Fairphone 5 im Test: Ich will daran glauben!
Fairphone, der Hersteller von nachhaltigen und öko-verantwortlichen Smartphones, ist mit dem Fairphone 5 zurück. Das Datenblatt ist dieses Jahr etwas verführerischer mit OLED-Display und dreifachem 50-MP-Kameramodul. Das Smartphone wird acht Jahre lang Android-Updates erhalten. Sollte man bei einem Preis von 699 Euro für das Fairphone 5 auf Nachhaltigkeit setzen? Meine Meinung dazu findet Ihr in diesem ausführlichen Test.
Pro
- Reiferes und modulareres Design
- Zufriedenstellender 90-Hz-OLED-Bildschirm
- Große Fortschritte bei der Fotografie
- Hervorragende Update-Politik und Reparierbarkeit
Contra
- Enttäuschende Akkulaufzeit
- Gute Leistung, aber nicht für diese Preisklasse geeignet
- Preis-Leistungs-Verhältnis noch nicht ganz ausgewogen
Preis und Verfügbarkeit
Fairphone hat soeben eine erschwinglichere Version des Fairphone 5 auf den Markt gebracht. Das Datenblatt ist genau dasselbe wie bei dem Modell, das letztes Jahr erschien und das wir hier ausführlich getestet haben. Nur der Speicherplatz ändert sich. Die günstigere Version hat 6 GB RAM statt 8 GB und kommt mit 128 GB Speicherplatz. Sie wird für 549 Euro angeboten – die ursprüngliche Fassung mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher gibt es nach wie vor für eine UVP von 699 Euro.
Design
Das Fairphone 5 rühmt sich damit, dass sein Design aus recycelten und ethisch bezogenen Elementen besteht. Das Smartphone hat eine Rückseite aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff, einen Aluminiumrahmen und ist nach IP55 zertifiziert.
Stärken des Fairphone 5:
- Einfach zu zerlegen, Komponenten zugänglich.
- IP55-zertifiziert trotz des modularen Designs
- Gute Griffigkeit und gutes Design
- Rahmen aus Aluminium
Schwächen des Fairphone 5:
- Nicht wasserdicht
- Der SIM- und der microSD-Slot werden durch den (herausnehmbaren) Akku blockiert.
- Das Plastik auf der Rückseite sieht nicht hochwertig aus
Das Fairphone 5 ist in drei Farben erhältlich: blau, schwarz und transparent. Unser Testmodell haben wir in der letzteren Farbe bekommen.
Als Fanboy des Nothing Phone (2) ist mir die transparente Rückseite sehr wichtig. Fairphone hat farbige Muster auf die Komponenten aufgebracht, die durch den Deckel der Rückseite sichtbar sind, und dieser Look hat mir ziemlich gut gefallen. Aber ich muss zugeben, dass das Plastik der abnehmbaren Rückseite nicht gerade nach Premium aussieht.
Das Smartphone bietet mit seinen abgerundeten Ecken eine gute Griffigkeit. Der Rahmen besteht aus Aluminium und erinnert mich vom Feeling her an den des iPhone 11. Das Smartphone ist nach IP55 gegen Wasser und Staub zertifiziert. Das ist besser als beim Fairphone 4 (IP54), aber Ihr dürft es nicht unter Wasser tauchen.
Das Display des Fairphone 5 ist flach und obwohl es für meinen Geschmack ein etwas zu breites Kinn und eine etwas zu breite Stirn hat, sind diese symmetrisch. Geschützt wird das Ganze durch Corning Gorilla Glass 5.
Das Smartphone ist mit einem Gewicht von 212 g ziemlich schwer, aber ich finde es nicht zu klobig.
Aber das wirklich Interessante am Design des Fairphone 5 ist sein modularer Charakter. Ihr könnt einfach die Plastikabdeckung auf der Rückseite abnehmen, um an die verschiedenen Komponenten zu gelangen. Insgesamt könnt Ihr 10 Komponenten entnehmen und austauschen: das Display, den USB-C-Anschluss, die Lautsprecher oben und unten, die Selfie-Kamera, die beiden Objektive auf der Rückseite (separat), den Akku, den SIM-Port, den SD-Port, den Blitz, etc.
Ihr könnt die Komponenten im Shop des Herstellers kaufen. Das Smartphone hat eine fünfjährige Garantie, sodass die Ersatzteile genauso lange verfügbar sein werden. Ich finde es allerdings schade, dass der Akku, der zwar herausnehmbar ist, die SIM- und microSD-Ports blockiert. Man muss ihn herausnehmen, um daran zu gelangen.
Was die Demontage angeht, so ist sie recht einfach und vor allem schnell erledigt. Es ist ein bisschen stressig, wenn man ein bisschen Kraft aufwenden muss, um bestimmte Teile zu entfernen, und ich hatte Angst, das Smartphone zu zerbrechen. Aber letztendlich klappte alles ohne Komplikationen. Es gab keinen Datenverlust und keine Fehlfunktionen nach dem Zusammenbau.
Fairphone legt auch großen Wert auf die umweltfreundliche und ethische Dimension des Designs des Fairphone 5. Mindestens 70 Prozent der 14 Schlüsselkomponenten des Smartphones bestehen aus Materialien, die entweder recycelt oder aus ethischen Quellen stammen. Aber ich werde mich den Verpflichtungen von Fairphone in einem eigenen Artikel zu einem späteren Zeitpunkt widmen.
Display
Das Fairphone 5 hat ein 6,46 Zoll großes POLED-Display mit einer Auflösung von 1224 x 2770 px, einer Bildwiederholrate von 90 Hz und einer maximalen Helligkeit von 800 Nits in der Spitze.
Stärken des Fairphone 5:
- Keine abgerundeten Kanten
- Die 90 Hz reichen für eine flüssige Wiedergabe aus.
Schwächen des Fairphone 5:
- Die etwas schwache Helligkeit, die dazu führt, dass man den Regler auf 100 Prozent stellen muss.
- Keine variable Bildwiederholrate (LTPO)
- Zu dicke Bildschirmränder
Ich stellte keine großen Mängel in Bezug auf die Qualität des Bildschirms des Fairphone 5 fest. Die Farbgebung erschien mir mit dem Modus "Natürlich" etwas zu kühl, daher habe ich mich für den Modus "Lebendig" entschieden. Die Bildwiederholrate ist ohne LTPO-Technologie nicht variabel. Man kann zwischen 60 und 90 Hz wählen, das ist alles.
Die maximale Helligkeit von 800 Nits in der Spitze ist auch nicht gerade rekordverdächtig. Im Freien, mit der automatischen Helligkeit, war ich immer bei 100 Prozent. Ich denke, dass der Hersteller das Ganze noch optimieren sollte, um die Akkulaufzeit des Smartphones zu erhalten.
Ich persönlich finde, dass die Ränder des Bildschirms immer noch zu dick sind. Das Kinn und die Stirn erschienen mir dabei besonders auffällig. Dafür gefällt mir, dass der Bildschirm flach ist.
Kurz gesagt, es ist nicht das Beste vom Besten, aber ich fand nicht, dass mein Nutzererlebnis dadurch übermäßig eingeschränkt wurde.
Schnittstelle/OS
Das Fairphone 5 läuft auf Stock Android 13. Es gibt keine Bloatware, lediglich eine Fairphone-App und eine tolle Update-Politik.
Stärken des Fairphone 5:
- 5 Android-Updates + 8 Jahre Sicherheits-Updates.
- Stock Android ohne Bloatware, wirklich null
- Die Fairphone-App ist nützlich, um das Zerlegen des Smartphones zu verstehen.
Schwächen des Fairphone 5:
- –
Die Software des Fairphone 5 ist das schlichteste, aber auch das uninteressanteste Element des Smartphones. Es ist schnörkelloses Android 13, das ist alles.
Ihr findet alle Menüs, alle Android-Funktionen, die Ihr bereits vom Google Pixel 7 oder jedem anderen Smartphone mit Stock-Android kennt. Mehr gibt es dazu wirklich nicht zu sagen.
Es gibt aber eine offizielle Fairphone-App, über die Ihr Informationen über den Gesundheitszustand Eures Geräts, Video-Tutorials zum Auseinandernehmen, Anleitungen zum Verständnis der verschiedenen Module im Inneren des Smartphones und eine Hilfeseite bei technischen Problemen abrufen könnt.
Abgesehen von dieser App gibt es keine Bloatware auf dem Fairphone 5. Kein berüchtigtes Booking.com, kein TikTok, keine Handyspiele, nichts. Nur die Google-Suite, wie auf jedem anderen Android-Smartphone.
Das Fairphone 5 unterstützt NFC, Bluetooth 5.2 und eSIM. Aber der große Software-Trumpf des Fairphone 5 ist seine Update-Politik. Fairphone verspricht, dass das Fairphone 5 fünf große Android-Updates und acht Jahre lang Sicherheitsupdates erhalten wird.
Ich weiß nicht, wie funktionstüchtig das Fairphone 5 in fünf Jahren noch sein wird, da es ein recht bescheidenes SoC besitzt. Aber es ist wieder einmal die beste Update-Politik auf dem Markt. Vor allem, da Fairphone auch Partnerschaften wie mit Murena hat, um den Support für seine Smartphones zu verlängern.
Leistung
Das Fairphone 5 ist nicht mit dem neuesten Snapdragon-SoC ausgestattet, wie Ihr vielleicht schon erwartet habt. Aber in Wirklichkeit hat es gar keinen Snapdragon, sondern einen ganz besonderen Chip namens QCM6490. Die Leistung ist der des Snapdragon 778 sehr ähnlich, mit einer ausgezeichneten Stabilität und ohne Überhitzung.
Stärken des Fairphone 5:
- Sehr stabile Leistung
- Keine Überhitzung
Schwächen des Fairphone 5:
- Gaming mit 60 FPS ist nicht immer möglich.
- Nicht sicher, ob der Chip in 5 Jahren noch wettbewerbsfähig ist.
Der in 6 nm geätzte SoC verfügt über eine Octa-Core-CPU mit einer 1 + 3 + 4-Konfiguration und eine Adreno-643-GPU mit 812 MHz. Der Prozessor besteht aus 1 Cortex-A78-Kern mit 2,7 GHz, 3 Cortex-A78-Kernen mit 2,2 GHz und 4 Cortex-A55-Kernen mit 1,9 GHz.
In Bezug auf die Rohleistung verhält sich das Fairphone 5 wie ein Nothing Phone (1) (Test) oder ein beliebiges Android-Smartphone mit einer der unzähligen Variationen des Snapdragon 778-SoCs.
Fairphone 5 QCM6490 |
Nothing Phone (1) Snapdragon 778G+ |
Poco X5 Pro |
|
---|---|---|---|
3DMark Wild Life | 3094 | 2809 | 2457 |
3DMark Wild Life Stress Test | Bester Loop: 3082 Schlechtester Loop: 3052 |
Bester Loop: 2832 Schlechtester Loop: 2816 |
Bester Loop: 2459 Schlechtester Loop: 2438 |
Geekbench 5/6 | Geekbench 6: Single: 1132 Multi: 2955 |
Geekbench 5: Single: 796 Multi: 2889 |
Geekbench 5: Single: 768 Multi: 2685 |
Die Leistung geht nicht durch die Decke, vor allem wenn man sie mit der Leistung von Smartphones vergleicht, die gleich viel kosten. Der Vorteil ist, dass die Leistungsstabilität hervorragend ist. Sie liegt beim Fairphone 5 bei über 99 Prozent. Es gibt keine Überhitzungserscheinungen und das Thermoboarding ist fast nicht wahrnehmbar.
Bei Call of Duty Mobile habe ich die Grafiken auf die höchste Stufe und die Framerate auf die mittlere Stufe eingestellt. Ich hatte, um ehrlich zu sein, Schlimmeres erwartet.
Was die Haltbarkeit angeht, frage ich mich, ob dieses SoC in fünf Jahren, der Garantiezeit des Smartphones, noch effizient genug sein wird. Und wie sieht es mit der Leistung in acht Jahren aus, in denen das Fairphone 5 auf dem neuesten Stand gehalten werden soll?
Ich verstehe, dass dieser Fehler nicht von Fairphone verursacht wird. Der Hersteller ist in hohem Maße von der Unterstützung durch den Chiplieferanten abhängig. Und ein so langer Support wird normalerweise nicht für die hochwertigsten Chips angeboten, um die Rentabilität zu gewährleisten.
Aber das ist meiner Meinung nach einer der blinden Flecken in der Politik von Fairphone.
Fotoqualität
Das Fairphone 5 verfügt auf der Rückseite über eine Dual-Kamera. Die besteht aus der Hauptkamera und einer Ultraweitwinkel-Cam mit jeweils 50 MP. Die Selfie-Kamera bietet ebenfalls eine Auflösung von 50 MP. Die Fotoqualität ist sicherlich DER Punkt, an dem Fairphone die größten Fortschritte gemacht hat.
Stärken des Fairphone 5:
- Die Hauptkamera ist sowohl bei Tag als auch bei Nacht gut.
- Gute Farbgebung und Detailgenauigkeit bei Weitwinkelaufnahmen
- Die Selfie-Kamera ist bei Tag sehr effektiv.
Schwächen des Fairphone 5:
- Die Ultraweitwinkel-Kamera ist bei Tag zu ungleichmäßig und bei Nacht schlecht.
- Limitierter digitaler Zoom
Die Fotoqualität war beim Fairphone 4 meiner Meinung nach sehr schlecht. Der Hersteller hat sich in diesem Punkt sehr viel Mühe gegeben und ich erkenne einen deutlichen Fortschritt.
Die Farbgebung ist insgesamt viel natürlicher und weniger kühl. Die Detailgenauigkeit ist auch mit dem Sensor der Hauptkamera (Sony IMX800), sehr gut. Es gibt kein Teleobjektiv, aber der 2-fache Zoom der Hauptkamera reicht aus. Mehr als ein 20-facher digitaler Zoom ist nicht zu erwarten.
Die Ultraweitwinkel-Kamera hingegen hat mich enttäuscht. Bei Tag führt die Verzerrung an den Rändern des Bildes zu einem Verlust an Details. Und nachts ist es die digitale Glättung zur Rauschunterdrückung, die jede Spur von Schärfe aus den Fotos entfernt.
Der Selfie-Shooter erschien mir bei Tag sehr effektiv und bei Nacht sehr schlecht. Und der Nachtmodus hat mich nicht wirklich überzeugt. Er fügte dem Bild manchmal Artefakte hinzu, die ohne den Nachtmodus nicht vorhanden waren. Spiegelungen, Flare-Effekte usw. Zumindest war dies im manuellen Nachtmodus der Fall. Im automatischen Modus waren die Ergebnisse der Hauptkamera in Ordnung, mehr aber auch nicht.
Bei Videos schafft das Fairphone 5 mit allen Kameras auf der Vorder- und Rückseite 4K-Aufnahmen mit 30 FPS.
Akkulaufzeit & Aufladen
Das Fairphone 5 verfügt über einen 4200-mAh-Akku, der herausnehmbar ist. Der Akku kann über ein Standardkabel mit 30 W aufgeladen werden, aber nicht kabellos.
Stärken des Fairphone 5:
- Der Akku ist herausnehmbar und günstig zu ersetzen.
Schwächen des Fairphone 5:
- Enttäuschende Akkulaufzeit
- Kein Ladegerät oder Kabel im Lieferumfang enthalten
- Keine kabellose Aufladung
Das Fairphone 5 hat nicht den energieeffizientesten AMOLED-Bildschirm oder SoC auf dem Markt. Ich hatte erwartet, dass der 4200-mAh-Akku dadurch sehr lange durchhalten würde.
Aber in unserem PC Mark Benchmark hielt das Fairphone nur 8 Stunden und 20 Minuten durch, bevor die Akkulaufzeit unter die 20-Prozent-Marke fiel. Das ist ein wirklich schwacher Wert.
In der konkreten Nutzung hielt der Akku ohne große Probleme einen Tag lang durch. Allerdings musste ich es abends, wenn ich vom Büro nach Hause kam, aufladen. In dieser Preisklasse ist das ehrlich gesagt enttäuschend.
Übrigens kostet der Akku des Fairphone 5 39,95 Euro, wenn Ihr ihn als Ersatzteil kauft. Im schlimmsten Fall könntet Ihr also einen Ersatzakku mit Euch herumtragen und ihn auswechseln, wenn Euch der Saft ausgeht. Aber im Ernst: Die Akkulaufzeit des Fairphone 5 ist meiner Meinung nach das größte Manko des Smartphones.
Was das Aufladen angeht, so ist das standardmäßige kabelgebundene Aufladen mit 30 W nicht besonders aufregend. Nach 15 Minuten Ladezeit war ich bei 36 Prozent und nach 30 Minuten bei 75 Prozent. Ich brauchte etwas weniger als eine Stunde, um auf 100 Prozent zu kommen.
Da Fairphone aber weder ein Ladegerät noch ein Kabel beilegt, müsst Ihr darauf achten, dass Ihr eine Kombo benutzt, die mit dem USB-PD-3-Standard kompatibel ist. Ich denke, das sollte kein Problem sein. Aber die Ladegeschwindigkeit kann variieren, je nachdem, was Ihr einsetzt.
Datenblatt
Fairphone 5 - Technische Daten | |
---|---|
Bild | |
Display | Poled 6,46 " | 1224 x 2770 p | 90 Hz |
Maße & Gewicht | 161,60 x 75,83 x 9,6 mm | 212 g |
Farben | Schwarz, Blau, Transparent |
SoC | Qualcomm QCM6490 |
Speicher | 8 GB RAM 256 GB Speicher (erweiterbar auf bis zu 2 TB) |
OS | Android 13 |
microSD | ✔️ |
Dual SIM | ❌ |
eSIM | ✔️ |
Kamera | Hauptobjektiv: 50 MP | f/1.88 | OIS Ultraweitwinkelobjektiv: 50 MP | f/2.2 | FOV 117°. |
Selfie | 50 MP | f/2.45 |
Video | 4K bei 30 FPS | 1080p bei 60 FPS |
Audio | 2 Stereo-Lautsprecher Kein 3,5-mm-Klinkenanschluss |
Akku | 4200 mAh |
Aufladen | Kabelgebunden: 30 W | Kein kabelloses Aufladen. |
IP-Zertifizierung | IP55 |
Konnektivität | Wifi 6 | Wi-Fi Direct | Bluetooth 5.2 | NFC |
Fazit
Ich hätte dem Fairphone 5 die Note 4,5/5 gegeben, wenn die Akkulaufzeit besser gewesen wäre. Die Fortschritte im Vergleich zum Fairphone 4 sind nicht zu leugnen. Der Bildschirm ist besser. Die Kamera ist besser. Die Leistung ist besser. Die Modularität ist besser.
Nur die schwache Akkulaufzeit kostet Punkte, ebenso wie die Ungewissheit, ob das SoC acht Jahre lang wettbewerbsfähig bleibt. Aber trotzdem werde ich es ernsthaft als Daily verwenden und erwäge auch, eine Zeit lang /e/OS von Murena zu installieren, um den Zadisten-3.0-Wahn auf die Spitze zu treiben.
- Ich erkläre Euch, warum es keinen Sinn macht, sich auf die Spezifikationen Eures Smartphones zu versteifen.
Ich möchte wirklich sehen, ob meine Nutzererfahrung durch ein "begrenztes" Datenblatt für ein 700-Euro-Smartphone ernsthaft beeinträchtigt wird oder nicht. Denn ja, ich stimme zu, dass das Fairphone 5 seinen Preis von 699 Euro nicht wert ist, wenn es um das reine Verhältnis von technischen Daten und Preis geht.
Aber ich habe auch das Gefühl, dass der Hersteller immer besser versteht, welches empfindliche Gleichgewicht er erreichen muss, um mehr Nutzer:innen zu bekehren. Die Spec-Sheets der Fairphones werden allmählich wettbewerbsfähiger.
Übrigens, wenn Ihr denkt, dass es zu teuer für das ist, was es bietet, warte ein oder zwei Jahre. Dann wird das Smartphone fast nichts mehr kosten, aber es wird immer noch aktualisiert werden.
Hallo an die Runde:). Ich möchte wirklich an das Fairphone glauben, finde im Gegensatz zu vielen anderen hier den Preis jedoch gerechtfertigt, da die Komponente Nachhaltigkeit UND vor allem die Transparenz gegeben sind. Was mich allerdings schon damals vom Fairphone 4 abgehalten hat, war die Kamera, die schlicht und weg echt schlecht abgeschnitten hat und das bei nahezu allen Testern. Das Fairphone 5 zeigt Ansätze für eine erhebliche Verbesserung, sollte es mit Updates in Sachen Kamera nochmal besser werden, werde ich es mir im Januar auch holen, ansonsten eher weniger.
Zum Abschluss: Großes Lob an Fairphone. Die machen einen wirklich tollen Job und haben bezüglich Offenheit und Transparenter Haltung vieles bewirken können.
Auf DxOMark hat die Kamera wieder katastrophal abgeschnitten
Der QCM6490 von Qualcomm ist zwar kein Snapdragon, aber er ist von Snapdragons der neunten Generation abgeleitet.
Es handelt sich um ein SoC für industrielle Anwendungen, insbesondere für IIoT-Anwendungen, und als solches wird es von Qualcomm sehr lange supportet, ist also überhaupt in einigen Jahren immer noch lieferbar, anderseits liefert Qualcomm sehr lange noch (Treiber-)Updates für solche SoCs, da Industriekunden solche Gerätschaften sehr lange, mitunter zwei, drei Jahrzehnte einsetzen wollen, und daher auch bereit sind, für entsprechenden Support etwas mehr zu bezahlen.
Ob das SoC nun in acht Jahren noch brauchbar ist, dürfte stark von der Anwendung abhängen, grundsätzlich verneinen würde ich das allerdings nicht. Wer sein Smartphone schon heute bis an die Grenzen mit anspruchsvollem Videorendering oder High-End Egoshootern ausreizt, könnte solche Performance Probleme wirklich bekommen, insbesondere wenn diese Anwendungen dann auf heute noch gar nicht verfügbar Erweiterungen, wie spezielle hochleistungsfähige NPU's zugreifen wollen sollten.
Diese Anwender dürften aber auch heute schon kein Gerät der gehobenen Mittelklasse wie das Fairfone 5 in Betracht ziehen.
Für die meisten Alltagsanwendungen sehe ich dieses Problem aber nicht.
Geht man von einer Leistungssteigerung in jeder SoC-Generation von 20% aus, dann hat eine vergleichbare CPU in acht Jahren 1,2^8 = 4,3 mal mehr Rechenleistung Steigt die Leistung aber jährlich nur um 10%, dann ist eine vergleichbare CPU in acht Jahren 1,1^8 = 2,14 mal schneller.
Vergleicht man ein Samsung S23 mit einem A04 liegen die verfügbaren Bechmarks um den Faktor vier bis zehn beim High-End-Gerät höher.
Hat ein aktuelles Fairphone in acht Jahren eine, sagen wir mal dreifach höhere Leistung, und entspricht das Fairphone 5 aktuell einen Gerät der oberen Mittelklasse, dann dürfte es in acht Jahren immer noch einen Gerät der dann aktuellen unteren Mittelklasse entsprechen. Und mit dem lässt sich dann weniger, aber immer noch viel machen, und insbesondere Alltagsanwendungen wie Messenger, Email, Navigation usw. sollten auch dann noch problemlos laufen, denn das machen sie ja i.d.R. auch auf einem Einsteigergerät wie dem A04, auch wenn dessen Leistung auf dem Papier gegenüber der des High-End-Bruders schwach aussieht. Und ein aktuelles Android ist auch für schwachbrüstige Geräte kein Problem.
Den grundsätzlichen Ansatz von Fairphone halte ich für richtungsweisend, will man zukünftig ernsthaft Müllberge reduzieren und Rohstoffe einsparen, denn dafür reichen lange Updates alleine nicht. Reparaturen müssen sich noch lohnen, auch wenn ein Gerät ein paar Jahre auf dem Buckel hat, dazu müssen sie preisgünstig sein, das setzt preisgünstige Ersatzteile voraus, die zudem schnell austauschbar sein müssen. Der modulare Aufbau der Fairphones in Verbindung mit langen Updatezeiten ist also genau die richtige Lösung, um Geräte lange nutzen zu können, wenn das gewollt ist, und sie andernfalls weniger anspruchsvollen Nutzern als Gebrauchtgeräte weiter zu verkaufen. Eine Ausweitung dieses Konzepts auf andere Consumergeräte wie Fernseher wäre wünschenswert, aber auch auf Autos. In anderen Bereichen wie dem Maschinenbau oder der Wehrtechnik, wo lange Stillstands- oder Ausfallzeiten nicht hinnehmbar sind, sind solche Konzepte auch schon länger anzutreffen.
Zwar mag der Preis rein an der Datenblattleistung gemessen hoch sein, nur eine notwendige Reparatur ausserhalb von Garantie und Gewährleistung kann diesen Preis aber schnell stark relativieren.
Dass Fairphone nicht zu den geringeren Kosten eines Massenherstellers fertigen kann ist ein Fakt, der allerdings für viele Käufer keine Entschuldigung für den höheren Preis sein dürfte.
Mein Gerät ist noch zu neu, um an eine Neuanschaffung zu denken, beim nächsten Kauf werde ich aber Fairphone in die engere Wahl einbeziehen.
Ich kann das Geunke wegen dem SoC absolut nicht nachvollziehen: wer 4 K Spiele in 90 fps spielen möchte, oder Stundenlange 4K Videos auf den Handy schneiden/bearbeiten möchte, der nimmt doch sowieso was anderes. Allen anderen wird es in fünf Jahren auch noch reichen. Zum Vergleich, ein alter Snapdragon 835 (im seligen LG V30) war damals der Top-SoC, schneller ging nicht. Wo liegt der heute? Nun ja, ein Snapdragon 480G ist heute schneller. Hatte ich vor dem Wechsel einen Mangel an Rechenleistung gespürt? Nein!
Use case: Fotos machen und ein wenig bearbeiten, Musik hören, surfen, Videos gucken, GPS Navigation, Fitnesstracken und 100 Apps für alles mögliche. Geht mit dem alten V30 heute wie damals. Geht mit dem SD 480G genauso.
So und der FP5 SoC ist x-mal schneller als ein SD 835 ... die Kritik am SoC ist leider ein typisches Tech-Journalisten-Syndrom.
Zum Preis: best Bang-for-Buck? Aber sicher doch, man nehme den Preis und dividiere ihn durch die Jahre an Support. Macht 87,50 EUR/Jahr. Ist ein ziemlich fairer Preis für ein vollkommen solides Gerät. Oder?
Ich habe in der Regel um die 150 bis 200 Apps auf dem Handy. Da muß schön Leistung da sein
150-200 Apps ?
Alle Achtung.
Weniger ist mehr.
Probier doch Mal die eine oder andere App mit der Web-App zu ersetzen.
Weniger Stromverbrauch, schnelleres Smartphone und last but not least, mehr Privacy🙃
Vordergrundprozesse brauchen (ggf. viel) Leistung, die reine App-Anzahl ist egal. Solange die Apps keine 5 Hintergrundprozesse haben und nicht laufend Erinnerungen rausfeuern kannst Du auch 300 Apps auf dem Handy haben, dafür braucht der SoC keine Leistung. Was Du da brauchst, ist eigentlich nur Speicherplatz und RAM (und selbst den organisiert Android hinreichend bedarfsgerecht) und falls viele Hintergrundprozesse laufen müssen, Akku (und wenn laufend Erinnerungen kommen: starke Nerven) ...
Wann machen denn die älteren SoC Komponenten von vor 3-5 Jahren schlapp? Sie gehen in die Knie, wenn der User damit aktuelle Spiele spielen möchte und irgendwelche Benchmark Tests diese stressen. Also m.M.n für mich persönlich absolut zu vernachlässigende Genres.
Das Telefonieren, Fotos knipsen, Social Media etc geht doch weiterhin ohne Probleme. Wer braucht 8K Videoaufnahmen, 200 MP Binning Fotos?!
Hier geht es dann bei älteren Geräten lediglich um Sicherheits Updates damit sensible Apps wie Banking Apps weiterhin genutzt werden können. Das ist doch bei 8(!) Jahren Updatepolitik gegeben.
Also für mich sind Nachtaufnahmen bzw Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen wichtig. Und da ist das Fairphone 5 laut DxOMark gnadenlos untergegangen.
ach immer dieses "wer braucht das schon". Nein das braucht niemand. Aber was ich zur Zeit als Elternteil hauptsächlich "brauche": 5x Tele, Nachtmodus, schneller Autofokus/Aktivaufnahme und ein sehr gute Akku. Dazu spiele ich am Smartphone und bräuchte einen relativ guten Prozessor. Ich brauche aber persönlich keine Selfiecam, kein ultraweit, im Grunde keine Updates (außer Sicherheit). Wer sagt "ich brauche aber kein" hat sicherlich zusätzlich etwas zu Hause, dass das aufgleicht. Bei den Kameras sicherlich eine 1000€+ DLSR und beim gaming eine 400-600€ Playstation oder Xbox...das habe ich nicht und will ich auch nicht. und genau deswegen sollte nein Smartphone das bestens leisten. Und ja, auch ich habe Interesse an einem Fairphone, weil ich diese Ausbeuterka**e nicht leiden kann. Ist aber nicht. Die Kameras stinken immer noch ab, vor allem nachts...für mich daher nichts.
Das Fairphone wird in China hergestellt. Einen auf nachhaltig machen während man in einem Land produziert welches Demokratiefeindlich ist, Minderheiten unterdrückt und einem anderen Land mit einem Angriffskrieg droht halte ich für verlogen und zynisch.
Dann darfst du dir kein einziges Smartphone kaufen. Den auch in den Apple, Samsung, Gigaset, etc Handys sind UNZÄHLIGE Komponenten aus China verbaut.
Samsung stellt nahezu alles selber her wie kein anderer Hersteller, Samsung hat auch die meisten eigenen festen Mitarbeiter, produziert in Korea und Vietnam.
Deine Aussage trifft auf die Meisten zu, aber nicht auf Samsung.
Siehe: www[.]fairphone[.]com/de/impact/?ref=header
Und siehe: www[.]fairphone[.]com/de/impact-report/
Ich finde solche platte und kurzgreifende Kritik dient oft nur dazu, das eigene Konsumverhalten nicht weiter hinterfragen zu wollen. Auch in China kann man arbeitnehmerfreundlich produzieren (lassen). Stell Dir vor die FP Macher fahren sogar hin, und schauen sich das an, die Chinesischen Arbeiter dürfen einen Betriebsrat gründen, etc. ... ganz zu schweigen von den Rohstoffen, die weltweit überwiegend menschenunwürdig geschürft werden, wenn man da eine 60% Quote von "sauberen" Rohstoffen zusammenbringt, dann macht das einen Unterschied.
Also bitte, Informationsquellen hast Du ja jetzt. Gibt auch noch mehr, hier www[.]fairphone[.]com/de/resources-policies/ findest Du dann auch noch externe Ressourcen verlinkt ...
Das Fairphone schwächelt leider in einer absoluten Kerndisziplin jedes Smartphones: Dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn bis auf die Nische derjenigen, die unter dem Nachhaltigkeitsaspekt ohnehin das Fairphone ins Auge gefasst haben (oder schon ein älteres Modell besitzen), trifft das Gerät auf dem Markt im Wesentlichen auf zwei Gruppen:
1. Technik-Nerds wie unsereins hier im Forum. Technik-affine Menschen. Die schauen erst auf die Specs und wissen, in welchem Bereich diese anzusiedeln sind, dann schauen Sie auf das 699,00 Euro-Preisschild - und winken ab. Rein unter technischen Gesichtspunkten, die hier im Vergleich zur gleichpreisigen, nicht so nachhaltigen Konkurrenz schlicht abrauchen
2. Die weitaus größere, viel eher die größte Gruppe: Die der preissensiblen Käufer. Die sehen, dass ihnen diese Specs auch schon für z.B. 300 Euro angeboten werden können - und verzichtem prompt auf den Griff zum Fairphone, denn bei allem Applaus für die Nachhaltigkeit des Geräts bleibt das Hemd nun einmal näher als die Hose.
Nehmen wir dann noch diejenigen hinzu, die ohnehin High Tech und das Beste bevorzugen, so ist das Fairphone schlicht aus dem Rennen. Unerfreulich unter Umweltaspekten, aber so ist es derzeit nun einmal.
Und so bleibt das Fairphone eine bewusste Entscheidung für genau die Klientel, die ohnehin bereit ist, zugunsten einer positiveren Umweltbilanz sowohl auf bessere technische Daten einerseits als auch auf niedrigere Preise andererseits zu verzichten. Und damit auch in der Nische.
Das Fairphone ist einzig und allein für die Leute gedacht und gebaut, die bewusst einen nachhaltigen Lebensstil führen und technisch keine großen Ansprüche haben. Ganz kleine Nische. Wird es auch bleiben.
Die technischen Specs würden mir reichen.
Aber ich kaufe Smartphones (leider) auch mit dem Auge.
Die abgerundeten Ecken und die dicken Bezels lassen das Gerät wie ein 08-15 100€ Smartphone von Doogee oder Wiko ausschauen.🫣
Next.
Und so hat halt jeder immer eine Ausrede, warum gerade er oder sie nicht nachhaltig sein kann. Sollen das doch bitte die anderen machen oder in deinen Worten.....Next.
Klingt interessant als nächstes Smartphone für die Schwiegereltern...
Naja, sagen wir mal so: Wenn wir User unsere Geräte fünf Jahre behalten und nutzen würden, wäre auch schon viel gewonnen.
Zum Fairphone: Ich finde es sogar ganz hübsch. Auch die Ränder stören mich nicht. Aber Display und Akku sind mir nicht gut genug. Das Display ist schließlich die Schnittstelle zum Benutzer. Und die MUSS bei mir optimal sein. Der Akku könnte eventuell eher die Grätsche machen und wäre dann auch nicht nachhaltig. Mein Eindruck ist eher gemischt.