Roborock S6 im Test: Der fast perfekte Mitbewohner
Für meine ersten Gehversuche im Smart Home hätte ich keinen besseren Partner haben können. Der Saugroboter Roborock S6 hat es mit einer echten Anfängerin zu tun bekommen. Doch der Roboter ist einfach zu bedienen und effektiv. Der smarte Staubsauger, in dessen Hersteller auch Xiaomi investiert hat, war ideal, um meine Faulheit zu unterstützen. Obwohl er bei mir auch für etwas Unmut gesorgt hat - oder besser gesagt bei meinem Hund.
Pro
- Einfach zu bedienen
- Gute Saugleistung
- Zonenbasierte Reinigung mit virtueller Wohnungskarte
- Mopp-Funktion
- Kann Absätze überwinden
Contra
- Geht schon mal verloren
- Könnte leiser sein
Er ist nicht billig, aber er ist es wert
Der Roborock S6 kommt am 6. Mai auf den Markt. Zuerst wird er in Spanien, Frankreich und Deutschland erhältlich sein. Später sollen weitere Länder folgen. Erhältlich ist er über die offizielle Roborock-Webseite, wo er 549 Euro kostet. Nein, billig ist das nicht. Aber dennoch günstiger als die exorbitanten Preise, die für andere Roboter dieser Art aufgerufen werden, wie etwa die 1.199 Euro für den iRobot Roomba i7+. Für die Hälfte des Preises gibt es hier viel Leistung. Roborock tritt in die Fußstapfen von Xiaomi und bietet Qualität zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis.
In der Box liegen neben dem Roboter selbst:
- Ersatzfilter
- Wassertank
- Scheuertuch
- Montageplatte für Mopp-Tücher
- 2 Einweg-Mopptücher
- 2 Ersatzwasserfilter
- Nässeschutzmatte
Im Rahmen der Europa-Expansion von Roborock werden die Produkte auch bei Amazon, MediaMarkt sowie anderen großen Händlern zu finden sein.
Ein einzigartiger Saugroboter?
Der Roborock S6 ähnelt anderen Vertretern seiner Spezies. In der Welt der Staubsaugerroboter gibt es nicht sonderlich viele Design-Innovationen, auch wenn sich dieser durch kleine Akzente von der Masse abhebt und beim iF Design Award 2019 ausgezeichnet wurde. Der Roborock S6 ist einfach, aber doch elegant und minimalistisch. Er erinnert sehr an Xiaomis smarten Staubsauger. Schließlich kommen sie fast vom selben Fließband.
Der Staubsaugerroboter, der nicht nur saugt sondern auch moppt, zeichnet sich dadurch aus, dass er mit einem sehr präzisen Laser-Navigationssystem ausgestattet ist. Das ermöglicht es ihm, Räume in Echtzeit zu erfassen. Die dafür genutzten Routing-Algorithmen wurden gegenüber dem Vorgänger (Roborock S5) nochmals deutlich verbessert. Das System erstellt Karten, um so die effizienteste Route innerhalb der Wohnung zu finden und für jeden Raum zu planen, wie sich dieser am schnellsten reinigen lässt. Tatsächlich funktioniert das ganz gut. Um meine etwa 65 Quadratmeter große Wohnung zu untersuchen, hat er etwa 45 Minuten gebraucht.
Der Reinigungsweg des Roborock S6 basiert auf Linien. Das heißt, er verlässt einen Punkt, geht zur gegenüberliegenden Wand und kehrt zurück. Und so weiter und so fort - als würde man ein Raster zeichnen. So lässt er fast keine Ecke aus. Darüber hinaus passt sich die Hauptbürste jeder Oberfläche, sogar Teppichen, an. Die Sensoren sind dabei in der Lage, die jeweilige Oberfläche zu erkennen und die Reinigung automatisch anzupassen. Die leistungsstarken Räder sind außerdem in der Lage, Absätze zu überwinden. So ist er mir auch einmal über den Fuß gefahren, er klettert über die Beine des Wäscheständers und er ist in der Lage, unter die Paletten zu fahren, aus denen mein Bett gebaut ist.
Einfach zu benutzender Begleiter - aber nicht für meinen Hund
Bei Smart-Home-Geräten ist zumindest für mich entscheidend, wie einfach sich diese in Betrieb nehmen lassen. Wenn es zu kompliziert ist oder ich erst eine endlose Anleitung lesen muss, gebe ich schnell auf. Aber das ist beim Roborock nicht der Fall. Man nimmt ihn einfach aus der Verpackung, schließt die Ladestation an den Strom an und schaltet ihn ein. Einfach so.
Dann geht es schon los. Mit seiner Saugleistung von 2.000 Pa ist er ideal für eine gründliche Reinigung. Er kann sogar praktisch alle Haare meines 55 Kilogramm schweren Hundes beseitigen! Natürlich bleibt immer etwas übrig, aber daran habe ich mich gewöhnt. Kein Staubsauger nimmt es vollends mit Hercules' Fell auf. Doch wenn Ihr keinen Hund wie meinen zu Hause habt, dann reicht der Roborock S6 definitiv aus, um den Boden sauber zu halten.
Das mein Hund hier zur Sprache kommt, ist kein Zufall. Einen neuen Mitbewohner auf dem Boden herumfahren zu haben, hat ihn in Alarmbereitschaft versetzt. Ich werde nie sein Gesicht vergessen, als er die Bewegung des "Käfers" sah. Doch ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Hier seht Ihr Hercules, meinen Hund, wie er vor dem Roborock S6 wegläuft. Beste Freunde sind die beiden nicht.
Lustige Anekdoten beiseite: Ein Tier dieser Größe zu Hause zu haben, erschwert es ein wenig, einen Saugroboter zu verwenden. Man muss ihn viel öfter als sonst entleeren, ganz zu schweigen von den Haaren, die sich in den Rädern verfangen. Die Reinigung ist jedoch einfach und schnell. Mit einem einfachen Klick wird er entfernt und kehrt auf dieselbe Art und Weise zurück an seinen Platz.
Macht der Roborock S6 den Mopp überflüssig?
Wie bereits erwähnt, saugt der Roborock S6 nicht nur, er moppt auch. Dafür muss man nur den Wassertank nehmen, ihn füllen und mit einem Klick an der Vorderseite des Roborock S6 befestigen. Einfacher geht es nicht. Dann aktiviert Ihr die Wischfunktion und das war's. Man darf nur nicht vergessen, den zusätzlichen Behälter anschließend zu entfernen und den Mopp zu reinigen.
Für die Saugfunktion kann man zwischen verschiedenen Reinigungsmodi und -intensitäten wählen. Je nach Wunsch gibt es einen Ruhemodus, einen normalen Modus und die Einstellungen Turbo sowie Max. Der Ruhemodus ist für die Nacht gedacht oder andere Zeiten, wo man weniger Geräusche hören möchte. Aber so richtig leise ist der Roborock S6 dann immer noch nicht. Auch wenn der Hersteller sagt, dass der Roboter 50 Prozent leiser sein soll als der Vorgänger - ich kann nicht einschlafen, während er in meiner Wohnung herumfährt und putzt.
Xiaomi Mi Home, die Seele des Roboters
Ohne Zweifel ist einer der größten Vorteile an intelligenten Heimgeräten, dass man sie über ein Smartphone steuern kann. Auch der Roborock S6 macht da keine Ausnahme, Ihr braucht nur die Xiaomi-Home-App, um die Kontrolle über den Staubsauger in den Händen zu halten.
Die Xiaomi-App ist einfach einzurichten und zu bedienen. Damit lassen sich die verschiedenen Zonen der Wohnung festlegen und auch einstellen, wo der Roboter nicht hinfahren soll. Auch lässt sich hier einstellen, wann der Staubsauger die Wohnung putzen soll. Oder man kann ihn von der Arbeit aus aktivieren, an den Tagen, an denen ich nachmittags einen "Überraschungsbesuch" erwarte. Allerdings mache ich das nur, wenn ich mir sicher bin, dass die Tür zu dem Raum mit dem Roborock verschlossen ist. Ihr habt ja bereits gesehen, dass Hercules kein großer Fan des Roboters ist und ich möchte Unfälle vermeiden.
Es gibt auch einen Fernsteuerungsmodus, den ich jedoch nur genutzt habe, um Hercules zu folgen. Aber manchmal kann dieser Modus nützlich sein. Durch die Zonenreinigung muss allerdings nur ein Punkt auf der Karte markiert werden und voilá, der Roborock fährt, reinigt und kehrt zu seiner Ladestation zurück.
Drei Stunden ununterbrochener Betrieb
Ein weiterer positiver Punkt am Roborock S6 ist, wie selbstständig er ist. Der 5.200 mAh starke Lithium-Ionen-Akku hält mit einer einzigen Ladung fast drei Stunden durch, allerdings nur im Ruhemodus. In dieser Zeit ist er in der Lage, bis zu drei Mal die gesamte Wohnung zu reinigen und man kann sich anderen Dingen widmen. Glaubt mir: Drei Stunden sind eine Menge Zeit. Vor allem wenn Ihr am Samstagmorgen den Boden nach einer Arbeitswoche und einem herumlaufenden 55-Kilo-Hund reinigen lassen müsst. Ich habe den Roborock noch nie volle drei Stunden laufen lassen, es war nicht nötig.
Roborock S6: Technische Daten
Fazit: Bringt einen Roborock in Euer Leben
Für einen Smart-Home-Skeptiker wie mich, war nicht ganz klar, wie das Leben mit einem Staubsaugerroboter aussieht. Aber ich muss zugeben, dass der Roborock S6 ein guter Mitbewohner ist. Er ist effizient, verhältnismäßig leise und säubert das ganze Haus, wenn man es ihm nur einmal sagt. Was kann man von jemandem, mit dem man sich die Wohnung teilt, mehr verlangen?
Schön sieht der Roboter auch aus. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sich Hercules je an den neuen Mitbewohner gewöhnen wird. Deshalb lasse ich den Staubsauger bisher nicht meine Wohnung putzen, wenn ich nicht da bin.
Fehlt Euch einfach die Zeit und möchtet Ihr, dass Eure Wohnung glänzt, dann kann ich den Roborock S6 nur empfehlen. Der Preis ist zwar nicht niedrig. Für das, was der Roborock S6 bietet, aber durchaus angemessen. Der Roborock S6 hilft, die Wohnung mit wenig Aufwand sauber zu halten und die kostbare Zeit mit anderen Dingen verbringen zu können.
Habe auch mittlerweile ein Mitbewohner und missen möchte ich ihn net mehr.
Liebevoll haben ihn die Kinder Paul genannt und seitdem saugt er mal mit Kind oder ohne durch die Wohnung. 😂
Ist wirklich genial das Ding, er saugt und nebenbei noch andere Dinge erledigen perfekt.
Alles schön und gut... Aber solange man noch saugen und schrubben selber kann, hab ich meine Freude dran.
Das reimt sich sogar ;-)
Ich finde saugen ziemlich lästig und finde die Saugroboter super. Wenn unser Staubsauger mal den Geist aufgibt denken wir bestimmt über einen Saugroboter nach.