaxy S23 verbaut. Unser Modell taktet jedoch auf dem Cortex-X3-Prime-Kern maximal mit 3,2 GHz und zieht für grafische Aufgaben die Adreno 740 GPU zur Hilfe.
Gefällt mir:
- Aktuelles Flaggschiff-SoC
- Bei 256 GB schneller UFS 4.0
Gefällt mir nicht:
- USB 2.0
- Kein microSD-Card-Support
- Hartes Thermal Throttling
Hitzeprobleme vergangener Generationen hat Qualcomm weitestgehend in den Griff bekommen. Wir haben jedoch bei unserem OnePlus 11 eine Glasrückseite verbaut, sodass bei anspruchsvollen Anwendungen schon eine Wärmeentwicklung zu verspüren ist. Und hier haben wir dann doch noch unsere große und vor allem unerwartete Überraschung erlebt, die uns natürlich vom Gegenteil überzeugen musste!
Im "3D Mark Wild Life Stress Test" zeigte sich im besten und schlechtesten Loop ein dermaßen eklatanter Unterschied, sodass wir dem doch einmal auf die Spur gehen mussten. Und siehe da, der Fehler war in der Stabilität zu finden, was im Detail bedeutet, dass OnePlus relativ früh softwareseitig den Prozessor drosselt, bevor sich die CPU durch die Rückseite schmilzt. Nicht schön!
OnePlus 11 | Xiaomi 13 | Asus Zenfone 9 | Samsung Galaxy S22 Ultra | Samsung Galaxy Z Fold 3 | |
---|---|---|---|---|---|
3D Mark Wild Life | Zu leistungsstark | Zu leistungsstark | Zu leistungsstark | 5682 | 5683 |
3D Mark Wild Life Stress Test | Bester Loop: 12.784 Schlechtester Loop: 4.416 |
Bester Loop: 12.914 Schlechtester Loop: 10.432 |
Bester Loop: 5782 Schlechtester Loop: 3267 |
Bester Loop: 5741 Schlechtester Loop: 3351 |
Bester Loop: 5579 Schlechtester Loop: 3435 |
Geekbench 5 | Einfach: 1170 Mehrere: 4813 |
Einfach: 1481 Mehrere: 4310 |
Einfach: 1263 Mehrere: 3899 |
Einfach: 1155 Mehrere: 3356 |
Einfach: 1095 Mehrere: 3239 |
Speichertechnisch ist das OnePlus 11 in zwei Konfigurationen erhältlich. Einmal mit 8 GB LPDDR5X RAM und 128 GB internen UFS-3.1-Speicher, sowie mit 16 GB LPDDR5X RAM und 256 GB internen UFS-4.0-Speicher. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass OnePlus seinen Speicher nicht nur verdoppelt, sondern in der großen Konfiguration den deutlich schnelleren Speicher bereitstellt.
OnePlus 11: Kamera
Das OnePlus 11 5G hat auf der Rückseite in einem kreisrunden Kamera-Array drei Optiken, zuzüglich eines LED-Blitzlichts. OnePlus vertraut bei den verbauten Bildsensoren konsequent auf Sony und seine Fertigkeiten. Die Hauptkamera nutzt einen 50-MP-IMX890-Sensor mit einer äquivalenten Brennweite von 24 Millimetern, optischem Bildstabilisator und F1.8-Blende. Dazu gesellen sich noch eine 48-MP-Ultraweitwinkel- (IMX581), sowie eine 32-MP-Telezoom- (IMX709) beziehungsweise Portrait-Kamera.
Gefällt mir:
- Tages- und Nachtaufnahmen wissen prinzipiell zu gefallen
- Sehr hohe Detailtreue
Gefällt mir nicht:
- 2x optischer Zoom ist zu wenig
- Frontkamera eher unbrauchbar
- Es fehlt der Hasselblad-Effekt
Der Vollständigkeit halber wollen wir auch die 16-MP-Punch-Hole-Frontkamera oben links im Display genannt haben, welche ebenfalls auf einen Sony-Image-Sensor vertraut, dem IMX471. Die Optik bietet einen festen Fokus, mit einer Blende von f/2.45 und einer elektronischen Stabilisierung.
Egal ob Tages-, Nacht-, Weitwinkel- oder Makro-Aufnahmen – die Fotos der OnePlus-11-Kameras wissen durchweg zu gefallen. Die Detailtreue ist auch bei Entfernungen gegeben, wie man an dem Foto der U-Bahn-Station am Roten Rathaus im Gleisbett erkennt, wo das Selfie von der gleichen Position aus (spiegelverkehrt) nicht nur wegen der künstlichen Unschärfe nicht mehr mithalten kann. Generell konnte mich die 16-MP-Frontkamera nicht wirklich überzeugen. Die Mitbewerber haben es hier längst verstanden, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Selbst die Farben bleiben zwischen der Standard- und Weitwinkel-Aufnahme zum größten Teil gewahrt, wenngleich gerade bei dem Foto der aufgehenden Sonne über Berlins Skyline der Himmel ein wenig blauer ist als bei Weitwinkel- oder Zoomaufnahmen. Beim Thema verlustfreier Vergrößerung bin ich tatsächlich ein wenig enttäuscht. OnePlus liefert in seiner Hasselblad-Kamera gerade einmal einen zweifachen optischen Zoom.
Für jemanden, der mit einem so großen Namen und deren Kooperation wirbt, hätte ich mehr erwartet. Zumindest irgendwelche speziellen Hasselblad-Filter, wie es die Konkurrenz bei Vivo und Xiaomi mit Zeiss und Leica anbietet, wären schön gewesen. Eine Langzeitbelichtungsaufnahme habe ich Euch bei Nacht auch noch gegönnt, welche allerdings aus der Hand und ohne Stativ gemacht wurde. Dafür ist das Ergebnis aber recht schick geworden, oder?
Videotechnisch eskaliert die Kamera des OnePlus 11 hoch bis zu 8K-Auflösung bei übersichtlichen 24 Bildern pro Sekunde. Allgemein gelingen die Videoaufzeichnungen ordentlich und werden auch gut stabilisiert.
OnePlus 11: Akku
Es gab eine Zeit, da vermisste ich die marktführenden Ladegeschwindigkeiten eines "Flash"-, "Warp"- oder "Vooc"-Charge-Netzteils von OnePlus. Das aktuelle OnePlus 11 5G lädt den 5.000 mAh starken Akku mit Hilfes eines mitgelieferten 80-Watt-"SuperVooc"-Netzteils. Genau genommen sind es sogar zwei 2.500 mAh starke Akkus, welche geladen werden. Und das geht richtig schnell.
Gefällt mir:
- Sehr schnelle Akkuladung
- Gutes Energie-Management
- SuperVooc-Netzteil im Lieferumfang
Gefällt mir nicht:
- Kabelloses Laden wurde abgeschafft
Das kabelgebundene Laden geht von 0 auf 100 Prozent in unter einer halben Stunde! Explizit sind es 28 Minuten und 50 Sekunden für die volle Dröhnung durch das mitgelieferte Ladegerät. Wer morgens fünf Minuten für das Zähneputzen braucht, hat während dessen schon 15 Prozent in den Dual-Cell-Akku gepumpt. Doch es gibt eine kleine Ungereimtheit bei dem Netzteil. Das Datenblatt gibt maximale 80 Watt an, das Display zeigt jedoch bei einem Ladevorgang 100 Watt an. Die Daten auf dem Netzteil liefern die Lösung: Bei 220 Volt bekommt Ihr die erzielten maximalen 100 Watt und 9,1 Ampere. In den USA gibt es aber aus der Steckdose nur eine Stromspannung von 110 Volt, sodass beim OnePlus 11 dort auch nur 80 Watt aus dem Netzteil kommen.
Natürlich interessiert Euch bedeutend mehr, wie lang das OnePlus im täglichen Einsatz durchhält. Und wie Ihr ja bereits wisst, wurde das OnePlus 11 mit meinem ganzen Konvolut an installierten Anwendungen genutzt. Also Slack, WhatsApp, mehrere Gmail- und Cloud-Konten, sowie Plume, einer App, die mich rund um die Uhr auf Basis meiner Twitter-Listen auf dem neuesten Stand hält.
Dann höre ich während der Arbeit permanent Spotify, checke meine Termine, führe Google-Video-Meetings, steuere mein Hue-Licht sowie den Staubsauger-Roboter und checke meine Wohnung in Abwesenheit durch die Kameras und Heizkörperventile. Was ich damit sagen will: Ein Smartphone hat bei mir rund um die Uhr zu tun. Und dennoch – ein Tag inklusive der folgenden Nacht sind überhaupt kein Thema für das aktuelle OnePlus-Flaggschiff.
Morgens dann nur noch rasch die Füße waschen, Kaffee machen und ran an den Computer, wo das Smartphone bei circa 34 Prozent in der kabellosen Ladestation aufgeladen wird. Es sei denn, ich fahre ins Office, dann muss das kabelgebunde Netzteil ran. Aber Moment mal – in der Geschichte gibt es ein Problem: Das OnePlus 11 kann gar nicht kabellos laden. Warum? Keine Ahnung, denn beim Vorgänger, sofern man das OnePlus 10 Pro so nennen darf, ging das noch. Ich finde das schon ein wenig schade, weil im Normalhaushalt ist ja nur ein "SuperVooc"-Netzteil vorhanden, sodass ich für den schnellen Ladezyklus das dann immer mit mir herumschleppen müsste.
Abschließend habe ich auch einen "Work 3.0 Battery Life"-Test mit 200 Nits Display-Helligkeit und eingeschaltetem Flugmodus laufen lassen. Das Ergebnis waren bei restlichen 20 Prozent im Akku, eine Laufzeit von 13 Stunden und 14 Minuten, was im Grunde ein recht guter, wenngleich nicht der beste Wert ist. Das Xiaomi 13 mit einem 4.500 mAh starken Akku schaffte in unserem Test deutlich bessere 14 Stunden und 38 Minuten. Kleinerer Akku und längere Laufzeit – das spricht mehr für das Xiaomi 13.
OnePlus 11: Technische Daten
Technische Daten | |
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Name des Geräts | |
Abbildung | |
Bildschirm | 6,7 Zoll Fluid AMOLED mit LPTO 3.0, 3.216 x 1.440 Pixel (QHD+) bei 525 ppi 1-120 Hertz Bildwiederholfrequenz, Corning Gorilla Glass Victus Dolby Vision, 10-bit Color Depth, Touch Response bis zu 1.000 Hertz |
Maße | 163,1 x 74,1 x 8,53 mm |
Gewicht | 205 g (inkl. Akku) |
SoC | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 (4 nm) |
Speicher | 8/16 GB LPDDR5X RAM 128 GB UFS 3.1 ROM 256 GB UFS 4.0 ROM |
Software | OxygenOS 13 auf Basis von Android 13 |
Erweiterbarer Speicher | Nein |
Hauptkamera | 50 MP | f/1.8 Blende | 1/1.56 Zoll Exmor-Sensor | IMX890 | äquivalente Brennweite 24 mm | OIS, EIS |
Ultraweitwinkel-Kamera | 48 MP | f/2.2 Blende | 1/2 Zoll Exmor-Sensor | IMX581 | Blickwinkel 115° |
Telekamera | 32 MP | f/2.0 Blende | 1/2.74 Zoll Exmor-Sensor | IMX709 | 2x optischer Zoom OIS, PDAF |
Selfie | 16 MP | f/2.45 Blende | IMX471 | EIS |
Video | 8K @ 24 fps | 4K @ 30/60 fps | 1080p @ 30/60 fps | 720p @ 30/60 fps Super Slow Motion 1080p @240 fps | 720p @ 240/480 fps MKV, MOV, MP4, H.265 (HEVC), AVI, WMV, TS, 3GP, FLV, WEBM |
Audio | Stereo Speaker Dolby Atmos MP3, AAC, AAC+, WMA, AMR-NB, AMR-WB, WAV, FLAC, APE, OGG, MID, M4A, IMY, AC3, EAC3, EAC3-JOC, AC4 |
Akku | 5.000 mAh (Dual-Cell) |
Aufladen per Kabel | SuperVooc 80 Watt (100 Watt in den EU) |
Kabelloses Laden (Qi) | Nein |
IP-Zertifizierung | Nein |
Konnektivität | LTE DL Cat 20 / UL Cat 18 802.11 a/b/g/n/ac/ax/be 2,4/5G, WiFi 7, 5G, Bluetooth 5.3 (aptX HD, aptX, LDAC, LHDC, AAC, SBC), GPS (Dual Band), GLONASS, GALILEO (Dual Band), Beidou, A-GPS, QZSS NFC |
Farben | Titan Black und Eternal Green |
Abschließendes Urteil
Ohne Frage, das OnePlus 11 5G ist auch dieses Jahr ein ganz besonderes Smartphone. Es gilt zu bedenken, dass es kein übliches OnePlus 11 Pro geben wird. Also wenn OnePlus-Flaggschiff, dann das oder keins. Unter dem Gesichtspunkt verändert sich ein wenig die Perspektive meiner Beurteilung. Denn eine fehlende IP-Zertifizierung, ein "nur" 2-facher Zoom und das aus welchen Gründen auch immer wegrationalisierte kabellose Laden geben klare Abzüge in der B-Note.
So sind es tatsächlich "nur" vier Sterne, da das Display nach wie vor eines der besten ist. Da das Smartphone mit schnellem UFS-4.0-Speicher (nur bei 256 GB) und einem Snapdragon 8 Gen 2 auch performancetechnisch ganz oben mitspielt. Und da auch das schnelle Laden einfach nur begeistert. Weder zu Kritik, noch zu Jubelrufen lädt die Hasselblad-Kamera ein, die meiner Meinung nach einfach nur "gut" abliefert. Hier fehlt mir aber dennoch das echte Killerfeature, sodass es auch die Kooperation mit dem schwedischen Traditionsunternehmen rechtfertigen kann. So wirkt es auf mich nur wie ein Pseudologo ohne Substanz.
Wer aktuell ein Flaggschiff mit einer durchaus überzeugenden Kamera und schneller Akku-Ladung sucht, wird mit dem OnePlus 11 nichts verkehrt machen. Wer aber so wie ich ein Upgrade zu seinem ein oder zwei Jahre alten Flaggschiff sucht, der sollte die Finger von dem aktuell besten OnePlus-Smartphone lassen – so gigantisch ist der Unterschied nicht, wie es zwei Generationen vermuten lassen.
Ist das USB 2.0 wirklich kein Druckfehler von Oneplus? Das wird hier in dem Artikel und von einigen anderen Reviewern erwähnt. Auf der anderen Seite sah ich ein Video in dem der Review sich super positiv über die schnelle Übertragungsraten dank UFS 4.0 freute (in seinem Video sah man kurz Ausschnitte wie sehr schnell MP4 Dateien vom Phone auf einen Windows Rechner kopiert wurden. Könnte natürlich sonst was gewesen. Also hat das Kopieren der Fotos "dank" USB 2.0 ewig gedauert?
Nein, USB-C 2.0 ist kein Druckfehler, wie im übrigen auch nicht bei den meisten anderen Herstellern mit schneller Akku-Ladefunktion. Denn die Technologie ist noch nicht so weit, dass 240 Watt (siehe Realme) und USB-C 3.2 realisiert werden können. Man muss sich aktuell entscheiden, schnelles Akku-Laden oder schnelle Datenübertragung.
Danke für die Info. Ich habe auch deinen etwas "älteren" Test zum Moto Edge 30 Ultra gelesen, da dieses Phone mit dem Oneplus11, Pixel 7/Pro aktuell meine drei "Favoriten" sind. Interessanterweise kann das Moto Edge 30 Ultra sowohl 125 Watt laden - also super schnell - aber auch USB 3.2. Naja das hier das Oneplus 11 nur USB 2.0 kann ist eigentlich verschmerzbar. Im Zweifel ist ja klar, dass man ein Handy quasi täglich aufladen muss => also Fastcharge ist wichtiger. Und ein Backup der Daten/Fotos/Filme nur einmal alle paar Monate macht (zumindest läuft das bei mir so ;-) )
Wie kommst du denn darauf, dass das Moto Edge 30 Ultra einen USB-Type-C-Port Version 3.2 hat?
@MaTT Danke für den Test. Praktisch, dass man deine Fotomotive als Berliner nachstellen kann ;-)
Zu deiner Bewertung der Kamera Leistung: Würdest du für jemanden der ein Kamera Handy sucht definitiv das Pixel 7 Pro statt das oneplus 11 empfehlen?
Hallo Henry und Dank für das Lob!
Jetzt und spontan würde mein Rat zum Google Pixel 7 Pro gehen. Beide Geräte sind noch in der Redaktion – ich warte nur noch auf das Xiaomi 13 – dann gibt es einen Vergleichsbeitrag, dann dürft ihr selbst entscheiden :D
"dann gibt es einen (!) Vergleichsbeitrag"
Danke!
Ich bin eigentlich ein echter OnePlus Fan, auch wenn ich zuletzt zum Google Pixel 7 Pro wechselte. Aber mein altes OnePlus 8 Pro liegt immer noch hier und ist auch nach wie vor im Einsatz.
Ich war schon immer ein Fan der Optik und Haptik der OnePlus Geräte. Ich mag auch das Kamera-Design als runde Hasselblad-Scheibe. Und dass die OnePlus Geräte aus der Performance-Sicht, zumindest die Pro-Modelle, in der allerhöchsten Liga mitspielen, ist inzwischen ja auch kein Geheimnis mehr, wenngleich ich mich immer auf die Pro-Modelle konzentriert habe, da sie einfach noch besser waren, besonders mit Blick auf die Kamera.
Beim hier unter die Lupe genommenen OnePlus 11 stören mich tatsächlich mehr Dinge als ich sonst von OnePlus gewöhnt bin: Induktives Laden, der Zoom, die fehlende IP-Zertifizierung, der Verzicht auf Speichererweiterung und ja, das fehlende Pro.
An dieser Stelle ein keliner Rechtschreibhinweis @Matthias:
Videotechnisch eskaliert die Kamera des OnePlus 11 hoch bis zu 8K-Auflösung bei übersichtlichen 24 Bildern pro Sekunde. - Ich denke nicht, dass das Gerät "e"skaliert :)
Noch ein Wort zum Speicher und Cloud.
Generell merke ich bei rund 420 installierten Apps, dass mir Cloudspeicher dazu verhilft, weniger Speicher trotz mehr Apps zu verbrauchen. Auf meinem Pixel 7 Pro (256GB) sind noch satte 176GB frei. Allerdings benutze ich auch meinen privaten Webspace im NextCloud Kostüm und lagere hier Dateien aus, die ich nicht bei Google auslagern will, beispielsweise wichtigere Dokumente, Anleitungen und so ein Kram. Trotzdem bin ich jemand, der normalerweise gerne alle seine Daten dabei hat. Mein OnePlus 8 Pro war damals dauernd am Limit (max. 10% freier Speicher) und das machte sich auch manchmal in der Performance bemerkbar. Ich hatte richtige Aussetzer bei beliebigen Anwendungen ähnlich einem Freeze von 5-10 Sekunden. Inzwischen ist das Gerät aber wieder Stock (außer dass es nach wie vor unlocked und gerootet ist) und schnurrt wieder wie ein Kätzchen, gegen das Pixel 7 Pro verliert es im Alltag aber schlicht an allen Ecken.
Also sollte Speicher erweiterbar sein? Ich würde gerne wieder Smartphones mit Dual SIM- und zusätzlichem microSD-Schlitten sehen. Insbesondere weil man dank eSIM heutzutage im Dual SIM-Schlitten normalerweise maximal einen Slot belegt, sollte zumindest eine SIM/microSD-Lösung her. Ansätze, wie komplett auf den Schlitten zu verzichten, finde ich allerdings aktuell noch höchst bedenklich, da man bei einigen Providern die physische SIM einlegen muss, um eine eSIM zu erhalten. Kurz und knapp: Ja, ich mag Speichererweiterungen in Form von microSD, würde mit einem 128GB Modell definitiv auf Dauer nicht klarkommen, begrüße aber die vielen schönen Cloud-Lösungen, die es heutzutage gibt, auch wenn manche davon (wie Amazon Photos) deutlich besser sein könnten.
Hallo BuddyHoli,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Doch, ich habe "eskalieren" gemeint. War als Gag zu verstehen, da 8K im Grunde niemand wirklich gebrauchen kann. Vielleicht in der Postproduktion damit Du digital in das Footage zoomen kannst, ohne Verluste zu haben. Naja, besser haben als brauchen.
Ja interessant, Deine Ansicht wegen Speicherkarten.
Google war ja einer der ersten der die verbannt hat, weil sie so langsam sind. Ich persönlich, der schon wegen rausnehmen ohne "Auswurf" schon 2 zerstört hat, bin eh kein Freund der Dinger.
Außer eben zum schnellen Datenaustausch von Fotoapparat oder Videokamera zum PC.
Ok, beim Lesen passte eskalieren für mich da irgendwie nicht rein. Aber so macht es Sinn.
Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich immer noch funktionierende Speicherkarten der Generation "Was ist microSD" besitze und es noch nie geschafft habe, eine davon zu zerstören. Letztlich brauche ich Speicherkarten aber auch nur zum Auslagern von Daten und da tut es beim Pixel auch jeder x-beliebige USB-Stick, da Google ja freundlicherweise den Adapter für USB auf USB-C direkt mitliefert. Und ja natürlich, Kameras haben, aus welchen Gründen auch immer, nach wie vor keine internen SSDs. Dabei gehören sie zu den wenigen Tech-Produkten, die von schnellen SSDs wirklich profitieren würden... neben Computern halt.
Bei Smartphones werden Preisunterschiede zwischen den Geräte-Varianten immer mit den Speicherpreisen verargumentiert. Mal abgesehen davon, dass ein 128GB Modell für mich totaler Unsinn ist, wenn eine Speicherkarten-Erweiterung nicht vorhanden ist, sind die Speicherpreise auf einem Niveau, dass Preisunterschiede von 100 Euro und mehr einfach nicht erklärbar macht. Ein realistischer Aufpreis wären vielleicht 15-30 Euro für 128GB auf 256GB. Dafür spart man am Multi-Slot und am microSD Support, was die Fertigung vergünstigen sollte. Und Netzteile gibt es ja inzwischen auch nicht mehr, wieder 30 Euro gespart... also der Hersteller, nicht etwa der Endverbraucher, denn für den steigen Smartphone-Preise jedes Jahr ohne erkennbaren Grund. Egal ob Android oder iOS... zur jeweiligen Generation erklärt sich ein Preisanstieg durch nichts. Die Herstellungspreise je Modell sind zum Release des Modells und mit Blick auf die immer aktuellen Anschaffungskosten zum Releasejahr eher gesunken als gestiegen. Die einzige Erklärung ist also schlicht die Gewinnmarge bzw. die Gier der Techkonzerne.
Mich würde interessieren, ob das OnePlus 11 von der Fotoqualität mit dem Xiaomi 13 mithalten kann, oder ob es sogar vielleicht besser ist. Grundsätzlich würde ich sagen, haben beide Handys eher den Anschluss an die Spitze verloren.
Ich habe ja beide Smartphones getestet und muss gestehen, dass ich beim Xiaomi die größere Steigerung zum Vorgänger sehe.
Dein Vorschlag klingt interessant. Leider ist das chinesische Xiaomi 13 schon wieder weg, aber wir erwarten noch das globale 13 und 13 Pro für einen finalen Test. Dann werde ich mal beide Kameras gegeneinander antreten lassen.
Kabelloses Laden ist für mich mittlerweile unverzichtbar. Kamera ist mir relativ Wurst. Schade.
Ja, schon unverständlich wenn man bedenkt, dass man das schon unterstützt hat.
"kabelloses Laden ist für mich mittlerweile unverzichtbar. Kamera ist mir relativ Wurst. Schade."
Bei mir genau umgedreht:-)
@Henry Münster
Bei mir auch. Kabelloses Laden kostet mehr Energie. Aufladen mit Kabel ist viel effizienter.
Da ist mir die Kamera viel wichtiger.