Find X5 Lite im Test: Oppo selbst bietet bessere Alternative
Das Find X5 Lite ist Oppos günstige Alternative zum Find X5 und zum Find X5 Pro. Im Test zeigt sich allerdings, dass das günstigste Modell es nicht ganz mit seinen großen Brüdern aufnehmen kann. Die beste Alternative zum neuesten Lite-Modell kommt dabei überraschenderweise von Oppo selbst.
Pro
- Gute Leistung
- Leichtes Gewicht
- Sehr schnelles Aufladen
- Gute Akkulaufzeit
Contra
- Bloatware
- Makrokamera nur ein Gimmick
- Kaum Unterschiede zum viel günstigeren Reno6
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Kurzfazit zum Find X5 lite
Trotz seines Flaggschiff-Stammbaums ist das Find X5 Lite ein echtes Mittelklasse-Handy. Außerhalb der ColorOS-Grenzen wird das Telefon dabei in den Google Play Services, Benchmarks und Co. immer als Reno7 5G identifiziert. Wir haben es also mit einem klassischen Fall von Rebranding zu tun.
Zu einem Preis von knapp 500 € konkurriert das Find X5 Lite direkt mit dem Samsung Galaxy A53 und wirft Features wie eine gute Standard-Speicherausstattung (8+256 GB), ein flüssiges 6,43-Zoll-OLED-Display, einen relativ schnellen 5G-Prozessor und das mitgelieferte 65-W-SuperVOOC-Ladegerät in die Waagschale.
Allerdings gibt es zu diesem Preis recht wenig Vorteile gegenüber dem Oppo Reno5 5G, das bereits im Handel erhältlich ist.
Design & Display: Unverschämt Reno'esque
Im Vergleich zu den anderen Modellen der Find-X5-Reihe fällt auf, dass das Lite-Modell nicht der gleichen Designsprache folgt. Das verrät die Herkunft des Models aus der Reno-Serie. Natürlich ist das kein direkter Nachteil, denn das Reno7 5G
Find X5 Lite bietet eine gute Verarbeitungsqualität mit traditionellem Design auf der Rückseite.
Gefällt:
- Kunststoffrückseite nahezu fingerabdrucksicher
- Gute Verarbeitungsqualität
- Erstaunlich leicht
- Gutes AMOLED-Display
Gefällt nicht:
- Bildwiederholrate nicht so hoch wie bei der Konkurrenz
Die Vorderseite wird vom 6,43-Zoll-AMOLED-Display dominiert, das "gut genug" ist. Es bietet ein gutes Maß an Helligkeit, eine solide Bildwiederholrate und eine gescheite Auflösung. Oppo zielt dabei nicht wirklich auf die besten Spezifikationen der Klasse ab, bietet dabei aber einen guten Kompromiss zwischen Funktionen, Preis und Akkulaufzeit.
Wenn man das Display wirklich kritisieren möchte, könnte man auf den recht großen Rahmen auf der Unterseite hinweisen. In der Praxis hilft das allerdings bei der Benutzerfreundlichkeit, da der untere Teil des Bildschirms leichter zu erreichen ist, zumindest für meine durchschnittlich großen Hände.
Auf der Rückseite setzt das Find X5 Lite auf einen traditionellen Kamerabuckel und nicht auf das unkonventionelle Design, das bei den teureren Modellen zum Einsatz kommt. Das getestete Gerät verfügt über ein attraktives Kunststoff-Finish mit Farbverlauf, das fast immun gegen Fingerabdrücke ist.
Die Verarbeitungsqualität ist gut, mit einem dünnen Gehäuse, das sich nicht billig anfühlt. Gleichzeitig ist das Handy mit 173 Gramm leichter als es aussieht. Die Tasten befinden sich in Reichweite und das haptische Feedback durch den Vibrationsmotor war insgesamt gut.
Leistung: Flott & stabil
Das Oppo Find X5 Lite bietet mehr als genug Leistung für die täglichen Aufgaben . Mit dem MediaTek Dimensity 900 und 8 GB RAM sowie 256 GB internem Speicher samt Erweiterungsmöglichkeit per microSD-Kartenslot ist das Handy stark genug, um noch zwei oder drei Jahre nutzbar zu sein. Es sei denn, Oppo hält sich nicht an sein Update-Versprechen der Find-Serie.
Gefällt:
- Gute Leistung
- Gute Temperaturregelung
- Zwar nur eine Speicherkonfiguration, dafür eine gute
Gefällt nicht:
- Bloatware
- Gibt schnellere Handys für weniger Geld
Apropos Software: Der erste Schock nach dem Einschalten des Find X5 Lite war die Menge an Bloatware. Amazon Music, Amazon Shopping, Booking, Facebook, LinkedIn, Netflix, Prime Video und PUBG waren entweder installiert oder hatten eine Verknüpfung im App-Drawer. Die meisten dieser Apps sind zugegebenermaßen unverzichtbar, aber das Ganze macht keinen guten ersten Eindruck.
Ein weiteres Manko ist, dass offenbar jede einzelne ColorOS-App bei der ersten Nutzung die Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen verlangt, was anfangs ziemlich nervig sein kann und durch systemweite AGB gelöst werden könnte.
Abgesehen davon war die Leistung in Spielen gut, mit stabilen Bildraten und kaum Anzeichen von Thermal-Throttling, solange man die empfohlenen Einstellungen der Spiele verwendet. Ihr solltet also nicht versuchen, mit Ultra-Einstellungen zu spielen. Das vorinstallierte PUBG lief gut, und auch wenn es nicht als Spiele-Handy beworben wird, bietet ColorOS auf dem X5 Lite ein umfassendes Spiele-Overlay mit den üblichen Optionen für keine Benachrichtigungen, Bildschirmaufzeichnung und einer FPS/GPU/CPU-Nutzungsanzeige.
Oppo Find X5 Lite (Dimensity 900) |
Realme 9 Pro+ (Dimensity 920) |
Oppo Reno6 5G (Dimensity 900) |
OnePlus Nord 2 (Dimensity 1200) |
Motorola Edge 20 (Snapdragon 778) |
Samsung Galaxy A52 5G (Snapdragon 750G) |
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3DMark Wild Life |
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3DMark Wild Life Stresstest |
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Geekbench 5 |
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Die Leistung in den Benchmarks war so stabil, dass es fast schon langweilig war. Hier gibt es kaum etwas Bemerkenswertes zu berichten. Das Find X5 Lite schneidet ähnlich ab wie sein Vorgänger Reno 6 5G, was auch zu erwarten war. Denn beide Modelle haben größtenteils dieselben Spezifikationen.
Und das ist wahrscheinlich der schwächste Punkt des Find X5 Lite. Das Reno 6 5G mit ähnlichen Spezifikationen bereits 33 % günstiger, und wenn Ihr Eure Prioritäten auf mobiles Spielen legen, bieten Snapdragon-778G-Geräte eine bessere Leistung und sind sogar günstiger zu haben.
Kamera: Zu wenig Vielseitigkeit
Wenn Ihr den Testbericht zum Reno 6 5G gelesen habt, wisst Ihr wahrscheinlich schon, was Ihr vom Find X5 Lite erwarten könnt. Denn beide Smartphones teilen sich die Kamerasensoren und die verbauten Objektive.
Gefällt:
- Gute Bilder bei Tageslicht
- 2-fach-Zoom sorgt für brauchbare Fotos
Gefällt nicht:
- Mangelnde Vielseitigkeit für diese Preisklasse
- 2-Megapixel-Makrokameras immer noch überflüssig
- Farben wirkten etwas flau im Ultraweitwinkel
Ehrlich gesagt waren die Wetterbedingungen während des Tests nicht gerade optimal für ein Smartphone. Dennoch waren die Bilder der Hauptkamera mit 64 Megapixeln – 4 zu 1 in eine 16-MP-Datei zusammengerechnet - recht gut. Mit angenehmen Farben und ohne Übersättigung der Bildes, wie es bei einigen Marken üblich ist.
Die 8-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera hingegen lieferte Bilder, die bestenfalls OK waren. Dabei gab's weniger lebendigen Farben als in der Hauptkamera, was zu einem blassen und eher langweiligen Bild führte.
Was das Makro-Objektiv angeht, so ist es eine ziemliche Herausforderung, damit ein brauchbares Bild zu machen. Und selbst die besten Aufnahmen bedienen einen fragwürdigen Nutzen mit ihrer 2-Megapixel-Auflösung. Diese reicht einfach nicht aus, um Details aus der Nähe zu erfassen.
Der Nachtmodus des Find X5 Lite hat bei mir nicht so gut funktioniert wie bei Ben in seinem Testbericht zum Reno 6. Vielleicht lag es an der sehr windigen Nacht, in der ich die Aufnahmen machen musste, aber die Ergebnisse waren höchstens okay. Wobei die Option, die Helligkeit zu erhöhen, zu einem Kontrastverlust führte. Bei der Ultraweitwinkelkamera hingegen hat der Nachtmodus keine wirklichen Verbesserungen gebracht, mit den gleichen Ergebnissen wie beim Reno 6.
Die Selfie-Kamera zeigte bei Innenaufnahmen eine gute Leistung, ohne das Bild übermäßig zu bearbeiten. Seltsamerweise hatten die Außenaufnahmen jedoch einen kreisförmigen Lichthof, obwohl verschiedene Winkel ausprobiert wurden.
Zusammenfassend sind die Kameraergebnisse des Find X5 Lite weit von den Ergebnissen des Pro- und Basis-Modells entfernt, was seine Herkunft aus der Mittelklasse verrät. Und selbst hier sind die Konkurrenten bereits einen Schritt weiter, entweder mit vielseitigeren Objektiven oder höher auflösenden Sensoren.
Quick-Charging ohne Kompromisse
Oppo legt dem Oppo Find X5 Lite sein SuperVOOC 65-Watt-Ladegerät bei, und die Ergebnisse sind wie immer hervorragend. Das Telefon lädt schnell und ohne Anzeichen von Überhitzung auf. Die Akkulaufzeit reichte für zwei Tage bei mittlerer Nutzung .
Gefällt:
- Das 65-Watt-Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten und schön schnell
- Gute Akkulaufzeit
Gefällt nicht:
- Absturz während des PC Mark-Tests
- Netzadapter recht klobig
Die Akkukapazität des Find X5 Lite beträgt ordentliche 4.500 mAh und ist damit etwas größer als die 4.300 mAh des Reno6 5G. PositivDas ist cool, da es keine Kompromisse bei Gewicht oder den Abmessungen gibt. Im PCMark-Akkutest stürzte die App kurz vor dem Ende des Benchmarks ab, nach mehr als 12 Stunden im Dauerbetrieb.
Das SuperVOOC-Ladegerät schnitt etwas schlechter ab als im Reno6-Test. Dennoch gehörte das Handy immer noch zu den besten Ergebnissen, die wir in dieser Kategorie gesehen haben. Es ist erwähnenswert, dass der Adapter recht groß ist und andere Steckdosen in der Nähe blockieren kann. Ein letzter Punkt ist, dass das Find X5 Lite kein kabelloses Laden bietet, aber diese Funktion ist in der Mittelklasse auch generell immer noch eher selten.
Oppo Find X5 Lite | Motorola Moto G100 | Samsung Galaxy S20 FE | Realme 8 Pro | |
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5 Minuten | 20% | 8% | 7% | 15% |
20 Minuten | 71% | 27% | 25% | 50% |
1 Stunde | - | 74% | 65~75% | 100% |
Volle Ladung | < 35min | 1h45 | 1h30 | 1h |
Technische Daten und weitere Infos
Ich werde im Folgenden weitere Punkte aufführen, die für Euch von Interesse sein könnten, aber keine zusätzlichen Absätze wert sind:
- Das Find X5 Lite bietet NFC-Unterstützung und ist mit Google Pay für kontaktlose Zahlungen geeignet
- Nach dem Zurücksetzen des aktualisierten Handys zeigte das Betriebssystem 24,8 GB belegten Speicherplatz an
- Der Lieferumfang des Handys umfasst das 65-W-SuperVOOC-Ladegerät, ein Ladekabel, ein Werkzeug zum Öffnen der SIM-Schublade, eine Handyhülle und einen USB-A-auf-USB-C-Adapter (für die Übertragung von Inhalten)
- Die Softwareversion während des Tests war 11_A.12 (Sicherheitspatch Februar 2022).
- Obwohl Oppo drei Jahre lang Android-Upgrades für seine Find X-Reihe verspricht, gibt es für die Lite-Modelle nur zwei Android-Updates.
Spezifikationen des Oppo Find X5 Lite | |
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Produkt | |
Anzeige | 6,43 Zoll, AMOLED 1080 x 2400 Pixel, 90 Hz |
SoC | MediaTek Dimensity 900 |
Speicher | 256 GB ROM 8 GB RAM |
Software | ColorOS 12 mit Android 11 |
Rückwärtige Kamera | Hauptkamera: 64 MP | f/1.7 | 80.5° FoV Ultra-Weitwinkel: 8 MP | f/2.25 | 118.9º FoV Makro: 2 MP | f/2.4 | 88.3º FoV |
Frontkamera | 32 MP | f/2.4 | 85° FoV |
Akku | 4500 mAh Dual-Zelle Kabelgebundenes Laden: 65 W |
Konnektivität | 5G, Wi-Fi 6 (ax), BT 5.2, NFC, GPS, Beidou, Galileo, GLONASS, QZSS |
Abmessungen und Gewicht | 160,6 x 73,2 x 7,8 mm, 173 g |
Zum Angebot* | k.A. |
Fazit: Nicht ganz Find X
Das Oppo Find X5 Lite hat mehr Gemeinsamkeiten mit dem Reno6 5G als mit den anderen Find X5-Modellen. Der Grund dafür ist simpel: Das Smartphone wurde als Reno7 5G geboren, und das zeigt sich in diesem Test. Und die meisten der Punkte, die mein Kollege Ben in seinem Reno6-Testbericht angesprochen hat, treffen auch auf das X5 Lite zu.
Und das ist sogar noch schlimmer für ein Gerät, das genauso viel kostet wie die ursprüngliche UVP seines Vorgängers. Denn dessen Preis ist ja bereits um 33 % gesunken. Zu allem Überfluss gibt es in der gleichen Preisklasse von knapp 500 Euro, in der sich das Reno6 derzeit befindet, konkurrierende Alternativen wie das Galaxy A52s, das länger Sicherheits-Patches verspricht und das eine bessere Leistung sowie eine etwas vielseitigere Kamera bietet.
Nicht, dass das X5 Lite ein schlechtes Smartphone ist. Aber es scheint, dass das "Find X5"-Branding das Reno7 5G teurer gemacht hat als es sein sollte. Und das ist eine Schande für ein eigentlich recht vielversprechendes Smartphone.
500Euro ? Ich glaube es hackt !
Alles wird teurer ;-)