Vivo X60 Pro 5G im Test: Hier ist nicht nur die Kamera stabil!
Vivo hat sich für die Weiterentwicklung seiner Gimbal-Kamera die Profis von Zeiss mit ins Boot geholt. Neben einer verbesserten Stabilisierung öffnet sich dabei die Blende der Hauptkamera auf f/1.48. Ob die neue Kamera überzeugt und wie gut sich die anderen Eigenschaften des Vivo-Flaggschiffes schlagen, lest Ihr im Test!
Pro
- Schlank und schlicht
- Schönes AMOLED-Display mit 120 Hertz
- Faszinierender Nachtmodus
- Gimbal-Kamera noch immer cool
- Kaum Thermal Throttling dank Snapdragon 870
Contra
- Kamera-Software mit einigen Macken
- Leistungsschwächer als andere Flaggschiffe
- Speaker eines Flaggschiffes unwürdig
- Kein Wireless-Charging
- Nur nach IP54 zertifiziert
Kurzfazit: Zu viel Fokus auf den Gimbal
Das Vivo X60 Pro 5G positioniert sich mit einer satten UVP von 799 Euro in der Smartphone-Oberklasse. Ich muss es daher mit Kollegen wie dem Xiaomi Mi 11 oder dem Samsung Galaxy S21+ messen, die uns in ihren jeweiligen Testberichten sehr überzeugt haben. Das X60 Pro 5G schafft das zwar auch, kann dabei aber nicht ganz mithalten.
Denn das genutzte SoC ist leistungsschwächer und es gibt immer wieder Eigenschaften, in denen das X60 Pro 5G enttäuscht. Quick-Charging mit 33 Watt ist per se nichts Schlechtes, das macht aber beispielsweise das Xiaomi Mi 11 deutlich besser. Vor allem sind es aber Dinge wie die zahlreichen Bildfehler beim Fotografieren und der schlechte Mono-Lautsprecher, die den Eindruck trüben, man benutze gerade ein waschechtes Flaggschiff.
Die Gimbal-Kamera ist zusammen mit der Offenblende von f/1.48 vor allem Nachts eine technische Meisterleistung. Aber wie häufig nehmt Ihr Videos mit dem Handy auf und wann müsst Ihr in kompletter Dunkelheit die Farbe von grünen Wiesen sehen?
Design & Display: Schlanker Handschmeichler
Das Vivo X60 Pro 5G verfügt über ein 6,56 Zoll großes Display im schmalen 22:10-Format. Dadurch misst das Flaggschiff 158.6 x 73.2 x 7.6 Millimeter und ist mit 179 Gramm ziemlich leicht. Das AMOLED-Display bietet eine Bildwiederholrate von 120 Hertz und ist für HDR10+ zertifiziert. Ein Fingerabdrucksensor ist in den Screen integriert.
Hat mir gefallen:
- Sehr schönes AMOLED-Panel
- Trotz 6,56-Zoll-Display echt handlich
- Hochwertige Verarbeitung
- Geriffelter Anschalter
- Schöner Vibrationsmotor
Hat mir nicht gefallen:
- Anpassen der Bildwiederholrate zu aggressiv
- Geringe IP-Zertifizierung
- Kippelt stark ohne Hülle (Case im Lieferumfang enthalten)
- Positionierung und Klang des Mono-Speakers
Auf den ersten Blick ähnelt das Vivo X60 Pro seinem Vorgänger, dem Vivo X51, sehr stark. Denn nach wie vor handelt es sich um ein schlichtes Smartphone mit schmalem Displayformat. Die 6,56 Zoll im ungefähren 22:10-Format sorgen dabei dafür, dass Ihr das Handy mit abgerundeten Displayecken gut in der Hand halten könnt.
Vivos Materialwahl ist dabei durchgehend hochwertig. Beim Display kommt Schott Xensation® Up, eine Alternative zum bekannten Gorilla Glas, zum Einsatz. Die Rückseite ziert ein mattes Glaselement, das kaum Fingerabdrücke anzieht. Ein echtes Schmankerl erwartet Euch noch beim An-Schalter: Dieser hat nicht nur einen guten Druckpunkt, sondern auch eine ziemlich sexy Schraffur, die Euren Finger magisch anzieht.
Beim Display setzt Vivo auf ein sehr helles AMOLED-Display mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz. Wie bei den meisten Flaggschiffen im Jahr 2021 ist diese adaptiv, wird also je nach Nicht-Bedarf heruntergeregelt. Das erfolgt leider viel zu aggressiv, wie ich nach dem Anschalten der FPS in den Entwicklereinstellungen feststellen musste.
Beim Durchscrollen von Listen oder beim Browsen reguliert das Handy die Bilder pro Sekunde auf 60 herunter. Dadurch wirken die Bewegungen auf dem Bildschirm nicht so butterweich, wie man es von einem 120-Hertz-Panel erwartet. Ich habe die Bildwiederholrate dann auf 120 Hertz festgesetzt. Die Anzeige wird zudem von einer ziemlich kleinen Punch-Hole-Notch, Vivo gibt ihren Durchmesser mit 3,96 Millimetern an, durchbrochen.
Auch wenn ich persönlich kein Fan von Curved-Screens bin und auch lieber breitere Displayformate präferiere, bekommt Ihr im Vivo X60 Pro 5G ein sehr gutes Display. Gerade im Vergleich zu meinem alten Pixel 3 XL fiel mir im Test auf, wie gut sich Handydisplays mittlerweile in der prallen Sonne ablesen lassen. Persönlich bin ich zudem ein Fan von hohen Bildwiederholraten und behaupte, einen echten Unterschied zwischen 60 Hertz und 120 Hertz erkennen zu können.
Neben der HDR-10+-Zertifizierung für das Display führt Vivo auf seiner Homepage auch ein Audio-Zertifikat für auf. Leider zeigt der Mono-Speaker im Vivo X60 Pro, wie einfach Hersteller wohl an diese Zertifikate kommen können. Denn der einzelne Lautsprecher an der Unterseite ist nicht nur schlecht positioniert, er klingt auch noch miserabel.
Somit ist "HiRes-Audio" lediglich über angeschlossene Kopfhörer nutzbar.
Für mich wäre das ein sehr fader Beigeschmack, wenn ich ein Handy für 799 Euro kaufe. Dafür wurde aber zumindest nicht beim Vibrationsmotor gespart, der schön knackig und präzise arbeitet.
tl;dr: Das Vivo X60 Pro 5G ist hervorragend verarbeitet und besitzt ein echt schönes Display. Wie viele Flaggschiffe glänzt das AMOLED-Panel mit 120 Hertz und einer hohen Auflösung von 1.080 x 2.376 Pixeln. Lediglich die geringe IP-Zertifizierung (IP54) und der schlechte Mono-Speaker sind eines Flaggschiffes unwürdig.
Leistung & Technik: Viel Leistung ohne Überhitzen
Im Vivo X60 Pro werkelt ein Snapdragon 870 mit 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte des schnellen UFS 3.1-Speichers. Reizt Ihr die 12 Gigabyte RAM aus, erweitert Vivo den RAM virtuell auf 15 Gigabyte. Auf Wi-Fi 6 müsst Ihr verzichten, bekommt dafür aber 5G, Bluetooth 5.2 und NFC. Der Speicher ist nicht erweiterbar.
Hat mir gefallen:
- Viel Leistung ohne die Hitzeprobleme des Snapdragon 888
- Schnelle Speicherstandards
Hat mir nicht gefallen:
- Kein Wi-Fi 6
- Speicher nicht erweiterbar
Als Vivo das X60 Pro einige Wochen vor diesem Testbericht ankündigte, fand ich eine Entscheidung durchaus spannend. Denn anders als Xiaomi, Samsung und Asus verzichtet Vivo auf die Integration des Snapdragon 888, dem aktuellen Top-Prozessor aus dem Hause Qualcomm. Das Top-SoC bringt in seinen Flaggschiffen sehr viel Leistung, hat aber viele Probleme mit Überhitzung und Thermal Throttling.
Im Xiaomi Mi 11 fiel Antoine das zum ersten mal auf, im Xiaomi Mi 11 Ultra sowie im Asus Zenfone 8 bestätigte sich der Verdacht. Um keine Komponenten zu beschädigen, müssen die Handys die Leistung des SoC drosseln. Gespannt war ich daher, wie sich der leistungsschwächere Snapdragon 870 im Vivo X60 Pro 5G schlägt.
Vivo X60 Pro 5G
Benchmarks | Vivo X60 Pro 5G | Asus Zenfone 8 | Xiaomi Mi 11 Ultra | OnePlus 9 Pro | Samsung Galaxy S21 Ultra |
---|---|---|---|---|---|
3D Mark Wild Life | 4.244 | 5.753 | 5.621 | 5.670 | 7.373 |
3D Mark Wild Life Stresstest | 4.242 | 5.825 | Überhitzung | 5.698 |
5.175 |
Geekbench 5 (Einzel / Multi) | 1.031/3.449 | 1.124/3.738 | 1.123 / 3.619 | 1.112 / 3.633 |
942 / 3.407 |
PassMark Speicher |
25.660 | 32.247 | 30.460 | 31.891 |
31.752 |
PassMark-Disc |
94.681 | 112.318 | 115.473 | 112.370 |
81.108 |
Im Stresstest von 3D Marks Wild Life-Benchmark konnte das Leistungsniveau dabei durchgehend beibehalten werden. Während das Zenfone 8 in Antoines Test die Leistung also beim 20. Durchlauf soweit drosseln musste, dass nur noch ein Ergebnis von 3.707 erreicht werden konnte, schafft das X60 Pro 5G im letzten Durchlauf noch immer 4.208 Punkte.
In der Praxis schlägt sich die Hardware des Vivo X60 Pro ebenfalls sehr gut. Ladezeiten in Apps gibt es de facto nicht und selbst PUGB Mobile lädt schnell. Im Mobile Game selbst könnt Ihr dann die Grafikeinstellungen ganz ohne Bedenken nach oben schrauben und zockt anschließend in Ultra-HD bei flüssigen 60 Bildern pro Sekunde.
Wie effektiv der Trick mit dem virtuellen RAM funktioniert, lässt sich nur schwer herausfinden. Denn schon 12 Gigabyte sollten für Mobile Games und auch bei intensivem Multi-Tasking genug sein. Die Vergabe internen Speichers für die virtuelle Erweiterung des RAMs ist aber bei Desktop-Betriebssystemen recht üblich. Da Vivo zumindest auf schnellen internen Speicher achtet, ist die Funktion erst einmal nichts schlechtes.
Weniger gefällt mir da schon der Blick auf die kompatiblen Funkstandards. Wi-Fi 6 sollte in einem Flaggschiff aus 2021 vorhanden sein und auch Features wie UWB fehlen im Datenblatt. Und auch wenn der Speicher mit 256 Gigabyte recht üppig ist, fehlt die Möglichkeit zur Speichererweiterung per Micro-SD-Karte ebenfalls.
tl;dr: Dass Vivo nicht den Snapdragon 888 im X60 Pro einsetzt, ist eine gute Entscheidung. Denn mit Hitzeproblemen hat Ihr bei Mobile Games und im Stress-Benchmark nicht zu kämpfen. Die Leistung reicht dennoch für alle erdenklichen Anwendungen aus. Wi-Fi 6, UWB und ein Micro-SD-Kartenslot fehlen allerdings.
Kamera: Stabiler und "nachtsichtiger" geht's kaum
Vivo hat die Anzahl der Megapixel im Hauptsensor im Vergleich zum Vorgänger verringert. Ihr knipst jetzt mit maximal 48 Megapixeln, profitiert dabei aber von der zweiten Version der innovativen Gimbal-Kamera. Alternativ stehen Euch Ultraweitwinkel und Tele mit jeweils 13 Megapixeln zur Verfügung. Selfies nehmt Ihr mit 32 Megapixeln auf.
Hat mir gefallen:
- Nachtmodus ziemlich beeindruckend
- Gimbal-Kamera gleicht Ruckler auf 5 Achsen aus
Hat mir nicht gefallen:
- Immer wieder Bildfehler zu finden
- Farben beim Wechsel der Kamera nicht ganz konsisent
- Randundschärfen im Ultraweitwinkel
Vivo selbst hebt bei der Vermarktung des Vivo X60 Pro drei Kamera-Features hervor: Die Kooperation mit Zeiss, die Offenblende von f/1.48 und die neuste Version der Gimbal-Kamera. Zeiss, ein bekannter Hersteller für optische Systeme und Kameraobjektive aus Deutschland, hat in der zweiten Version der Gimbal-Kamera mitgeholfen. Aber was ist eigentlich eine Gimbal-Kamera?
Gimbal-Kamera im Vivo X60 Pro 5G
Der 48-Megapixel-Hauptsensor sitzt im X60 Pro hinter einer speziellen Linse, die Bewegungen bei Video- und Fotoaufnahmen auf fünf Achsen in entgegengesetzter Richtung ausgleichen kann. Hierdurch erzielt Vivo den Effekt eines herkömmlichen Gimbals, bei dem Kameras oder Smartphones durch Motoren effektiv stabilisiert werden.
Optische Bildstabilisatoren in Smartphones, wie sie beispielsweise im Galaxy A72 oder im Galaxy A52 5G zu finden sind, arbeiten im Grunde genommen genau anders herum. Hier wird der Sensor minimal in vier Richtungen bewegt, um Zittern und kleinere Bewegungen ausgleichen zu können. Im Vergleich ist Vivos System nicht nur effektiver, es gleich zudem eine Achse mehr aus.
Denn der Verwacklungsschutz korrigiert neben der X-Achse (Links ↔ Rechts) und der Y-Achse (Oben ↔ Unten) auch Rotationen auf der Z-Achse. Haltet Ihr das Handy also nicht ganz grade, bleibt der Horizont ein wenig gerader. Wie gut das ganze funktioniert, habe ich mit dem Berliner Skater Kaiyatheo Ubolpithak ausprobiert. Dabei bin ich ihm auf einem zweiten Skateboard hinterhergefahren und so können wir gut sehen, wie stabil die Handykamera geblieben ist. Aber seht selbst:
Die Aufnahmen der Gimbal-Kamera sind bei Bewegungen sehr ruhig und so smooth, wie man sich es von einem Gimbal wünscht. Filmt Ihr allerdings stille Objekte, wirkt das Bild ein wenig zu künstlich. Das Ganze wird noch schlimmer, wenn Vivo versucht, auch die Ultraweitwinkelkamera stabil zu halten oder Ihr den "Super-Verwacklungsschutz" aktiviert. Wenn Vivo noch digital nachhilft, stottert das Video, es gibt komische Sprünge und das ganze sieht viel zu künstlich und unnatürlich aus.
Fotos mit dem Vivo X60 Pro 5G
Die Gimbal-Kamera ist aber nicht nur bei Videoaufnahmen hilfreich. Denn die Stabilisierung arbeitet auch dann, wenn Ihr Bilder mit dem Handy aufnehmt. Nachfolgend gehen wir mal zusammen durch die gängigsten Szenarien bei der Smartphone-Fotografie. Auf geht's!
Knips the Sunshine in
Es ist immer wieder erstaunlich, was für Bilder Smartphones im Sonnenschein aufnehmen können. In unserem Kamera-Blindtest seht Ihr ganz gut, wie nah die Bildqualität aktueller Top-Smartphones sogar an Profi-DSLRs reicht. Aber kommen wir mal zum Vivo X60 Pro 5G, dessen Bildqualität mich im Sonnenschein nicht immer überzeugt hat.
Ganz grundsätzlich gefallen mir die Bilder, die das Vivo X60 Pro 5G aufnimmt. Interessant ist, dass wir dank der großen Offenblende ein ganz schönes natürliches Bokeh bekommen. Die Bildgestaltung mit der Mauer im Vordergrund wirkt dadurch echt schön. Während die Farben überzeugen, ist die Schärfe aber nicht optimal.
Als Übeltäter hinter diesen Schärfeproblemen vermute ich die Kamera-Software, die bei Vivo nicht ganz ausgereift ist. Beim Zoomen wirken Bilder künstlich verwaschen und zwischendurch konnte ich sogar Totalaussetzer wie diese sichtbare Maske um das Blatt finden. Eigentlich ein schönes Foto, das dadurch komplett versaut wurde.
In schwierigen Situationen wie auf diesem Bild mit starkem Gegenlicht macht die Software ebenfalls Probleme. Die HDR-Bearbeitung am eingerahmten Baum ist unsauber und die Blätter wirken sehr unnatürlich. Auch erkennbar sind Flecken am Himmel und ein Kreis, der sich weit um die Sonne zieht. Die Aufnahme wirkt unnatürlich.
Bevor wir zum Porträt-Feature des Vivo X60 Pro 5G kommen, noch ein Bild der Ultraweitwinkelkamera. Diese löst mit 13 Megapixeln zwar ausreichend auf, das Objektiv scheint aber zu unscharf zu sein. Gerade die Ränder sind unscharf, insgesamt fehlt es aber dem ganzen Bild am nötigen Pepp.
Porträtmodus und Selfies
Neben dem natürlichen Bokeh, das wir auf dem ersten Bild bei Tageslicht sehen konnten, bietet das Vivo X60 Pro 5G auch einen Porträtmodus. Hier werden Objekte digital freigestellt und der Unscharf anschließend weichgezeichnet. Das Ganze überzeugt mich insgesamt eher weniger.
Denn selbst bei Objekten, die sich recht einfach freistellen lassen, sehen wir einen störenden Rand um das Bild. Darüber hinaus ist das digitale Bokeh selbst unschön. Das weichgezeichnete Gitter im Hintergrund sieht sehr künstlich aus und lenkt den Blick vom eigentlich Motiv, dem Schild im Vordergrund, ab.
Bei Menschen und ihren schwer freizustellenden Haaren wirken Porträts ein wenig zu grob ausgeschnitten. Die Haare sehen dann wie im linken Bild aus wie eine Platte und im rechten Bild seht Ihr diesen Effekt noch ein wenig stärker. Typisch für einen China-Hersteller sind zudem zahlreiche Schönheitsfilter voreingestellt, die Ihr am besten ausschaltet.
Nachtmodus: Sehr effektiv dank Gimbal und Offenblende
Technisch beeindruckend ist der Nachtmodus des Vivo X60 Pro 5G. Selbst in Situationen, in denen ich gar nichts mehr erkennen konnte, zaubert das Smartphone Details und Farben aus der Dunkelheit. Hier habe ich ein Bild mal mit meinem ollen Google Pixel 3 XL verglichen:
Beim Vivo X60 Pro sind Nachaufnahmen schön rauscharm und das Handy holt viele Farben aus dem Nichts. Darüber hinaus sind einzelne Grashalme im scharfen Bereich ein wenig besser zu erkennen, als beim Pixel. Lediglich die Unschärfe am Bildrand stört mich bei der Aufnahme gewaltig. Aufhängen würde ich mir das Foto allerdings eher nicht.
Dieser Eindruck zieht sich bei mir so durch, wenn ich die Nachtbilder des Vivo X60 Pro am Computer anschaue. Die Bilder sind zwar deutlich aufgehellt, bilden die Farbstimmungen in den Abendstimmen aber nicht wirklich ab. Und genau das will ich ja Abends festhalten, und nicht jeden einzelnen Grashalm zählen.
tl;dr: Der ziemlich guten Kamera im Vivo X60 Pro 5G steht vor allem die Software im Weg. Denn hier gibt es nicht nur Bildfehler, Features wie dem Porträtmodus oder dem Nachtmodus fehlt es an der nötigen Feinabstimmung. Nachts ist das Vivo X60 Pro technisch beeindruckend, Bilder sehen aber nicht wirklich schön aus.
Akku: Gute Laufzeiten, aber kein Wireless-Charging
Das Vivo-Smartphone wird von einem Akku mit 4.200 Milliamperestunden angetrieben. Quick-Charging läuft maximal mit 33 Watt und auf kabelloses Laden sowie Reverse-Wireless-Charging müsst Ihr verzichten.
Hat mir gefallen:
- Lange Akkulaufzeiten trotz 120 Hertz und aktivem 5G
- Schnellladen trotz 33 Watt recht fix
Hat mir nicht gefallen:
- Kein Wireless-Charging
Mit einem 4.200-mAh-Akku reiht sich das Vivo X60 Pro in die Riege der Flaggschiffe mit kleinerem Akku ein. Das Zenfone 8 bietet mit 4.000 mAh weniger, in Xiaomis Flaggschiffen sowie im Galaxy S21 Ultra kommen allerdings Batterien mit 5.000 Milliamperestunden zum Einsatz. Dafür ist das X60 Pro allerdings auch ein wenig leichter und schwache als die aktuellen Akkumonster.
Mängel bei der Akkulaufzeit konnte ich im alltäglichen Gebrauch nicht feststellen. Dabei habe ich das Handy sogar mit permanent aktiviertem 5G genutzt und von der hohen Bildwiederholrate Gebrauch gemacht. Dazu kommt, dass ich das Handy aufgrund von Internetproblemen als mobilen WLAN-Hotspot eingesetzt habe. Trotz dieser intensiven Nutzung reichte der Akku einen Tag locker durch.
Das Quick-Charging ist mit einer Leistung von 33 Watt nicht beeindruckend, aber ausreichend. Einen Ladevorgang startete ich bei 7 Prozent, erreichte nach 7 Minuten 25 Prozent, nach 17,5 Minuten 50 Prozent und voll war die Batterie nach 50 Minuten. Das sind gute Werte, dank derer Ihr im Alltag selten auf das Handy warten müsst.
Bemängeln muss ich, dass Vivo kein Wireless-Charging im X60 Pro anbietet. Eine Entscheidung, die Vivo zugunsten einer dünneren Bauweise begründet. Würde ich allerdings ein Flaggschiff kaufen, wäre ich enttäuscht, wenn dieses Feature fehlt.
tl;dr: Trotz des im Vergleich zu anderen Flaggschiffen eher kleinen Akkus ist die Akkulaufzeit des Vivo X60 Pro 5G solide. Das Quick-Charging ist trotz 33 Watt angenehm schnell und somit stört lediglich das fehlende Wireless-Charging.
Vivo X60 Pro 5G: Technische Daten
Übersicht
Modell | Vivo X60 Pro 5G |
---|---|
Prozessor | Snapdragon 870 |
Speicher (RAM / Intern) | 12 GB RAM LPDDR5 / 256 GB UFS 3.1 |
Erweiterbar? | Nein |
Konnektivität | Dual-SIM, 5G, LTE, Wi-Fi 5, Bluetooth 5.2, NFC |
Display | 6,56 Zoll, 120 Hz, AMOLED, 1.080 x 2.376 Pixel (398 ppi), Gorilla Glas 5 |
Größe | 158.58×73.24×7.59mm |
Gewicht | 179 g |
IP-Zertifizierung | IP54 |
Kamera | Hinten: 48 MP (f/1.48) | 13 MP Ultraweitwinkel mit 120 Grad Sichtfeld (f/2.2) | 13 MP mit 50mm Tele (f/2.46) Vorne: 32 MP (f/2.45) |
Video | Max: 4K bei 60 fps |
Akkukapazität | 4.200 mAh |
Ladetechnologie | 33 Watt Quick-Charging | Kein Wireless Charging |
Materialien | Matte Glasrückseite |
Authentifizierung | In-Display-Fingerabdrucksensor |
Betriebssystem | Android 11 mit FunTouchOS 11.1 |
Preis | 799€ |
Fazit
Mit der Gimbal-Kamera bietet Vivo auch in seinem 2021er-Flaggschiff einen USP, den es sonst nirgends gibt. Die Videostabilisierung ist dabei sehr gut und wenn Ihr häufig Videos aufnehmt oder Vlogger seid, ist das Handy eine Wucht.
- Alternative gesucht? Das sind die besten Top-Smartphones im Jahr 2021
Könnt Ihr auf das Feature verzichten werden Alternativen wie das Zenfone 8 oder das Xiaomi Mi 11 schon sehr attraktiv. Das liegt vor allem an kleinen Patzern wie der nicht ganz sauberen Software, dem fehlenden Wireless-Charging, der unzureichenden IP-Zertifizierung und am minimalen Leistungsdefizit. Dieses liegt im SoC begründet, das dafür aber nicht mit den Hitzeproblemen des Snapdragon 888 kommt.
Ähnlich wie in meinem Test des Oppo Find X3 Pro muss ich Vivo allerdings Zugute halten, dass sie etwas Neues probieren. Denn die Gimbal-Kamera ist eines der Features, bei dem man erst die Nase rümpft, und über das man anschließend doch ganz froh ist. Das Gefühl, etwas Neues und anderes zu haben, ist daher ein weiteres Verkaufsargument für das X60 Pro 5G.
Die Bilder aus dem Ultraweitwinkel des Pixel 5 sind auch unscharf.
Die kann man aber sehr gut mit "Unscharf Maskieren" nachschärfen, ohne das es verrauscht wird. Und dann sehen die Bilder recht ordentlich aus, auch wenn es lange nicht an die Hauptkamera rankommt. Aber für Full HD Monitor mit seinen 2 Mpx ist es mehr als ausreichend.
Kein kabelloses Laden und IP67 (oder mehr) in einem 800€ Smartphone mit Glasrückseite geht überhaupt nicht.
Das sind aber genau die Dinge die am wenigsten gebraucht werden und damit auch locker verschmerzbar sind wenn sie fehlen. Kabellos laden und IP68 sind bei ganz teuren Smartphones auch nur deshalb verbaut um ein vollständiges Datenblatt zu haben und den Preis noch etwas mehr zu rechtfertigen.
Ich habe beide Eigenschaften bisher auch nicht gebraucht. Mit Regentropfen auf der Kamera fotografiere ich schlicht nicht.
Zum Kabellosen Laden müsste ich mir erstmal ein entsprechendes Ladegerät anschaffen. Das werde ich bestimmt nicht tun.
Wer hat denn den Account gelöscht?
Super cooles Video, finde ich! Und die Qualität des Gimbals wirkt auf mich echt ausgezeichnet.