Oppo Find N2 im Test: Das Beste ist nicht gut genug für uns
Das Oppo Find N2 könnte sich mit seinem einzigartigen Formfaktor als der Star unter den faltbaren Smartphones etablieren. Doch aus uns unbekannten Gründen möchte der OnePlus-Mutterkonzern international lieber das Oppo Find N2 Flip verkaufen und auf Samsungs Erfolgszug der Clamshell-Foldables aufspringen. Wir haben uns dennoch das "Mittelding" zwischen Fold und Flip in die NextPit-Redaktion kommen lassen und ausführlich getestet.
Pro
- Genialer Formfaktor (nach wie vor)
- Stattlicher Akku
- Performance mehr als ausreichend
- Speicher satt
- Überragende Hauptkamera
Contra
- Kein kabelloses Laden
- Keine IP-Zertifizierung
- Software nutzt Formfaktor zu wenig
- Irgendwie immer noch teuer
Kaufen und Kurzfazit
Es ist kein großes Geheimnis: Das Oppo Find N2 folgt seinem Vorgänger, dem Oppo Find N, in die chinesische Exklusivität. Stattdessen will man uns hierzulande das in China zeitgleich vorgestellte Oppo Find N2 Flip zum Kauf anbieten. Warum die BBK-Tochter ausgerechnet mit dem Clamshell-Foldable in den globalen Falt-Wettbewerb eintreten will, weiß nur der Konzern allein. Meiner Meinung nach wäre der Einstieg mit dem einzigen Formfaktor des Oppo Find N2 deutlich einfacher und konkurrenzloser gewesen.
Will man hierzulande sich dennoch nicht vorschreiben lassen welches faltbare Smartphone für einen das Richtige ist, dann steht Euch außerhalb von China TradingShenzhen zur Seite. Das Oppo Find N2 gibt es dort in den Farben Weiß, Grün und Schwarz. Letzteres ist mit Lederimitat verfügbar, die anderen beiden mit einer Glas-Rückseite ausgestattet. Speichertechnisch stehen die beiden Varianten 12/256 GB oder 16/512 GB zur Auswahl. Der chinesische Preis beläuft sich auf 7.999 Yuan, beziehungsweise 8.999 Yuan, was in etwa 1.085 Euro und 1.220 Euro je nach Umrechnungskurs ist.
Bei TradingShenzhen bezahlt Ihr aktuell (Stand 29.01.23) für das Basismodell 1.457 Euro oder für die Vollausstattung 1.579 Euro.
Ob das Oppo Find N2 zu einem späteren Zeitpunkt außerhalb von China verkauft wird, wird aktuell nicht offiziell kommuniziert.
Design & Display
Überall heißt es, das Oppo Find N2 habe einen besonderen Formfaktor. Doch der Aluminiumrahmen mit seiner Lautstärkewippe sowie der kombinierten Power- und Standby-Taste samt Fingerprintsensor auf der rechten Seite wird ja damit nicht gemeint sein, wenngleich der natürlich auch schick ist. Was Euch unter Umständen gar nicht so direkt auf einem Foto des Oppo Find N2 auffällt, ist der eklatante Größenunterschied zu einem "normalen" Smartphone. Nehmen wir uns in diesem Beispiel einmal mein OnePlus 9 Pro und das Oppo Find N2 nebeneinander, fallen die deutlich geringeren Maße von 132,2 × 72,6 Millimeter des N2 direkt in das Auge.
Gefällt:
- Angenehmer Formfaktor
- Sehr gute Display-Eigenschaften
- Hochwertige Verarbeitung
- Vollwertiges AOD-Display
Gefällt nicht:
- Keine IP-Zertifizierung
- Heftige Faltkante
- Häufiger unbeabsichtigter Kontakt mit dem Fingerabdrucksensor
Natürlich ist das zusammengeklappte Find N2 mit 14,6 Millimetern mehr als doppelt so dick wie ein herkömmliches Smartphone. Das macht die Konkurrenz – zuletzt mit dem von Antoine getesteten Xiaomi Mix Fold 2 und seiner "Dicke" von 11,2 Millimeter – deutlich besser. Das Gewicht des N2 beträgt 237 Gramm und ist damit auch nicht großartig schwerer als ein herkömmliches Smartphone.
Doch bevor ich hier in Lobeshymnen ausschweife, wie gut verarbeitet das Oppo Find N2 doch ist, stelle ich die eigentliche Frage zu diesem faltbaren Smartphone: Was macht unseren Testkandidaten so besonders?
Er ist größer als ein Samsung Galaxy Z Flip 4 (Test) oder Motorola Razr 2022 (Test) und kleiner als ein Galaxy Fold 4 (Test) oder Xiaomi Mix Fold 2. Im Detail besitzt es auf der Außenseite ein 5,54 Zoll großes AMOLED-Display im 18:9-Format. Die Auflösung beträgt 2.120 × 1.080 Pixel bei maximalen 120 Bildern pro Sekunde und wird durch Corning Gorilla Glass Victus geschützt. Die maximale Helligkeit beträgt 1.000 Nits, im Peak sogar 1.350 Nits. Es handelt sich also bei unserem Außendisplay um ein vollwertiges Display, welches den Clamshell-Foldables einfach fehlt.
Erst aufgeklappt kommt das Find N2 zur vollen Entfaltung
Innen finden wir dann – aufgeklappt auf 132,2 × 140,5 Millimeter – ein 7,1 Zoll großes AMOLED-Panel. Es bietet Platz für 1.792 × 1.920 Pixel (370 ppi), welche sogar im Peak auf 1.550 Nits erhellt werden können (Normal: 1.200 Nits). Die Bildwiederholrate wird auf Wunsch durch die LTPO-Technologie zwischen 1 und 120 Hertz automatisch reguliert, was dem Stromverbrauch durchaus zugutekommt. Das Seitenverhältnis beträgt 14:15, ist also einen Tick breiter als hoch.
Doch dieser Tick macht sich bei der Nutzung von YouTube beispielsweise durchaus bemerkbar. Wer meinen ersten hastigen Test gelesen hat, wird sich erinnern, dass mich die Funktion begeistert hat, dass das N2 oben ein Video und darunter gleichzeitig den Kommentarbereich zur Verfügung stellt. Doch eben nur nach rechts gedreht. Denn die "längere" Flanke des Panels muss im Quermodus sein. Das hat gleichzeitig den Nachteil, dass die Stereo-Lautsprecher, dessen Sound ich als durchschnittlich und nicht zu laut bezeichnen würde, von der linken Hand zum Teil verdeckt werden. Sie strahlen eben nicht mehr nach unten ab, sondern zur linken (oder rechten) Seite.
Ich will und kann an dieser Stelle gar nicht mehr länger um den heißen Brei herumreden: Die beiden Displays bieten einen hohen Kontrast und Dynamik, die Helligkeit kommt auch mit direktem Sonnenlicht klar, und auch die Blickwinkel-Stabilität beider Bildschirme ist überragend. Aber mir fehlt der große Aha-Faktor! Der, der mir das Loch von fast 1.600 Euro in der Haushaltskasse rechtfertigt.
Keine Frage: Hat man sich erst einmal an das duale Arbeiten gewöhnt, dann spielt das N2 seine Vorteile gnadenlos aus, da es eben nicht so unhandlich wie ein typisches Fold ist. Duales Arbeiten heißt: das "kleine" Display für schnelle Aufgaben und den "Big Daddy", wenn Ihr zwei (oder mehr) Anwendungen gleichzeitig geöffnet habt, um besonders produktiv zu arbeiten. Und zur Not hält Stefan das N2 auch aufgeklappt in einer Hand (Beweisfoto auf Nachfrage).
Dieses große Display bietet ein Clamshell-Foldable eben nicht. Dessen Display ist einfach nur so groß wie bei einem herkömmlichen Smartphone. Zumindest beim Motorola Razr 2022 – das Flip 4 ist dafür ein wenig zu schmal. In meinen Bedenken ist wohl soweit deutlich geworden: Das Oppo Find N2 ist am Ende eben auch nur ein Kompromiss – wenn auch ein teurer.
Ein abschließender Satz noch: Trotz verbessertem Scharnier, welches in jeder gewünschten Position stehen bleiben kann, gibt es eine deutlich sichtbare und spürbare Falzkante, welche es beim Vorgänger so nicht gegeben hat.
Optionales Zubehör: Der Oppo Pen
Wir möchten es natürlich nicht versäumen Euch darauf aufmerksam zu machen, dass Oppo zu dem Find N2 auch einen sogenannten Oppo Pen optional für 599 Yuan (80 Euro) verkauft. Da wir zu den ersten Redaktionen in Europa gehören, die das Foldable bereits erhalten haben, war der Stylus zum Testzeitraum leider noch nicht verfügbar. Der Oppo Pen hat die Maße von 128 x 8 Millimeter (Länge x Durchmesser) und wiegt 10,5 Gramm. Er besitzt einen Button, der via Bluetooth-Kopplung auch als Fernbedienung verwendet werden kann. Er wird mit einer selbst entwickelten Stylus-Engine beworben, welche dank "O-Haptics" mit 4.096 Druckstufen ein Schreibgefühl wie auf Papier gewährleisten soll.
Software: ColorOS 13.0
Das Oppo Find N2 ist mit ColorOS 13.0 auf Basis von Android 13 zu uns in die NextPit-Redaktion gekommen. Der Google Sicherheitspatch ist vom 5. Dezember 2022 (Stand 28.01.23). Nach jüngsten Bekenntnissen gewährt das Unternehmen fünf Jahre lang Sicherheits-Updates und vier Android-Betriebssystem-Upgrades. In der aktuellen Situation, in der Nokia aufgrund der Patentklage einen deutschen Verkaufsstop erwirkt hat, ist im Moment sowieso alles im Unklaren. Wo oder wann bekommt man welches Oppo- oder OnePlus-Smartphone? Still schweigt die Pressestelle. Eine eindeutige Antwort ist von offizieller Seite aktuell nicht zu bekommen.
Gefällt:
- Basis-Android-13 ab Werk
- Prinzipiell eine gute Update-Politik
- Der Versuch von speziell optimierter Software
- Mehr Sprachen zur Auswahl
- Full-HD-Streaming-Support
Gefällt nicht:
- Keinen westlichen Support
- Zu wenig Flex-Modus-Funktionen
Jeder, der mit dem Gedanken spielt, sich das Find N2 zuzulegen, wird sich vermutlich die Gretchenfrage stellen: Gibt es meine Sprache für das Betriebssystem und kann ich die unnützen Anwendungen deinstallieren, welche ausschließlich in chinesischen Schriftzeichen verfasst sind? Sprachlich ist das N2 ab Werk recht gut aufgestellt. Neben dem traditionellen Chinesisch und der englischen Sprache, finden wir zu unserer Verwunderung unter anderem auch Französisch, Japanisch, Arabisch, Vietnamesisch und Russisch in der Sprachauswahl. Deutsch ist leider nicht dabei.
Zur Software bleibt im Grunde das Gleiche zu sagen, was ich vergangenes Jahr beim ersten Find-Foldable bereits bemängelt habe: Es gibt definitiv zu wenig Software, welche für westliche Belange optimiert wurde. Das ist natürlich für ein Smartphone nachvollziehbar, was auch nicht für den globalen Markt vorgesehen ist, bleibt aber wenig zukunftsorientiert. Insgesamt habe ich fünf Anwendungen gefunden, welche speziell den 90-Grad-Modus (FlexForm) unterstützen und dann natürlich, bis auf die Kamera-App, alle nur in chinesischer Sprache zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass sich aber fast alle vorinstallierten Anwendungen deinstallieren lassen.
Mit den von TradingShenzhen vorinstallierten Google Mobile Diensten (GMS) samt Google Play Store, steht dem Zugang zur allgemeinen App-Welt – anders als bei Huawei – nichts im Wege. Sowohl der SafetyNet- als auch DRM-Test (Digital Rights Management) wurden bestanden und zeigen eine Widevine-L1-Zertifizierung und die Freigabe zum kontaktlosen Bezahlen via Google Pay (Google Wallet).
Oppo Find N2: Performance
Das Find N2 von Oppo hat einen Snapdragon 8+ Gen 1 verbaut. Der Octa-Core-Prozessor stammt nicht aus der neuesten kalifornischen Generation, wie er im Xiaomi 13 und 13 Pro zum Einsatz kommt. Rein zeitlich wäre das nämlich durchaus möglich gewesen. Dennoch ist der Qualcomm-Prozessor samt Adreno 730 GPU (Graphics Processing Unit) jetzt und auch noch in vielen Monaten vollkommen ausreichend. Mehr sogar noch, da es sich bei der hier verbauten Plus-Variante bereits um ein SoC handelt, das sich nicht einen Namen als Hitzkopf gemacht hat.
Gefällt:
- Snapdragon 8+ Gen 1 liefert ab
- Viel Speicher
- Mit LTE-Band 20 ausgestattet
Gefällt nicht:
- Kein microSD-Card-Support
Und was soll ich sagen – auch auf einem Foldable darf und soll vermutlich auch ordentlich gezockt werden. Es wird niemanden überraschen, dass weder der Prozessor, noch die 16 GB RAM mit ihren 512 GB internen UFS-3.1-UFS-Programmspeicher hier dem stolzen Besitzer einen Strich durch die Rechnung machen. Natürlich gibt es für "Sparfüchse" auch noch eine etwas kleinere Variante des N2, welche dann mit 12 GB Arbeits- und 256 GB Programmspeicher zum Kunden kommt. Fraglich, ob bei der zur Verfügung stehenden Auswahl ein fehlender microSD-Card-Slot wirklich ein Nachteil ist.
Das N2 hat mich zu keinem Zeitpunkt performancetechnisch im Stich gelassen. Auch die eingangs erwähnte Wärmeentwicklung hielt sich im Rahmen, wenngleich zum Vorteil des Oppo-Falters erwähnt werden sollte, dass unser Testsample ein Lederimitat-Kleidchen schmückt.
Für harte Fakten gibt es bei uns den 3D-Mark-Wild-Life- und Geekbench-Test. Für den ersten Test hat das Find N2 gleich einmal zu viel Power. Beim Stress-Test kann es klar als Sieger hervortreten, um sich dann beim Geekbench 5 nur knapp dem Galaxy Z Fold 4 geschlagengeben zu müssen.
- Schaut Euch unseren ultimativen Leitfaden, für alles über Smartphone-SoCs an.
Oppo Find N2 | Samsung Galaxy Z Fold 4 | Samsung Galaxy Z Fold 3 | Huawei Mate XS 2 | |
---|---|---|---|---|
3D Mark Wild Life | Maxed Out! | 8611 | 5683 | 5793 |
3D Mark Wild Life Stress Test | Bester Loop: 10.389 Schlechtester Loop: 6459 |
Bester Loop: 10.332 Schlechtester Loop: 5606 |
Bester Loop: 5579 Schlechteste Schleife: 3435 |
Bester Loop: 5782 Schlechteste Schleife: 3267 |
Geekbench 5 | Einfach: 1046 Mehrere: 3556 |
Einfach: 1332 Mehrere: 3947 |
Einfach: 1095 Mehrere: 3239 |
Einfach: 840 Mehrere: 2759 |
Oppo Find N2: Kamera
Es hat nicht wirklich lang gedauert, bis die Industrie auch auf dem Sektor der faltbaren Smartphones für ordentliche Kamera-Hardware gesorgt hat. Im Fall des Oppo Find N2 sind es schon allein für die beiden Displays jeweils eine 32-MP-Frontkamera mit einem jeweils 1/3,14 Zoll großen Image-Sensor, 22 mm äquivalenter Brennweite und einer Blende von f/2.4. Das ist doch schon einmal eine ordentliche Ansage – aber schließlich steht ja der schwedische Traditionsname Hasselblad auf dem Spiel.
Gefällt:
- Für ein Foldable grandiose Fotoergebnisse
- Ordentliche Frontkameras
- "MariSilicon X"-Image-NPU
- 4K-Video mit 60 fps
Gefällt nicht:
- Kein 8K-Video
- Nur 2x optischer Zoom
Auch auf der Rückseite geht es überzeugend weiter: Die Triple-Kamera mit Hasselblad-Logo bietet ganz oben eine 48-MP-Ultraweitwinkel-Kamera mit einem Blickfeld von 115 Grad und einer äquivalenten Brennweite von 14 mm. Darunter befindet sich die 50-MP-Hauptkamera mit einem 1/1.56 Zoll großem Sensor, der bei einer maximalen Blende von f/1.8 eine äquivalente Brennweite von 24 mm schafft. Und neben den beiden vertikal angeordneten "großen" Optiken befindet sich noch die 32-MP-Telezoom-Kamera mit einer Blende von f/2.0 und einer äquivalenten Brennweite von 47 mm. Oppo gewährt mit der Kamera einen zweifachen verlustfreien Zoom, digital geht dieser hoch bis zu einer 20-fachen Vergrößerung.
Während sich die Ultraweitwinkel-Kamera auch um die Makroaufnahmen kümmert, fühlt sich die Telezoom-Kamera für die Portraitaufnahmen verantwortlich. Oppo hat auch bei seinem China-Foldable der zweiten Generation wieder den MariSilicon-X-Prozessor verbaut. Dieser hatte uns bereits im Test des Oppo Find X5 Pro begeistert. Die (NPU) ist primär für Nachtaufnahmen (Videos und Fotos) sowie die verlustfreie 20-Bit-RAW-Verarbeitung verantwortlich.
Leider findet dieser Test wettertechnisch zu einem mehr als ungünstigen Zeitpunkt statt. Keine Sonne, kein blauer Himmel und auch sonst hat die Natur nicht viel an Farben zu bieten. Wir haben uns die größte Mühe gegeben, Euch ein kleines Portfolio an Testbildern zu veröffentlichen, damit Ihr Euch einen ersten Eindruck der wirklich guten Kameraeigenschaften des Oppo Find N2 machen könnt.
Dennoch ist gut zu erkennen, dass gerade im Bereich der Aufnahmen unter schlechten Lichtbedingungen die Kamera einiges rausholen kann. Tagesaufnahmen, Weitwinkel, Farbtreue, Kontrast, Dynamik und auch Makro-Aufnahmen gelingen sowieso. Es ist eine Schande, bei diesem Wetter Testfotos zu machen, aber das Foldable muss leider weiter ziehen.
Oppo Find N2: Akku
Das Oppo Find N2 hat einen 4.520 mAh starken Akku verbaut. Das sind keine Weltrekorde; aber mehr als das Samsung Galaxy Z Fold 4 mit 4.400 mAh und mehr als der Vorgänger, der mit 4.500 mAh ausgestattet ist. Zugegeben hätte ich mir ein wenig mehr Leistungszuwachs erhofft, aber auf keinen Fall einen Abfall im Funktionsumfang. Doch kabelloses Laden und Reverse Charging hat man im 2023er-Foldable abgeschafft.
Gefällt:
- Großer 4.520-mAh-Akku
- 67-Watt-Netzteil
Gefällt nicht:
- Kein kabelloses Laden
- Laden dauert länger als beworben
Was gibt's dafür im Gegenzug? Das Find N2 kann nun doppelt so schnell laden. Das 67-Watt-Supervooc-Netzteil katapultiert das faltbare Smartphone von 0 auf 100 Prozent der Akkukapazität binnen exakt 60 Minuten. Das hatte mich in der Tat doch ein wenig verwundert, da Oppo selbst mit 42 Minuten für die komplette Dröhnung wirbt. Doch nach besagter Zeit waren es auf meinem Tacho gerade etwas über 60 Prozent der gesamten Akku-Kapazität.
Auch der "Work 3.0 Battery Life"-Test lief nicht ganz so problemlos. Bei zwei Displays dachte sich der MaTT neunmalklug, mache ich doch auch zwei unterschiedliche Akkubenchmarks – einmal fürs Display innen und einmal für außen. Mit Nutzung des innenliegenden Panels, welches nebenbei bemerkt viel weiter heruntergeregelt werden musste, um auf die geforderten 200 Nits zu kommen, komme ich im Test auf 11 Stunden und 31 Minuten – und zwar von 80 Prozent ausgehend. Ich hatte im Test nämlich Probleme mit der Stabilität des Akku-Benchmarks. Von 80 Prozent ausgehend sind elfeinhalb Stunden ein sehr ordentlicher Wert – und das stimmt soweit auch mit meinem täglichen Gebrauch überein.
Das Außendisplay hingegen konnte mit 13 Stunden und 44 Minuten noch eine satte Schippe drauflegen. Abschließend ist in diesem Bereich unseres Tests jedoch negativ zu vermerken, dass der Verlust vom kabellosen Laden schon stört, zumal der Vorgänger das noch konnte und es keinen adäquaten Ersatz gibt, wie beispielsweise einen deutlich größeren Energiespender. Auch hier war eine offizielle Erklärung für den Ausfall nicht zu bekommen. Tatsächlich ist kabelloses Laden bei einem Foldable auch noch eine Ausnahme und wirklich brauchen tut es das auch nicht, da es locker so über den Tag kommt. Aber wie heißt es so schön: Besser haben als brauchen.
Oppo Find N2: Technische Daten
Technische Daten | |
---|---|
Name des Geräts | |
Abbildung | |
Bildschirm innen | 7,1-Zoll-AMOLED, Auflösung 1.792 x 1.920 Pixel, 120 Hertz Bildwiederholfrequenz (LTPO) 1.200 Nits (HBM), 1.550 Nits (peak) |
Bildschirm außen | 5,54-Zoll-AMOLED, Auflösung 2.120 x 1.080 Pixel, 120 Hertz Bildwiederholfrequenz 1.000 Nits (HBM), 1.350 Nits (peak) – Corning Gorilla Glass Victus |
Maße | geöffnet: 132,2 x 140,5 x 7,4 mm (H x B x T) geschlossen: 132,2 x 72,6 x 14,6 mm (H x B x T) |
Gewicht | 233 g (inkl. Akku) Lederimitat 237 g (inkl. Akku) Corning Gorilla Glass |
SoC | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen1 (4nm) |
Speicher | 12/16 GB RAM 256/512 GB UFS 3.1 ROM |
Software | Android 13 | ColorOS 13.0 |
Erweiterbarer Speicher | Keiner |
Hauptkamera | 50 MP | f1.8 Blende | 1/1.56 Zoll Image-Sensor | 1.0 µm Pixel Size | OIS | PDAF (Quad-Pixel-Binning 12,5 MP/2.0 µm) 24 mm äquivalente Brennweite |
Ultra-Weitwinkel-Kamera | 48 MP | f/2.2 Blende | | 0.8 µm Pixel Size | 115° Blickwinkel | 14 mm äquivalente Brennweite |
Telefoto-Kamera | 32 MP | f/2.0 Blende | 1/2,74 Zoll Image Sensor | 0.8 µm Pixel Size | PDAF 47 mm äquivalente Brennweite | 2x optischer Zoom |
Selfie innen | 32 MP | f/2.4 | 1/3,14 Zoll Image Sensor 22 mm äquivalente Brennweite |
Selfie außen | 32 MP | f/2.4 | 0,7 µm Pixel Size (Quad-Pixel-Binning 8 MP/1,4 µm) |
Video (Hauptkamera) Video (Frontkamera) |
4K bei 30/60 fps | 1080p bei 30/60/240 fps | Gyro-EIS | HDR 1080p 30 fps | Gyro-EIS |
Audio | Stereo-Speaker | Dolby Atmos |
Akku | 4.520 mAh |
Aufladen per Kabel | Max. 67 W |
Kabelloses Laden (Qi) | Nein |
UWB | Nein |
Abschließendes Urteil
Bitte was? Nur 3,5 Sterne für ein Smartphone, welches an allen Ecken und Enden in den siebten Himmel gelobt wird? Ja, ich gebe zu, das ist unter Umständen ein wenig unverständlich. Doch die Krux liegt gar nicht so sehr an dem Smartphone selbst; also dass beispielsweise eine IP-Zertifizierung, eine Audio-Klinkenbuchse oder ein microSD-Card-Slot fehlen. Auch die Displays innen und außen können auf ganzer Linie überzeugen, Performance ist ausreichend vorhanden, der Speicher ist im ausreichenden Maße abrufbar und mit der Akku-Kapazität samt Ladegeschwindigkeit komme ich ebenfalls gut klar.
Selbst die Hasselblad-Kamera kann grundlegend überzeugen. Doch meiner Meinung nach macht Oppo zu wenig aus diesem – und nun ein letztes Mal – genialen Formfaktor. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen, wie man das nahezu quadratische Faltdisplay hätte verwenden können. Ja klar, es handelt sich um ein Smartphone, welches man offiziell nur in China zu kaufen bekommt. Aber selbst für chinesische Verhältnisse sind mir die fünf optimierten Anwendungen einfach zu wenig.
Hat man für sich persönlich ein paar Anwendungen gefunden, welche man optimalerweise gleichzeitig auf dem "großen" Display nutzen kann, ist die Abwägung zum Kauf des Oppo Find N2 durchaus berechtigt. Denn das voll funktionstüchtige 5,5 Zoll "kleine" Außendisplay erledigt zuverlässig sonst alle anderen Arbeiten. Ist das nicht der Fall, wartet, bis die Foldables deutlich dünner werden. Denn sonst könnte Euch die Beule in der Hosentasche unter Umständen im Alltag ebenfalls belasten.
Ich hatte mal das erste Samsung Galaxy Fold, das ich aber wieder zurück gegeben habe. Mobil will ich keinen Backstein herum tragen. Ein Display in der Größe eines Tablets brauch ich unterwegs auch nicht. Das einzig sinnvolle für mich ist es, ein normal großes Smartphone faltbar so klein und dünn und leicht zu gestalten, dass ich es gerne dabei habe. Sprich so etwas wie das Samsung Flip.
Aha!
Da hat Oppo also Dich gefragt bei der Entscheidung Find N2 oder Find N2 Flip global!
Danke Anke!
So ist es, tut mir leid Matt
Ich verstehe nicht ganz, wieso die Hersteller nicht einfach ein "normales" Format im geschlossenen Zustand nehmen... entweder es wird zur ergonomisch Katastrophalen Fernbedienung, wie bei Samsung oder im Vergleich zur Höhe irgendwie zu breit, wie hier.
Wieso kann man nicht in Sachen Format einfach bspw. zwei Galaxy S22 nebeneinander packen und fertig?
Du meinst so wie das gerüchteweise kolportierte Microsoft Surface Duo Fold?
Ich kann mir diese Foldables anschauen wie ich will - die sind weder Fisch noch Fleisch. Und ich wüßte für mich persönlich keinen Mehrwert bei der Nutzung. Mir kommen die eher wie eine Totgeburt bei der Smartphoneevolution vor: nett gedacht, aber....nichts weiter.
Whhooot?!?
Frechheit ;)
Der Mehrwert ist weniger Platzverbrauch beim Transport und mehr Displayfläche bei der Nutzung!
Dat is mehr als bei jedem Überraschungsei!
Ja, aber "Mehrwert" bedeutet hier auch und vor allem bei der Anschaffung "mehr Wert". Und ich möchte mich bei derlei gesalzenen Preisen irgendwie nicht an eine irgendwo immer noch sicht- oder spürbare Display-Falte gewöhnen oder Kompromisse beim Kamera-Setup oder sonst wo machen müssen. Weswegen Flips, Folds und wie sie sonst noch alle designed sein und heißen mögen, für mich zum aktuellen Zeitpunkt nach wie vor keine Alternative zur Kombination Smartphone/Tablet sind. Ehrlich gesagt nicht mal zu einem von beiden.
"Dat is mehr als bei jedem Überraschungsei!"
Aber ohne Schokolade...
Ihr habt beide Recht. Foldables sind eine Antwort auf einen Widerspruch, mit dem Smartphones seit der ersten Stunde leben müssen, nämlich dass die Geräte selber als Mobilgeräte möglichst klein sein sollen, ein Bildschirm, und insbesondere ein Touchscreen aus ergonomischen Gründen aber möglichst groß, diese Entwicklung sieht man auch bei PC-Monitoren und Fernsehgeräten.
Ein Foldable kann ein Tablet ersetzen, und selbst ohne darauf optimierte Anwendungen arbeite ich mit einem Tablet lieber als mit einem Smartphone und habe auch von Videoanwendungen mehr. Aber halt nur zuhause. Für unterwegs ist es zu groß, und telefonieren kann ich auch nicht damit.
Deshalb halte ich die Idee von Foldables durchaus für konsequent, logisch und vorteilhaft. Aber die Geräte, die man sicher als noch nicht vollständig ausentwickelt ansehen kann, sind auch deshalb derzeit irrsinnig teuer und bringen noch zu viele "Kinderkrankheiten" mit. Um den hohen Preis einigermaßen rechtfertigen zu können, wäre es deshalb schon sinnvoll, Hersteller solcher Geräte würden ihre Nutzung attraktiver machen, indem sie Apps zur Verfügung stellen, die den großen Innenschirm ausnutzen. Ich hätte schon Interesse an solchen Geräten, aber nicht zu den verlangten Preisen, auch wenn diese (aus Herstellersicht) durchaus gerechtfertigt sind. Die Entwicklung der Geräte verschlingt viel Geld, die Hersteller gehen gegenüber herkömmlichen Smartphones ein höheres Risiko ein, solche Geräte auf eigene Kosten reparieren lassen zu müssen.
Lol. :D