Oppo N1 im Test: Das Multitalent aus China
Das Oppo N1 ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Smartphone: Es hat eine drehbare Kamera, ein rückseitiges Bedienfeld und ist das erste Smartphone aus der Zusammenarbeit mit Cyanogen Inc. Ob es aber auch als Alltagsbegleiter taugt und den vielfältigen Anforderungen an ein Hochleistungs-Smartphone gerecht wird, verrät unser Test.
Pro
- Drehbare Kamera (206 Grad)
- Benutzeroberfläche
- Gestensteuerung
- Zubehör
Contra
- Akku nicht wechselbar
- Oberfläche teilweise auf Englisch, kein deutsches Tastaturlayout
- Fotoqualität
Oppo N1: Design und Verarbeitung
Das Oppo N1 ist nicht gerade klein und handlich, mit seinem 5,9-Zoll-Display sprengt es das Fassungsvermögen so mancher Hosentasche. Trotzdem ist Oppo ein recht kompaktes Gehäuse gelungen, die Ränder ums Display sind angenehm schmal, mit 9 Millimetern Dicke ist es etwas flacher als das vergleichbare HTC One max. Oberhalb des Displays befindet sich das drehbare Modul aus Kamera und Telefonlautsprecher, unter dem Full-HD-Bildschirm ist relativ viel Platz für die kapazitiven Tasten, hier hätte man eventuell noch ein paar Millimeter einsparen können.
Die Verarbeitung und die Materialwahl machen einen hochwertigen Eindruck, das weiße Kunststoffgehäuse ist matt angeraut und fühlt sich angenehm in der Hand an. Akzente setzen ein weiß lackierter Aluminiumrahmen sowie schmale chromfarbene Kunststoffstreifen, die das drehbare Kameramodul, die Kameralinse und den Dual-LED-Blitz einrahmen. Das Oppo-Logo auf der Rückseite glänzt ebenfalls silbern.
Alle Elemente, Steckplätze und Anschlüsse sind dezent platziert, der Micro-USB-Steckplatz, der Kopfhörerausgang sowie der Lautsprecher liegen an der Unterseite. Die Tasten für Power und Lautstärke sind an der rechten Seite im Alu-Rahmen eingefasst, die Lautstärkewippe liegt etwas unpraktisch im der unteren Hälfte, wodurch man mitunter aus Versehen die Tasten bedient.
Oppo N1: Display
Das Display des Oppo N1 ist mit 5,9 Zoll besonders gut geeignet für Multimedia-Inhalte und das Surfen im Netz. Die Full-HD-Auflösung ist auf der Höhe der Zeit, mit einer Pixeldichte von 373 ppi sind einzelne Bildpunkte mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen. Die Blickwinkelstabilität ist hervorragend, auch aus extrem schrägen Betrachtungswinkeln bleiben Farben und Kontraste unverfälscht. Farbdarstellung und Sättigung sind gut, bei der Helligkeit kann das N1 allerdings nicht ganz mit der Konkurrenz gleichziehen, auch bei maximaler Helligkeit ist das Display etwas dunkler als beim Sony Xperia Z Ultra oder dem HTC One max, Weiß wird etwas weniger strahlend und rein dargestellt, die Farben wirken etwas wärmer. Das sind aber nur Nuancen, die den insgesamt guten Eindruck des Displays nicht wirklich schmälern können.
Oppo N1: Besonderheiten
Auffälligste Eigenheit des N1 ist die drehbare Kamera. Anstelle einer Rück- und einer Frontkamera ist das Kameramodul um 206 Grad drehbar. So bekommt der Nutzer die Möglichkeit, Selbstporträts mit einer Auflösung von 13 Megapixeln aufzunehmen. Das Modul ist gut verarbeitet und wirkt stabil, auf Drehbewegungen reagiert die Kamerasoftware flott und zuverlässig. Bei ausgeschaltetem Display reicht ein Dreh des Kameramoduls in die Frontstellung, um die Foto-App zu starten und Bilder aufzunehmen.
Das Bedienfeld auf der Rückseite, das sogenannte "O-Touch"-Panel, ist eine weitere Besonderheit des N1. Die 3 x 4 Zentimeter große Fläche ist berührungsempfindlich und lässt zum Beispiel Scroll-Gesten durch Homescreens und App-Menüs oder Tippbefehle zu, die mit bestimmten Sonderaktionen verknüpft werden können (standardmäßig eingestellt ist der Doppeltipp auf das O-Touch-Panel, um die Kamera zu starten). Welche Aktionen man mit dem O-Touch-Panel durchführen kann und wie die Bedienung in der Praxis funktioniert, zeigen wir in unserem Video.
Im Lieferumfang des N1 ist außerdem eine Bluetooth-Fernbedienung namens "O-Click" enthalten, die am Schlüsselbund befestigt und mit der unter anderem die Kamera aus der Entfernung ausgelöst werden kann. Außerdem informiert sie über eingehende Nachrichten und schlägt Alarm, wenn man sich zu weit vom Smartphone entfernt. Umgekehrt kann man vom Smartphone aus die Fernbedienung orten, was bei der Suche nach einem verlegten Schlüsselbund durchaus praktisch sein kann.
Oppo N1: Software
Oppo hat mit dem eigenen Aufsatz ColorOS eine aufgeräumte und ansprechend gestaltete Benutzeroberfläche im Programm. Optisch erinnert ColorOS ein wenig an HTC Sense 5, die Farben sind dezent und matt, Grau, Weiß, Schwarz und ein dunkles Grasgrün dominieren, knallige Farbtöne wie bei LG oder Samsung sucht man vergebens.
Durch verschiedene Themes kann das Aussehen der Oberfläche den eigenen Vorlieben angepasst werden, das reicht bis zu den Lockscreens, wo es mehrere Auswahlmöglichkeiten mit jeweils eigenem Schnellstart gibt. Vorinstalliert ist unter anderem ein Jelly-Bean-Theme, das Homescreen und App-Drawer den puren Android-Look verpasst. Die Schnelleinstellungen erinnern in ihrem Umfang an Samsungs TouchWiz, das Design folgt aber auch hier eher dem dezenteren HTC-Aufsatz.
Neben den Standard-Homescreens gibt es beim ColorOS ein bis zwei zusätzliche Seiten, die sogenannten "Exclusive Spaces", einen für Kamera und Fotos und einen für Musik. Diese Extra-Homescreens bieten jeweils ein eigenes Layout sowie extra angepasste Schnellstart-Buttons, die zum Beispiel aus dem Foto-Space direkt in die Kamera-App und die Galerie führen.
Nicht nur optisch weiß ColorOS zu überzeugen, auch die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten und Optionen zur Gestensteuerung sprechen für den Oppo-Aufsatz und sind insgesamt gut umgesetzt und praxisnah entwickelt, das von LGs G2 bekannte Knock-On-Feature ist beim N1 zum Beispiel ebenfalls dabei. Bis man sich mit allen Tricks und Kniffen vertraut gemacht hat, kann es aber etwas dauern. Ein Beispiel: Allein zum Start der Kamera gibt es mindestens vier verschiedene Schnellstart-Möglichkeiten.
Abzüge gibt es jedoch für die mangelhafte Übersetzung der Oberfläche in andere Sprachen außer Englisch: Auf unserem Testgerät sind viele Menüeinträge und Einstellungen auf Englisch oder in einem Mix aus Deutsch und Englisch, ein deutsches Tastaturlayout gibt es nicht, hier muss man den Umweg über eine der vielen alternativen Tastaturen aus dem Play Store gehen (zur Übersicht: Top 5 Keyboard-Apps).
Oppo N1: Performance
Das Oppo N1 ist mit einem Snapdragon 600 ausgestattet - das ist nicht mehr die neueste Prozessorgeneration, doch die Performance des N1 lieferte in meinem Test keinerlei Grund zur Beschwerde. Die Software reagierte immer flüssig und schnell, Verzögerungen, Aussetzer oder Ruckler waren keine festzustellen. Auch beim Starten von Apps, beim Browsen durchs Netz oder beim Spielen auch anspruchsvoller Games ließ mich das N1 nicht im Stich. Die Kamera ist innerhalb von einer Sekunde startbereit, Apps starten ohne Verzögerung.
Oppo N1: Kamera
Auch Oppo weiß, wie wichtig in heutigen Smartphones die Kamera ist. Mit seinem drehbaren Modul haben die Chinesen einen überzeugenden, eigenen Ansatz gefunden, der sie deutlich von der Konkurrenz abhebt und ihnen ganz nebenbei den Rekord für die am höchsten auflösende Frontkamera beschert - Selfies mit 13 Megapixeln kann so nur das Oppo N1.
Die Qualität der Bilder ist jedoch nicht immer überzeugend, in gut ausgeleuchteten Situationen macht das N1 absolut passable Fotos, Probleme bekommt es aber schnell in geschlossenen Räumen oder wenn das Licht weniger wird. An Schärfe mangelt es den Fotos nicht, wenn der Autofokus richtig trifft - leider kann auch das zum Geduldsspiel werden. In meinem Test lag der Fokus oft leicht neben dem ausgewählten Schärfebereich oder wollte gar keinen Punkt zum Scharfstellen finden. Schnappschüsse gelingen so oft nicht oder nur unbefriedigend.
Das Kamera-Interface ist schnörkellos und nicht überfrachtet gestaltet, es gibt einige Standard-Modi wie HDR oder Panorama, außerdem eine automatische Beauty-Option zum Verschönern von Porträts, die in der Praxis aber für kaum mehr als eine nette Spielerei taugt.
Oppo N1: Akku
Der Akku des Oppo N1 ist mit einer Kapazität von 3.610 Milliamperestunden angemessen für die Größe des Geräts. Im Testzeitraum kam es auf eine gute Laufzeit, ich hatte es im Laufe von drei Tagen unregelmäßig im Betrieb, habe Fotos und Videos aufgenommen, Apps heruntergeladen, im Netz gesurft und mich ausgiebig mit Einstellungen und Menü beschäftigt. Das Display war dabei meistens auf der höchsten Helligkeitsstufe. Nach 1 Tag und 10 Stunden im Betrieb mit über 4 Stunden Display-Laufzeit hatte der Akku 67 Prozent seiner Kapazität verloren. Im direkten Vergleich mit Geräten, die ähnlich große Displays haben, hat das Oppo N1 einen deutlich kräfitgeren Akku: Das HTC One max kommt auf 3.300, das Xperia Z Ultra auf lediglich 3.030 Milliamperestunden.
Oppo N1: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Mit dem N1 hat Oppo ein überzeugendes Argument für seinen Anspruch auf ein Stück vom weltweiten Smartphone-Kuchen. Die Chinesen liefern gute Qualität zu einem guten Preis und zeigen zudem den Mut, neue Wege zu gehen, die von den etablierten Herstellern noch nicht ausgetrampelt wurden. Zum guten Eindruck tragen neben der potenten Hardware und den technischen Besonderheiten (drehbare Kamera, O-Touch-Panel) auch die ansprechende Benutzeroberfläche sowie die zahlreichen, clever umgesetzten Möglichkeiten zur Gestensteuerung bei. Minuspunkte bekommt das N1 jedoch für die in Teilen fehlende Übersetzung von Menüeinträgen ins Deutsche - das hinterlässt einen schlechten Eindruck. Außerdem kann die Kamera nicht ganz halten, was die technischen Daten auf dem Papier versprechen. Wer mit diesem Einschränkungen aber leben kann und sich auch nicht an einem fest verbauten Akku und einem fehlenden microSD-Steckplatz stört, bekommt mit dem N1 ein klasse Smartphone.
Schönes Gerät solange nichts kaputt geht.
Nach nicht mal 8 Monaten ist der SIM Card Reader offensichtlich defekt
und es ist kein Support zu finden außer über die oppo Homepage.
Nur wenn man Support benötigt bleibt die Antwort leider aus :-(
Also es gibt eine deutsche Tastatur mit der Oppo Tastatur. Die Sprache kann man sich runterladen. Siehe Screenshot ;) http://www.abload.de/img/screenshot_2013-12-23nnr2r.png
Ich finde den Punkt das es kein deutsches Layout gibt, kann man eigentlich löschen.
Das mit der Kameraqualität hängt mit der doofen Kameraapp zusammen. Die neigt schnell dazu bei schlechten Lichtverhältnissen die ISO so hoch zu knallen das man nur rauschen hat. Oppo hat bereits ein Update für die Kamera angekündigt. Versucht mit CameraZoomFX ein Foto zu machen auf ISO 100. Es ruckelt zwar, aber das Bild am Ende ist viel besser! Ansonsten den Slowshutter auf Auto benutzen und so ruhig wie möglich halten. Dann gibts ISO 50 :)
OEM App:
http://www.abload.de/img/standardappandsettingw8ol0.jpg
CameraZoomFX:
http://www.abload.de/img/camerazoomfxwithiso10yapm7.jpg
oder auf cyanogenmod warten ;)
sind a tolle funktionen die die kamera besser machen ;)
Das Musikwidget gefällt mir sehr gut!
ein test, darauf hab ich gewartet :) :D
und hat es in die hosentasche gepasst ;)
wie sieht es aus wenn man CyanogenMod drauf macht, dann nix mehr mit gestensteuerung und knock-on?^^
wie sieht es mit einer benachrichtigungs-led aus?
Die CM Mod hat bzw. soll alle funktionen die die ColourOS auch hat umfassen. Ouch knock-on und die Gestensteuerung soweit ich weiß. CM hat n eigenes Promo Video bei YouTube rausgebracht. Gibt einfach Oppo N1 ein und es is unter den ersten Ergebnissen.
Benachrichtigungs LED hats leider nicht. Dafür soll der O-Click dienen. Aber ich nutze das teil nicht, da ich keine Lust habe ständig den Blauzahn am laufen zu haben.
keine LED? schade
schaue ich mir an, DANKE :) :D
Wenn die kleinen Fehler behoben werden könnte das echt mein neues werden! Mein Note 2 ist mir eh schon fast zu klein ;)
Wenn du ein OPPO N1 hast und dann das Note 2 in die Hand nimmst, dann denkst du nur..."wo ist mein N1????" :D
Also ist echt ein unterschied in der Größe. Das Note 2 wirkt dann im vergleich gefühlt wie Note 2 zum Galaxy S2
Außerdem merkst du dann erst recht wie "billig" sich das Note 2 anfühlt.
Geräte-Tests bei AndroidPIT! Das freut mich sehr
Mich persönlich auch ;)
Die untere Hälfte der Vorderseite und die Rückseite, bzw. die Art des logos sieht extrem nach HTC one X aus......dachte erdst , ihr hättet das Bild vertauscht ^^
Ändert bitte oben bei „Schlechtes“ die „Bildqualität“ in „Fotoqualität“. Ich habe sofort an den Bildschirm gedacht, der ja als ganz gut beschrieben wird.
Stimmt, danke für den Hinweis, das kann tatsächlich missverstanden werden. Habe es abgeändert.