Topthemen

Apple AirPods Max im Test: So gut sind die zweitteuersten Apple-Kopfhörer

nextpit Apple AirPods Max Test
© nextpit

In anderen Sprachen lesen:

Während alle die Apple Vision Pro testen, habe ich einen Test der AirPods Max für Euch – und das nur vier Jahre nach ihrer Veröffentlichung. Apples kabellose Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung kosten im Jahr 2024 immer noch satte 579 Euro. Die AirPods Max haben viele gute Eigenschaften, aber auch viel zu viele Fehler, als dass ihr exorbitanter Preis verzeihlich wäre. Meine ehrliche Meinung zu Apples Audio- (nicht VR-) Kopfhörern gebe ich Euch in diesem ausführlichen Test der AirPods Max.

Apple AirPods Max

Pro

  • Premium-Design, das keinen Tag gealtert ist
  • Gute Audioqualität
  • Hervorragende aktive Geräuschunterdrückung
  • Ordentliche Akkulaufzeit

Contra

  • Kein lossless Audio über Bluetooth und kompliziert über Kabel
  • Kein IP-Index
  • Kein manueller Equalizer
  • Kopfhörer schaltet sich nie aus
  • Multipoint nur mit Apple-Geräten möglich
  • Auf Android/Windows kaum nutzbar
  • Der immer noch hohe Preis
Apple AirPods Max
Apple AirPods Max
Apple AirPods Max: Alle Angebote

Kurzberichte und Kaufberatung

Wenn Ihr Euch schon darauf gefreut habt, dass ich in diesem Test über den exorbitanten Preis der Apple AirPods Max schimpfe, muss ich Euch leider enttäuschen. Ich habe ohnehin schon mehr als genug Zeit damit verschwendet, vergeblich über die Preispolitik der Marke mit dem Apfel zu schreiben. Apple-Produkte sind teuer, das ist einfach so. Und ich denke, dass die AirPods Max 2, die Ende des Jahres auf den Markt kommen sollen, ebenfalls so teuer wie Android-Flaggschiffe sein dürften.

Wie auch immer, die Apple AirPods Max sind immer noch sehr gute kabellose Kopfhörer – die aktive Geräuschunterdrückung ist einfach hervorragend. Das Design ist deutlich hochwertiger und besser als bei den meisten seiner Premium-Konkurrenten. Die Audioqualität ist nicht zwingend überragend und der Sound ist eindeutig nicht "Hi-Res", aber immer noch sehr ordentlich.

Die AirPods Max haben wirklich viele gute Eigenschaften. Aber sie weisen mindestens genauso viele Fehler auf. Diese Mängel lassen sich auch nicht schönreden, selbst wenn wir den exorbitanten Preis außer Acht lassen.

Ich möchte auch hinzufügen, dass es sich nicht lohnt, wenn Ihr die AirPods Max mit einem oder mehreren Nicht-Apple-Produkten verwenden wollt. Aber darauf werde ich etwas später im Artikel noch genauer eingehen.

Design

Die Apple AirPods Max sind die hochwertigsten Kopfhörer für Endverbraucher, die ich je getestet habe. Apple beschränkt die Verwendung von Plastik beim Design seiner Bluetooth-Kopfhörer und setzt stattdessen auf Aluminium und Stahl. Die AirPods Max sind optisch eine Klasse für sich und heben sich von den Konkurrenten Sony, Sennheiser oder Bose deutlich ab. Allerdings ist dieses durchdachte Design alles andere als langlebig, was angesichts des Preises eine Schande ist.


Die Stärken der Apple AirPods Max:

  • Premium-Design, das auch im Jahr 2024 noch sehr modern ist
  • Sehr bequem zu tragen
  • Die physische Steuerung ist durchdacht und reagiert schnell

Die Schwächen der Apple AirPods Max:

  • Keine IP-Kennzeichnung für Wasser- und Staubbeständigkeit
  • Ungewöhnliches Design der Aufbewahrungstasche
  • Kein Ein-/Ausschalter
  • Mesh-Gewebe der Ohrmuscheln und des Kopfbügels sind sehr schmutzig

Apple AirPods Max Design
Auch vier Jahre nach ihrer Veröffentlichung ist das Design der Apple AirPods Max immer noch modern und vor allem sehr edel. / © nextpit

Ein moderner Look, der keinen Tag gealtert ist.

Mir gefällt der schlichte und leichte Look sehr gut. Die "squircleförmigen" Ohrmuscheln sind aus Aluminium (eine Verschmelzung von "circle" oder Kreis und "square" oder Quadrat, auf Englisch. Das ist ein Apple-Test, da muss ich schon ein wenig mit Neologismen angeben). Die Ohrpolster sind mit einem Mesh-Gewebe überzogen, das sich ziemlich unangenehm anfühlt, aber atmungsaktiver und bequemer ist als das Kunstleder, das man von herkömmlichen Kopfhörern gewohnt ist.

AirPods Max Mesh-Gewebe im Close-Up
Das Mesh-Gewebe der Ohrmuscheln ist viel atmungsaktiver als das Kunstleder bei der Konkurrenz / © nextpit

Die Bügel des Kopfhörers sind aus Edelstahl und der Mechanismus zum Vergrößern/Verkleinern des Kopfhörers ist optisch unauffällig. Er ist aber auch ziemlich fest, sodass man beide Hände braucht, um den Bügel zu dehnen.

Das Kopfband ist an den Bügeln mit einer Art Silikon überzogen. Die Kopfhörer sind mit einem Netz aus Meshgewebe verbunden, das Eurer Kopfhaut Platz zum Atmen lässt.

Kopfband der AirPods Max mit Mash-Gewebe im Close-Up
Das Mesh-Netz des Kopfbügels der Apple AirPods Max verliert mit der Zeit stark an Elastizität und kann anfällig für Schmutz sein. / © nextpit

Der kronenförmige Bedienungsknopf, der dem einer Apple Watch (Vergleich) nachempfunden ist, reagiert sehr schnell und das Feedback des Mechanismus gibt ein sehr angenehmes Gefühl von Festigkeit und Präzision. Es war also eine gute Entscheidung von Apple, sich für eine physische Steuerung, anstelle eines Touchscreens, zu entscheiden.

Ja, die AirPods Max sind wirklich schöne Bluetooth-Kopfhörer. Das Design ist auch im Jahr 2024 noch modern. Sie sind zudem äußerst bequem und das Gewicht von 385 g macht sich überhaupt nicht bemerkbar. Aber gerade bei der Haltbarkeit mangelt es.

Digitale Krone der AirPods Max im Close-Up
Apples AirPods Max haben physische Bedienelemente mit zwei Tasten und darunter eine drehbare Krone, die von der Apple Watch inspiriert ist / © nextpit.

Die AirPods Max werden schnell schmutzig und nutzt sich ab

Das Mesh-Material der Ohrpolster und des Kopfbügels wird rasch schmutzig. Das Mesh-Netz des Kopfbügels dehnt sich mit der Zeit aus und sieht aus wie ein alter Kescher, mit dem man am Sonntag zum Fischen geht.

Der mir geliehene Kescher wurde mehrere Jahre lang täglich von einer Person benutzt, die sehr sorgsam mit ihren Sachen umgeht. Und trotzdem sieht das Mesh-Netz einfach schmutzig aus.

Wenn Ihr die Ohrpolster Eurer AirPods Max ersetzen wollt, kostet ein Paar schon 79 Euro im Apple Store. Und was das Netz des Kopfbügels angeht: Es ist nicht dafür gedacht, es auszutauschen. Ihr müsst also auf Apple Care zurückgreifen. Ich denke allerdings, dass sie sich von Hand mit einer Bürste und etwas Waschmittel reinigen lassen – einen Versuch ist es zumindest wert.

Das Kunstleder, das sich bei der Konkurrenz findet, ist jedoch auch nicht wirklich haltbarer. Auch das Gummi nutzt sich mit der Zeit ab. Aber bei Sony oder Bose kosten die Ersatzpolster rund 30 Euro, nicht 79 Euro.

AirPods Max Kopfbügel von der im Close-Up
Die Bügel des Kopfteils von Apples AirPods Max verleihen ihnen einen weiterhin modernen Look. / © nextpit

Die AirPods Max haben zudem keine Zertifizierung für Wasser- und Staubbeständigkeit. Die Kopfhörer verfügen außerdem über neun Mikrofone. Diese sind jedoch nicht gut versiegelt. Angesichts des Preises solltet Ihr das Schicksal besser nicht herausfordern, auch nicht bei sehr leichtem Regen.

Warum verkauft Apple nicht einen speziellen kleinen Hut für die AirPods Max für 499 Euro? Ich bin sicher, dass sich das zahlreich verkaufen würde. Ein Mesh-Bob, der nicht maschinenwaschbar ist und alle sechs Monate neu gekauft werden muss.

Ein weiterer Punkt, der mich am Design der AirPods Max gestört hat, sind die magnetischen Ohrpolster. Ich fand die Befestigung zu schwach und ich denke, dass das Risiko, ein Polster zu verlieren, wenn Ihr die Kopfhörer mit Euch herumtragt, ziemlich hoch ist.

Schließlich finde ich es schade, dass ich die Kopfhörer nicht bequem um den Hals tragen konnte. In Wirklichkeit macht das nicht viel Sinn, weil sich das Headset nicht automatisch ausschaltet, solange Ihr Euch bewegt. Und vielleicht ist mein fetter, übergewichtiger Rinderhals das Problem. Aber ich wünschte, ich hätte es einfach um den Hals liegen lassen können. Die Ohrmuscheln lassen sich nicht einmal flach ablegen, es sei denn, Ihr stellt das Headset auf den Kopf.

Von einem Hersteller, der die Maus erfunden hat, die von unten aufgeladen wird, schätze ich die Konsequenz, aber ich bedauere auch die Hartnäckigkeit dieser Designentscheidungen.

Audio-Qualität

Wie sieht es mit der Audioqualität der AirPods Max aus? Ist der Sound wie bei einem 600-Euro-Kopfhörer? Nein. Ist der Sound Hi-Res? Nein. Macht Lossless Audio von Apple Music mit diesen Kopfhörern Sinn? Nein, aber egal, was die Puristen sagen, die AirPods Max bieten eine sehr gute Audioqualität für den normalen Nutzer.


Die Stärken der Apple AirPods Max:

  • Sehr gute Audioqualität
  • Lightning-auf-USB-C-Kabel im Lieferumfang enthalten
  • Gute Mikrofonqualität für Anrufe

Schwächen der Apple AirPods Max:

  • Kein Lossless über Bluetooth
  • Lossless über Kabel kaum erreichbar

AirPods Max neben einem iPhone
Die Apple AirPods Max bieten keine Möglichkeit, Apple Lossless Audio über Bluetooth zu genießen / © nextpit

Gute Audioqualität, die keine 600 Euro wert ist

Die AirPods Max haben 40-mm-Treiber eingebaut und übertragen Audio per Bluetooth über den AAC-Codec. Das ist jetzt allerdings nichts Besonderes. Diese Konfiguration findet sich bei den meisten High-End- und sogar Mittelklasse-Kopfhörern. Die AirPods Max profitieren nicht einmal von der sehr guten Leistung des H2-Chips, der sich in den AirPods Pro 2 (Test) findet.

Ansonsten ist das Audioprofil der AirPods Max ein wenig basslastig, was mich nicht stört – im Gegenteil. Ansonsten arbeiten die Apple-Kopfhörer ziemlich präzise. Die Mitten sind an manchen Stellen etwas schüchtern und die Höhen haben ein paar Spitzen, die aber nie störend wirken. Es gibt keine schrillen Töne, auch nicht bei hoher Lautstärke.

Ich finde, dass die Kopfhörer dazu neigen, zu bluten, was bedeutet, dass die Leute um Euch herum Eure Musik hören können, wenn Ihr die Lautstärke ein wenig zu hoch einstellt. Es ist auch nicht möglich, die Kopfhörer passiv, also "ausgeschaltet" oder kabelgebunden ohne Audioverarbeitung, zu verwenden. Der H1-Chip in den AirPods Max muss ständig aktiv sein.

Kurz gesagt, die Audioqualität ist ziemlich ausgewogen, mit einem kleinen bisschen mehr Betonung auf Bässen und hohen Frequenzen als auf dem Rest. Das ist letztlich sehr klassisch und das ist auch gut so. Aber erwartet keine audiophile Erfahrung, trotz des Preises von 600 Euro.

Lässt sich mit den AirPods Max verlustfreie oder lossless Musik hören?

Nein, selbst wenn Ihr in Euren Apple Music-Einstellungen Lossless-Qualität oder Lossless-Hi-Res aktiviert habt, könnt Ihr sie mit den AirPods Max nicht genießen. Ich weiß, dass die Informationsseite von Apple zu diesem Thema (absichtlich) sehr verwirrend ist. Aber nein, die AirPods Max können keine Songs in CD- oder Hi-Res-Qualität verlustfrei über Bluetooth übertragen.

Wenn Ihr mit den AirPods Max verlustfreie Musik hören wollt, bleibt Euch nur die Möglichkeit, die AirPods Max per Kabel zu verwenden. Das Problem ist, dass Ihr mit dem Apple USB-C-auf-Lightning-Kabel, das den AirPods Max beiliegt, Eure Musik nicht hören könnt. Es dient nur dazu, die Kopfhörer kabellos aufzuladen.

Wenn Ihr ein iPhone 15 habt, müsst Ihr zwei zusätzliche Komponenten kaufen. Die Erste ist ein Kabel von 3,5 mm auf Lightning und zudem einen Adapter von USB-C auf 3,5 mm. Dann müsst Ihr das USB-C-Ende des Adapters am iPhone anschließen, das 3,5-mm-Klinkenende des Kabels mit dem 3,5-mm-Klinkenende des Adapters verbinden und schließlich das Lightning-Ende des Kabels mit dem AirPods Max verbinden.

Wenn ihr ein Gerät mit einem 3,5-mm-Klinkenstecker habt, wie etwa ein MacBook, braucht ihr keinen Adapter, das Kabel reicht aus. Aber selbst dann braucht ihr noch einen externen DAC, um die beste Qualität zu erhalten, die Apple Music zu bieten hat.

Ich bräuchte einen ganzen Artikel, um alles richtig zu erklären. Ich werde versuchen, mit meinem spärlichen Wissen so viel wie möglich zu schematisieren.

Eure Musik besteht aus digitalen Daten. Die Lautsprecher in Euren Kopfhörern und Headsets arbeiten nur mit einem analogen Signal. Wenn Eure Musik von Eurer Quelle (Smartphone/PC/Tablet) zu Euren Kopfhörern gelangt, muss das Signal von digital in analog umgewandelt werden. An dieser Stelle kommt der DAC ins Spiel. Dabei handelt es sich um einen Digital-Analog-Wandler oder "digital to analog converter", wie es auf Englisch heißt.

Euer PC, Euer Smartphone und sogar die AirPods Max haben alle einen eingebauten DAC. Aber um die AirPods Max per Kabel zu verwenden, braucht Ihr nicht nur ein Kabel, sondern auch einen entsprechenden Adapter, den ich oben erwähnt habe.

Denn die Klangqualität hängt auch sehr stark von Eurer Quelle ab. Und deshalb kann der Kauf eines externen DACs notwendig sein.

Ist ein externer DAC notwendig, um mit den AirPods Max verlustfrei Musik zu hören?

Nein, aber das Problem ist, dass nicht alle DACs gleich gebaut sind. Der DAC in Eurem iPhone 15 (Test) wird weniger gut funktionieren als der in Eurem MacBook Pro 14 Zoll (Test). Audiodateien unterschiedlicher Qualität haben unterschiedliche Bitraten.

Je höher die Bitrate, desto besser ist die Qualität des Musikstücks. Und bei höheren Bitraten braucht Ihr eine qualitativ hochwertigere Audiokonvertierung. Apple Music zum Beispiel ist in der Lage, Titel mit sehr hohen Bitraten zu produzieren, einige erreichen sogar die Spitzenwerte von 24 Bit bei 192 kHz.

Diese Datenraten werdet Ihr mit Bluetooth nicht erreichen. Und auch der DAC Eures iPhones wird nicht unbedingt ausreichen. Zum Beispiel ist meines Wissens (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) der interne DAC des iPhone 15 (Vergleich) auf 24 Bit bei 48 kHz im Output beschränkt.

AirPods Pro 2 case
Auch mit den Apple AirPods Pro 2 ist es nicht möglich, Lossless auf Apple Music zu hören / © NextPit.

Grundsätzlich gilt: Wenn Ihr Eure AirPods Max über das erwähnte Kabel an Euer iPhone anschließt, solltet Ihr eine bessere Audioqualität feststellen können. Aber um wirklich das Beste zu bekommen, was Apple Music zu bieten hat (Hi-Res lossless mit 24 Bit bei 192 kHz), braucht Ihr einen externen DAC. Apple selbst gibt dies in den Einstellungen von Apple Music an.

Die Preise und die Qualität externer DACs variieren jedoch stark. Wenn Ihr Euch die AirPods Max für 600 Euro leisten könnt, solltet Ihr allerdings kein Problem damit haben, Euch einen audiophilen DAC zu leisten.

Leider weiß ich nicht, welchen externen und tragbaren DAC ich Euch für ein iPhone 15 und die AirPods Max empfehlen soll. Ich müsste mir mehrere Modelle bestellen, um sie zu testen. Auf dem Audio-Markt gibt es zahlreiche verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Preisen. Einige tragbare DACs können auch direkt über USB-C oder Bluetooth mit Eurem iPhone verbunden werden. Und es gibt auch noch die Frage nach Verstärkern, die in DACs eingebaut sind. Aber das ist eine Nische, über die ich mich bisher nur oberflächlich auskenne.

Wärt Ihr an einem Vergleich der besten DACs für die AirPods Max und an Audio-Tests mit DACs interessiert?
Ergebnisse anzeigen

Aktive Geräuschunterdrückung (ANC)

Die AirPods Max bieten eine aktive Geräuschunterdrückung. Allerdings ist diese nicht manuell einstellbar. Das ist jedoch der größte Pluspunkt dieser Kopfhörer. Die AirPods Max sind vielleicht die besten drahtlosen Kopfhörer, was die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) angeht. Auch der Transparenzmodus gehört zu den besten auf dem Markt.


Die Stärken der Apple AirPods Max:

  • Hervorragende aktive Geräuschunterdrückung
  • Sehr natürlicher Transparenzmodus

Die Schwächen der Apple AirPods Max:

  • -

AirPods Max Ohrmuscheln im Close-Up
Die Apple AirPods Max haben keine gute passive Dämmung, aber die aktive Geräuschunterdrückung ist atemberaubend / © nextpit

Nach diesem gigantischen Abschnitt "Audioqualität" habe ich bereits 80 Prozent meiner Leserschaft verloren. Ich werde mich daher ab jetzt etwas zusammenreißen. Die AirPods Max sind zweifellos die besten Bluetooth-Kopfhörer, wenn es um die aktive Geräuschunterdrückung geht.

Meiner bisherigen Meinung nach war es der Sony WH-1000XM5, der diesen Platz eingenommen hat. Aber Sony lässt uns die Testmodelle leider nicht langfristig behalten. Daher konnte ich keinen entsprechenden Vergleich anstellen. Deshalb sind die Sieger auf langfristige Dauer gesehen die AirPods Max.

Die aktive Geräuschunterdrückung von Apple ist einfach beeindruckend. Ob im Büro, auf der Straße oder im Verkehr, man hört nichts. Fast alle Umgebungsgeräusche werden sehr effektiv gedämpft. Das reicht von konstanten Geräuschen (Motorengeräusche, Brummen) bis hin zu leichteren Geräuschen (Türklingeln, menschliche Stimmen).

Das ist ein absoluter Erfolg für Apple und ein echtes Vergnügen, wenn Ihr Euch gerne von der Welt abschottet. Die Funktion ist umso beeindruckender, da die passive Isolierung sehr gering ist (wenn Ihr die Kopfhörer einfach nur auf Eure Ohren setzt, ohne Software-Bearbeitung).

Der Transparenzmodus ist ebenso überzeugend. Was mich wirklich überrascht hat, ist die Natürlichkeit der Umgebungsgeräusche, die durch diese Funktion verstärkt werden. Man hat das Gefühl, keine Kopfhörer auf dem Kopf zu haben. Es gibt keine Verzerrungen und kein Rauschen, was ebenfalls sehr gut ist.

Schließlich konnte mich auch die Spatial-Audio-Funktion vollends überzeugen. Ich gehe in diesem Test nicht allzu sehr darauf ein, da die Funktion nicht mehr ganz so neu ist. Aber Apple bleibt der unangefochtene Champion auf diesem Gebiet. Das Tracking von Kopfbewegungen ist hervorragend. Und mit Songs, die speziell dafür gemacht sind, oder mit Filmen und Videos, macht es wirklich Spaß, sie zu benutzen.

Funktionen und Anwendung

Die AirPods Max funktionieren nicht mit einer Companion-App. Alles wird über die Kopfhörer und die Einstellungen auf Eurem  iPhone (Vergleich), iPad (Vergleich) oder MacBook (Vergleich) verwaltet. Die Integration der AirPods Max in das Apple-Ökosystem ist extrem intuitiv. Aber ich finde, dass die Apple-Kopfhörer zu wenig Funktionen bieten. Ich finde sie zudem unter Android oder Windows (fast) unbrauchbar.


Die Stärken der Apple AirPods Max:

  • Die physische Steuerung reagiert schnell und intuitiv
  • Reibungsloses Pairing mit einem Apple-Produkt
  • Effizientes Multipointing zwischen zwei Apple-Geräten

Die Schwächen der Apple AirPods Max:

  • Kein Multipoint mit Nicht-Apple-Geräten
  • Kann nicht auf Android und Windows verwendet werden
  • Kopfhörer können nicht ausgeschaltet werden
  • Physische Bedienelemente nicht sehr anpassbar
  • Kein Equalizer

Screenshot der Krone der AirPods Max im Close-Up
Die Krone der Apple AirPods Max reagiert schnell und ermöglicht die präzise Anpassung der Lautstärke sowie die Aktivierung von Siri. / © nextpit

Die AirPods Max bieten alle Funktionen, die ich von einem kabellosen High-End-Kopfhörer erwarte – ein Port-Detektor, automatisches Pausieren der Musik oder eine "Multipoint"-Verbindung.

Der Tragedetektor funktioniert sehr gut, sogar zu gut. Ein einfaches Kratzen am Ohr reicht aus, um Eure Musik automatisch zu pausieren. Das ist auf Dauer ziemlich irritierend. Zum Glück lässt sich diese Funktion in den Einstellungen auf dem iPhone deaktivieren.

Ich finde es auch gut, dass Apple sich für physische Bedienelemente anstelle von Touch-Bedienelementen entschieden hat. Die Bedienelemente bieten weniger Vielfalt, aber wir sind ja schließlich bei Apple. Insgesamt gibt es zwei Tasten, mit denen Ihr alles steuern könnt.

Die Erste ist die Drehkrone. Mit der Krone könnt Ihr die Lautstärke präzise verändern. In den Einstellungen lässt sich sogar die Drehrichtung ändern. Mit einem einfachen Druck auf die Krone wird die Wiedergabe angehalten. Durch längeres Drücken wird Siri aktiviert.

Die zweite Taste ist ein ganz einfacher Knopf, mit dem Ihr zwischen aktiver Geräuschunterdrückung, Transparenz und dem normalen Profil umschalten könnt. Wenn Ihr diese Taste länger drückt, wird der Pairing-Modus aktiviert. Ihr könnt auch einen einfachen und einen doppelten Druck zuweisen, um Eure Anrufe zu verwalten (abheben, stummschalten, etc.).

Und das ist alles. Nein, es gibt keinen An/Aus-Knopf. Die AirPods Max schalten sich nie wirklich aus. Stattdessen bietet Apple zwei verschiedene Stand-by-Modi an. Wenn Ihr die AirPods Max ablegt und sie fünf Minuten lang nicht berührt, gehen Apples kabellose Kopfhörer in den Stand-by-Modus. Ihr könnt Euch aber auch für einen "tiefen" Stand-by-Modus entscheiden. Dazu müsst Ihr Eure AirPods Max in der Aufbewahrungstasche aufbewahren. Die AirPods Max gehen auch in diesen tiefen Stand-by-Modus über, wenn Ihr sie 72 Stunden lang ohne Berührung ablegt.

Diese Funktion kann sehr praktisch sein und funktioniert unter iOS sehr gut. Es bedeutet aber auch, dass, wenn Ihr die Apple-Kopfhörer nicht flach aufsetzt oder sie um den Hals tragt, ihre eingebauten Gyroskope und Beschleunigungsmesser (u. a. für die Kopfverfolgung) eine Bewegung erkennen und die Kopfhörer einfach ihren Akku leeren.

Die Multfunktionstasten der AirPods Max im Close-Up
Die Apple AirPods Max haben einen Multifunktionsknopf, um die aktive Geräuschunterdrückung und Anrufe zu steuern / © nextpit.

Kann ich die AirPods Max mit einem Android-Smartphone oder einem Windows-PC verwenden?

Ja, Ihr könnt die AirPods Max mit einem Android-Smartphone oder -Tablet sowie mit einem Windows-PC koppeln. Die Geräuschunterdrückung funktioniert und die Steuerung der Kopfhörer auch (außer bei Siri).

Aber offen gesagt würde ich davon abraten, die AirPods Max mit Nicht-Apple-Produkten zu verwenden. Die Anschlusserkennung funktioniert zum Beispiel nicht. Spatial Audio funktioniert auch nicht. Dasselbe gilt für "Multipoint", das nur zwischen zwei Apple-Geräten funktioniert. Und schließlich könnt Ihr auch nicht sehen, wie viel Akkuleistung Eure AirPods Max auf einem Android- oder Windows-Gerät noch haben.

Aus funktionaler Sicht ist das ziemlich drastisch.

Akkulaufzeit und Aufladen

Die AirPods Max haben laut Apple eine Akkulaufzeit von 20 Stunden, wenn die aktive Geräuschunterdrückung oder Spatial Audio aktiviert sind. Ein fünfminütiges Aufladen reicht für 1,5 Stunden Hörgenuss, so der Hersteller.


Die Stärken der Apple AirPods Max:

  • Akkulaufzeit ist für diese Preisklasse angemessen
  • Ladekabel im Lieferumfang enthalten

Die Schwächen der Apple AirPods Max:

  • Die Kopfhörer können nicht ausgeschaltet werden, um den Akku zu schonen.
  • Die Kopfhörer können nicht im passiven Modus verwendet werden.

AirPods Max Hülle
Das Design der Hülle für die Apple AirPods Max ist nutzlos und schützt die Kopfhörer nicht. Aber es ist fast unverzichtbar, um die Kopfhörer in den Standby-Modus zu versetzen / © nextpit

Die Akkulaufzeit von 20 Stunden ist ziemlich durchschnittlich für einen schnurlosen High-End-Kopfhörer. Die Bose QC Ultra Headphones (Test) erreichen 24 Stunden, obwohl ANC bei diesen Kopfhörern immer aktiv ist und die Sony WH-1000XM5 (Test) haben eine Akkulaufzeit von 30 Stunden mit ANC und 40 Stunden ohne ANC. Die Sennheiser Momentum Wireless 4 (Test) bieten sogar eine Akkulaufzeit von bis zu 60 Stunden.

An sich sind die 20 Stunden Akkulaufzeit für die meisten Zwecke völlig ausreichend. Die längere Akkulaufzeit hat einfach den Vorteil, dass die Kopfhörer nicht ständig aufgeladen werden müssen.

Aber von einem hochwertigen Headset hätte ich mehr erwartet. Positiv ist jedoch, dass mein Chef Fabien, der die AirPods Max seit mehreren Jahren verwendet, mir bestätigt hat, dass er im Laufe der Zeit keinen Rückgang der Akkulaufzeit festgestellt hat. Das ist schon mal gut zu wissen.

Schließlich trägt die Tatsache, dass es nicht möglich ist, die Kopfhörer vollständig auszuschalten, nicht gerade dazu bei, die Batterie der AirPods Max zu schonen. Ich bedauere auch, dass es unmöglich ist, die Kopfhörer "passiv" zu verwenden, das heißt ohne Batterie und nur mit Kabel. Die AirPods Max müssen ihren H1-Chip ständig aktiv haben, um zu funktionieren.

Schlussfolgerung

Würde ich Euch empfehlen, die Apple AirPods Max für 579 Euro im Jahr 2024 zu kaufen? Nein, absolut nicht. Die AirPods Max haben kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Nein, ich finde nicht, dass der Preis von 579 Euro im Apple Store gerechtfertigt ist. Und ja, selbst mit dem iPhone 15 Pro Max (Test), das ich täglich benutze, würde ich lieber die Sony WH-1000XM5 (Test) verwenden.

Ich würde es nur empfehlen, wenn Ihr bereits tief in das Apple-Ökosystem eingetaucht seid und Euch die Intuitivität dieses Ökosystems wichtiger ist als das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Selbst im Jahr 2024 sind die AirPods Max immer noch ein sehr aktueller und wettbewerbsfähiger drahtloser Kopfhörer für Apple-Nutzer:innen. Die aktive Geräuschunterdrückung ist hervorragend, vielleicht die beste auf dem Markt. Die Audioqualität ist für einen Kopfhörer auf dem Massenmarkt, der nicht audiophil ist, sehr gut. Verwendet Ihr die AirPods Max mit einem iPhone, iPad oder MacBook läuft alles extrem intuitiv. Spatial Audio bleibt über den Alternativen der Konkurrenz.

Wenn Ihr also bereits 3.000 Euro für ein MacBook Pro und 1.500 Euro für ein iPhone ausgegeben habt, sollten die 600 Euro für die AirPods Max kein Hindernis darstellen.

Wenn Ihr Android-Nutzer:innen seid, solltet Ihr allerdings die Finger davon lassen. Die Kopfhörer sind funktional zu sehr eingeschränkt. Und ich bleibe dabei, dass kabellose Kopfhörer wie die Bose QuietComfort Ultra immer noch die bessere Alternative sind, auch für iOS-Nutzer. Bose und Apple harmonieren gut, wenn es um die Integration geht.

 

iPhone-15-Serie ohne und mit Vertrag (24 Monate)

  Direkt kaufen Telekom Vodafone o2 1&1
iPhone 15
ab 949 €
bei Amazon
*
MagentaMobil M*
(20 GB / 5G)
59,95 €/Monat
649,90 € einmalig
GigaMobil S*
(24 GB / 5G)
61,99 €/Monat
229,90 € einmalig
o2 Mobile M*
(25 GB + 5 GB / 5G)
64,99 €/Monat
45,98 € einmalig
Allnet-Flat-M+*
(20 GB / 5G)
56,99 €/Monat
39,90 € einmalig
iPhone 15 Plus
ab 1.099 €
bei Amazon
*
MagentaMobil M*
(20 GB / 5G)
59,95 €/Monat
779,90 € einmalig
GigaMobil S*
(24 GB / 5G)
61,99 €/Monat
379,90 € einmalig
o2 Mobile M*
(25 GB + 5 GB / 5G)
69,99 €/Monat
45,98 € einmalig
Allnet-Flat-M+*
(20 GB / 5G)
62,99 €/Monat
39,90 € einmalig
iPhone 15 Pro
ab 1.199 €
bei Amazon
*
MagentaMobil M*
(20 GB / 5G)
59,95 €/Monat
889,90 € einmalig
GigaMobil S*
(24 GB / 5G)
61,99 €/Monat
479,90 € einmalig
o2 Mobile M*
(25 GB + 5 GB / 5G)
79,99 €/Monat
45,98 € einmalig
Allnet-Flat-M+*
(20 GB / 5G)
66,99 €/Monat
39,90 € einmalig
iPhone 15 Pro Max
ab 1.449 €
bei Amazon
*
MagentaMobil M*
(20 GB / 5G)
59,95 €/Monat
1.129,90 € einmalig
GigaMobil S*
(24 GB / 5G)
61,99 €/Monat
729,90 € einmalig
o2 Mobile M*
(25 GB + 5 GB / 5G)
84,99 €/Monat
45,98 € einmalig
Allnet-Flat-M+*
(20 GB / 5G)
74,99 €/Monat
39,90 € einmalig
iPhone-15-Serie im Vergleich bei nextpit | iPhone-15-Serie mit Vertrag: Die besten Angebote
nextpit erhält bei Einkäufen über die markierten Links eine Kommission. Dies hat keinen Einfluss auf die redaktionellen Inhalte, und für Euch entstehen dabei keine Kosten. Mehr darüber, wie wir Geld verdienen, erfahrt Ihr auf unserer Transparenzseite.
Zu den Kommentaren (2)
Antoine Engels

Antoine Engels
Head of Editorial nextpit France

Schwarzer Gürtel beim Lesen von Datenblättern. OnePlus-Fanboy in der Remission. Durchschnittliche Lesezeit für meine Artikel: 48 Minuten. Fact-Checker für Tech-Tipps in seiner Freizeit. Hasst es, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen. Wäre in einem früheren Leben gerne JV-Journalist gewesen. Versteht keine Ironie. Head of Editorial bei NextPit France.

Zum Autorenprofil
Hat Dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!
Empfohlene Artikel
Neueste Artikel
Push-Benachrichtigungen Nächster Artikel
2 Kommentare
Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!
Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!

  • 39
    Reginald Barclay vor 9 Monaten Link zum Kommentar

    Schade, daß die nicht ausgeschaltet werden können. Ich will keine Technik haben, die mich nötigt, sie zu 'füttern' und zu pflegen wie ein Haustier. Wenn ich also die Apple-Kopfhöhrer mal nicht nutze und dann auch mal weg bin, werden die sich tiefentladen. Und das ist in jedem Fall schei5e für den Akku. Warum muß der Chip ständig unter Strom stehen? Kann der sonst nicht mehr starten? Das wäre ja ein designtechnischer Faux-Pas und damit könnte das Ganze ja nicht mehr als hochwertige Technik bezeichnet werden. Oder wird das Tiefentladen verhindert, indem er sich doch ausschaltet und kann der Chip doch neu gestartet werden? Warum ist dann kein Ausschalter dran oder warum kann man keinen Auto-Aus-Zeitraum in den Einstellungen wählen?
    Ich wollte mir die Dinger zulegen, aber nicht der Preis sondern die fehlende Ausschaltmöglichkeit war und ist für mich der Dealbreaker.

    Apropos "beste Geräuschunterdrückung": Das ist nach allem, was ich recherchiert habe, wohl war. Zusammen mit dem Sony WH-1000XM3 und überraschenderweise nicht mit einem der Nachfolger. Der Sony (habe ich) ist sehr gut, hingegen hat der Apple seine Stärke in den tiefen Frequenzen, dafür aber nicht so stark (nur im Vergleich mit Sony WH-1000XM3 gemeint) bei höheren Frequenzen.


    • Thomas Kern 13
      Thomas Kern
      • Staff
      vor 9 Monaten Link zum Kommentar

      Hey Reginald,
      bei der fehlenden Ausschaltmöglichkeit stimme ich Dir voll zu. Wenn ich die Kopfhörer mal zwei bis drei Tage im Case gelassen und nicht genutzt hab, war ich immer wieder negativ überrascht, dass dann in dem Zeitraum trotzdem etwa 35 Prozent Akku flöten gegangen sind.

      Der Klang und das ANC sind bei diesem Over-Ear-Kopfhörer der Hammer, was ich persönlich ziemlich erstaunlich finde, betrachtet man, dass es die Kopfhörer schon seit vier Jahren gibt.

      Reginald Barclay

VG Wort Zählerpixel