Snapchat-Mitarbeiter haben Benutzer ausspioniert
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Berichten zufolge haben eine Reihe von Snap-Mitarbeitern vor Jahren Benutzer der Snapchat-App ausspioniert. Intern gibt es wohl ein Tool, das die Datenüberwachung ermöglicht.
Das Magazin Motherboard beruft sich in seinem Bericht auf zwei ehemalige Snap-Mitarbeiter. Demnach haben verschiedene Mitarbeiter vor einigen Jahren ihre Rechte ausgenutzt, um auf Nutzerdaten zuzugreifen. Viele Nutzer mögen Snapchat gerade, weil die geposteten Storys und gesendeten Bilder automatisch verschwinden.
Zugriff auf Nutzerdaten soll unter anderem über ein internes Tool namens SnapLion möglich sein, das ursprünglich zur Sammlung von Informationen verwendet wurde, um Strafverfolgungsanfragen nachzukommen. Die Mitarbeiter konnten unter anderem auf die Standorte der Benutzer, ihre Telefonnummern und gespeicherten Snaps zugreifen. Ein ehemaliger Mitarbeiter bezeichnete das Werkzeug als "die Schlüssel zum Königreich". Auch andere ehemalige Mitarbeiter berichteten über dieses Tool, interne E-Mails belegen es laut Motherboard ebenfalls.
Jetzt wird SnapLion nicht nur zur Unterstützung der Strafverfolgung eingesetzt. Mehrere Abteilungen haben Zugriff auf das Tool, was die Möglichkeit von Missbrauch und unnötigem Zugriff eröffnet. Ein Mitarbeiter zeigte, dass die Protokollierung bei Snap nicht perfekt ist, sodass es nicht unbedingt einfach wäre, den Missbrauch von SnapLion zu überwachen.
Das so genannte Spam- und Missbrauchsteam von Snap hat Zugang, um Belästigung und Mobbing zu bekämpfen. Die Mitarbeiter von Snap Customer Ops and Security haben ebenfalls Zugriff, und der Bericht besagt, dass das Tool auch verwendet wird, um das Zurücksetzen von Passwörtern für Benutzer zu unterstützen, deren Konten gehackt wurden.
Unklar ist jedoch, wie genau der erwähnte Datenmissbrauch erfolgt ist. Motherboard konnte nicht bestätigen, welches Tool hierfür genutzt wurde oder ob SnapLion im Zusammenhang damit steht.
Leider ist dies nicht das erste Mal, dass ein Technologieunternehmen wegen Mitarbeitern, die ihren Zugang zu Benutzerdaten missbrauchen, in den Nachrichten ist. Letztes Jahr gab es bei Facebook Kündigungen, weil Mitarbeiter ihren Ex verfolgten. In Uber gibt es die berüchtigte God View, mit der man den Standort von Benutzern in Echtzeit verfolgen kann, und Uber-Mitarbeiter haben mit ihren Systemen Ex-Freunde und sogar Beyoncé ausspioniert.
Snapchat ist so beliebt, weil man hier zum Beispiel Fotos und Videos kurz nach dem Posten automatisch verschwinden lassen kann. Das sorgt für eine Illusion von Privatsphäre oder zumindest Unbeständigkeit.
Nachtrag vom 28. Mai 2019:
Ein Sprecher von Snap hat uns mittlerweile ein Statement zu dem Bericht zukommen lassen:
"Jede Wahrnehmung, dass Mitarbeiter unsere Community ausspionieren könnten, ist höchst beunruhigend und völlig unzutreffend Der Schutz der Privatsphäre ist für Snap von größter Bedeutung. Wir speichern nur sehr wenige Benutzerdaten, und wir verfügen über solide Richtlinien und Kontrollen, um den internen Zugriff auf die Daten, die wir uns vorliegen, zu beschränken, einschließlich Daten innerhalb von Tools zur Unterstützung der Strafverfolgung. Unbefugter Zugriff jeglicher Art verstößt eindeutig gegen die Verhaltensstandards des Unternehmens und führt bei Feststellung zur sofortigen Beendigung der Zusammenarbeit."
Quelle: Motherboard
China Top👍, Amis Flop🤔
Ich wundere mich noch bis heute, dass Snapchat noch so viele Benutzer hat.
(Die "Anderen" sind ja kaum besser......)
Wird vielleicht mal Zeit, dass solche Taten nicht nur mit lächerlichen Geldstrafen für die Unternehmen, sondern auch mit hohen Gefängnisstrafen für die einzelnen Mitarbeiter geahndet werden.
Das würde vielleicht in DE funktionieren (hier büßt jeder selber für seine Straftaten), aber in anderen Ländern möglicherweise nicht.
Ohne Spionage machen Apps doch auch gar keinen Sinn. Ich verstehe die Verwunderung nicht.
Allesamt US Unternehmen, aber der Chinese ist ja böse
Die ganzen Memes über die FBI Agenten sind also doch wahr ;)
Wundert mich nicht. Solange Strafen nur ein Kaffeegeld kosten, oder die Firmen garnicht bestraft werden, wird sich auch nie etwas ändern.