Alcatel 5 im Hands-on-Test: Aus den Fehlern gelernt, aber Fragezeichen belassen
Auf dem MWC hat Alcatel unter anderem das Alcatel 5 präsentiert. Das Smartphone soll die Preisklasse bis 250 Euro erobern. Der Eigentümer TCL konzentriert sich damit auf ein Marktsegment, in dem es mithalten kann - Ausflüge in höherpreisige Regionen haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Wir haben uns auf dem MWC das Alcatel 5 angesehen und mit Verantwortlichen von Alcatel gesprochen. Kann uns das Smartphone mit dem 229-Euro-Preisschild begeistern? Findet es heraus.
Alcatel 5: Design und Verarbeitung
Für Alcatel liegt die Zukunft unweigerlich in kostengünstigen Smartphones. Künftig will Alcatel weniger Modellverwirrung auf den Markt schieben, sondern vielmehr drei unterschiedliche Klassen bedienen. Alcatel 1 ist eine Reihe günstigster Smartphones unter 100 Euro. Einige Smartphones tragen die Reihenbezeichnung 3 und adressieren bis 200 Euro unterschiedliche Kundenwünsche. Das Alcatel 5 wiederum ist das Top-Modell von Alcatel, aber auch hier setzt der Hersteller die Preisgrenze niedrig an: Maximal 250 Euro soll ein Alcatel aktuell kosten.
Im neuen Smartphone-Line-up spielt das 18:9-Displayformat eine wichtige Rolle - dementsprechend kommt so ein Display auch beim Alcatel 5 zum Einsatz. TCL steckt sein TV-Know-how in die Entwicklung und Produktion der Displaypanels.
Optisch macht das Alcatel 5 einiges her. Es hat an drei der vier Displayseiten sehr schmale Ränder. Das gebürstet-metallische Unibody-Gehäuse verleiht dem Smartphone eine angenehme Haptik und eine hochwertige Optik. Die Verarbeitung wirkt insgesamt sehr gut und mit 144 Gramm ist das Alcatel 5 nicht zu schwer. Als Farben stehen entweder Metallic-Schwarz oder Metallic-Gold zur Wahl.
Gekommen, um zu bleiben: 18:9
Neben einem recht ansprechenden Design bietet das Alcatel 5 einen passablen 5,7-Zoll-LCD-Bildschirm mit HD+-Auflösung (1.440 x 720 Pixel) im Seitenverhältnis 18:9. Die Auflösung enttäuscht aber ein wenig. Natürlich müssen Hersteller in dieser Preisklasse Kompromisse eingehen, kurioserweise ist aber das günstiger platzierte Alcatel 3V mit einem Full-HD+-Screen ausgestattet. Die Darstellungsschärfe beim Alcatel 5 geht nur gerade noch in Ordnung.
Zunächst kein Oreo...
Tatsächlich etwas enttäuschen ist die Software-Ebene. Alcatel entschied sich dafür, das Smartphone zunächst mit Android Nougat 7.1 auf den Markt zu bringen. Der Hersteller verspricht das Oreo-Update "in den kommenden Monaten". Dennoch ist es eine Schande, mehr als sechs Monate nach dessen Veröffentlichung noch ein Smartphone mit Android Nougat auf den Markt zu bringen.
Alcatel hat glücklicherweise einige Anstrengungen unternommen, um die Benutzeroberfläche des Smartphones zu vereinfachen und den Benutzer nicht mit zu viel Bloatware zu belästigen. Wir sind jedoch weit entfernt von dem Niveau von Android One, für das sich HMD Global in seinen neuen Nokia-Smartphones entschied.
Übrigens hat uns Alcatel versichert, aus den Fehlern der Galerie-App zu lernen. Ein Update einiger System-Apps hatte dafür gesorgt, dass User mit Werbung konfrontiert wurden. Das negative Feedback von europäischen Kunden habe ein Umdenken bewirkt. In der neuen Generation werde eine klassische Galerie-App verwendet, die ohne solche Eingriffe auskommt.
Das Alcatel 5 hat einige originelle Features...
Das Alcatel 5 ist für ein Publikum gedacht, das nicht unbedingt ein Kaliber vom Schlage des Galaxy S9 braucht. Trotzdem bietet es mehrere Funktionen, um sich von der Konkurrenz abzuheben, insbesondere für Social-Networking-Enthusiasten. Im Gegensatz zur Rückseite (12 MP, f/2.2, Autofokus, Dual-LED und Dual-Ton-Blitz) finden wir eine Dual-Frontkamera 13 MP (f/2.0) + 5 MP (1080p) mit einem 120-Grad-Super-Weitwinkel, ausgestattet mit einem LED-Blitz, für Selbstporträts, die dreimal so groß sind wie ein herkömmliches Selfie.
Die Kamera schaltet automatisch vom Porträt- in den Weitwinkelmodus um, wenn sie mehr als zwei Gesichter erkennt. In unserem Hands-on-Test klappte das gut. Das Smartphone bietet auch Retusche-Tools namens "Social Mode", um beispielsweise Collagen oder Dia-Shows zu erstellen.
Alcatel implementiert außerdem eine Gesichtserkennung namens Face Key, mit der Ihr Euer Gerät freischalten könnt, indem Ihr einfach auf den Bildschirm schaut. Laut Alcatel analysiert "Face Key" hundert Punkte auf dem Gesicht des Besitzers, um maximale Sicherheit für das Smartphone zu gewährleisten. Ein einfaches Bild reiche nicht aus, um das System zu überlisten. Im Fehlerfall kann immer der Fingerabdrucksensor an der Rückseite verwendet werden. Darüber hinaus ist der Sensor programmierbar, so dass jeder Finger eine andere Anwendung oder einen anderen Dienst starten kann, was einen direkten Zugriff auf die am häufigsten verwendeten Anwendungen ermöglicht.
... aber ein sehr durchschnittliches Datenblatt
Während das Alcatel 5 auf den ersten Blick wie ein High-End-Smartphone wirkt, erinnert die Lektüre des technischen Datenblatts an die Preisklasse. Unter der Haube befinden sich ein Mediatek MT6750 Chipsatz mit Octa-Core-CPU, 3 GByte RAM und 32 GByte interner Speicher. Persönlich hätte ich mir einen Snapdragon-Chipsatz gewünscht, aber Alcatel wollte sicher etwas Geld sparen. Beachtet, dass auch eine Version mit 2 GByte RAM und 16 GByte Arbeitsspeicher geplant ist, allerdings nur in einigen Märkten, vor allem in Schwellenländern.
Akkuseitig verfügt das Alcatel 5 über eine Kapazität von 3.000 mAh. Ein Micro-USB-Anschluss mit Schnellladefunktion rundet das Bild ab. Ihr könnt UKW-Radio hören, aber ich bin vielleicht der Einzige, der diese Funktion möchte.
Alcatel 5: Technische Daten
Vorläufiges Urteil
Mit dem neuen Alcatel 5 kehrt der Hersteller in das mittlere Preissegment zurück. Das Alcatel 5 bietet ein attraktives Design und Funktionen, die von Kunden in diesem Bereich nachgefragt werden, wie z.B. der Fingerabdruckscanner. Es gibt einige originelle Features wie Gesichtserkennung oder eine Doppelkamera an der Vorderseite.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob Alcatel nicht das Wichtigste vergessen hat: Nämlich ein Smartphone zu bauen, das leistungsfähig genug ist, um ein gutes Benutzererlebnis zu gewährleisten und gute Fotos zu knipsen. Das Alcatel kommt zu einem attraktiven Preis auf den Markt, aber die Konkurrenz ist im mittleren Preissegment ebenso stark. Da braucht es schon mehr als ein elegantes Design, um die Käufer zu verführen. Im ausführlichen Test werden wir herausfinden, ob Alcatel einen gelungenen Neustart hingelegt hat.
HD Displays gehören 2018 echt verboten für alle Geräte <5 Zoll.
Hatte einmal ein Gerät mit MediaTek. Muß ich nicht nochmal haben .
Oben den Bezel kleiner und oben größer dann hätten wir das perfekte Sony Design.. Warum sieht das Ding mehr nach Sony aus als das XZ2C?
Schade leider nichts für mich, zwar hat es wenigstens schon ein HD Display,aber leider auch keinen austauschbaren Akku wie überall und nur das ältere Android 7.1.1 .
Werde ich wohl weiterhin auf das günstige Nokia 1 warten müssen und abwarten wie sich das macht im Test .
Es ist ein Alcatel/TCL! Was schlechteres kann man nicht über ein Smartphone sagen....
Und die Liste der gebrochenen Update-Versprechen von Alcatel ist laaaang.... Oreo kommt wahrscheinlich dann, wenn man das Alphabet einmal durch hat und es nach Z ("Zabaione" oder "Zimtschnecke") wieder bei A ("Amicelli" oder "After Eight") beginnt und man bei "O" ankommt...
Danke für die Info, mit Updates haben es sehr viele Billigheimer ja gar nicht...
Nur zügig den schnellen Taler machen und dann "Duck und weg! 😤"
"Ihr könnt UKW-Radio hören, aber ich bin vielleicht der Einzige, der diese Funktion möchte."
Nein, ich finde es auch sehr wichtig, dass ein Smartphone diese Funktion hat.
Der sehr schmale Rand an der Unterseite gefällt mir nicht. Schon optisch finde ich so eine kopflastige Gestaltung nicht schön, aber auch in praktischer Hinsicht halte ich es für ungünstig. Ich glaube nicht dass das der Balance in der Hand zuträglich ist, vor allem da das Fon ja auch das neue sehr langgestreckte 2:1 Format hat.
Ansonsten sieht es gar nicht so schlecht aus. Allerdings hoffe ich, dass bei der schwarzen Version die Akzente nicht goldfarben sind (das kann man auf dem Foto nicht so recht erkennen).
"Beachtet, dass auch eine Version mit 2 GByte RAM und 16 GByte Arbeitsspeicher geplant ist, allerdings nur in einigen Märkten, vor allem in Schwellenländern."
uhm. 2GB Ram und 16GB Arbeitsspeicher? also 18GB Ram und kein Rom?