Snapchat Spectacles: Doch nicht so doof wie gedacht?
Nach mehreren Monaten des Wartens haben es die Snapchat Spectacles endlich auch nach Europa geschafft. Spectacles ist einer kleinen Kamera ausgestattet, die die Aufnahme von kurzen 10 bis 30 Sekunden langen Videos erlaubt. Die kurzen Videos könnt Ihr dann bei Snapchat teilen. Auch wenn dieses neue Gadget für viele eher sinnlos erscheint, lohnt sich ein Blick auf die Brillen, um die Zukunft von Wearables und die Erwartungen der jungen Generation zu verstehen.
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Wenn Ihr den Tech-News folgt, werdet Ihr wohl mitbekommen haben, dass es nun die Snapchat Spectacles auch endlich in Europa zu kaufen gibt. Auch wir haben natürlich darüber berichtet. Seit November 2016 sind sie schon in den USA erhältlich, aber Snapchat hat auf die Ankunft des Sommers gewartet, um sie auch in anderen Ländern zu vermarkten. Ganz blöd ist das natürlich nicht, da die Spectacles nur als Sonnenbrille erhältlich sind, die im Sommer deutlich nützlicher sind als im Winter.
Wofür braucht man die Spectacles?
Die Spectacles verbinden sich per WLAN oder Bluetooth mit dem Smartphone und sind einer kleinen Kamera ausgestattet, um Videos mit einem Sichtfeld von 115 Grad aufnehmen zu können. Ihr könnt kurze Videos mit einer Dauer von 10 bis 30 Sekunden erstellen und sie dann direkt auf Snapchat teilen. Videos könnt Ihr aber auch exportieren und auf Eurem Smartphone speichern, um sie dann auch bei anderen sozialen Netzwerken zu posten oder anderweitig zu verbreiten. Hierfür ist aber immer die Snapchat-App nötig. Beim Exportieren entsteht wegen des breiten Sichtfelds immer ein gewisser Fischaugeneffekt.
Snapchat hat aber auch an die Privatsphäre gedacht. Sobald Ihr die Videoaufnahme startet, leuchten um die Kameralinse LEDs auf, die umherstehende Menschen auf die Aufnahme aufmerksam machen.
Offensichtliche Nachteile
Die Spectacles sind nicht die perfekten Wearables. Natürlich richten sie sich klar an eine ganz bestimmte Käufergruppe. Zum einen ergeben die Brillen nur wirklich Sinn, wenn Ihr leidenschaftliche Snapchat-Nutzer seid, was direkt viele potenzielle Käufer ausschließt. Laut Zahlen, die die Firma bei der Aktionärsversammlung im Dezember 2016 präsentiert hat, sind 71 Prozent der 158 Millionen täglich aktiven Nutzer unter 25.
71 Prozent der Snapchat-Nutzer sind unter 25
Zweitens sind die Brillen nicht ohne Schwächen. So sind sie zum Beispiel nicht wasserdicht und Snapchat warnt vor der Nutzung bei extremen Temperaturen. Das ist für eine Sonnenbrille natürlich nicht unbedingt ideal. Dass es sich um einen Sonnenbrille handelt, limitiert zusätzlich die Einsatzbereiche. Auch im Sommer hierzulande zeigt sich die Sonne wahrlich nicht jeden Tag und die Einsatzfähigkeit der Brillen ist im Winter sowieso eingeschränkt.
Drittens bringen solche smarte Brillen das typische Wearables-Problem mit sich: Sie müssen geladen werden. Das Modell, das ich aktuell teste, erlaubt rund 100 Snaps pro Aufladung, die Übertragung per WLAN reduziert die Laufzeit um knapp die Hälfte. Laden sie denn immerhin schnell wieder auf? Naja, 90 Minuten ist dann doch recht lang. Die Sonnenbrille der langen Liste an Geräten hinzuzufügen, die praktisch täglich aufgeladen werden wollen, ist auch nicht gerade erstrebenswert.
Aber ein Versprechen für die Zukunft
Betrachtet man die bisherige Entwicklung der Spectacles, sieht man schnell, dass diese erste Iteration einer solchen Brille einen gewissen Erfolg feiern konnte. Die offensichtlichen Probleme schränken ihn aber ein. Der Launch wurde massiv gehyped, bei den reinen Verkaufszahlen enttäuschen sie aber etwas, da Snapchat bisher nur ganze 60.000 der bunten Brillen in den USA verkaufen konnte. Im Vergleich zum Hype rund um die Spectacles, eine überraschende Zahl, die dem Unternehmen aber 8 Millionen US-Dollar allein im ersten Quartal 2017 einbrachte
Snapchat hat es geschafft, ein Wearable auf den Markt zu bringen, das einfach zu nutzen ist und einen Eindruck der Zukunft von Wearables vermittelt. Im Gegensatz zu der Google Glass, geht es bei den Spectacles nicht um Augmented Reality. Snapchat hat sich für ein Werkzeug entschieden, das einfach nur Bilder aufnehmen soll. Ein trendiger, farbenfroher Look, der nicht weiter von der Google Glass entfernt sein könnt, kein integriertes Display, eine einfache Kamera, die per Knopf am Rand der Brille ausgelöst wird und ein recht attraktiver Preis von 149,99 Euro. Snapchat nimmt mit den Gagdets auch eine Generation Nutzer ins Visier, die mit schnellem Internet und Smartphones aufgewachsen sind und von Beginn an von Bildschirmen umgeben waren.
Kurz gesagt, Snapchat hat sich sehr genau überlegt, was die Nutzer von den Spectacles erwarten und konzentrierte sich auf eine einzige Funktion und niedrige Kosten, statt ein teures multifunktionales Gerät zu entwickeln. Auch in der Zukunft werden wir immer mehr Gadgets sehen, die einzigartige Funktionen mit bringen. Der Erfolg von Pebble oder Fitbit unterstreichen diese Entwicklung. Die Spectacles sind nur die erste Version einer neuen Generation von Geräten, die uns die nächsten Jahre noch das ein oder andere Mal überraschen werden.
Habt Ihr die neuen Spectacles schon mal ausprobiert? Wie seht Ihr die Zukunft von Wearables?
Hu ein schickes Produkt für ............ Ich weiß nicht wie ich diese Gruppe bezeichnen kann ohne das man diese gleich Beleidigt, aber man sollte wirklich mal bevor man ein solches Produkt Hypt sich die Datenschutz Bestimmungen genauer durchlesen, und sorry das hat APit mit Sicherheit nicht getan.
Für Fans von Snapchat eine tolle Sache. Für die "auf die Fresse Hauer" mit Paranoia natürlich ein Problem. Ein ähnlich großes, wie das von Skinheads im entvölkerten Osten, die Ausländer verprügeln wollen aber leider keine finden- bei der Verbreitung der Brille.
Ernsthaft, warum soll man euch mit Kaufhof Tüte in der Hand filmen und dann hochladen? So interessant seid ihr nicht.
Das Gadget dient dazu Freunde und Freizeitaktivitäten zu filmen und das ist sicher nicht illegal...
Was würdest Du sagen, wenn so ein Brillenheini Dich bei einem Missgeschick filmen würde (Du stolperst irgendwie tollpatschig, bekleckerst Dich im Restaurant usw.) und das in Youtube stellen würde, und Du wärst am nächsten Tag das Gespött Deiner Kollegen und müsstest Dir blöde Fragen und Anmache gefallen lassen?
Und selbst wenn Du nur Beiwerk bist, zufällig im Bild, mit Deiner Geliebten im Stadtpark, und Deine Frau entdeckt das Bild auf FB und fragt, ob das das angekündigte Arbeitsessen ist?
Solange die Brillenträger nur sich selber und ihre Freunde filmen, kein Problem, aber es ist eben zu befürchten, dass es nicht dabei bleibt.
Michael, es ist eine Brille mit Snapchat Anbindung. Der Unterschied zwischen Snapchat und YouTube ist dir bekannt?
Die Gefahr auf YouTube zu landen ist somit geringer, oder zumindest nicht größer als wenn jemand zufällig das Handy in der Hand hat ;-)
...Videos könnt ihr auch exportieren und auf Eurem Smartphone speichern, um sie dann auch bei anderen sozialen Netzwerken zu posten, oder anderweitig zu verbreiten..."
Der Unterschied ist mir klar, aber er ist nicht wesentlich. Und obiges Zitat verdeutlicht ja, dass die Verwendung nicht auf Snapchat beschränkt ist. Anders als bei einem Handy ist die Brille ausschließlich zur Aufnahme gedacht, und auch immer einsatzbereit, während nicht jeder sein Handy permanent in der Hand hält.
Wenn man sich länger irgendwo aufhält, z.B. in einem Restaurant, fällt die Aufnahme mit dem Handy durch die typische Ausrichtung auch auf. Das Geblinke der Brille lässt sich, wie schon geschrieben wurde, durch überlackieren der LED's unsichtbar machen.
Zudem ist fraglich, ob jeder Gefilmte das Geblinke überhaupt richtig als Aufnahme deutet. Heutzutage blinken auch Turnschuhe und andere Kleidungsstücke, so dass Ältere in dem Geblinke einen Modegag sehen könnten, statt einen Hinweis auf eine laufende Aufnahme.
Gestern den Tatort "Level X" gesehen? Vielleicht fiktiv, aber er sollte zu denken geben, wohin die bedenkenlose Filmerei und Posterei, gerade von Jugendlichen, noch führen kann.
Jetzt bleib mal geschmeidig @ Un Gern, das mit der Fliegenklatsche war nur ein Spruch..... ;-P
Ein Kinderspielzeug sozusagen, Preteen - Teen. Um ehrlich zu sein nicht gerade atemberaubend.
Das besonders doofe finde ich aber ist, dass wenn man filmt ,die LEDs leuchten.
Ich habe die LEDs mit einem schwarzen Lackedding übermalt, das fällt nicht auf. 😎
Also ich bin ebenfalls der Meinung, dass jemand der mich mit so einer Brille filmt, Anrecht auf einen sanften Schlag ins Gesicht , mit anschliessendem fehltritt auf diese datenschutz Vergewaltigung von Sonnenbrille hat.
Da frag ich mich aber, auf wen ich lieber treffen will, auf einen, der hirnlos in der Gegend rumfilmt oder auf einen, der gleich zuschlägt, wenn ihm was nicht passt?!
Sehr gute Antwort!
Datenschutz und Recht auf Privatsphäre ist wohl Apit nicht so wichtig, wenn es um die gelbe Brille geht...
Die Snapchat User sollen gerne sich selber filmen, aber nicht unerlaubt/ungefragt andere Personen!!!
Diese Brille ist ein kurzlebiger Trend, den die Welt nicht braucht 😎
https://www.verbraucherzentrale.de/snap-spectacles this :)
So langsam wird das krank. Haben die Menschen nichts anderes zu tun als ihre Selfies und Bilder wie die Pest zu verbreiten ? Ich versteh die Welt nicht mehr
Mit dem Ding sieht man doch aus wie "Puck die Stubenfliege", und wenn mich dann mal jemand mit dem Ding anschaut und die LEDs leuchten nehme ich die Fliegenklatsche........
Gewalt ist doch keine Lösung ;D
Aber manchmal nötig. :D
Im Winter sieht man doof aus mit solch einer Brille :D
...im Sommer auch!