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Huawei Mate 60 Pro: Halbleiter-Revolution in China?

huawei mate 60 pro green
© Huawei

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Nachdem das Beratungsunternehmen TechInsights seine Untersuchungen einige Tage lang anteaserte, verkündete es einen Durchbruch für die chinesische Halbleiterindustrie. Das Huawei Mate 60 Pro wird nämlich von einer neuen Version des HiSilicon-Kirin-9000-5G-Prozessors angetrieben, der dieses Mal in China und nicht bei TSMC in Taiwan hergestellt wird.

Dies ist das erste bekannte Verbraucher-Device, das mit einem Prozessor der 7nm-Klasse von Chinas SMIC (Semiconductor Manufacturing International Corporation) ausgestattet ist. Damit gehört die chinesische Foundry zu der kleinen Gruppe von Unternehmen (u.a. TSMC, Samsung Foundry und Intel), die diese Technologie anbieten können.

Der Prozess ist vielleicht nicht so fortschrittlich wie die, die TSMC und Samsung für ihre Hardware im Laufe dieses Jahres vorbereiten. Als Beispiel sei der "Apple A17 Chip" erwähnt, der im 3nm-Prozess für das iPhone 15 Pro gerfertigt werden soll. Chinas Antwort wäre zwar immer noch zwei Generationen hinter den 3nm- (und 5nm-) Prozessoren der beiden Unternehmen zurück, bedeutet aber dennoch einen beträchtlichen Sprung nach vorn für SMIC.

SMIC-Werk von außen mit Blick auf verschiedene Landesflaggen.
SMIC ist Chinas größte Halbleiter-Foundry. / © SMIC

Viel Geheimniskrämerei drumherum

Das chinesische Unternehmen ist seltsam geheimnisvoll, was seine technologischen Fähigkeiten angeht, nennt lediglich Lithografieprozesse bis zum 28nm-Verfahren. SMIC ist jedoch dafür bekannt, Chips der 14nm-Klasse für HiSilicon, die Chipdesign-Tochter von Huawei, und einen 7nm-Chip für das Bitcoin-Mining zu liefern. Dieser Krypto-Mining-Chip verfügte jedoch nicht über eingebetteten SRAM und war nicht für den Massenmarkt bestimmt.

Eine weitere Premiere für den Kirin 9000s ist, dass er der erste in China hergestellte Chip mit einem 5G-Modem ist, da die vorherigen Versionen der Kirin-5G-Prozessoren allesamt in Taiwan von TSMC produziert wurden. Die letzten Flaggschiff-Handys von Huawei wurden von Qualcomm Snapdragon-Prozessoren angetrieben, mussten aber aufgrund von US-Sanktionen ihre 5G-Fähigkeiten abschalten, wie das vom Kollegen Antoine getestete Mate 50 Pro.

HiSilicon Kirin 9000
Der ursprünglich von TSMC hergestellte Kirin 9000 treibt Handys wie das Huawei P50 Pro, Mate 40 und Mate X2 an. / © HiSilicon

Nicht nur, dass SMIC seine technischen Fähigkeiten auf seiner Website versteckt: Auch Huawei macht sich nicht die Mühe, auf seiner Homepage zu erwähnen, welcher Prozessor das Mate 60 Pro antreibt und dass es 5G-fähig ist. Ebenso listet HiSilicon auf seiner Website nicht den neuen Kirin 9000 (Codename Hi36A0) auf, sondern nur den ursprünglichen Kirin 9000 (Hi3518) aus dem Jahr 2020.

Die Produktion eines Prozessors der 7nm-Klasse in China zeigt, dass es dem Land gelungen ist, den Abstand zu den Marktführern in Taiwan, Südkorea und den USA zu verringern – trotz der starken US-Sanktionen, die die Trump-Administration mit einer Reihe von Einschränkungen ab 2019 verhängte.

Trotz des Durchbruchs merkt TechInsights an, dass die SMIC-Technologie nicht über die extreme ultraviolette (EUV) Lithografietechnik verfügt, die von den Konkurrenten beherrscht wird und eine Schlüsselkomponente für die 5nm-Generation ist. EUV-Maschinen werden ausschließlich vom niederländischen Unternehmen ASML verkauft und unterliegen den Exportkontrollen der US-Regierung.

Flaggschiff-Power

Die Spezifikationen des Kirin 9000s sind noch nicht bekannt, aber der ursprüngliche Kirin 9000 war konkurrenzfähig mit den Snapdragon 888 und Exynos 2100 Chips aus dem Jahr 2021. Er verfügte über eine Acht-Kern-CPU mit 24 ARM-GPU-Kernen, Unterstützung für LPDDR5-Speicher und 5G dank des integrierten Balong-Modems.

Unabhängig davon, dass Huawei diesen Prozessor nicht explizit für das Mate 60 Pro bestätigt, positioniert es das Unternehmen als die nächste Generation seiner kamerazentrierten Smartphone-Reihe. Das Smartphone rennt mit der Generation 4.0 des Android-basierten Harmony-Betriebssystems und verfügt über ein großes 6,82-Zoll-OLED-Display mit einer einstellbaren Bildwiederholfrequenz zwischen 1 und 120 Hz.

  Chinesisches Flaggschiff 2023 LTE-Flaggschiff 2022
Produkt
Bild
Huawei Mate 60 Pro
Huawei Mate 50 Pro
Prozessor HiSilicon Kirin 9000s Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1
RAM 12 GB 8 GB
Speicher 256 / 512 / 1024 GB 256 / 512 GB
Erweiterbarer Speicher? ✅ (NM-Karte)
Display 6,82'' LTPO OLED
1260 x 2720 Pixel
1~120 Bildwiederholrate
6,74'' OLED
1212 z 2616 Pixel
120 Bildwiederholrate
Betriebssystem Harmony OS 4 (China) Harmony OS 3 (China)
EMUI 13 (weltweit)
Kamera Hauptkamera: 50 MP | f/1.4 ~ f/4.0 | OIS
Ultraweitwinkel: 12 MP | f/2.2
3,5-faches Teleobjektiv: 48 MP | f/3.0 | OIS
Hauptkamera: 50 MP | f/1.4 ~ f/4.0 | OIS
Ultraweitwinkel: 13 MP | f/2.2
3,5-fach-Tele: 64 MP | f/3.5 | OIS
Selfie 13 MP | f/2.4 13 MP | f/2.4
Akku 5000 mAh
Kabelgebundenes Laden: 88 W
Kabelloses Laden: 50 W
4700 mAh
Kabelgebundenes Laden: 66 W
Kabelloses Laden: 50 W
Konnektivität 5G | LTE | Wi-Fi 6 | Bluetooth 5.2 | NFC 4G LTE | Wi-Fi 6 | Bluetooth 5.2 | NFC
Abmessungen und Gewicht 163,65 x 79 x 8,1 mm | 225 g 162,1 x 75,5 x 8,5 mm | 205~209 g

Das Kameramodul verfügt über drei Kamerasensoren: eine 50-Megapixel-Hauptkamera mit variabler Blende (zehn Stufen zwischen f/1.4 und f/4.0), eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera (13 mm) und eine 48-Megapixel-Tele-/Makrokamera (90 mm). Letzteres ist heller als das Teleobjektiv des Mate 50 Pro (f/3.0 vs. f/3.5), von einem Periskopobjektiv spricht Huawei allerdings nicht.

Das Huawei Mate 60 Pro nutzt seine größeren Abmessungen, um einen größeren 5000-mAh-Akku im Vergleich zum 4700-mAh-Akku der Vorgängermodelle unterzubringen. Außerdem wurde die Ladeleistung des Mate 50 Pro von 66 Watt auf 88 Watt erhöht. Weiter wirbt Huawei mit einer Satellitenanruf-Funktion, die anscheinend exklusiv für Kunden von China Telecom ist.

Es ist noch nicht bekannt, ob das Huawei Mate 60 Pro außerhalb Chinas auf den Markt kommt und vor allem, ob es mit demselben mysteriösen HiSilicon-Chip ausgestattet sein wird. Gegenwärtig hat das neue Huawei-Flaggschiff einen UVP von ¥ 6999 für die Version mit 12 + 512 GB (ca. 907 Euro), und die Auslieferung soll am 17. September beginnen.

Quelle: TechInsights

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Zu den Kommentaren (1)
Rubens Eishima

Rubens Eishima

Seit 2008 habe ich für zahlreiche Webseiten in Brasilien, Spanien, Deutschland und Dänemark geschrieben. Mein Fachgebiet sind Smartphone-Ökosysteme inklusive der Hardware, Komponenten und Apps. Mir sind dabei nicht nur die Leistung und die technischen Daten wichtig, sondern auch Reparierbarkeit, Haltbarkeit und Support der Hersteller. Trotz Tech-Brille auf der Nase arbeite ich immer hart daran, die Sicht der Endverbraucher nicht aus den Augen zu verlieren.

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1 Kommentar
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  • 7
    Gelöschter Account 07.09.2023 Link zum Kommentar

    Da können die noch so einen tollen Prozessor und eine noch so tolle Kamera verbauen - ohne Google-Dienste uninteressant im Quadrat. Behalte garstige Huawei-Telefone.

    Dazu kommen noch die zweifelhaften Praktiken von Huawei, an die Technologie zu kommen und Spionagegerüchte. Nö. Dann lieber ein schön solides Pixel.

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