OnePlus 2 im Test: Gut, aber nicht gut genug
Das OnePlus One ist das herausragende Android-Smartphones des vergangenen Jahres gewesen. Das Unternehmen bot mit dem OnePlus One ein Highend-Smartphone zu einem günstigen Preis an. Kann das OnePlus 2 an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen? Unser OnePlus-2-Test gibt Aufschluss. Neu: Das Smartphone könnt Ihr seit dem 8. Februar 2016 deutlich günstiger kaufen.
- OnePlus One im Test
- OnePlus X im Test
Pro
- Solide Verarbeitung und Design
- Günstiger Preis
- Zuverlässiger Fingerabdruck-Scanner
- Guter Bildschirm und Leistung
Contra
- Mangelhafte Stromsparmodi
- OxygenOS unausgereift
- Kann die Versprechen des Herstellers nicht halten
OnePlus 2: Preis und Verfügbarkeit
Das OnePlus 2 ist bei seiner Einführung in zwei Modellen angeboten worden; eines mit 16 GByte Flash-Speicher und 3 GByte RAM für 339 Euro sowie eines mit 64 GByte Flash und 4 GByte RAM für 399 Euro. Im Februar 2016 hat der Hersteller den Preis des OnePlus 2 mit 64 GByte auf 345 Euro gesenkt. Löblich: Wer das Gerät in den letzten Tagen gekauft hat, soll eine entsprechende Rückerstattung erhalten.
Wie uns OnePlus mitgeteilt hat, wird das 16-GByte-Modell in Europa und den USA nicht mehr verkauft. Es ist jedoch noch in "aufstrebenden Märkten" wie Indien erhältlich.
Das OnePlus 2 ist nicht so günstig wie sein Vorgänger, der 2014 in der kleinsten Ausführung für 269 Euro verkauft wurde. Im Vergleich zu einem Samsung Galaxy S6, LG G4 oder auch dem HTC One M9 ist das OnePlus 2 aber immer noch günstig - auch durch die Preissenkung des 64-GByte-Modells.
Das OnePlus 2 ist seit dem 5. Dezember 2015 ohne Einladung erhältlich. Davor mussten Kunden aufgrund von Lieferengpässen auf Einladungen warten. Auch das OnePlus X, das zweite Smartphone vom chinesischen Smartphone-Hersteller, gibt es seit kurzem ohne Einladung.
OnePlus 2: Unboxing
Optionale Zusatzversicherung für das OnePlus 2
Seit Anfang November bietet OnePlus optional beim Kauf eines OnePlus 2 eine Zusatzversicherung an. Diese Geräteversicherung deckt sämtliche Schadensfälle, auch selbst verschuldete, ab. Egal ob Display-Schäden oder Schäden, die durch das Eindringen von Flüssigkeiten entstehen, mit dieser Versicherung müsst Ihr Euer teures Smartphone nicht verschrotten.
OnePlus bietet die Zusatzversicherung in zwei Varianten an. Ein Versicherungsschutz für die ersten 12 Monate kostet einmalig 39,99 Euro. Schließt Ihr eine Versicherung für 24 Monate ab, dann zahlt Ihr 64,99 Euro. Der Versicherungsschutz kann auch 14 Tage nach dem Kauf eines OnePlus 2 nachträglich abgeschlossen werden.
Da diese Versicherung in Zusammenarbeit mit Simplesurance mit Hauptsitz in Berlin zustande gekommen ist, soll die Abwicklung im Schadensfall unkompliziert und schnell gehen.
OnePlus 2: Design und Verarbeitung
Das OnePlus 2 unterscheidet sich nicht radikal von seinem Vorgänger, aber dafür ist die Haptik durch den Metallrahmen noch einmal verbessert worden. Insgesamt sollte das OnePlus 2 auch etwas kompakter werden als das OnePlus One, aber das stimmt nur auf dem Papier. Zwar ist das OnePlus 2 in Höhe und Breite um einen Millimeter geschrumpft, aber durch den um 200 mAh größeren Akku hat das OnePlus 2 in der Dicke um einen Millimeter zugelegt und auch das Gewicht ist durch den Akku und den Metallrahmen um 12 Gramm gewachsen.
Apropos Metallrahmen: Auf der rechten Seite des Rahmens befinden sich wie gewohnt der Ein- und Ausschalter. Neu ist, dass es auf der linken Seite noch einen zusätzlichen Schalter gibt, mit dem man die Benachrichtigungen ein- oder auch ausschalten kann. Das ist natürlich praktisch, wenn man sich zum Beispiel in einem Meeting befindet oder gerade ein äußerst spontanes, romantisches Dinner mit der Herzdame verbringt. Tatsächlich lassen sich hier sogar drei verschiedene Benachrichtigungsprofile aktivieren, über reines Ein- und Ausschalten geht die Funktionalität also hinaus.
Eine Sache, die den OnePlus-One-Nutzern am Design gefallen hat, waren die (kaum erhältlichen) austauschbaren Rückseiten. Diese Möglichkeit wird es auch beim neuen OnePlus 2 geben. Für den neuen Flaggschiff-Killer wird OnePlus künftig auch wieder StyleSwap Cover anbieten. Zur Auswahl stehen dann fünf Varianten namens Black Apricot, Kevlar, Bamboo, Rosewood und Sandstone Black. Diese austauschbaren Rückseiten sind zwar eine sehr schöne Sache, um das eigene OnePlus 2 optisch und auch haptisch zu verändern, aber leider wurden sie im vergangenen Jahr für das OnePlus One angekündigt aber erst viel später ausgeliefert - wenn überhaupt. Hoffentlich gibt es dieses Mal keine Verzögerungen mit den StyleSwap Covers für das OnePlus 2.
OnePlus 2: Display
Beim Display gibt es kaum Änderungen gegenüber dem Vorgänger. Auch das OnePlus 2 besitzt wieder ein 5,5-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung, so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Pixeldichte wieder bei 401 ppi landet. Als einzige Neuerung beim Display kann man das Displayglas anführen, denn hier wird nun beim OnePlus 2 Cornings Gorilla Glass 4 eingesetzt.
Wobei, einen Aspekt dürfen wir nicht vergessen: Mit einer Leuchtkraft von rund 600 Nits besitzt das OnePlus-2-Display eine Helligkeit, die die der anderen aktuellen Flaggschiffe übertrifft, was es zum idealen Smartphone in der Sonne machen dürfte. Aber in unserem Test hat sich gezeigt, dass das Display im Praxis-Vergleich nicht signifikant heller wirkt, als die Konkurrenz.
Auch bei der Farbwiedergabe ist das OnePlus 2 nicht brillant. Die Farben wirken wie beim LG G3 eher flach und gedämpft. Persönlich habe ich nichts gegen die eher dezentere Farbwiedergabe, aber mit der lebhaften und brillanten Darstellung eines Samsung Galaxy S6 kann das Display des OnePlus 2 nicht mithalten.
Während die Farbtemperatur und Helligkeit eine Frage des Geschmacks ist, muss man in Sachen Blickwinkel eindeutig sagen, dass das Display des OnePlus 2 nicht dem eines Flaggschiff-Killers entspricht. Versteht mich bitte nicht falsch, für den Preis in dem sich das OnePlus 2 bewegt, geht die Blickwinkelstabilität vollkommen in Ordnung, nur OnePlus hat mit dem Smartphone den Anspruch eines Flaggschiff-Killers und diesen erfüllt das Display einfach nicht.
OnePlus hat sich bei seinem zweiten Smartphone gegen ein QHD-Display entschieden. Zum einen frisst die höhere Auflösung Systemleistung und zum anderen schluckt ein hochauflösendes Display auch mehr Strom. Persönlich bin ich mehr als glücklich mit der Full-HD-Auflösung des OnePlus 2. Außerdem muss man immer im Hinterkopf behalten, dass die Icons, Symbole und auch Videos aktuell schon alle für die hochauflösenden QHD-Displays optimiert sind und es somit keinen wirklichen Vorteil bringt, wenn man ein Smartphone mit QHD-Display ausstattet. Ein QHD-Display im OnePlus 2 hätte auch bedeutet, dass der Preis wesentlich höher ausgefallen wäre.
OnePlus 2: Besonderheiten
Als Besonderheit besitzt das OnePlus 2 einen Fingerabdruck-Scanner, der, wie bei den meisten Android-Smartphones mit Fingerabdruck-Scanner, bis zu fünf Fingerabdrücke registrieren kann. Das Registrieren geht schnell und zügig von statten, auch wenn bei der Registrierung der Fingerabdrücke der Fortschritt im Scannvorgang voranschreitet, auch wenn man den Finger gar nicht umplatziert hatte.
Bei der Zuverlässigkeit ist der Fingerabdruck-Scanner des OnePlus 2 mit einer der besten, die mir bis dato auf einem Android-Smartphone über den Weg gelaufen sind und kann es absolut mit dem des Galaxy S6, Note 4 und auch dem Huawei Ascend Mate 7 aufnehmen.
Aber gegenüber der Konkurrenz, wie dem Galaxy S6 oder auch dem iPhone 6, kann man mit dem Fingerabdruck-Scanner des OnePlus 2 das Telefon aus dem Standby heraus entsperren. Bei Samsung und Apple muss man zuerst das Smartphone aus dem Standby erwecken und erst dann lässt sich das Gerät per Fingerabdruck entsperren. OnePlus hat es also geschafft, den ganzen Prozess des Entsperrens per Fingerabdruck auf einen Schritt zu reduzieren und das finden wir spitze.
Die weiteren Besonderheiten, wie den Benachrichtungsschalter und den USB-Typ-C-Anschluss, haben wird schon in der Sektion Design erwähnt. Aber eine Sache müssen wir hier bei den Besonderheiten auch noch erwähnen: Dem OnePlus 2 fehlt NFC.
Wenn man es gewohnt ist, seine zahlreichen Bluetooth-Geräte per NFC zu koppeln, dann werdet Ihr das Fehlen von NFC beim OnePlus 2 als irritierend empfinden. Aber wer bis dato keine NFC-fähigen Geräte besitzt, der wird dieses Fehlen überhaupt gar nicht bemerken. Trotzdem muss man gerade wegen des Slogans "Never Settle" (übersetzt heißt das "Gib dich nie zufrieden") fragen, warum OnePlus diesen kleinen Cent-Chip nicht eingebaut hat.
Auch in Hinblick auf Android Pay, das in wenigen Monaten mit Android 6.0 Marshmallow kommen wird, muss man sagen, dass das OnePlus 2 hier eine Zukunftstechnologie verpasst, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Integration eines NFC-Chips kostenseitig nur ein paar Cent ausgemacht hätte. Schade, mit dem OnePlus 2 wird man also künftig wegen fehlendem NFC-Chip nicht per Android Pay seinen Kaffee bei Starbucks bezahlen können. Natürlich muss man das nicht zwangsläufig als echte Schwäche betrachten, wie mein Kollege Stephan dargestellt hat:
OnePlus 2: Software
CyanogenMod für das OnePlus 2: Kommt Marshmallow?
Bislang müssen sich Nutzer mit Oxygen 2.0 auf dem OnePlus 2 abfinden. Wer aber lieber einen CyanogenMod auf seinem Gerät nutzt, darf jetzt auf Großes hoffen. Die Vorteile dabei sind klar: Bessere Update-Politik und mehr Anpassungsmöglichkeiten bietet CyanogenMod. Auf der offiziellen GIT-Datenbank von CyanogenMod sind bereits Einträge vom OnePlus 2 für CM 13 und CM 12.1 gesichtet worden. So scheint das CyanogenMod-Team sowohl an einer Lollipop- als auch an einer Marshmallow-Version zu arbeiten, die für das OnePlus 2 konzipiert sind. CM 12.1 soll dabei auf Android 5.1.1 basieren und CM 13 auf das neue Marshmallow-Update. Wann genau, die Updates erscheinen sollen, ist bislang unklar.
Oxygen 2.0
Das OnePlus 2 wird mit dem hauseigenen Oxygen OS 2.0 ausgeliefert. Unser Testgerät mussten wir aber vor dem Test noch mit der finalen Version im Recovery Mode flashen, aber diese steht mittlerweile auch als OTA zur Verfügung.
Auch das Oxygen OS ist wieder so eine kleine Sache beim OnePlus 2, die das Smartphone so besonders macht. Es fühlt sich für mich etwa so wie mein erstes Nexus an, und das ist gut so.
Im Grunde handelt es sich beim Oxygen OS um eine geringfügig modifizierte Version von Stock-Android. Optisch erinnert die OnePlus-Software sehr stark an Googles Nexus oder Motorolas Android-Version, aber OnePlus hat einige neue Features implementiert.
Zu den eigenständigen Features von Oxygen OS zählen die systemweiten Themes, wie zum Beispiel das Dark Theme, der Audio Tuner, um Klangeinstellungen zu verändern. Es ist in Oxygen OS auch möglich, die Benachrichtigungs-LED zu konfigurieren. Die Softkeys können frei belegt oder gar durch On-Screen-Tasten ersetzt werden, Gesten für den schnellen App Zugriff können definiert werden und natürlich gibt es noch die Anpassung der App-Berechtigungen in den Einstellungen.
Statt Google Now gibt es im Oxygen OS ein Derivat Namens Shelf. Man kann Shelf während der Installation aktivieren und wenn man das getan hat, dann erreicht man Shelf, wie Google Now, immer links vom Homescreen. Im Moment ist Shelf aber noch sehr einfach gehalten und es lassen sich dort nur Wetter-Informationen, ein paar Widgets, die am häufigsten genutzten Apps und die wichtigsten Kontakte abrufen.
OnePlus kommuniziert ganz offen, dass Shelf sich noch in einer Beta-Testphase befindet und fordert die OnePlus-2-Besitzer auf, Feedback einzusenden, damit künftig mehr Funktionen implementiert werden können. Shelf kann also künftig durch das Feedback der OnePlus-2-Nutzer zu einem mächtigen Instrument anwachsen, aber aktuell ist es in seinen Funktionen und Möglichkeiten noch sehr eingeschränkt.
Anpassungsfähig ist Oxygen OS aber. Alleine, dass man schon einen Dark Mode implementiert hat, den nicht mal Stock-Android hat, zeigt das. In den Einstellungen lassen sich auch Akzentfarben für das Einstellungsmenü und die Quick Settings setzen.
Die Benachrichtigungs-LED lässt sich auch noch konfigurieren, wobei aktuell die Möglichkeiten noch eingeschränkt sind und nur die Möglichkeit besteht, Benachrichtigungen und Batterie-Ladezustand einzustellen.
Typisch für ein Smartphone aus dem Reich der Mitte ist die Möglichkeit, per Gesten auf dem ausgeschalteten Display des Smartphones Apps zu starten. So lässt sich per Double Tap auf dem Bildschirm das OnePlus 2 aufwecken und per Geste die Kamera, die Taschenlampe oder auch der Audio-Player steuern. Auch wenn all die Gesten einwandfrei im Alltag funktionieren, habe ich die Funktionen kaum in meinem Alltag verwendet, aber es ist nett zu wissen, dass ich das könnte, wenn ich es doch mal will.
Wie sieht es mit Android 6.0 Marshmallow für das OnePlus 2 aus? Ich habe versucht, OnePlus zur Update-Politik Informationen zu entlocken, aber es blieb bei dem Versuch. Persönlich denke ich, dass ein Update noch in diesem Jahr anvisiert ist. Aber es bleibt nur meine persönliche Vermutung. Allem Anschein nach hat in dieser Sache OnePlus gelernt, wann man Informationen preisgeben kann und wann nicht. Eilig wird es OnePlus nicht haben, denn schließlich hat man mit dem Dark Mode, dem Fingerabdruck-Scanner und der Verwaltung von App-Berechtigungen drei Highlight-Features von Android 6.0 Marshmallow schon implementiert.
OnePlus 2: Performance
Im OnePlus 2 sitzt, wie auch schon im Sony Xperia Z3+, Xiaomi Mi Note Pro, HTC One M9 und dem LG G Flex 2 ein Qualcomm Snapdragon 810. Aber im Unterschied zu der Konkurrenz werden alle acht Kerne des Snapdragon 810 im OnePlus 2 mit 1,8 GHz getaktet. Die Konkurrenz taktet den 810er Prozessor mit maximal 2 GHz.
OnePlus wird nicht müde zu behaupten, dass der verbaute Snapdragon 810 im OnePlus 2, ein sehr "cooler" Vertreter seiner Art ist, aber während des Testzeitraumes mit einigen Asphalt-8-Sitzungen und zahlreichen Benchmarks hat sich gezeigt, dass das Smartphone schon sehr warm wurde, aber es wurde nicht heiß und es kam auch zu keinen Abstürzen.
In meinem OnePlus-2-Test kam es zu keinem Zeitpunkt, wie beim Sony Xperia Z3+, zu hitzebedingten Abstürzen. Dafür konnte ich aber eindeutig einen Abfall der Leistung nach starker Systembelastung bemerken. Zum Beispiel bemerkte ich, dass die Benchmark-Ergebnisse um 30 Prozent geringer nach einer 10 minütigen Gaming-Session oder nach dem Abspielen eines 1080p-Videos ausfielen. Dabei war auch festzustellen, dass die Wärmeentwicklung sich am oberen Metallrahmen und auf der Rückseite zwischen Kamera und der Lautstärke-Wippe konzentrierte. So warm gelaufen stürzten zwar keine App ab, aber in Spielen merkte einen leichten Abfall in der Framerate.
Mit Benchmark-Werten lässt sich der Leistungsabfall am besten belegen, nach anfänglich guten 62.000 unter AnTuTu fiel der Wert nach einigen Minuten intensiven Spielens und Videos Schauens auf Werte um die 44.000 Punkte ab. Hier merkt man, dass der Snapdragon 810 auch im OnePlus 2 in der Leistung je nach Temperatur schwankt, aber im Alltag werdet ihr nicht sehr viel bemerken, da Multitasking oder das Wechseln von einer App zur anderen schnell und stabil vorgenommen wurden.
Alles in Allem macht Oxygen OS einen recht guten Eindruck, wenn man das noch sehr frühe Stadium berücksichtigt, in dem es sich noch befindet. Definitiv kann man von Oxygen OS noch nicht erwarten, dass es so flüssig läuft wie ein Stock-Android, aber OnePlus hat in seinem mobilen Betriebssystem schon Features vorausgenommen, die Google erst mit Android Marshmallow implementieren wird. Gebt OnePlus also noch etwas Zeit, dann wird auch die Geschwindigkeit noch kommen.
OnePlus 2: Audio
Im unteren Rahmen des OnePlus 2 sind zwei Lautsprechergitter eingelassen und man könnte denken, dass sich hier Stereolautsprecher verstecken, dem ist aber nicht so. Nur hinter dem rechten Lautsprechergitter dringt Sound zum Nutzer. Leider dringt nahezu kein Sound mehr zu einem durch, denn man bei Spielen dieses mit der Hand verdeckt.
Das OnePlus 2 ist in der Lage, einen beeindruckenden Schallpegel durch den einen Lautsprecher herauszudrücken, auch wenn es schwer fällt, den Unterschied zwischen halber und voller Lautstärke wahrzunehmen. Die Klangqualität ist überdurchschnittlich, aber natürlich kein Vergleich mit der Qualität von HTCs BoomSound. Aber für ein Smartphone dieser Preisklasse hält sich das OnePlus 2 im Test sehr gut.
Wer gerne selbst noch am Klang Hand anlegen will, der kann dieses im vorinstallierten Audio Tuner des OnePlus 2 tun. Neben Standardeinstellungen für Filme, Spiele und Musik kann man aber über diesen Tuner den Klang des OnePlus 2 seinen eigenen Geschmack anpassen. Wenn Ihr also mehr auf Bass steht, dann könnt Ihr das über den Audio Tuner selbst einstellen. Auch wenn nicht jeder OnePlus-2-Nutzer sich die Mühe machen wird, bis ins Detail die Audioeinstellungen zu verändern, so ist die Möglichkeit, es doch irgendwann tun zu können, ein willkommener Bonus.
OnePlus 2: Kamera
Wenn man sich die reinen technischen Spezifikationen des OnePlus 2 anschaut, dann kann man meinen, dass OnePlus hier einfach die Kamera des Vorgängers genommen und in das OnePlus 2 transferiert hat. Das Fokussieren wird jetzt nicht mehr über Kontrastwerte im Bild bestimmt, sondern es kommt, wie beim LG G4, ein Laser zum Einsatz.
Fotos schießt die Kamera des OnePlus 2 mit maximal 13 MP, dabei nutzt die Kamera eine Optik mit einer Blende von f/2.0 und ein optischer Bildstabilisator sorgt für gute Bilder trotz zitteriger Hände. Ansonsten wird die Kameraoptik umrahmt von einem Dual-LED-Blitz und dem Laser-Autofokus-System. Videos zeichnet die Kamera in 4K auf, wobei dann die Aufnahmezeit auf 10 Minuten begrenzt ist. Länger kann man in Full HD oder HD aufzeichnen.
Die Kamera-App vom OnePlus 2 erinnert stark an die von Google, nur dass hier ein paar Features mehr zur Verfügung stehen. Zum Beispiel kann man hier auch Zeitlupenaufnahmen in HD-Auflösung mit 120 Bildern pro Sekunde, Zeitraffer-Videos und auch Panorame-Fotos schießen.
Im HDR-Modus erzeugt die Kamera sehr ansehnliche Fotos, aber die Qualität zählt nicht zu den besten. Auch ohne HDR schießt die OnePlus-2-Kamera sehr ansehnliche Bilder ohne dabei zu brillieren. Die Kamera ist im HDR-Modus schnell und schießt Bilder mit guter Sättigung, aber den Modus sollte man nicht bei schnell beweglichen Objekten nutzen.
Im Clear-Image-Modus schießt das OnePlus 2 eine kleine Serie von Bildern in schneller Folge und kombiniert diese zu einem besseren und klareren Bild. Der erzielte Effekt ist dabei gut, aber es benötigt mehr Zeit und auch somit eine ruhige Hand. Da hier mehrere Bilder zu einem zusammengefügt werden, steigt auch die Dateigröße an. Für sehr detailreiche Bilder ist die Funktion sehr nett, aber im Alltag wird man es nicht häufig nutzen.
Der Laser-Autofokus des OnePlus 2 hat uns im Test Kopfschmerzen bereitet. Zum einen versuchte die Kamera im Video-Modus permanent, unterschiedliche Punkte zu fokussieren, sodass nie wirklich ein scharfes Video entstand. Auch im Foto-Modus schien die Kamera ständig den Fokuspunkt zu verlieren, sodass sie leicht verwirrt schien. Da das Laser-Autofokus-Sytsem des LG G4 nicht mit solchen Problemen zu kämpfen hatte, bin ich mir sicher, dass das Problem ein Software-Problem ist. Hoffentlich bekommt es das OnePlus mit künftigen Software-Updates in den Griff.
Die Kamera-Hardware des OnePlus 2 ist technisch sehr potent und auch die Software ist im Grunde in Ordnung, wenn man mal von dem Fokusproblem absieht. Man darf nur nicht den Fehler begehen, eine Kamera vom Schlage eines Galaxy S6 oder LG G4s zu erwarten, aber in seiner Preisklasse zählt das OnePlus 2 zu den besten.
OnePlus 2: Akku
Ohne Strom kann kein Smartphone funktionieren. Beim OnePlus 2 ist es erfreulich, dass der Hersteller die Akkukapazität im Vergleich zum Vorgänger gesteigert hat. Nicht viel, aber immerhin gibt es 200 mAh mehr. Die 3.300 mAh sollten das OnePlus 2 locker über einen ganzen Tag mit Strom versorgen können, vor allem auch, weil das Display nur mit Full HD auflöst. Schade ist aber, dass das OnePlus 2 weder eine Schnellladefunktion hat, noch über kabelloses Laden verfügt. Letzteres ist noch zu verschmerzen, aber gerade die Schnellladefunktion wäre wünschenswert gewesen.
Ein großer Akku ist aber nicht das Allheilmittel, denn in der Software sollten Energiesparoptionen zur Verfügung stehen, um ein Maximum aus dem Akku herauszubekommen. An diesem Punkt scheitert aktuell das OnePlus 2 noch, denn ein ausgefeiltes Energiemanagmentsystem fehlt in Oxygen OS. Aktuell bringt der Akku das OnePlus 2 einen solide über den kompletten Arbeitstag, aber wenn man unterwegs öfters mal ein Video schaut oder das eine oder andere Game spielt, dann ist das Smartphone schnell leer gesaugt. Will man jetzt sein OnePlus 2 wieder aufladen, dann sollte man das USB-Typ-C-Kabel am Mann haben und auch eine Portion Geduld mitbringen, denn ohne Schnellladung kann es nun eine Zeit lang dauern, bis das OnePlus 2 wieder für einige Stunden einsatzfähig ist.
OnePlus 2: Technische Daten
Vorläufiges Urteil
Auf den ersten Blick sieht das OnePlus 2 wie eine sinnvolle und auch gute Weiterentwicklung mit neuen Features seit dem Vorgänger, dem OnePlus One, aus. Die Integration des Fingerprint-Scanners und des physischen Homebuttons mögen den einen oder anderen stören, aber es ist im Alltag aus meiner Sicht ein sinnvolles und sehr praktisches Feature. Punkten kann das OnePlus 2 in Sachen Haptik und Anmutung, denn der Metallrahmen sorgt dafür, dass das OnePlus 2 sich sehr viel wertiger anfühlt als der Vorgänger.
Insgesamt ist das OnePlus 2 ein großartiges Smartphone, das aber an zwei wesentlichen Dingen leidet: Zum einen die notwendigen Einschränkungen, damit das OnePlus 2 weiterhin erschwinglich bleibt. Und zum anderen die vollmundigen Marketingsprüche, die einem einen Flaggschiff-Killer 2016 versprachen.
Hätte OnePlus nicht ständig in die Welt posaunt, dass man mit dem OnePlus 2 ein Killer-Smartphone auf den Markt bringt, dann hätte man über das noch in Teilen unfertige Betriebssystem, fehlende Energiesparoptionen und das Autofokusproblem hinwegschauen können. Doch im Kontext all dieser lauten Versprechungen, erblasst das OnePlus 2 etwas.
Aber wenn man das ganze Marketing-Gewäsch einfach mal weglässt und sich das OnePlus 2 zu dem Preis von 399 Euro betrachtet, dann ist es ein tolles Smartphone und eine sehr gute Weiterentwicklung gegenüber seinem Vorgänger, dem OnePlus One.
Neun Danke
Die wichtigste News ist auf jeden Fall, das die neuen OP´s doch eine Cyanogen Rom bekommen und somit die Geräte in Zukunft wieder interessant werden. Von Preis / Leistung sind die OP Phones überjeden Zweifel erhaben, vom (Software) Support machts leider keinen Unterschied ob ich Samsung oder OP mit deren Oxygen kaufe.
Wenn ich so die letzten 17 Monate mit meinem Oneplus One Revue passieren lasse, muss ich aber gestehen : Ich war selten zuvor mit einem Smartphone so zufrieden wie mit dem OPO ( Das mich die Verkaufsstrategie, Supportstrategie etc. des Herstellers nicht glücklich machte , steht auf einem anderen Blatt ). Ich nannte davor Samsung S2, S3 , Iphone 4S und Samsung Note 2 mein Eigen und muss wirklich sagen , das OPO in Verbindung mit Cyanogen war für mich die ganze Zeit das Optimum.
Als es hies OP kocht sein eigenes Süppchen war der Laden für mich tot. Hoffe das ändert sich wieder und bleibt bis zum erscheinen des OP3, denn vorher werde ich eh nicht wechseln.
Kann der Fingerprint-Sensor in Sachen Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit auch mit jenen des Nexus 5X und 6P mithalten?
Nein kann er "noch" nicht , da die eingene Unterstützung von Oxygen Os leider nicht so ausgereift ist wie die Variante in Googles Marshmellow. Das wird sich allerdings mit dem Update ändern, so heisst es.
ja kann er !! seit dem update geht er immer und genau so schnell wie der von iPhone 6 .
Sehr schöner ausführlicher Artikel aber ich bleibe bei meinem OPO1, welches für mich ein super Teil ist und warte auf das OPO3.
Ich werde es genauso handhaben!
Mir reicht mein OpO eigentlich auch noch bin auch sehr gespannt auf das Op3 aber viel mehr interessiert mich Projekt Ara ;)
Könntet ihr eventuell noch ein Artikel vom S4 nochmal rausbringen? würde mich echt freuen
*einen
warum wurde wieder dieser Artikel hoch gesetzt ?
weil sie es können
Clickbaiting.
Weil OnePlus den Preis gesenkt hat denke ich mal... (war genau an dem Tag an dem sie es wieder hoch gepusht haben)
Kann man rein theoretisch die Schnell-Lade-Funktion als update nach reichen?
Denke das ist eher Hardware bedingt.
Ein Contra Punkt fehlt. - Schlechter Kundenservice (siehe allein deutsches offizielles Forum)
Und immerhin, der Fingerabdruck Sensor.... Ist ein Killer Sensor. :-)
Ist das ein update?
Ja, das Datum wurde verändert