Spotify HiFi: Verlustfreies Streaming noch in diesem Jahr
Im Rahmen seines Stream-On-Events wurden gestern von Spotify verschiedene Neuigkeiten zur Musik-Streaming-Plattform kommuniziert, von denen die Ankündigung von "Spotify HiFi" die spannendste war. Verlustfreies Streaming soll bei Spotify noch in diesem Jahr starten.
- Spotify HiFi startet noch 2021
- Die Rede ist von "Musik in CD-Qualität und verlustfreiem Audio-Format"
- Start nur in ausgewählten Märkten
- Noch kein Starttermin oder Preis bekannt
Gestern ging das jährliche Spotify-Event "Stream On" über die virtuelle Bühne und Plattform-Gründer Daniel Ek und sein Team hatten einiges an Neuheiten zur Musik und zu Podcasts auf Spotify zu erzählen. Am Aufregendsten war dabei wohl für die meisten Musik-Fans, dass das schwedische Unternehmen endlich auch eine Abo-Option mit höherer Musikqualität ankündigte
Spotify HiFi
Mit "Spotify HiFi" verriet man uns auch bereits den Namen der Option, die zum normalen Premium-Abo zubuchbar sein soll. Wie viel diese zusätzliche Option kosten soll, verriet der Streaming-Gigant noch nicht. Spotify selbst spricht in seinem Pressetext davon, dass "Spotify HiFi Musik in CD-Qualität und im verlustfreien Audio-Format an die Wiedergabegeräte und an Spotify Connect-fähige Lautsprecher liefern wird". Präziser wurde man bezüglich der Qualität jedoch noch nicht.
Spotify HiFi soll jedenfalls noch in diesem Jahr an den Start gehen, vorerst aber noch nicht global, sondern in ausgewählten Märkten. Weitere Infos dazu würden demnächst verkündet, heißt es weiter. Das Unternehmen arbeitet mit "einigen der bekanntesten Lautsprecherhersteller der Welt" zusammen, um Spotify HiFi über Spotify Connect so vielen Fans wie möglich zugänglich zu machen, erklären die Schweden und machen dabei auch keinen Hehl daraus, dass diese HiFi-Option eines der von Spotify-Nutzenden am häufigsten geforderten Features sei.
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Der Blick auf die Konkurrenz
Definitiv ist Spotify "late to the party", denn bei Deezer, Amazon und Tidal genießt Ihr längst bessere Musikqualität. Bei Amazon gibt es für 14,99 Euro pro Monat (12,99 für Prime-Kunden) Amazon Music HD. Das bedeutet, dass Ihr alle 70+ Millionen Songs anstatt mit 320 kbps mit bis zu 850 kbps hören könnt. Lediglich etwa fünf Millionen Songs gibt es sogar in Ultra HD, das sogar die Qualität von CDs übertrifft. Als Eckdaten nennt Amazon hier bis zu 3730 kbps, bis zu 24-Bit und 192 kHz.
Deezer bietet seinen HiFi-Tarif ebenfalls mittlerweile für knapp 15 Euro an und dafür bekommt Ihr FLAC-Qualität geboten, sprich 16-Bit und 1.411 kbps. Tidal schließlich verlangt monatlich einen Zwanziger und bietet dafür verlustfreie CD-Qualität (ebenfalls 1411 kbit / s oder 16 Bit / 44,1 kHz).
Damit ist ungefähr auch der Rahmen abgesteckt, in dem wir auch Spotify HiFi sowohl preislich als auch qualitativ erwarten dürfen. Ebenfalls können wir wohl schon mal im Hinterkopf behalten, dass voraussichtlich auch bei Spotify nur ein Teil des Katalogs die hohe Audioqualität unterstützen wird.
Es wäre übrigens eine weitere qualitative Option, denn auch zwischen Spotify Premium und der kostenlosen, werbegestützten Form gibt es einen qualitativen Unterschied: Während Premium in der höchsten Einstellung 320 kbps bietet, ist beim kostenlosen Angebot bei 160 kbps Schluss. Auch im Webplayer gibt es einen qualitativen Unterschied: Anstelle von AAC mit 128 kbit/s bietet Premium hier AAC mit 256 kbit/s
Meinung des Autors
Als riesiger Musik-Fan und langjähriger Spotify-Nutzer warte ich seit Jahren auf diese Ankündigung. So gesehen bin ich happy, dass Spotify sich hier endlich bewegt, nachdem Konkurrenten wie Amazon, Tidal und Deezer diesbezüglich schon längst tätig geworden sind mit Optionen für Audiophile.
Aufgefallen ist mir gestern aber vor allem, was Spotify alles noch nicht gesagt hat. Wir bekommen noch keine exakten Infos zur Qualität, es wurde also nicht die Bitrate verraten, oder ob der FLAC-Codec unterstützt wird. Des weiteren wissen wir noch nicht, was der Spaß kosten wird und wann es überhaupt losgeht und in welchen Ländern. Ich musste unweigerlich an Antoine denken, der unlängst einen ziemlich erbosten Text über die Vorstellung der Apple AirPods Max geschrieben hat. Auch dort gab es eine vollmundige HiFi-Ankündigung und unterm Strich mehr Marketing-Geschwurbel als technische Daten, die die Qualität tatsächlich belegen könnten.
Bevor ich mich aber über diesen Mangel an Fakten beschwere, warte ich jetzt erst mal die weiteren Ankündigungen Spotifys ab und frage bis dahin in die Runde, wie Ihr über die Ankündigung denkt. Würdet Ihr für bessere Qualität zahlen wollen und wenn ja: Wo läge da Eure finanzielle Schmerzgrenze?
Quelle: TechCrunch
Immer her damit. 🤩
Als Premiumnutzer wartet man ja schon bissel länger drauf.
Noch mehr Daten, die sinnlos hin und her geschickt werden. Die Klima-Debatte ist offenbar schon erledigt.
"[...] unterm Strich mehr Marketing-Geschwurbel als technische Daten, die die Qualität tatsächlich belegen könnten."
Weil technische Daten auf einem Stück Papier gerade heutzutage ja auch so eine Aussagekraft haben. Nicht ^^ Ganz ehrlich, an die Qualität von CDs kommt heute schon quasi jeder Anbieter heran. Die Bitrate allein sagt einfach nichts darüber aus, wie gut die Qualität ist. Es macht die Dateien nur größer. Ein Foto sieht auch nicht automatisch besser aus, nur weil es 20MB statt 2.3MB groß ist.
Bin mehr gespannt darauf, ob sich wirklich die Audioqualität verbessert. Einfach nur Zahlen, Bitraten und sonstiges hinklatschen kann jeder. Sagt aber halt nichts darüber aus, ob die Musik auch besser klingt.
Hört man die verbesserte Kbit Rate von 320Kbit zu HD/Ultra HD Musik auf dem Handy heraus?
Zu Hause mit einem entsprechenden HiFi Equipment kann ich mir das gut vorstellen, aber auf dem Handy?
Kommt auf deine Kopfhörer bzw. Lautsprecher an. 320Kbit/s ist echt nichts besonderes, als dass Smartphones sowas nicht gut damit umgehen könnten und man teurere Hardware dafür bräuchte.
Es hängt natürlich von verbauten DAC, den unterstützten Codecs, der Qualität des Kopfhörers, dem eigenen Gehör und nicht zuletzt auch von der bevorzugten Musik selber ab, ob und wie viel man von der höheren Qualität hat. Gerade bei "anspruchsvoller" Musik wie Klassik oder Jazz dürfte der empfundene Qualitätsgewinn höher sein, als bei weniger anspruchsvollen Musikstilen.
Wenn der eingebaute DAC bzgl. Abtastrate und Auflösung die Anforderungen der Übertragung nicht erfüllt, und das trifft genauso für die Übertragungsstrecke eines Bluetooth-Hörers zu, dann bleibt die Qualität dessen, was man hört eben unter den Möglichkeiten dessen, was der Dienst bieten könnte. LG hatte aber Geräte mit sehr hochwertigen DACs im Angebot, und Aptx-HD oder LDAC-Codecs bei Bluetooth-Hörern stellen keine limitierenden Faktoren mehr da. Entsprechende Qualität ist natürlich auch beim elektro-akustischem System des Kopfhöreres selber, egal ob Bluetooth-Hörer oder kabelgebunden, Voraussetzung, um optimale Audioqualität aus dem Angebot zu holen. Wer einen solchen Dienst abonniert, wird aber vermutlich keine minderwertigen Billigsthörer verwenden. Ausserdem kann man natürlich auch an günstigen Geräten hochwertige externe DACs mit entsprechenden Hörern verwenden.
Die technischen Voraussetzungen zur sinnvollen Nutzung solcher Dienste zu erfüllen, sollte also nicht allzu schwierig sein. Dabei kann man die Musik natürlich auch in ruhiger Umgebung zu Hause auf dem Smartphone genießen.
In lauter Umgebung unterwegs könnte es schwierig werden, den nötigen Störabstand zu erreichen, um überhaupt von HiFi sprechen zu können, aber diese Diskussion ist so alt wie die, über den Sinn oder Unsinn von "Auto-HiFi".
So wie man bei letzterem mit immer leiseren Fahrzeugen auf gutem Weg ist, sind es bei ersterem Techniken wie passive oder aktive Geräuschunterdrückung, die dahin führen.
https://www.zdnet.de/88334711/bluetooth-audio-sbc-aac-aptx-aptx-hd-und-ldac-erklaert/
Quelle: zdnet.de
@Michael K.
Ich bedanke mich recht herzlich für die ausführliche Erklärung rund um das Thema mit entsprechender Verlinkung.
Definitiv, der Bass ist sauberer nach meinen Erfahrungen sind gerade die Höhen oft detaillierter aber es ist kein super krasser Unterschied. Ist nett um alles rauszuholen, braucht man aber nicht umbedingt (und es frisst natürlich mehr Speicher bzw Daten). Ich hab bereits Tidal HiFi, Amazon Music HD und Qobuz probiert also behaupte ich mal ich kann dazu was sagen, empfehlen kann ich Amazon Music HD zum testen, da gibt es vieles in "Ultra HD". Wenn man Prime Mitglied ist geht der Preis auch völlig in Ordnung.
Ist schon lange überfällig. Jetzt müssen die nur noch die App vernünftig fixen, damit sie mal schnell und zuverlässig funktioniert. Gerade Spotify Connect macht gerne Probleme bei mir, dachte es liegt an MIUI aber nein, auch am PC zum Google Nest Mini will es öfters mal nicht.. Extrem nervtötendes Problem.
Dann bin ich mal gespannt was da bei google youtube music passiert.
Wobei ich die über 320kbps mit 24bit und 96khz nicht schlecht finde.