Kunststoff, Glas, Aluminium: Woraus sollte ein Smartphone bestehen?
Smartphones im "Plastik-Look" sind bekanntermaßen nicht überall beliebt - gekauft werden sie trotzdem. Das beste Beispiel dafür ist Samsung mit seinem Galaxy S3, einem der erfolgreichsten Smartphones des letzten Jahres. Auch der Nachfolger S4 soll wieder "nur" aus Kunststoff bestehen, und das sorgt bereits jetzt für erhitzte Diskussionen. Warum eigentlich? Ich habe mir ein paar Gedanken zur richtigen Materialwahl für Smartphones gemacht.
Ein Hersteller muss viele Aspekte berücksichtigen, wenn er sich für ein Material entscheidet. Neben dem Design spielen Stabilität und Kostenaufwand ebenfalls eine Rolle. Und aus Nutzersicht bedeutet edel ja nicht gleich besser, man denke nur an die Reparaturkosten. Einfacher Kunststoff hat schließlich auch seine Vorteile.
Kunststoff
Polycarbonat hat in den letzten Jahren einen neuen Trend gesetzt, Viele Hersteller setzen darauf, so etwa HTC beim One X und Samsung beim Galaxy S3. Und an diesen beiden Modellen sieht man auch, dass dasselbe Material sehr unterschiedlich wirken kann. Währen das One X in seinem matten Unibody relativ hochwertig rüberkommt, sieht der biegsame Kunststoffdeckel des S3 einfach nur billig aus. Auch Fingerabdrücke zieht das S3 magisch an.
Samsung Galaxy S3: Verkauft sich wie geschnitten Brot, aber die Kunststoff-Rückseite hat nicht viele Fans. / © NextPit
In jedem Fall hat das Material sowohl aus Hersteller-, als auch aus Nutzersicht Vorteile. Es ist leicht, absorbiert Erschütterungen verhältnismäßig gut, ist erstaunlich widerstandsfähig und günstig in der Produktion, was den Preis nicht zusätzlich belastet. Meiner Ansicht nach liegt der entscheidende Vorteil jedoch in der Tatsache, dass ein leichter und verhältnismäßig “billiger” Werkstoff es möglich macht, bei Schäden ohne großen finanziellen Aufwand Ersatz zu beschaffen - ein neuer Akkudeckel für das Galaxy S3 kostet beispielsweise nur 10 Euro.
Glas
Spätestens seit dem iPhone 4 haben Hersteller Glas als attraktives Material entdeckt. So setzen beispielsweise LG in seinem Nexus 4 und Sony im Xperia Z auf eine mit Glas überzogene Rückseite. Das Material sieht nicht nur besser aus als Kunststoff, es ist auch schwerer, und das wiederum erzeugt den Eindruck von Wertigkeit.
Der offensichtliche Nachteil liegt allerdings auf der Hand – iPhone-4-Besitzer können ein Lied davon singen, wenn ihr Telefon gleich beim ersten Sturz von Rissen und Sprüngen überzogen war. Reparaturen sind in jedem Fall aufwendig und kostspielig, weil das Glas fest an das Gehäuse geklebt ist.
Ein weiteres Problem sind Fingerabrücke: Was auf der Vorderseite schon genug nervt, findet man jetzt auch noch auf der kompletten Rückseite.
Sony Xperia Z: Vorne Glas, hinten Glas und viele Fingerabdrücke. / © NextPit
Aluminium
Wer einen ganz besonders edlen Look anstrebt, setzt auf Aluminium. Das neueste Beispiel ist HTCs Flaggschiff, das HTC One, das in einem soliden Aluminium-Unibody steckt. In unserem Videotest könnt Ihr Euch selbst ein Bild davon machen. Es besteht kein Zweifel, Aluminium, ob gebürstet oder eloxiert, verleiht dem Gerät automatisch einen edlen Eindruck und setzt in Sachen Wertigkeit Maßstäbe. In Sturztests zeigt sich auch immer wieder, dass das Metall sehr widerstandsfähig ist.
Aber was nützt ein wunderschönes Gerät, wenn sein Innenleben zwar gut geschützt ist, das eindrucksvolle Gehäuse aber irreparabel leidet, wann immer es zu Boden fällt? Natürlich bricht es nicht einfach wie Glas. Aber deutlich sichtbare Kratzer und Dellen sammeln sich schnell an, und vom edlen Look bleibt im schlimmsten Fall wenig übrig. Davon abgesehen ist das Material schwer; manche sagen: unnötig schwer. Und wer hier kosmetische Schäden beheben will, wird sich wohl oder übel ein neues Gerät kaufen müssen, während er im Falle eines Galaxy S3 mit nur eine neue Rückseite nachkauft.
Und vergessen wir nicht, dass sich Metall negativ auf den Empfang auswirkt. Zu guter (oder schlechter) Letzt ist Aluminium - zumindest eloxiert - glatt und schlüpfrig und rutscht meiner Ansicht nach leichter aus der Hand, als Kunststoff und Glas.
Das HTC One steckt in einem eleganten Aluminium-Unibody. / © Hersteller
Fazit
Kunststoff, Glas und Aluminium haben jeweils Vor- und Nachteile. Das perfekte Material gibt es nicht und am Ende müssen Eure Präferenzen in Aspekten wie Optik, Haptik, Stabilität und Kosten entscheiden. Eine Frage, die sich mir stellt, ist: Wenn die meisten Smartphone-Besitzer ihr Gerät aus Schutzgründen ohnehin in Gummiüberzüge und ähnliches stülpen (zumindest ist das mein subjektiver Eindruck), wie bedeutend ist dann überhaupt das Smartphone-Gehäuse? Wie seht Ihr das? Wie wichtig sind für Euch Material und Optik im Verhältnis zu eher praktischen Erwägungen? Nutzt Ihr Schutzhüllen oder lebt ihr lieber riskant “on the wild side”, könnt dafür aber immer das Design des Telefons genießen? Und ist der “Plastik-Look” für Euch ein unästhetisches Minus oder ein pragmatisches Plus?
Titelfoto: Hersteller
Ich ziehe meinem Samsung immer ´ne Neopren-Hülle über, ist wasserabweisend, rutschfest und dämmt den Sturz ab. Die Plastik-Rückseite kann man austauschen, habe eine mit Noppen - da rutscht nix aus der Hand.
Beim Iphone missfällt mir immer das Gewicht und die Glasplatte ist verklebt-schlechter Austausch und kostenintensiv.
Ich weiß ja nicht ib der Verfasser dieses Berichtes wirklich mal mehrere Tage diese Handys benutzt hat, ich glaube aber eher nicht. Denn ich habe sowohl das S3 als auch das HTC One Zuhause und hatte vorher ein IPhone. Das "schlüpfrichste" Handy, welches mir am ehesten aus der Hand rutscht ist das S3 mit der glatten Plastikschale.
Metall ist ja kein durchgefärbtes Material es muss noch die Farbe drauf. Ob als Lack oder eingebrannt, gebürstet oder eloxiert, das wär am besten, jedenfalls eher kratzanfällig wie ein durchgefärbtes "Plastik" , aber meistens wird der auch farbüberzogen und dann sieht man die Abnützung recht gut. Wenn ich wählen könnte, dann ala NEXUS7 oder BLACKBERRY PB.
Apropos Haptik, zeigt her Eurer Händy, ich ertapp' mich immer wieder beim schnellen "Vorurteil" so im Sinn, "zeig' mir Dein Händy, und ich sag' Dir wer Du bist"! ...vor allem, welches BS, und dann aber sofort das Modell, ich find' das sehr aussagekräftig, sry, also wenn mir begegnest, lass' es im "Halfter"!
( bei mir siehst Du nur ein Stick, den HM 5000 )
Aus meiner Sicht macht eine Rückseite aus Glas absolut keinen Sinn, denn mein iPhone 4 steckt aus "Sicherheitsgründen" eh in einer Gummihülle.
Und die Plastikrückseite beim Prestigio 4500 Duo hat auch noch keine Kratzer abbekommen, da es bei Nichtgebrauch im mitgelieferten Lederetui drin steckt.
Daher würde mich auch eine Plastikrückseite bei keinem anderen Gerät stören.
Titel: VIVA la "Plastikbomber"
Empfangstest-Tool, 10 Aufrufe, die Antwortzeit gemittelt, Resultat: der "Plastikbomber" hat mit durchschnittlichen 37% schnellerem Empfang gewonnen. Die zwei Devices will ich nicht beim Namen nennen, sonst werden die Geister von neuem aufgewe....., nur soviel, spielt das selbst mal durch, aber schon mit demselben Provider, gleicher Standort zum Funkmast und gleiche Anfrage-Zeit, fair bleiben !
Redaktion: ...wagt Ihre so ein Bericht ?
(der "Plastikbomber" lacht jetzt schon)
Also mir ist Plastik am liebsten einfach weil es Stabil ist und auch kaum Auswirkungen auf den Empfang hat, zugegeben sehr schick ist es meistens nicht aber ich gucke ja auch nicht die Ganze zeit auf die Rückseite des Gerätes. Plastik ist wie ja Oben genannt auch leicht auszutauschen und wie bei meinem S3 meistens Flexibel und so relativ Sicher vor Brüchen und Rissen. Ob es für den Käufer des Gerätes auch Günstiger ist wage ich aber zu bezweifeln, im Endeffekt zahlt man das Meiste Geld doch Für die Marke oder im besten falle für die Innere Hardware. Eine Gummi hülle benutze ich nie, Gerade beim S3 wirkt es mir dann doch zu Klobig, ich bevorzuge das Samsung Flip Case und ansonsten Leder hüllen mit Klappe und eine Klare Schutzfolie.
Ich finde, dass Blackberry zur Zeit den besten Kompromiss hervorgebracht hat, nämlich mit seinem neuen z10. Dort wurde auf Kunststoff gesetzt. Dieser sieht nicht nur gut aus, auch haptisch haben die Kanadier hier gute Arbeit geleistet. Ich nutze das z10 zur Zeit als Zweitgerät, genau genommen als Arbeitsgerät. Die Verarbeitung ist sauber, es knarzt an keiner Stelle, die Rückseite ist leicht strukturiert, so dass es nicht aus den Händen beim Telefonieren gleitet. Ich spare mir dadurch eine Schutzhülle. Das Einzige was ich dem Telefon spendiert habe, das ist ein Displayschutz.
Ja die Kunststoffrückseite ost praktisch aber wird schnell dreckig und man muss es wirklich fast rauswaschen.
Da ich in der Metallverarbeitung bei einer Kunststofffirma tätig bin, sage ich ganz klar Kunststoff. Hochwertiger Kunststoff hat deutlich mehr Vorteile und je nach dem wie man es gestaltet, kann es auch gut aussehen.
@Dirk Törmer:
Das Problem ist, dass du "die Leute" anscheinend als ein einzelnes Subjekt betrachtest.
Wenn 50% schreiben "boah, ist das Handy scheiße" und 50% "boah, ist das geil; das kauf ich mir sofort" ist da keinerlei Widerspruch.
Die Leute meckern doch ständig an neuen Handy herum. Aber kaufen tun sie sie trotzdem. ich finde an Kunststoff nix schlimmes. Nur sollte es weiter entwickelt werden. z.b. aus Carbon Fiberglas. Das wäre mal ein richtig robustes Material.
Daraus werden Fahrradrahmen gebaut. Jeder meckert an was anderem herum. Ob das Samsung ist Apple ist oder andere Marken. Aber die Leute stürmen trotzdem in die Läden und kaufen die Geräte. Dann doch lieber die Klappe halten.
Nö.
Mir ist das Aussehen nicht wirklich wichtig. Mich interessiert die Technik ,die im Inneren des Smartphones steckt.
Auch denke ich ,dass es beim SGS z.B. sehr hilfreich ist ,eine Palastrückseite einzubauen. Bspw. wegen dem Akku ,welcher sich leicht austauschen lässt.
mir ist das Aussehen meines Handy's eigentlich sehr wichtig.
Allu macht dem Empfang zu schaffen.
Glaß bricht schnell und man hat eine ungewollte "Spiederman-App" installiert.
Kunststoff sieht nicht nur billig aus, sondern fühlt sich auch so an.
Naja. Meiner Meinung nach hätte ich grade beim kommenden SGS4 eine Rückseite aus Glaß.
So lange man sein Handy nicht nur als Gebrauchsgegenstand sieht, sondern als Wertgegenstand, sollte das Glaß heile bleiben. Und wenn nicht? - Dann gibts in 2 Jahren n neues handy :D
Im Endeffekt ist es doch vollkommen egal, aus was ein Smartphone hergestellt ist, funktionieren muss es und das auch noch nach einem Sturz. Sieht man ein Phone als Statussymbol oder als Verlängerung des dritten Beins dann mag das ja eine Rolle spielen aber es ist und bleibt ein Gerbauchsgegenstand und somit ist des Material so wichtig wie der Sack Reis, der in Asien der umfällt.
@SuperSam:
Anscheinend hast du da was falsch verstanden oder du schreibst das nur, weil es dir in deine Argumentation gut rein passt. Denn ich habe noch nie gehört, dass ein HTC One X oder Lumia 920 als Plastikbomber bezeichnet wurde. Mit dem Begriff möchte man abfällig auf billig wirkendes Plastik hinweisen (meistens bei Samsung eben) und nicht den puren Fakt, dass ein Smartphone aus einer Art Kunststoff aka Plastik besteht.
@wibo
Dann schreien hier wieder alle Carbon-Bomber... Und weil Carbon ein Kunststoff (exakt: Faser-Kunststoff-Verbund) ist heißt es dann wieder "Plastik-Bomber"...
für mich gibt es nur einen optimalen Werkstoff für Handy: Carbon
extrem leicht, widerstandsfähig, großer Gestaltungsspielraum aber leider (noch) teuer
"Ich frage mich schon seit längerem, wie es viele schaffen ihr Smartphone fallen zu lassen. Das kann nur denjenigen passieren, die zu sorglos mit ihrem Gerät umgehen."
Du bist unser Held vom Erdbeerfeld. Dir ist wohl noch nie ein Glas, eine Vase oder sonstwas heruntergefallen oder hast es heruntergestoßen wie?? Weil du auf einem so hohen Ross sitzt wünsche ich dir dass dein tollen Glas-Smartphone mal runter fällt...
Mir sind die Materialien meines Phones völlig Wurst. Ich genieße die Leichtigkeit meines S3 mit der superdünnen Original Samsung Hülle. Hatte letzte Woche erst wieder ein iPhone 4 in der Hand und dachte 'Man, so'n winziges Display und dann so schwer'.
Bei der ganzen Wertigkeitsdikussion wird ja gerne mal das iPhone 5 her genommen. Ich hab hier eines, neben anderen, zu Entwicklungszwecken, und es wirkt wie ein geschrumpfter 19" Einschubserver, für mich also in etwa so, als ob Mercedes versucht, die LKW optik auf die PKWs zu übertragen. Naja, so ein LKW ist ja auch was Wert(ig?).