Reparieren, abkassieren, innovieren: Samsungs Smartphone-Strategie muss aufgehen
Samsungs Smartphone-Chef Kim Gae-youn hat mitgeteilt, sich künftig auf Premium-Smartphones auf 600 US-Dollar und teurer spezialisieren zu wollen. Das wird die Ernte des nun gut zwei Jahre angehenden Wandlungsprozesses, in dem sich Samsung von der Universalmarke zum Hersteller für Edel-Smartphones gewandelt hat.
Wisst Ihr noch, als vor rund zwei Jahren gefühlt dreißig verschiedene Samsung-Smartphones in Deutschland verkauft wurden? Und wenn man in ein Nachbarland reiste, stieß man auf noch weitere, fremde Modelle. Samsung wollte für alle Käufergruppen Smartphones anbieten und ist an seiner eigenen Vielfalt beinahe gescheitert. 2014 war dann der Tiefpunkt und das Galaxy S5 konnte sich in vielen Ländern nicht verkaufen.
Eine neue Strategie musste her und diese erkennt man schon jetzt deutlich, wenn man der Samsung-Website einen Besuch abstattet. In der Sparte Smartphones sieht man dort nur noch die Serien J, A und S sowie das Note, wobei letzteres möglicherweise auch bald verschwindet.
Samsung streicht etliche Modelle weg, was total schlau ist
Dass so viele der Preiswert-Modelle zwischen 100 und 300 Euro aus dem Katalog entfernt wurden, hat eine ganze Reihe von guten Gründen und Konsequenzen: Einer der Gründe wäre, dass Konkurrenz-Unternehmen aus China noch günstiger produzieren und verkaufen oder zum gleichen Preis objektiv bessere Geräte liefern. Eine der erfreulichen Konsequenzen ist, dass Samsung die wenigen Geräte, die übrig sind, besser warten kann. Bisher war das Thema Software-Updates und -Sicherheit eines, über das man nicht gerne sprach.
Wäre ich ein Samsung-Kunde, würde ich mich jetzt freuen. Die Samsung-Geräte sind zwar noch immer ein wenig teurer als die Geräte der Konkurrenz. Aber die Verdichtung des Portfolios auf die drei Premium-Grade J, A und S war eine der klügsten Ideen, die die Koreaner hatten. Die Konkurrenz sollte jetzt aufmerksam zuschauen.
Und jetzt wird Kasse gemacht
Dieser Prozess dauerte zwei Jahre und war durchaus schmerzhaft. Samsungs Smartphone-Chef Kim Gae-youn habe gegenüber Reuters gesagt, dass man dennoch eine stabile Profitgrundlage erreichen konnte. Mit Einbrüchen sei nur noch zu rechnen, wenn man einen großen Fehler begehe.
Jetzt will sich Kim ganz auf das Premium-Segment konzentrieren. Dazu zählen Geräte für 600 US-Dollar oder mehr; also die komplette S-Klasse und die Note-Reihe. "Nicht alle Konkurrenten könnten das stemmen," behauptet Kim. "In diesem Bereich braucht man Innovation und diese bedarf großer Kapital-Investitionen."
Und das nötige Kapital holt man nur aus der Marge zwischen Produktionskosten und Verkaufspreis; die bei teuren Geräten logischerweise am größten ist. Samsung will hier mehr Schwung ins Geschäft bringen. Und soweit ich es beurteilen kann, hat Kim dafür exakt die richtigen Weichen gestellt.
Samsung muss der Innovationsmotor für Android-Hardware sein
Wenn irgendwer Smartphone-Innovationen zeigen muss, dann Samsung. Es ist der einzige Hersteller, der mit Apple auf Augenhöhe konkurriert. Der Wettlauf der beiden war schon immer spannend zu beobachten, wenngleich er in den vergangenen Jahren eher wie eine stetige Annäherung zwischen Galaxy-S-Smartphones und iPhones aussah.
Jedoch kann die Reduktion des Portfolios Samsung helfen, die Qualität durch die komplette Bandbreite zu erhöhen und zu erhalten. Zusätzlich kann die Vergrößerung der Marge den Forschungs-Etat vergrößern und die Spitzengeräte zu den interessantesten Geräten auf dem Markt machen. Um ehrlich zu sein, muss das auch klappen. Denn anders als mit Innovation kann sich Samsung gar nicht gegen das Preis-Dumping durch die neuen Marken schützen.
Dieser Text ist ein Kommentar, der die Meinung eines Redakteurs wiedergibt und nicht immer die Gedanken der gesamten Redaktion abbildet. Kommentare können kritische, mahnende oder humorvolle Anmerkungen sein.
Mich würde jetzt mal die Meinung eines "Sollbruchstellen-Whistleblowers" aus der Samsung-Mannschaft interessieren. Sind die vorberechneten Sollbruchstellen bei den teueren Geräten die gleichen wie bei den günstigeren?
Die China Handys sind im niedrigen Preis Segment einfach zu gut. Da sehe ich für Samsung seit dem S6 bessere Chancen im High End Bereich. Allerdings müssen sie dann auch deutlich besser sein als die Konkurrenz. Im Hardware Bereich sind sie ganz gut aufgestellt. Allerdings müssen sie dann auch einen guten Software Support liefern. Ob sie sich gebessert haben wird sich zeigen wie lange das S6 mit Updates versorgt wird.
Wenn Sie auch einen Premium Kundendienst nachziehen, überlege ich mir den Wechsel nochmal.
Bei meinem viel wohlgemerkt nach mehreren stürzen eine Pixelreihe aus. 2 Tage später kam im Soforttausch ein neues. ( o2 )
Mein s6 ging über nacht einfach kaputt.als ich heute morgen meine Daten einsehen wollte flackerte mein Display auf der rechten Seite vom Display das flackert und flackert man kann nix mehr erkenne.die led leuchte bleibt an und geht auch nicht mehr aus.hab 1&1 angerufen die kommen es abholen und checken es
Und ?????
60 Euro 💶 ist echt ein Witz
Nö. 60€ ist kein Witz, nur ein Betrag.
Was die 60€ mit dem Artikel zu tun haben, frag ich mich.
Also was an Samsung Premier sein soll, weiss ich jetzt auch nicht? Die Fingertapser anfälliger Glasrückseite mag Geschmackssache sein, unpraktisch ist sie alle mal.
EDGE-Design, wozu?
Kein wechselbaren Akku mehr, dafür aber ein Apfelliges Unibody-design. Funktion follows form.... Welche im übrigen auch Geschmackssache ist.
Und die UI mit unendlich vieler hauseigener Bloatware ist alles andere als Premium, genauso wie die zäheste Update-politik auf dem Markt, an welcher die neue Strategie nichts ändern wird.
Nee Samsung mutiert immer mehr zum Apple-Clone, und wird wie Sony an der eigenen Strategie langsam aber sicher zerbrechen.
Mal sehen wer schneller auf Grund läuft.
Oh, Jonny... du siehst das echt total verbissen.
Ja, dann kannst du dich verp.....
Spaß ^^
Design ist Geschmackssache, ok.
Ich finde Wechselakkus auch toll und würde dafür auf Unibody verzichten, v.A. wenn die Rückseite dummerweise aus Glas ist.
Aber der Vergleich zu Sony hinkt total, die haben seit gefühlt 10 Jahren dasselbe Design, Akku nie wechselbar gewesen...
Sony fehlen im Gegensatz zu Samsung einfach die Ideen.
Samsung ist nicht wesentlich schlechter als LG, Sony, etc. was Updates angeht. Evtl. langsamer, aber länger als etwa 2 Jahre gibts eh keine großen Updates, egal welcher Hersteller.
Und die Bloatware ist seit dem S6 entrümpelt worden.
Man kann auch alles schlecht reden...
Peter wie immer nur sm Blödsinn schreiben, nur wegen nicht wechselbaren accus hier die Smartphones runter zumachen, wie immer lächerlich
timmi1004 wie immer nur auf meinen Kommentar konzentriert, aber sonst leider total am Thema vorbei. Lächerlich.
Weniger Modelle heraus zu bringen ist sicher nicht die schlechteste Idee. Sony könnte sich daran ein Beispiel nehmen.
Hmmm... Ist das wirklich Samsungs neue Strategie? Wie oft ist Samsung schon beim Versuch, Apple zu kopieren, in einer Sackgasse gelandet? Und möchte man wirklich den gigantischen, asiatischen Markt für Billig-Smartphones nicht mehr bedienen?
Die aktuelle Positionierung (für den europäischen und US-Markt) mit J-, A- und S-Modellen ist an sich doch schlüssig. Wieso diesen, gerade erst (!) eingeschlagenen Weg schon wieder verlassen?
Fragen, über Fragen, die sich die Verantwortlichen bei Samsung hoffentlich auch gestellt und beantwortet haben.
Ja dann habe ich halt einen Dachschaden. Ich habe ein S6 edge und wenn ich am Montag lustig bin, gönne ich mir vielleicht ein neues Xperia X.
Was allerdings ein ziemlicher Abstieg wäre....
Die "Konzentration auf die Kernkompetenzen", bisher eher von westlichen Unternehmen bekannt, ist häufig der Anfang eines langen Schrumpfungsprozesses, dessen Ende manchmal das völlige Verschwinden des Unternehmens ist.
Dieser Logik folgend müssten die Koreaner ja auch das sicher mit geringeren Margen gesegnete Geschäft mit Fernsehern, Blue-Ray-Playern, Waschmaschinen usw. aufgeben, und sich nur auf die Produkte mit höchster Marge konzentrieren.
Das Ergebnis wäre ein immer stärker spezialisierter Konzern, mit immer höherer Anfälligkeit gegenüber Konjunkturschwankungen in seinen Spezialgebieten.
Bleibt man beim Smartphonebereich, wird die Schlagkraft des Konzerns dort auch nur größer, wenn mit der Konzentration auf den High-End-Bereich dort auch tatsächlich mehr Leute beschäftigt werden, denen es dann auch erstmal gelingen muss, den Umsatz zu steigern, damit die Marge wiederum nicht schlechter wird.
Werden die im Low-End-Bereich beschäftigten Leute nämlich einfach entlassen oder in ganz andere Unternehmensteile versetzt, oder wird der Low-End-Bereich komplett verkauft, bricht der dort bisher erzielte Umsatz und ggf. Gewinn einfach weg. Stehen diese Leute nicht zumindest teilweise dem High-End-Bereich zur Verfügung, ist dort aber kaum mit besseren Ergebnissen zu rechnen, denn für den ändert sich ja nichts.
Samsung müsste also versuchen, mit verstärkter Mannschaft im High-End-Bereich den Umsatz dort zu steigern und Marktanteile zu gewinnen, um die Marge dort zu halten oder gar zu steigern. Dies kann über eine bessere Produktqualität und z.B. schnellere Upgrades durchaus gelingen, - dann würden auch die Käufer dieser Geräte profitieren -, es muss aber nicht gelingen. Auch dafür gibt es leider genug Beispiele.
Grosse Nachteile für die Käufer der günstigeren Geräte sind allerdings nicht zu befürchten.
Wird der Low-End-Bereich nicht ohnehin komplett verkauft, und damit durch Andere weitergeführt, finden sich unter den kleinen chinesischen Herstellern, aber auch unter namhaften Firmen wie LG, Sony und HTC genug, die die Lücke gerne füllen werden.
Um ehrlich zu sein, gibt es Premiumsmartphones der Marke Samsung erst seit dem S6.
Vorher waren es einfach nur Smartphones mit guter Hardware, verschlimmbesserter UI und billig anmutendem Äußeren.
Um ehrlich zu sein gab es Premium Smartphones der Marke Samsung nur bis zum s5/Note 4. Dann begann leider die Unibody-Wegwerfmentalität. Samsung hat sich selbst downgegradet.
Genau meine Meinung. Mich reizen die neueren Samsung Galaxy S Modelle kein Stück. Wenn ich ein iPhone will, kaufe ich mir ein iPhone. Will ich aber nicht, also will ich auch keinen iPhone-Klon aus dem verzweifelten Hause Samsung. Wenn die Entwicklung so weitergeht, werde ich mein Galaxy S4 noch eine ganze Weile behalten.