Abseits des Datenblatts: Wie die Kamera im iPhone X die Konkurrenz verblassen lässt
Die F-Zahlen von heute sind die Megapixel von gestern. Statt minimalen Verbesserungen bei den Spezifikationen revolutionieren Algorithmen die Fotografie. Wie, das zeigt Apple beim iPhone 8 Plus und iPhone X so offensichtlich wie kein anderer Hersteller zuvor. Wir werfen einen Blick auf die Kamera.
Rückblende: Als im vergangenen Jahr das Google Pixel auf den Markt kam, sorgte die Kamera für Erstaunen. Der verbaute Sony-Bildsensor vom Typ IMX378 lieferte auch unter schwierigen Verhältnissen bemerkenswerte Fotos. Aber war es wirklich der IMX378?
Nicht ganz. Das BlackBerry KeyOne beispielsweise verwendet den gleichen Sensor, schneidet in Sachen Bildqualität aber deutlich schlechter ab. Verantwortlich für die guten Bilder ist also gerade die Kamera-App des Pixel, die Google im Gegensatz zum Android-Betriebssystem nicht mit anderen Herstellern teilt. Einer der Kernpunkte der Pixel-App ist das Kombinieren einer ganzen Serie aus mit unterschiedlichen Einstellungen geschossenen Fotos, um ein optimiertes Bild zu erhalten.
Dieses massive Einwirken von Bildverarbeitungsalgorithmen wird auch als Computational Photography bezeichnet. Und damit kommen wir nun zu Apple.
Die Kamera im iPhone X
Auch wenn die technischen Daten nicht im Fokus (😉) dieses Artikels stehen, führe ich sie der Vollständigkeit halber trotzdem auf. Das iPhone X hat zwei neue Bildsensoren mit jeweils 12 Megapixeln. Beide Kameramodule haben einen optischen Bildstabilisator. Das Weitwinkelobjektiv bietet 28 Millimeter Brennweite und f/1.8, das Teleobjektiv kommt auf 56 Millimeter und f/2.4. Dazu gibt's einen Quad-LED-Flash.
Die lichtempfindlichen Chips sollen gewachsen sein und so nun 83 Prozent mehr Licht einfangen. Von einem Crop-Faktor von 7 und 1/2,9 Zoll Sensorgröße beim iPhone 7 ausgehend, würde dies ungefähr ein 1/2,0-Zoll-Format bedeuten, was größer als bei den anderen aktuellen Smartphones wäre. Ich bin sehr gespannt auf weitere Details.
Wie bei der vorherigen iPhone-Generation gibt es auch bei den neuen iPhones wieder einen Portrait-Modus, der den Hintergrund weichzeichnet. Neu ist jedoch die Portraitlicht-Funktion. Hierbei soll die Kamera-App das Gesicht der abfotografierten Person im Detail erkennen und verschiedene Arten von Beleuchtung simulieren. Zumindest in der Präsentation sah das durchaus eindrucksvoll aus.
Für die Berechnung der aufwändigen Effekte hat Apple im neuen A11-SoC einen eigenen Bildsignalprozessor untergebracht. Dieser soll außerdem auch beim Fokussieren und bei der Rauschreduktion unterstützen – und beim Videomodus.
Hier unterteilt Apple der Präsentation zufolge das aufgenommene Bild in insgesamt zwei Millionen Quadrate und analysiert diese hinsichtlich des Inhalts. Detailarme Bildbereiche werden so stärker komprimiert, während detailreiche Bereiche möglichst erhalten bleiben. Das ist per se natürlich nichts neues – viele Videoencoder arbeiten so – Apple will das aber eben besonders gut können. Beim Videocodec setzt Apple auf HEVC; und spricht gewohnt selbstbewusst von der besten Videoqualität in allen Smartphones. Das werden wir natürlich ausführlich testen.
Bei maximaler Auflösung von 4K sind 60 fps möglich. Zeitlupenvideos gibt es nun übrigens bei 1080p-Auflösung mit 240 Bildern pro Sekunde, was bei einer 30-fps-Wiedergabe einer achtfachen Verlangsamung entspricht. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy Note 8 schafft bei 240 fps aktuell nur 1280 x 720 Pixel.
Auch wenn das Thema schon zur Genüge durchgekaut wurde: Auch hier wird wieder einmal deutlich, welche Vorteile es hat, wenn Hard- und Software aus einer Hand kommen. Das ist natürlich auch für Android möglich, erfordert aber einfach deutlich mehr Zusammenarbeit zwischen vielen Partnern, die auch in einem Konkurrenzverhältnis zueinander stehen.
Das iPhone X bringt weiterhin eine 7-Megapixel-Frontkamera mit 3D-Scanner für das neue FaceID-Feature mit, sodass hier der Portraitmodus inklusive Bokeh-Effekt und Portraitlicht auch bei Selfies funktioniert.
Kameras im iPhone 8 und iPhone 8 Plus
Auf der Rückseite bringt das iPhone 8 Plus weitgehend die gleiche Kamera-Ausstattung mit wie das iPhone X. Die einzigen aus den bisherigen Informationen ersichtlichen Unterschiede betreffen die Tele-Kamera. Statt f/2.4 wie beim iPhone X bietet sie nur f/2.8 als Lichtstärke, was einem Unterschied von etwa 36 Prozent entspricht. Außerdem gibt es – wie auch schon beim iPhone 7 Plus – keinen optischen Bildstabilisator im Telemodul.
Bei der Frontkamera gibt es Standardkost. Hier verzichtet Apple auf den 3D-Scanner des iPhone X und verbaut eine konventionelle 7-Megapixel-Knipse.
Wie schon in der vorherigen Generation verzichtet auch das iPhone 8 ohne Plus auf das zweite Objektiv auf der Rückseite. Bei der Weitwinkel-Kamera gibt es dem aktuellen Informationsstand nach aber die gleiche Ausstattung wie beim iPhone X und iPhone 8 Plus.
Computational Photography is King
Mit den neuen iPhone setzt Apple einen Trend fort, den wir bereits bei diversen Android-Smartphones und deren Kameras beobachtet haben: Die Software wird immer wichtiger – Computational Photography is King.
Während alle Hersteller auf die weitgehend gleichen Hardware-Komponenten und das Android-Betriebssystem zugreifen können, sind die Bildverarbeitungsalgorithmen wohlgehütete Geheimnisse – auch bei Google selbst. Um sich hier wirklich von der Konkurrenz und den Android-Bordmitteln absetzen zu können, sind große Software-Abteilungen erforderlich, wie sie sich nur die absoluten Top-Hersteller leisten können.
Umso schwieriger wird es auf lange Sicht für die Kleinen, hier mitzuhalten. Im Gegensatz zum Betriebssystem und dem dazugehörigen Medien- und Appökosystem lässt sich für Google mit einer Kamera-App selbst kein Geld verdienen. Entsprechend gering dürfte das Interesse in Mountain View sein, die Standard-Ausstattung von Android zu verbessern.
Merkliche Fortschritte sind nur bei den größten Herstellern zu erwarten – oder bei Android allgemein, sobald Google das ganze System durch Apples Kamera-Fortschritte bedroht sieht. Solange sich die Marktverhältnisse zwischen iOS und Android nicht deutlich verschieben, dürfte sich hier jedoch nichts tun.
Ich kann das herum lästern nicht verstehen. Einige lassen an Apple Geräten wirklich nicht mal ein lumpiges gutes Haar.
Das kann mir echt keiner erzählen... Ich hätte am liebsten 5 verschiede Handys von verschiedenen Herstellern zum wechseln. Jedes Gerät der Top 10 bis 20 hat geile Sachen an sich. So auch Apple! Am liebsten würd ich mir überall das FÜR MICH beste rausholen und in ein Gerät packen.
5 verschiedene Handys - vielleicht solltest du dir im Klaren darüber sein, das ein Handy kein Selbstzweck ist. Entscheidend sind die Apps die darauf installiert sind, das Handy und das OS sind letztendlich nur Schnittstelle. Ich hatte bis vor kurzem noch ein S6, obwohl ich das S7 schon 2 Monate zu Hause rumliegen hatte. Das Umziehen bzw. der damit verbundene Zeitaufwand von einen aufs andere Handy hatte mich abgeschreckt es sofort zu nutzen (was zugegeben bei Apple wesentlich einfacher ist). Von der Funktionalität her gab es mit dem S6 nichts was ich ich nicht auch mit dem S7 machen kann. Schon gar nicht kann ich "10-20" geile Sachen entdecken die der Vorgänger nicht hatte und mein Leben nun entscheidend verbessert ;-) Einzig der Akku hält nun deutlich länger.Wenn es gut läuft komme ich nun auf 48 Stunden statt vorher 24-36.
Ein laaaaaanger Text. Man hätte auch kurz sagen können wir testen erst einmal.
Auf y..t..e gibt es bereits diverse Testbilder und Videos. Ergebnis kein Unterschied zu Android (Samsung, HTC & Co).
Besonders auffällig bleibt das ich jede am Markt befindliche Kamera gut und schlecht darstehen lassen kann.
Kann die Cam nun endlich Widescreen-Aufnahmen?
.
Konkurrenz belebt das Geschäft :)
Dieses digitale Wettrüsten zwischen Android und iOS ist doch toll. Im Endeffekt profitieren wir als Endverbraucher durch immer bessere und Massenmarkt fähige Gadgets.
Bisher sehe ich nur das die Smartphones immer teurer werden - wesentlich besser sehe ich nicht mehr. Es kommen zwar regelmässig neue Features dazu, die der Normaluser dann doch nie braucht, und damit es nicht langweilig wird, wandert der Fingerscanner mal von vorne nach hinten (oder verschwindet auch mal ganz), um dann wieder nach vorne zu wandern, jahrzehnte lang erprobte Anschlüsse wie ein Audioanschluss wird gestrichen, und ein Menu wandert von rechts unten nach links oben... gewonnen haben wir damit absolut nichts.
So kann man das auch sehen. Nur zahlt der Endkunde die Zeche dafür. Im Moment ist die Luft bei den Kameras raus oder positiv ausgedrückt es gibt z.Z. bei allen Flagschiffen der Hersteller keine schlechte Kamera.
Also ich mache Schnappschüsse mit einem Smartphone den ganzen Firlefanz brauche ich nicht.
Mist. Apple hätte dich mal eher fragen sollen. Hätten sie sich die Mühe und die Entwicklung sparen können.
Bei dem Ergebnis? JA!
Die Fortschritte sind mit der Lupe zu suchen und auf dem Smartphone Display nicht zu erkennen. Erst wenn du das Bild größer ausdruckst wirst du Unterschiede finden.
Das machst du wie oft?
Ich finde, dass es derzeit zu früh ist, eine solche Aussage, wie sie in der Überschrift gewählt wurde, seriös zu treffen.
Unabhängig davon, ist davon auszugehen, dass die Kameras des iPhone X , sowie 8 und 8 Plus, sehr gut sein werden.
Sie wurde bereits in der Vergangenheit sukzessive weiterentwickelt und von mal zu mal besser. Das wird sich nicht geändert haben, im Gegenteil.
Und genau das ist es, was Apple ausmacht.
Stetige Weiterentwicklung der verbauten Technik, der Hard und Software, des Designs und somit des Gesamtpaketes.
Dazu die ständige Kundenorientiertheit, die hier lediglich noch Samsung in ähnlichem Maße zeigt.
Besonders die Apple iOS Firmware Aktualisierungen, die sich mindestens über 5-6 Jahre weltweit zeitgleich installieren lassen.
Android? Fehlanzeige. Mit viel Glück 1-2 Jahre, meist nicht einmal das. Und wenn, dann mit vielen Monaten Verzögerung. Klar, dass ist u.a. der Hardware Vielfalt geschuldet.
Somit sind Produkte aus dem Hause Apple jederzeit Top aktuell.
Und das kann man derzeit von keinem Android Smartphone oder Tablet Hersteller behaupten. Dort gibt es lediglich einige wenige aktuelle Devices, die aktuell sind, doch ca. 80% aller Android Geräte sind dies nicht.
Ja doch meine Kinder würden eines kriegen
... gleich nach dem Porsche, der Eigentumswohnung und der Brustvergrößerung.
Sorry aber ich musste das einfach ergänzen. 😇
Gibt ihm, hebt mal die Nachteile des Gerätes nur ein wenig hervor, wie man es bei anderen Geräten getan hat und tut. Ja was haben wir dann.!!!!!!!!!!
Also, frage: wo standen bisher Die IPhones im Test? Wer hat Die Kamera im Pixel verbaut und Die Firmware geliefert?
HTC... Das U11 ist immer noch an der Spitze des DXO Marks, selbst nach den neuen Kriterien.
Nun ist HTC leider ein kleiner Hersteller und schafft Es trotzdem.
Kein Argument mit Klein oder groß!
Zitat: "Außerdem gibt es [...] keinen optischen Bildstabilisator" (beim iPhone 8 Plus).
Doch! Sowohl das 8er, als auch das 8+ verfügen über eine optische Bildstabilisierung, das X über eine duale optische Bildstabilisierung.
Es ging in dem betreffenden Absatz aber auch explizit um das Tele-Modul. Ich hab das in dem von Dir zitierten Satz trotzdem noch einmal explizit ergänzt, sodass es jetzt hoffentlich unmissverständlich ist ;-)
Wenn ich schon die Überschrift lese..... Ich dachte hier geht es hauptsächlich um Androiden... :(
Nunja, ein Blick über den Tellerrand kann aber dennoch spannend sein, oder nicht?